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Fast 2% höherer Produktionswert

Der Produktionswert der österreichischen Land- und Forstwirtschaft machte 2018 laut den vorläufigen Ergebnissen der Land- und Forstwirtschaftlichen Gesamtrechnung rund 9,8 Mrd. Euro (+1,7%) aus. Davon entfielen 7,4 Mrd. Euro auf die Landwirtschaft und 2,4 Mrd. Euro auf die Forstwirtschaft. Dies geht aus dem „Grünen Bericht 2019“ hervor, der diese Woche im Ministerrat präsentiert wurde.

In der pflanzlichen Erzeugung wurde ein Produktionswert von rund 3,2 Mrd. Euro erzielt (+3,8%), was 43% des gesamten landwirtschaftlichen Produktionswertes entsprach. Das pflanzliche Erzeugungsvolumen nahm dank einer Rekordernte im Obstbau und einer guten Weinernte im Vorjahresvergleich zu (+3,6%). Die Preise für pflanzliche Erzeugnisse blieben im Mittel stabil (+0,2%). Preisanstiegen im Gemüse- und Gartenbau standen Rückgänge vor allem bei Obst, Weintrauben und Zuckerrüben gegenüber.

Der Produktionswert von Tieren und tierischen Erzeugnissen belief sich 2018 auf rund 3,5 Mrd. Euro. Niedrigere Erzeugerpreise (-2,2%) bei einem stabilen Volumen (+0,4%) bewirkten einen Rückgang des Produktionswertes um 1,9 %, nach einem Plus von 12,3% im Jahr zuvor. Diese Verringerung war zu einem guten Teil durch die schwierige Lage am Schweinemarkt bedingt, wo die Preise deutlich unter dem Vorjahresniveau lagen.

Die Aufwendungen der Landwirtschaft für Vorleistungen beliefen sich 2018 auf etwa 4,2 Mrd. Euro (+4% im Vergleich zu 2017). Gestiegene Energiekosten und höhere Ausgaben für Futtermittel waren unter anderem Ursachen für den Anstieg. Die Abschreibungen für das Anlagevermögen beliefen sich auf rund 1,8 Mrd. Euro (+2,7%). Davon entfielen 57% auf Maschinen und Geräte, 36% auf bauliche Anlagen und 7% auf Anpflanzungen und sonstige Abschreibungen.

In der Forstwirtschaft prägten extreme Wetterereignisse in Form von Hitze, Stürmen und Trockenheit, gepaart mit einer massiven Ausbreitung des Borkenkäfers vor allem im Nordosten Österreichs, die Entwicklung im Jahr 2018. Stark gestiegene Schadholzmengen führten zu einem erhöhten Holzeinschlag von 19,19 Mio. Erntefestmeter (+8,8% zu 2017). Gleichzeitig gerieten die Holzpreise unter Druck. Infolge des höheren Einschlags nahm der Produktionswert des forstwirtschaftlichen Wirtschaftsbereiches im Vergleich zum Vorjahr um 3,1% auf rund 2,4 Mrd. Euro zu. Die Vorleistungen (1,3 Mrd. Euro) stiegen um 6,1%. Die Abschreibungen betrugen rund 0,19 Mrd. Euro (-0,4%).

Österreichs Agraraußenhandel entwickelte sich 2018 schwächer als der Gesamtaußenhandel. Die Exporte erhöhten sich um 3,5% auf 11,5 Mrd. Euro, die Importe um 1,8% auf 12,2 Mrd. Euro. Das ergab ein agrarisches Handelsbilanzdefizit von 0,66 Mrd. Euro, das waren um 183 Mio. Euro weniger als 2017.

Am Gesamtaußenhandel hatten die agrarischen Einfuhren einen leicht gesunkenen Anteil von 7,8%. Der Anteil der Agrarausfuhren an den Gesamtexporten sank mit 7,7% ebenfalls leicht. Beim Handel mit landwirtschaftlichen Produkten waren die EU-Staaten Österreichs wichtigste Handelspartner: 83,6% der Einfuhren und 75,1% der Ausfuhren betrafen den EU-Raum.

Aus Deutschland wurden hauptsächlich Getreidezubereitungen, Milcherzeugnisse, Fleisch sowie andere essbare Zubereitungen importiert. In die BRD wurden überwiegend Getränke, Milch und Milcherzeugnisse, Getreidezubereitungen und Fleisch ausgeführt. Beim Außenhandel mit Italien machten importseitig Obst, Getränke, Gemüse sowie Obst- und Gemüsezubereitungen die Hauptanteile aus. Auf der Exportseite dominierten Milcherzeugnisse, Fleisch und Getreideprodukte. Wichtige Agrarhandelspartner Österreichs aus den Reihen der Drittstaaten waren 2018 die USA, die Schweiz, die Russische Föderation, Australien sowie Japan.