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EU-Verbraucherkommissar verteidigt EFSA-Studie

Im Streit um die Wiederzulassung von Glyphosat werden alle Register gezogen. Umweltgruppen und eine britische Tageszeitung werfen der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) vor, sie habe in ihrem Gutachten seitenweise aus Vorlagen von Monsanto abgeschrieben. „Ein weiterer Versuch, das Vertrauen in unsere Gutachten zu unterlaufen“, rechtfertigt sich die Behörde nach den jüngsten Angriffen. Das Texte wortgleich aus den Anträgen der Hersteller übernommen würden, sei üblich, etwa wenn es um die Beschreibung von Versuchen ginge. Das beeinflusse aber keineswegs die Unabhängigkeit bei der Risikobewertung, stellte die EFSA klar. Auch die EU-Kommission stellt sich hinter ihre Agentur. Sowohl die Lebensmittelbehörde als auch die Europäische Chemikalienagentur (ECHS) seien zu dem Ergebnis gekommen, dass von Glyphosat keine Risiken für die Gesundheit ausgingen, betonte die Sprecherin von EU-Verbraucherkommissar Vytenis Andriukaitis in Brüssel. Die jüngsten Vorwürfe würden die Gutachten nicht infrage stellen.

Die EU-Kommission will zum Jahresende die Mitgliedstaaten über eine zehnjährige Verlängerung von Glyphosat abstimmen lassen. In den Vorwochen hatten die britische Tageszeitung „theguardian“ sowie zwei italienische Zeitung berichtet, mehr als 100 Seiten aus dem EFSA-Gutachten von 2015 sein wörtlich von Monsanto kopiert. Greenpeace wirft der EU-Behörde daher eine zu große Abhängigkeit von den Pflanzenschutzmittelherstellern vor.