Foto: agrarfoto.com

Flächenknappheit beflügelt Pachtpreise

Etwa drei von vier landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland haben im Jahr 2016 Flächen gepachtet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach den Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2016 mitteilt, bezahlten die Landwirte durchschnittlich 288 Euro Jahrespachtentgelt je ha. Die Pachtpreise für landwirtschaftlich genutzte Flächen sind somit seit 2013 um 19% gestiegen. Die größten Preissteigerungen gab es in Niedersachsen (+22%), Mecklenburg-Vorpommern (+21%) und Sachsen-Anhalt (+20%).

Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht in diesen Zahlen die Bestätigung, dass die anhaltende Verknappung agrarisch genutzter Flächen der wichtigste Treiber für den kontinuierlichen Anstieg der Pacht- und Bodenpreise ist. Die Pachtausgaben der Landwirte haben sich mit 2,8 Mrd. Euro (2016) seit 1992 verdoppelt. Sie orientieren sich nach Ansicht des DBV vornehmlich an den Renditen und sind damit auf verbesserte Bodenfruchtbarkeit, höhere Erlöserwartungen, geförderte Biogasanlagen, Flächenknappheit durch Flächenverbrauch und Ausgleichsflächen sowie auf Notwendigkeiten zur Wirtschaftsdüngerverwertung zurückzuführen. Auch die außerlandwirtschaftlichen Investoren dürften eine Rolle gespielt haben. Der Einfluss agrarischer Direktzahlungen und ein „Durchreichen“ an die Verpächter der Flächen spiele nur untergeordnet eine Rolle, wird betont. Die Direktzahlungen seien im langjährigen Vergleich sogar rückläufig. Der stetige Anstieg der Pacht- und Bodenpreise habe sich gegenläufig und unabhängig davon entwickelt, erklärte der DBV.