Foto: Matthias Granitzer

Kärnten: 600.000 Festmeter Schadholz

Das Schadausmaß der jüngsten Unwetter wird laut Kärntens Landesforstdirektor Christian Matitz auf nicht weniger als 600.000 Festmeter geschätzt. Für die Branchenvertreter ist das Schadereignis dank der gegebenen Kapazitäten aber für den Markt verkraftbar.

Aus Sicht der Branchenvertreter dürften rund 300.000 bis 400.000 Festmeter Sägerundholz anfallen. Eine Menge, die für die heimische Sägeindustrie (Jahreseinschnitt gut 3 Mio. Festmeter) zu bewältigen sein wird. Dies vor allem auch deshalb, weil der Einschnitt auf hohem Niveau erfolgt und die Nachfrage auf den Schnittholzmärkten gegeben ist. Auch die Papierindustrie und Vertreter der Biomassewerke signalisierten Aufnahmekapazitäten und das Bemühen, bei Bedarf zusätzliche Lager einzurichten. Wegen der oft schwierigen Bringungsverhältnisse werden sich die Aufarbeitung und der Abtransport über mehrere Monate erstrecken, sodass die angefallenen Mengen entsprechend zeitverzögert auf den Markt kommen werden.

Agrarlandesrat Christian Benger und Landtagsabgeordneter Ferdinand Hueter haben seitens des Landes Kärnten Hilfestellungen zugesichert. Neben den Unterstützungen aus dem Kärntner Nothilfswerk werden auch Mittel für den Ankauf von Schutzausrüstungen für die betroffenen Waldbesitzer zur Verfügung gestellt. Sicherheit und Gesundheit gehen auch angesichts des großen Ausmaßes der aufzuarbeitenden Holzmenge nämlich vor, sind sich Benger und Mößler einig.

Unterstützt wird seitens des Landes auch die Instandsetzung von Forststraßen, die im Zuge des Abtransportes von Schadholz beschädigt werden. Benger verweist darauf, dass für die Aufforstungen nach Katastrophen auch Mittel aus der Ländlichen Entwicklung in ausreichender Höhe zur Verfügung stehen werden. Ebenso seien die Landesmittel für Mischwaldaufforstungen hinreichend dotiert.

LK-Präsident Johann Mößler appelliert an die Vertreter der Holzindustrie, die Marktpartnerschaft auch in der aktuell schwierigen Situation für die betroffenen Waldbesitzer zu leben und anfallendes Schadholz vorrangig gegenüber Importen abzunehmen.

Aus Sicht der Unternehmer wurde im Rahmen des Sturmschadengipfels signalisiert, dass für die Aufarbeitung genügend Kapazitäten vorhanden seien. Um den Sturmschaden bestmöglich zu bewältigen, wird von den Branchenvertretern betont, dass die Aufarbeitung des Schadholzes erst in Angriff genommen wird, wenn für die Holzmenge auch Schlussbriefe und Lieferprofile vereinbart sind. Wesentlich sei, dass bei der Aufarbeitung Prioritäten gesetzt würden.

Um die Abfuhr von Schadholz bestmöglich sicherzustellen, wird an alle Waldbesitzer appelliert, geplante und vertraglich fixierte Holznutzungen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Seitens der Sägeindustrie wurde in diesem Zusammenhang signalisiert, dass sie zur Verlängerung der Laufzeit bestehender Abnahmeverträge bereit ist.