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Iran will Rinder und Schafe aus Europa importieren

Der Iran wird sein Zertifizierungssystem für Importe von Rind- und Schaffleisch aus der EU vereinheitlichen, kündigten die iranischen Minister für Landwirtschaft, Mahmoud Hojjati, sowie für Gesundheit, Ghazizadeh Hashemi, bei einem Besuch von EU-Agrarkommissar Phil Hogan, der mit einer Wirtschaftsdelegation aus dem EU-Agrar- und Lebensmittelsektor in das Land gereist war, an. Das einheitliche Zertifizierungssystem soll in erster Linie denjenigen Mitgliedstaaten zur Verfügung stehen, die bereits Exportberechtigungen haben und später auf die gesamte Europäische Union ausgeweitet werden. Bereits in der ersten Jahreshälfte 2018 könnten die neuen Regelungen in Kraft treten und somit Bürokratie und Kosten für die Exporteure verringern. „Diese Schritte werden den Handel mit EU-Rind- und Schaffleisch in den Iran beschleunigen. Ich bin überzeugt, dass der iranische Markt mit 80 Mio. Menschen bedeutende Ausfuhrmöglichkeiten für die EU bietet“, zeigte sich Hogan erfreut. Im Jahr 2016 hat der Iran EU-Agrar- und Lebensmittelerzeugnisse im Wert von rund 728 Mio. Euro importiert.

Neben der Zertifizierung wird auch die Aufhebung anderer Hygienemaßnahmen in Erwägung gezogen, bestätigten die iranischen Behörden. Dazu zählen etwa das Einfuhrverbot von Rindfleisch mit Knochen, die Anforderung, dass Rind- und Schaffleisch nur von Tieren stammen darf, die in demselben EU-Mitgliedstaat geboren, aufgezogen und geschlachtet wurden sowie die Beschränkung, dass die Schlachttiere eine gewisse Altersgrenze nicht überschreiten dürfen.

Gleichzeitig legte der Iran eine Reihe von Genehmigungsanträgen zur Erleichterung der Exporte in die EU vor, wie etwa hinsichtlich der Ausfuhren von Forellen, Straußen und Pferden. Verstärkte Kooperationen im Technikbereich sowie die Unterstützung im Agrar- und Lebensmittelsektor sollen den wechselseitigen Handel außerdem fördern.