MEINE PERSPEKTIVEN

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Wertschätzung und Wertschöpfung

Die Verhandlungen für die Gemeinsame Agrarpolitik der EU nach 2020 werden immer konkreter, der EU-Ratsvorsitz eröffnet zahlreiche Chancen, und wir werden uns auf neuen Absatzmärkten positionieren. Hierfür werde ich Synergien nutzen und das Verbindende in den Vordergrund stellen. Die Stärkung der österreichischen Märkte ist mir ein Herzensanliegen. Bäuerliche Betriebe sind das Zentrum des ländlichen Raums und somit ist die Landwirtschaft die Grundlage eines vitalen ländlichen Raums. Für die Menschen vor Ort ist die Landwirtschaft seit jeher ein wichtiger Partner und Arbeitgeber. Sie trägt damit maßgeblich zur Wertschöpfung in den Regionen bei. Wertschätzung für unsere bäuerlichen Produkte führt zu Wertschöpfung in den Regionen. Dafür braucht es stabile Rahmenbedingungen und vor allem auch faire Preise. Die Österreicherinnen und Österreicher wollen gentechnikfreies Essen und Produkte in Top-Qualität. Unsere Bäuerinnen und Bauern sorgen dafür. Das muss belohnt werden. Deshalb setze ich mich für einen Paradigmenwechsel vom Billigstbieter- zum Bestbieterprinzip ein. Hand in Hand mit den Konsumentinnen und Konsumenten können wir den richtigen Weg in der Landwirtschaft einschlagen.

Ein weiterer wesentlicher Punkt ist für mich die Ankurbelung des Exports. Unser gemeinsames Ziel muss sein, unseren Markt zu erweitern. Aus diesem Grund starten wir heuer eine große Exportoffensive. Österreich ist bekannt für seine Lebensmittel in Top-Qualität. Speziell die Kooperation mit Deutschland muss forciert, aber es müssen auch neue Partnerschaften aufgebaut werden. China ist hierbei ein besonderer Hoffnungsmarkt. Neben diesen neuen Kooperationen werden wir auch „alte“ wieder suchen – hier ist mir der Dialog mit Russland besonders wichtig. Auf der Grünen Woche in Berlin konnte ich diesbezüglich bereits sehr fruchtbare Gespräche mit meinem russischen Amtskollegen führen. Last but not least werden wir die Möglichkeiten, die uns die EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte bietet, nutzen, um den heimischen Weg einer ökosozialen Agrarpolitik auf europäischer Ebene weiter zu stärken. Österreich ist mit seiner nachhaltigen und auf Familienbetrieben beruhenden Produktionsweise ein Vorbild für ganz Europa.

Wir haben es in der Hand, die Agenda zu bestimmen und damit thematische Schwerpunkte zu setzen. In meiner Funktion als EU-Abgeordnete habe ich mich in den vergangenen Jahren bereits für den ländlichen Raum stark gemacht.  Mit der gleichen Leidenschaft werde ich mich nun in meiner neuen Funktion für die Stärkung und Weiterentwicklung unserer Regionen einsetzen. Hierbei ist mir die ausreichende Finanzierung der Agrarpolitik auf europäischer und nationaler Ebene ein persönliches Anliegen. Weiters werde ich eine Task-Force „Zukunft Landwirtschaft und Lebensräume“ einrichten. Zentrale Agrarthemen  sollen von Expertinnen und Experten diskutiert und innerhalb der Regierung abgestimmt werden. Nur gemeinsam wird es uns gelingen, neue Perspektiven für unsere Betriebe zu schaffen.