Foto: LK Wien und Stefanie Steindl

Caritas eröffnet Green Care-Hof in Wien

Am Rande des Biosphärenparks Wienerwald erweitert die Caritas mit dem landwirtschaftlichen Projekt Maria Wald die Tagesstruktur „Am Himmel“ und bietet am Standort auch vollbetreutes Wohnen. „Die Bewohner und die Klienten sind gemeinsam mit dem Betreuerteam für die Bewirtschaftung des Hofes verantwortlich“, so Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner. Dabei sei das Arbeitsumfeld speziell auf den hohen Betreuungsbedarf ausgerichtet. „Das Augenmerk liegt auf der Beschäftigung in und mit der Natur, um auch für Menschen mit schweren Behinderungen eine sinnvolle und selbstbestimmte Tätigkeit anbieten zu können. Die Umgebung und die Beschäftigung mit Pflanzen und Tieren sollen die Motivation, Neugier sowie Freude am Tätig-Sein wecken und damit die Lebensqualität unserer Klienten erhöhen“, betont Schwertner weiter. Das praxisnahe Projekt ist eine Kooperation mit dem Verein Green Care Österreich und ist durch den Fonds Soziales Wien, Bund und EU im Rahmen des Programms der Ländlichen Entwicklung gefördert.

Die Tagesstruktur und die Wohngemeinschaft biete Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung einen großartigen Platz inmitten der Natur und doch in der Stadt. Gerade Menschen mit spezifischem und intensivem Betreuungsbedarf profitieren von einem qualitativ hochwertigen Betreuungsangebot in einem naturnahen Umfeld, in dem sie sich wohlfühlen können. „Sehr erfreulich ist es, dass mit der Neueröffnung des Bauernhofes ‚Maria Wald‘ die Landwirtschaft ‚Am Himmel‘ in einer diversifizierten Form bestehen bleibt und die Klienten einen neuen Lebens- und Arbeitsort am Bauernhof finden“, unterstreicht der Obmann des Vereins „Green Care“, Robert Fitzthum.

In „Maria Wald“ finden neun Klienten eine Beschäftigung, in der gesamten Tagesstruktur Am Himmel sind 57 Menschen tätig. Das vollbetreute Wohnen bietet neun Frauen und Männern ein Zuhause. Die Betreuung wird in beiden Angeboten durch den Fonds Soziales Wien gefördert. Geschäftsführerin Anita Bauer erklärt den hohen Nutzen des Projektes für die Stadt: „Die Sozialarbeiter wohnen und arbeiten hier gemeinsam mit den behinderten Menschen. Sie leben und vermitteln Verantwortung und Respekt, ohne die ein Zusammenleben auf einem Hof nicht möglich wäre. Die Arbeit auf dem Bauernhof gibt Selbstvertrauen, Perspektiven und Sinn. Diese Einrichtung hat daher einen sozialen, ökologischen und gesellschaftlichen Mehrwert nicht nur für die Menschen hier, sondern für alle Wienerinnen und Wiener.“

„Das Vorhaben ‚Green Care – Wo Menschen aufblühen‘ zeige eindrucksvoll, dass die heimischen Landwirte nicht nur als hochqualifizierte Lebensmittelerzeuger, sondern auch in den Bereichen Gesundheit, Soziales und Bildung für die Bevölkerung in der Region äußerst wichtig seien. „Die Zertifizierung zum Green Care-Betrieb gibt allen Beteiligten die Sicherheit von klaren, nachvollziehbaren und strukturierten Qualitätsstandards“, hebt LK-Präsident Franz Windisch hervor.