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Kärnten leidet unter Wildverbiss

Die jüngsten Monitoringergebnisse des Bundesforschungszentrums für Wald (www.wildeinflussmonitoring.at) für den Zeitraum 2013 bis 2015 zeigen, dass der Wildeinfluss in Kärnten auf 52% der Erhebungsfläche anhaltend stark ist. Gegenüber den vorangegangenen Untersuchungsperioden hat sich die Situation in einigen Bezirken zwar verbessert, in anderen, insbesondere Klagenfurt, Spittal und St. Veit an der Glan, hat die Verbiss-Intensität jedoch zugenommen. Angesichts dessen fordert Landwirtschaftskammer-Präsident Johann Mößler vom zuständigen Jagdreferenten, Landesrat Gernot Darmann, eine rasche und umfassende Änderung des Kärntner Jagdgesetzes. „Die Zeit der Ausreden ist vorbei“, so Mößler in Richtung Darmann, der in den vergangenen Monaten wiederholt die LK-Wahl als Argument gegen die Vorlage eines Novellierungsentwurfes ins Treffen geführt hatte.

Die Schäl- und Verbiss-Schäden durch Reh- und Rotwild belaufen sich im südlichsten Bundesland auf rund 11,5 Mio. Euro/Jahr, wie zuletzt der Bundesrechnungshof festgestellt hat. „Landesrat Darmann darf nicht länger tatenlos zuschauen. Kosmetische Änderungen im Gesetz werden nicht reichen, um die Schadenssituation zu vermindern, es braucht einen großen Wurf“, fordert der Präsident mit Verweis auf die Bereiche Wildfütterung, Abschussplanerfüllung und Stärkung der Grundeigentümerrechte im Jagdgesetz durch den Ausbau der Befugnisse der Jagdverwaltungsbeiräte.

Die Kammer macht die Ergebnisse des Wildeinflussmonitorings nun auch zum zentralen Thema der diesjährigen Bezirkswaldbauerntage. „Wir wollen die Wildschadenssituation und den sich daraus ergebenden Handlungsbedarf für eine Novellierung des Jagdgesetzes breit mit unseren Mitgliedern diskutieren. Die Schäden in Millionenhöhe können wir nicht länger hinnehmen“, so Mößler.