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Dürre: EU-Kommission kommt Bauern entgegen

Die EU-Kommission lockert wegen der Trockenheit und der daraus resultierenden Futtermittelknappheit weitere Auflagen für die ökologischen Vorrangflächen. Auch bestimmte Fristen werden geändert. Die Brache wurde bereits in acht EU-Mitgliedstaaten für Futterzwecke freigegeben. Jetzt kommt auch Frankreich hinzu. Die EU-Kommission legt jetzt einen Vorschlag vor, nach dem auch die Aussaat von einzelnen Kulturen als Zwischenfrucht erlaubt werden soll und nicht nur von Mischungen. EU-Mitgliedstaaten, in denen Zwischenfrüchte nur acht Wochen auf dem Acker bleiben und dann eine Winterfrucht für Futterzwecke zugelassen ist, dürfen diese Frist verkürzen. Zudem legt die EU-Kommission ihren Vorschlag für die vorzeitige Auszahlung von Direktzahlungen und für die Fördergelder in der 2. Säule der GAP vor. 17 EU-Mitgliedstaaten haben sich bisher für die erhöhten Vorschüsse im Oktober angemeldet.

Den Europaparlamentariern gehen die Vorschläge der EU-Kommission nicht weit genug. Die EU-Kommission sollte die Trockenheit zur Chefsache machen, fordert der Abgeordnete Cezlaw Adam Siekierski. Der polnische Christdemokrat und Vorsitzende des Agrarausschusses des Europäischen Parlaments bittet EU-Landwirtschaftskommissar Phil Hogan, wegen der dramatischen Ertragsausfälle bei EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vorzusprechen. Es ginge nicht nur um 500 bis 700 Mio. Euro in der EU, sondern um deutlich mehr Hilfen, betonte Siekierski. Solche Beträge könnten die EU-Mitgliedstaaten nicht allein stemmen, weshalb Zahlungen aus dem EU-Agrarhaushalt notwendig seien.

Die EU-Kommission reagierte im Agrarausschuss des EU-Parlaments zurückhaltend auf die Forderung. Er werde die Frage nach Hilfen aus dem EU-Agrarhaushalt an Kommissar Hogan weiterleiten, sagte Mihail Dumitru immerhin zu. Er ist stellvertretender Leiter in der Generaldirektion für Landwirtschaft der EU-Kommission. Dumitru betonte im Parlament, die höheren Getreidepreise glichen zumindest für die Ackerbauern die Ernteeinbrüche aus. Die Lage der Milchviehhalter behalte die EU-Kommission im Auge.