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Getreideernte-Schätzung nach unten korrigiert

Ging der Europäische Verband des Getreidehandels (Coceral) im Juni noch von einer fast gleichbleibenden Erntemenge zum Vorjahr aus, muss er seine Schätzung jetzt deutlich nach unten anpassen. In seiner jüngsten Statistik weist der Verband eine EU-Getreideernte (inklusive Mais) von nur noch 283,5 Mio. t aus. Die Getreideernte 2018 liegt damit um 16,8 Mio. t niedriger als im Vorjahr. Der EU-Dachverband der Bauern- und Genossenschaftsorganisationen, COPA-COGECA, rechnet dagegen mit einem noch drastischeren Rückgang der EU-Getreideproduktion um 12% auf 273 Mio. t.

COPA-COGECA beziffern in ihrer jüngsten Schätzung die EU-Weichweizenernte auf 123 Mio. t. Das bedeutet einen Rückgang um 20% gegenüber dem Vorjahr. Deutlich glimpflicher ist die Gerstenernte in der EU davongekommen. 56,6 Mio. t werden nach Angaben von COPA-COGECA in der EU geerntet, im Vergleich zu den 60 Mio. t des Vorjahres bedeutet das ein Minus um 6%. Der Verband setzt die Maisernte 2018 auf 54 Mio. t an, das wäre ein Rückgang um 15% oder 10 Mio. t gegenüber dem Vorjahr. Coceral schätzt die EU-Maisernte dagegen auf 59 Mio. t, die damit nur 1 Mio. t unter jener von 2017 läge.

Vor allem über Rumänien geben die beiden Agrarverbände unterschiedliche Informationen heraus. COPA-COGECA gehen von einem Rückgang der rumänischen Maisernte um 4,8 Mio. t aus. Coceral vermutet in seiner Septemberschätzung einen leichten Zuwachs in Rumänien. Für die deutlich rückläufigen Getreidemengen in Deutschland (-9 Mio. t), Frankreich (-5 Mio. t) Polen (-5 Mio. t) und dem Vereinigten Königreich (-4,5 Mio. t) stimmen die Schätzungen der beiden Organisationen besser überein. In Österreich fehlen laut Coceral 275.000 t auf die Menge des Vorjahres.

Bezüglich der EU-Rapsernte gehen COPA-COGECA von einer Produktion in der EU über 19,3 Mio. t aus, was einen Rückgang um 10% bedeutet.