Foto: agrarfoto.com

Fehlendes Futter ließ Anlieferung in Österreich schwinden

Nachdem die heimischen Erzeugermilchpreise im Dezember 2018 noch zulegen konnten, kam es im Jänner 2019 zu einem leichten Rückgang. Die heimischen Molkereien und Käsereien zahlten ihren bäuerlichen Lieferanten für GVO-freie Qualitätsmilch mit 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß im Durchschnitt netto 37,53 Cent/kg beziehungsweise 42,41 Cent brutto. Gegenüber dem Vormonat ergab sich somit ein Minus von 0,78 Cent netto, während das Vorjahresniveau um 2,35 Cent unterschritten wurde. Dies geht aus aktuellen Daten der Agrarmarkt Austria (AMA) hervor.

Der für Jänner 2019 auf Basis 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß ermittelte Erzeugerpreis von 37,53 Cent netto/kg bezieht sich bekanntlich auf den Durchschnitt aller Qualitäten. Für GVO-freie Qualitätsmilch ohne Bio- und Heumilchzuschlag zahlten die Molkereien durchschnittlich 34,96 Cent netto/kg, das waren um 0,75 Cent weniger als im Vormonat. Für Biomilch wurden im Mittel 44,86 Cent je kg erlöst (-0,79 Cent).

Auf Basis des natürlichen Fett- und Eiweißgehalts berechnet, lag der Erzeugermilchpreis im Jänner 2019 bei durchschnittlich 38,25 Cent netto/kg. Im Februar dürfte der Milchpreis laut Schätzungen der AMA bei 38,10 Cent/kg (Durchschnitt aller Qualitäten und Inhaltsstoffe) gelegen sein.

Im Jänner 2019 wurden die österreichischen Molkereien und Käsereien mit 267.738 t Rohmilch versorgt. Dies bedeutet eine um 4,5% geringere Menge als im Vorjahresmonat. Die verminderten Anlieferungen sind vor allem eine Reaktion der Milcherzeuger auf dürrebedingte Engpässe beim Futter, die in einigen Regionen deutlich ausgeprägt sind. Der Rückgang der heimischen Anlieferungsmenge ist seit August 2018 zu beobachten. Die Jahresmilchanlieferung lag 2018 jedoch gegenüber 2017 um 1,9% im Plus.

In der EU ist der prognostizierte starke Lieferrückgang nicht ganz eingetreten. Im letzten Quartal von 2018 war die Anlieferung zwar geringer als im Vorjahreszeitraum, im Gesamtjahr wurden aber um 1,35 Mio. t oder 0,9% mehr Milch angeliefert als 2017. Bis auf Frankreich und die Niederlande wurde 2018 in allen anderen Haupterzeugungsländern der EU mehr Milch als im Jahr davor an die Molkereien und Sennereien abgegeben. Mit 4,4% an Mehrlieferungen gegenüber 2017 lag Irland im Spitzenfeld.