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Dänemark baut Schweinepest-Grenzzaun

Dänemark hat mit dem Bau eines 70 km langen Metallzaunes entlang der dänisch-deutschen Grenze begonnen, um Bewegungen von Wildschweinen zu bremsen und eine Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu verhindern. Obwohl in Deutschland noch keine Fälle von ASP aufgetreten sind, will Dänemark seine wirtschaftlich bedeutende Schweinefleischerzeugung auf diese Weise vor der Seuche schützen. EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis hält Grenzzäune für wenig wirksam.

Zäune entlang von Grenzen zwischen EU-Mitgliedstaaten sind eine Verschwendung von Steuermitteln, erklärte Andriukaitis nach dem EU-Agrarrat am Montag in Brüssel. Die EU unterstütze solche Maßnahmen nicht und schließe sich dem Urteil der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) an. Danach können Zäune den Wildwechsel kaum verhindern. Straßen und Gewässer bieten den Wildschweinen immer wieder die Möglichkeit, die Seite zu wechseln. Etwas anderes sei es, Zäune zur Eindämmung um einen Ausbruchsherd zu errichten, aber das habe mit den Grenzen zwischen den EU-Mitgliedstaaten nichts zu tun, führte der EU-Verbraucherkommissar aus.

Auf dem EU-Agrarrat hatte vor allem Frankreich seine Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die Seuche von Belgien ins Land komme. Deshalb arbeitet auch Frankreich zum Teil mit Zäunen in den Ardennen. Andriukaitis forderte die EU-Mitgliedstaaten zur verstärkten Kooperation auf, um die Wildschweinpopulation überall in der EU zu vermindern. Insgesamt bleibe die Seuchenlage nach Ansicht des EU-Kommissars angespannt. ASP breite sich zurzeit von Russland mit einer großen Geschwindigkeit nach Osten Richtung Asien aus, berichtete Andriukaitis. Im Vergleich dazu sei die Lage in der EU stabiler.

In der Ukraine sind 2018 landesweit 145 Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) amtlich registriert worden, gab der Kiewer Staatsdienst für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz kürzlich bekannt. Im Vergleich zum Vorjahr sind es um 18 Fälle weniger. Auch Anfang 2019 setze sich die Tendenz zur „Verlangsamung des Seuchenverlaufs“ fort, so die Behörde. Dies sei einerseits auf Verbesserungen beim Seuchenschutz in den kommerziellen Produktionsanlagen zurückzuführen, andererseits aber auf eine Verkleinerung der Schweinebestände in den privaten Haushalten der Bevölkerung. Bei Letzteren träten die meisten ASP-Ausbrüche auf; so seien 2018 dort 95 und im Jahr davor 119 Fälle registriert worden, heißt es in der Mitteilung.