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Hagelversicherung meldet Rekordschäden

In weiten Teilen Österreichs setzt die anhaltende Hitze und fehlender Niederschlag der Landwirtschaft massiv zu. So fiel im Norden und Westen des Landes von März bis August teilweise um 85% weniger Regen als im 10-jährigen Durchschnitt. Beim Getreide gab es regional Ertragsausfälle. Massiv hingegen ist das Grünland in weiten Teilen des Bundesgebiets geschädigt. Nach derzeitigen Schätzungen der Österreichischen Hagelversicherung beläuft sich der Gesamtschaden in der Landwirtschaft auf rund 210 Mio. Euro, davon entfallen 80 Mio. Euro auf Getreide und 130 Mio. Euro auf Grünland. „Solche Dürreschäden gab es noch nie in Österreich. Es gilt allerdings auch noch die Entwicklung bei den Herbstkulturen wie etwa Soja, Mais oder Zuckerrüben abzuwarten, um das gesamte Dürre-Schadensausmaß abschätzen zu können“, betont der Vorstandsvorsitzende der Hagelversicherung, Kurt Weinberger

Nach Angaben der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) ist das Jahr 2018 auf dem Weg zu einem der wärmsten Jahre seit Messbeginn. In Summe wurde heuer der zweitwärmste Frühling der Messgeschichte verzeichnet.

„Die Landwirtschaft ist zunehmend mit Dürrekatastrophen konfrontiert. Wenn ich mir aber die letzten Jahre anschaue, dann steuern wir auf eine Katastrophe hin oder sind schon mitten drinnen. In den letzten sechs Jahren traten viermal massive Dürreschäden auf. Das heurige Jahr bringt einen Rekordschaden in der Landwirtschaft durch Dürre“, gibt Weinberger zu bedenken.

Das sehr trockene Frühjahr habe im Norden Österreichs zu Schäden bei Getreidekulturen geführt. Aber besonders das Grünland sei von der langanhaltenden Hitze und Trockenheit in weiten Teilen Österreichs arg in Mitleidenschaft gezogen worden. „Nicht nur unsere Landwirte sind von derartigen Wetterextremen betroffen, schlussendlich betrifft es die Lebensmittelversorgungssicherheit unseres Landes und somit die gesamte Bevölkerung. Mittlerweile wurde Österreich von einem Getreideüberschussland zu einem Importland. Wir können die heimische Bevölkerung nur noch zu 80% mit Getreide selbst versorgen. Österreich wird dadurch in Zukunft sehr verletzbar“, warnt Weinberger. Faktum sei, „dass die Landwirtschaft vom Klimawandel zuallererst und am stärksten betroffen ist, da sie ihre Werkstatt unter freiem Himmel hat. 80% des Ertrages hängen vom Wetter und vom Klima ab“, so der Vorstandsvorsitzende.