Foto: agrarfoto.com

Dürreschäden in Deutschland erreichen drei Milliarden Euro

Acht deutsche Bundesländer haben mittlerweile Dürreschäden in der Landwirtschaft gemeldet. Die Ertragsausfälle belaufen sich bisher auf eine Größenordnung von 2,8 bis 3 Mrd. Euro und sind damit weit höher als zuvor geschätzt. Die größte Summe meldete Niedersachsen mit 980 Mio. Euro, berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ). Mecklenburg-Vorpommern meldete nach Angaben der Bundesregierung in den vergangenen Tagen Schäden in Höhe von 531 Mio. Euro. Bis Ende August will das Bundesagrarministerium (BMEL) die Prüfung über die Dürreschäden abschließen. Sollte sich das Extremwetter als ein Ereignis von nationalem Ausmaß herausstellen, so will Bundesagrarministerin Julia Klöckner bei der nächsten Kabinettssitzung finanzielle Hilfen vom Bund anfordern, teilt die „agrarzeitung“ online mit.

Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied sagte zu den jüngsten Schadenszahlen, allein die Meldungen von nur acht Bundesländern „bestätigen unsere Befürchtungen“. Die Schäden seien enorm, etliche Betriebe befänden sich in Existenznot. Deshalb sollte ein Hilfsprogramm für die betroffenen Landwirte auf den Weg gebracht werden, so Rukwied.

Bundesministerin Klöckner hatte vergangene Woche über den Zwischenstand zur Dürresituation berichtet. Die Lage sei in den einzelnen Bundesländern und je nach Kultur sehr unterschiedlich, so Klöckner. Zum Teil gebe es dramatische Einbußen. Damit die Fütterung der Tiere in viehhaltenden Betrieben sichergestellt werden kann, brachte Klöckner eine Verordnung auf den Weg, die umgehend im Kabinett beschlossen wurde. Diese Verordnung bietet Landwirten nun die Möglichkeit, auch ökologische Vorrangflächen mit Anbau von Zwischenfruchtmischungen für Futterzwecke nutzen zu können.

Entscheidungen über nationale Hilfsprogramme könne es erst nach Vorliegen der endgültigen Erntebilanzen der Bundesländer – also gegen Ende August – geben, so Klöckner. Hier müsse Sorgfalt vor Schnelligkeit gehen, damit die Hilfe die Richtigen erreiche.