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EU konnte Schweinefleisch-Exporte nach China steigern

Die Exporte von Schweinefleischprodukten aus der EU konnten von Jänner bis Mai 2019 um gut 15% auf 1,88 Mio. t Karkassengewicht gesteigert werden. Am deutlichsten legten die Lieferungen nach China zu, während die Exporte in die USA spürbar rückläufig waren. Dies geht aus aktuellen Zahlen der Marktbeobachtungsstelle Fleisch in der EU-Kommission hervor.

China blieb von Jänner bis Mai 2019 mit einem Anteil von 43% der mit Abstand größte Abnehmer von EU-Schweinefleischprodukten. Die Exporte in die Volksrepublik erhöhten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 42% auf rund 813.000 t. Diese deutliche Steigerung steht im Zusammenhang mit der erhöhten Importnachfrage aus China, weil dort die Produktion infolge der raschen Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) stark verringert wurde.

Die Experten des US-Agrarministeriums rechnen laut „agrarzeitung“ damit, dass der Schweinebestand in China im nächsten Jahr weiter schrumpfen wird. Die Zahl der Sauen könnte bis zum Jahresanfang 2020 auf 26 Mio. Tiere sinken, das wäre innerhalb von zwei Jahren ein Rückgang um 40%. Der gesamte Schweinebestand des Landes soll bis zum Jahreswechsel um 23% auf 340 Mio. Tiere schrumpfen. Das USDA geht davon aus, dass sich in diesem Jahr die chinesische Produktion um 11% auf 48 Mio. t verringert und der Verbrauch um 9% auf 50,5 Mio. t sinkt. Für das kommende Jahr erwarten die Analysten eine Produktion von 44,2 Mio. t und einen Verbrauch von 47,7 Mio. t. Ausgeglichen werden soll das Defizit durch Importe, die von 1,56 Mio. t im Jahr 2018 auf 2,5 Mio. t in diesem Jahr steigen und 2020 weiter auf 3,5 Mio. t zulegen sollen. Die Marktexperten rechnen damit, dass die chinesischen Lagerbestände in den kommenden Monaten abgebaut werden. Mit der größeren Nachfrage zum chinesischen Neujahrsfest im Jänner 2020 könnten die Preise auf dem chinesischen Markt im Frühjahr spürbar anziehen.

Der zweitwichtigste Kunde der EU im Bereich Schweinefleisch ist Japan, das von Jänner bis Mai 2019 seine Importe aus der Union um knapp 6% auf 204.000 t erhöhte. Das entspricht einem Anteil von 11%.

Die Lieferungen nach Südkorea fielen mit 140.000 t um rund 8% geringer aus. Negativ entwickelten sich auch die Ausfuhren Richtung Philippinen, sie schrumpften um gut 1% auf 119.000 t. Auch die Exporte nach Hongkong waren rückläufig, sie sanken um 12% auf 92.000 t. Dieselbe Tendenz zeigte sich auch bei den Exporten in die USA, die um 16% auf 67.000 t zurückgenommen wurden.