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Julia Klöckner wird deutsche Agrarministerin

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Julia Klöckner zur Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft ernannt. Ob die von Merkel vorgestellten CDU-Mitglieder ihres künftigen Kabinetts in die Regierung einziehen, ist noch vom Ergebnis des Mitgliederentscheides der SPD über eine große Koalition abhängig, das am kommenden Sonntag, 4. März, feststehen soll. Im Koalitionsvertrag ist für die Landwirtschaft die Einführung eines Tierwohllabels sowie eine Ackerbaustrategie zur Reduzierung von Pflanzenschutzanwendungen vorgesehen. Im Bereich Umwelt ist der Ausstieg aus der Glyphosat-Anwendung als Ziel festgelegt.

Klöckner ist rheinland-pfälzische CDU-Landes- und Fraktionschefin und seit 2012 Vize-Parteichefin. Die 45-Jährige leitete während der Jamaika-Sondierungen und den Koalitionsverhandlungen mit der SPD die Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Ernährung. Mit dem Bereich Agrar hat sie sich von 2009 bis 2011 als parlamentarische Staatssekretärin unter Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) bereits intensiv auseinandergesetzt. Für die Landtagswahl 2011 wechselte Klöckner von Berlin nach Mainz. Ihr Ziel, in die Staatskanzlei einzuziehen, verfehlte sie 2011 und auch 2016. Im Wahlkampf warb Klöckner für Aufnahme- und Entscheidungszentren an deutschen Grenzen und war damit der CSU näher als Merkel. Sie hat konservative Ansichten, sieht ihre politische Haltung aber zugleich als modern an.

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, gratulierte Klöckner zur Ernennung als designierte Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft: „Ich freue mich sehr über diese Entscheidung. Julia Klöckner ist eine ausgewiesene Expertin im Bereich Landwirtschaft. Als parlamentarische Staatssekretärin hat sie das bereits bewiesen. Außerdem hat sie großes Geschick in den Koalitionsverhandlungen gezeigt – das Kapitel Landwirtschaft trägt in großen Teilen ihre Handschrift.“