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Mindesthaltbarkeitsdatum als Wegwerf-Falle

„Bewusster Umgang mit Rohstoffen beginnt am eigenen Teller“, so Elisabeth Köstinger, die Agrarsprecherin der ÖVP im EU-Parlament, anlässlich der Abstimmungen im Umweltausschuss über neue Vorschläge gegen Lebensmittelverschwendung in der EU. „Regionalität und Wertschätzung für die Arbeit der Landwirte sind wichtige Rezepte gegen Lebensmittelverschwendung“, so die Europaabgeordnete.

„Der Wert unserer Nahrungsmittel und die harte Arbeit unserer Landwirte spiegeln sich nicht im Preis. Wer heimische und saisonale Lebensmittel und nicht nur Dumpingprodukte kauft, hat Umweltschutz, Tierwohl und eine nachhaltige, österreichische Landwirtschaft mit im Einkaufswagen“, so die ÖVP-Politikerin, die eine „systematische Bekämpfung von Preisdumping im Lebensmittelhandel“ fordert.

Köstinger verlangt deshalb eine transparente Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln. „Bei der Kennzeichnungspflicht für Frischfleisch waren wir bereits erfolgreich. Der nächste Schritt ist eine verpflichtende, europaweite Herkunftskennzeichnung von Milch, Eiern und Eiprodukten“, so die EU-Parlamentarierin. „Nur wenn die Konsumenten wissen, wo’s herkommt, schaffen wir das nötige Bewusstsein für Qualität und den echten Wert der Lebensmittel“, betont die Abgeordnete. Sie sieht Aufholbedarf vor allem bei der „Anonymität der Nahrungsmittel“ und der „Entfernung vieler Konsumenten von der bäuerlichen Strenge in der Lebensmittelherstellung und der Tieraufzucht“. „Gezielte Informationskampagnen und Förderprogramme wie das Schulmilch- und Schulobstprogramm sind wichtig für die Bewusstseinsbildung schon bei den Kleinsten“, so Köstinger.

„53% der Verschwendung passiert in privaten Haushalten. Diese Fehlentwicklung muss gestoppt werden“, so die EU-Politikerin. „Ich fordere die EU-Kommission auf, Verbesserungen beim Mindesthaltbarkeitsdatum vorzulegen und Preisdumping im Lebensmittelhandel weiter zu bekämpfen“, erklärt Köstinger.