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Hohe Anlieferung drückt den Milchpreis

Der österreichische Erzeugermilchpreis gab im Jänner 2018 nach. Im Durchschnitt aller Qualitäten zahlten die Molkereien für Rohmilch mit 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß netto 39,75 Cent/kg, brutto waren es 44,92 Cent. Somit kam es gegenüber dem Vormonat Dezember zu einem Rückgang um 1,11 Cent netto, im Vergleich mit dem Vorjahresmonat wurde aber noch ein Plus von 5,83 Cent oder 17% verzeichnet. Auf Basis des natürlichen Fett- und Eiweißgehalts berechnet, lag der mittlere Erzeugermilchpreis im Jänner bei 40,27 Cent netto/kg, teilt die AMA mit. Nach ersten Schätzungen der AMA hat der Milchpreis im Februar weiter nachgegeben – auf durchschnittlich 38,20 Cent/kg.

Der von der AMA für Jänner 2018 ermittelte Erzeugerpreis von 39,75 Cent netto/kg bezieht sich bekanntlich auf den Durchschnitt aller Qualitäten. Für GVO-freie Qualitätsmilch (mit 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß, ohne Bio- und Heumilchzuschlag) zahlten die heimischen Molkereien und Käsereien ihren bäuerlichen Lieferanten im Mittel 37,15 Cent netto, das waren um 1,17 Cent weniger als im Vormonat. Für Biomilch wurden im Schnitt 48,17 Cent netto/kg erlöst, das ist ein Minus von 1,68 Cent.

Der Hauptgrund für die sinkenden Erzeugermilchpreise ist die hohe Milchanlieferung. Sie stieg im Jänner in Österreich neuerlich stark an und lag um 10,3% über dem Vorjahresniveau. Seit Jahresbeginn 2018 arbeiten etliche Molkereien mit Bonus- beziehungsweise Abschlagszahlungen, um die Anlieferung zu drosseln. Der sinkende Erzeugermilchpreis und die mengensteuernden Maßnahmen dürften erst in den nächsten Monaten zu einer spürbaren Entspannung bezüglich der Anlieferungsmenge führen, so die AMA-Experten