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Kärntner Sozialpartner gegen „Ausweisungsflut“ bei Natura 2000

In einem gemeinsamen Brief an die Mitglieder der Kärntner Landesregierung und die Abgeordneten des Landtags haben sich die Kärntner Sozialpartner gegen ein vorläufiges Arbeitsdokument der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission (GD ENV) ausgesprochen, welches für das gesamte Bundesgebiet einen erheblichen Nachnominierungsbedarf bei mehr als 70 FFH (Flora-Fauna-Habitatsrichtlinie)-Lebensraumtypen ortet, davon entfallen 30 auf Kärnten. Wie die Sozialpartner betonen, sei es dringend erforderlich, „an die entsprechenden Stellen in Brüssel heranzutreten, um der geplanten ‚Ausweisungsflut‘ von Natura 2000-Gebieten Einhalt zu gebieten und um volkswirtschaftlichen Schaden von Kärnten abzuwenden“, so der Wortlaut des Schreibens.

„Die geforderten großflächigen, undifferenzierten Ausweisungen neuer Schutzgebiete widersprechen aus unserer Sicht dem Subsidiaritätsprinzip der EU und sind befeuert von heimischen Umweltorganisationen, die mit ihrer Vorgangsweise das gut funktionierende Miteinander von Wirtschaft, Landwirtschaft, Forstwirtschaft wie auch Naturschutz in Kärnten zu zerstören drohen“, warnen die unterzeichnenden Sozialpartner. Die Diskussion um weitere Natura 2000-Gebietsnominierungen in Kärnten erreiche durch das vorliegende Arbeitspapier der EU-Kommission eine neue Dimension und gefährde sowohl die Forst- sowie Holzwirtschaft als auch den Tourismus – und damit zwei Branchen, die gerade im ländlichen Bereich für Arbeitsplätze wie auch Einkommen sorgen, warnen die Sozialpartner.