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EU wird Preisinformation ab 2021 verbessern

Repräsentative Einkaufspreise des Lebensmitteleinzelhandels sollen zukünftig veröffentlicht werden. Das schlägt die EU-Kommission vor und will mit einer erhöhten Preistransparenz den Landwirten helfen. „Mehr Transparenz bedeutet auch Fairness“, erklärte EU-Agrarkommissar Hogan. Er möchte gegen den Vorwurf vorgehen, dass Supermärkte auf Kosten der Landwirtschaft Gewinne einfahren. Nach der EU-Richtlinie zu unfairen Handelspraktiken sollen sich die Supermärke nun auch bei ihrer Kalkulation in die Karten blicken lassen. „Wir ermöglichen einen gleichberechtigten Zugang zu Preisinformationen, sodass deutlicher wird, wie die Lebensmittelversorgungskette funktioniert“, drückt es Hogan diplomatischer aus. Seiner Ansicht nach gibt es zwar zahlreiche Informationen über die Agrarmärkte, aber fast keine Daten über die Märkte zwischen den Landwirten und Verbrauchern in der Lebensmittelverarbeitung und im Einzelhandel.

Die Informationsasymmetrie zwischen Landwirten und anderen Akteuren in der Lebensmittelversorgungskette benachteilige die Landwirte in hohem Maße und untergrabe das Vertrauen in einen fairen Handel, erklärte die EU-Kommission. Um diesen Mangel abzustellen, sollen die EU-Mitgliedstaaten wöchentlich Einkaufspreise des Einzelhandels für Fleisch, Weizenmehl, Butter und Käse erfassen. Für Zucker sind monatliche Meldungen über den Einzelhandel und Verarbeiter vorgesehen. Die Europäische Kommission rät den EU-Mitgliedstaaten, der Einfachheit halber kleine und mittlere Unternehmen bei der Preiserfassung außen vor zu lassen. Die Mitglieder der Union werden die Daten der EU-Kommission übermitteln, die sie ihrerseits auf ihrem Agrar- und Lebensmitteldatenportal und in den EU-Marktbeobachtungsstellen bereitstellt.

Nach den Beratungen im Ausschuss für die gemeinsame Organisation der Agrarmärkte werden die Maßnahmen von der EU-Kommission in den kommenden Wochen angenommen und ab dem 1. Jänner 2021 gelten.