MEINE PERSPEKTIVEN

Meine Sicht
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Wir müssen unser Land neu denken

Wir leben in einer sehr bewegten und schnelllebigen Zeit, voll von Unsicherheiten und oft auch Zukunftssorgen. Ein attraktiver ländlicher Raum und die Leistungen seiner Bewohner für ganz Österreich sind vor diesem Hintergrund keine Selbstverständlichkeit. Hinter zukunftsträchtigen Regionen und bäuerlichen Betrieben stehen allzu oft außergewöhnliche Anstrengungen und ein großer Einsatz jener Menschen, die am Land leben, arbeiten, wirtschaften oder sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich engagieren. Dem müssen wir in Zukunft noch stärkere Wertschätzung entgegenbringen.

Prosperierende ländliche Räume brauchen deshalb zeitgemäße Rahmenbedingungen, damit die Menschen ihre Zukunft weiter am Land sehen können. Moderne Bildung, hochwertige Arbeitsplätze, zukunftsfähige Infrastruktur, verlässliche Gesundheitsversorgung, inspirierende Kultur: All das sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass unsere ländlichen Räume Zukunftsräume sind und bleiben. Mit Weitblick, langfristigem Denken, innovativen Ideen und starkem Engagement können wir gemeinsam tragfähige Perspektiven bieten.

Es gilt, Österreichs Interessen in Europa stark zu vertreten und damit die kleinstrukturierte und von der Gesellschaft geschätzte heimische Landwirtschaft abzusichern. Unsere Familienbetriebe sind das Herzstück unserer starken Land- und Forstwirtschaft und verdienen unseren vollen Einsatz. Eine solide finanzielle Basis ist für sie unabdingbar, zudem ist mir die Weiterentwicklung unserer heimischen Qualitätsstrategie und eine profunde Ausbildung der Jugend ein großes Anliegen.
Zentrale Forderungen an die Neuausrichtung der künftigen Agrarpolitik sind Nachhaltigkeit und Multifunktionalität der Bewirtschaftung durch das Agrarumweltprogramm und die Unterstützung der Landwirtschaft in den Berg- und benachteiligten Gebieten. Zudem braucht es die Honorierung der vielfältigen gesamtgesellschaftlichen Anliegen, wie den Erhalt unserer Kulturlandschaften. Die Konsumentinnen und Konsumenten sind in diesem Zusammenhang starke Verbündete. Wichtig ist der Ausbau der Erwerbskombination, insbesondere im Zusammenhang mit der Produktion von nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbarer Energie.

Die treibende Kraft bei alldem ist der Bauernbund. Mit seiner Arbeit trägt er maßgeblich zur zukunftsorientierten Weiterentwicklung der heimischen Land- und Forstwirtschaft bei. Ende August wurde Georg Strasser aus Yspertal zum neuen Bauernbund-Präsidenten gewählt. Ich bin überzeugt, dass er die richtige Wahl für dieses wichtige Amt ist. Er hat die Erfahrung, das Know-how und die persönlichen Qualitäten, die es jetzt braucht, um unseren Bäuerinnen und Bauern tatkräftige, nachhaltige Unterstützung bieten zu können.

Der ländliche Raum und unsere bäuerlichen Betriebe benötigen klare Perspektiven, die wir ihnen durch neues Denken und hartes Arbeiten geben. Für unsere Familien, für unsere Höfe und Regionen und für unsere Heimat Österreich. Wir sind aufeinander angewiesen und müssen alle an einem Strang ziehen. Der Bauernbund zeigt, wie es geht. Er verbindet die Menschen und sorgt für einen lebendigen ländlichen Raum. Georg Strasser und seinem Team wünsche ich viel Erfolg für die neue Aufgabe.