Foto: Land & Forst Betriebe

Montecuccoli wünscht sich „Wald-Milliarde“ für die Forstwirtschaft

Der Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, Felix Montecuccoli,  spricht sich für mehr öffentliche Hilfen für die Forstwirtschaft aus: „Wir benötigen Unterstützung in der Logistik und beim Ausbau der Lagermöglichkeiten. Forschung und Züchtung von klima- und schädlingsresistenten Pflanzen sowie die Entwicklung und Zulassung von aktiven Bekämpfungsmaßnahmen gegen Schadorganismen müssen forciert werden.“ Die Finanzierung dieser wichtigen Maßnahmen könnte in den nächsten zehn Jahren mittels einer „Wald-Milliarde“ erfolgen, regte Montecuccoli an.

Der Klimawandel führe zu sinkenden Erträgen und gleichzeitig steigenden Kosten, was viele Betriebe in existenzielle Probleme treibe. Der Gesamtholzeinschlag 2018 betrug demnach 19,2 Mio. Festmeter. „Die Schadholzmenge hat einen neuen Rekordwert von rund 10 Mio. Festmetern erreicht. Diese Menge setzt sich zusammen aus einer noch nie dagewesenen Menge an Borkenkäferholz in der Höhe von 4,3 Mio. Festmetern. 5 Mio. Festmeter waren Schadholz aus Sturm-, Eis- sowie Schneeschäden und 0,6 Mio. fielen durch sonstige Schäden wie dem Eschensterben an“, analysierte der Präsident.

Aber auch aus anderen Teilen Europa Kalamitäten gemeldet. Diese Situation führte zu steigenden Rundholz-Einfuhren. Österreich importierte 2018 rund 7,3 Mio. Festmeter Nadelsägerundholz, das waren um 19% mehr als 2017. Hauptlieferanten waren Tschechien und Deutschland. Der Schnittholzexport konnte gleichzeitig um 9% auf 6,1 Mio. m3 ausgebaut werden. Die wichtigsten Auslandsmärkte der heimischen Sägeindustrie sind Italien, Deutschland, Slowenien und der asiatische Raum. Aufgrund des sehr hohen Holzanfalls gab der Jahresdurchschnittspreis für Nadelsägerundholz  von 2017 auf 2018 von 89,6 auf 85,6 Euro/fm nach. Der Jahresdurchschnittspreis für Industrieholz blieb unverändert bei rund 36 Euro/fm.

„In Summe können die klimabedingten Einbußen der heimischen Forstwirtschaft im Jahr 2018 mit rund 150 Mio. Euro beziffert werden, 2017 waren es bereits 100 Mio. Euro“, so Montecuccoli. Die Aussichten, dass es heuer besser werde, seien nicht wirklich gut. „Nachdem bereits die vergangenen drei Jahre vom Borkenkäfer geprägt waren, besteht die Sorge, dass es auch 2019 zu ähnlichen Belastungen kommt. Die Wasserversorgung der Böden in den Hauptschadensgebieten ist besorgniserregend.“