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Kärntner Sozialpartner gegen Natura 2000

In einem neuen Arbeitsdokument vom 5. Oktober 2017 fordert die EU-Kommission von Kärnten eine massive Nachnominierung von Natura 2000-Gebieten. Neben der großräumigen Ausweisung von Wirtschaftswäldern sind auch die großen heimischen Badeseen (Wörthersee, Millstätter See, Ossiacher See, Klopeiner See, Pressegger See) als auszuweisende Gebiete genannt. Experten schätzen, dass bis zu 60% der Landesfläche als Natura 2000-Gebiete ausgewiesen werden müssten, wollte man die aktuellen Forderungen der EU erfüllen.

Im Vorfeld der Verhandlungen zwischen Kommissionsvertretern und Vertretern der Bundesländer am 15. November 2017 in Wien wendeten sich die Kärntner Sozialpartner in einem offenen Brief an Umweltlandesrat Rolf Holub. Darin formulieren sie das Ersuchen an den Herrn Landesrat, den praxisfremden Forderungen der EU-Kommission massiv entgegenzutreten und den überzogenen Ausweisungswünschen eine Absage zu erteilen.

Mit der von der Europäischen Kommission gewählten Vorgangsweise werde das an sich gut funktionierende Miteinander von Wirtschaft, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Naturschutz in Kärnten massiv gestört und die Akzeptanz für Naturschutz und Europäische Politik in der Bevölkerung untergraben.

Zusagen ohne vorherige Einbindung der betroffenen Grundeigentümer sowie einer Folgenabschätzung für die regionale Wirtschaft, die Arbeitsplatzsituation in der betroffenen Region und der Einkommenssituation in der Land- und Forstwirtschaft seien strikt abzulehnen, heißt es in dem Schreiben.