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Burgenland: Kammer trägt „Bio-Wende“ nun mit

Nach zahlreichen Verhandlungsrunden haben das Land Burgenland und die Landwirtschaftskammer (LK) hinsichtlich des Leistungsvertrages für die bäuerliche Interessenvertretung für das kommende Jahr eine Einigung erzielt. Darin enthalten sind auch ein ambitioniertes und umfassendes Bio-Aktionsprogramm sowie eine Vielzahl von Projekten.

Die Einigung beinhaltet eine Zwei-Topf-Lösung: Statt wie bisher 2 Mio. Euro stehen der LK nun 1,8 Mio. Euro zur Verfügung. Gleichzeitig werden die bestehenden Strukturen stärker für Umstellungsberatung eingesetzt. Der neue Schwerpunkt wird auf die Bio-Beratung gelegt – sowohl im Anbau als auch bei Verarbeitungskursen.

„Die Ausgangssituation war schwierig. Es standen starke Kürzungen im Raum. Diese hätten Kündigungen und Einschränkungen der Serviceleistungen bedeutet. Wir haben lange und hart verhandelt und dabei neue Vorschläge eingebracht. Das erzielte Ergebnis ist verkraftbar.“ Das erklärte LK-Präsident Niki Berlakovich angesichts einer Einigung von Land und Landwirtschaftskammer Burgenland. Zuvor waren massive Kürzungen beim Kammerbudget im Raum gestanden. Die Kammer müsse sparen und Strukturen anpassen. Aber es gebe keine Kündigungen und keinen Qualitätsabbau. „Dafür werden wir in der Beratung zukünftig die Bereiche Bio und regionale Lebensmittel stärker forcieren. Wir werden aber auch jene mitnehmen, die diesen Weg noch nicht gehen können. Alle LK-Mitglieder erhalten das gleiche Service und haben ein Recht auf Beratung. Der Landwirtschaft bieten sich viele Chancen. Ich bedanke mich bei der Landesregierung, dass wir einen gemeinsamen Weg gefunden haben, diese Chancen für das Burgenland und unsere bäuerlichen Betriebe zu nutzen“, so Berlakovich.

Wichtig sei, dass allen Bäuerinnen und Bauern ein umfassendes Service zugutekomme und die Förderungen dort ankommen, wo sie gebraucht werden. „Es ist mir besonders wichtig, dass die vom Landtag beschlossene Bio-Wende auch von der LK mitgetragen und umgesetzt wird. Genau diese Handschrift trägt auch der neue Kammervertrag. Gemeinsam werden wir neue Wege finden – im Interesse unserer Agrarproduzenten, der landwirtschaftlichen Produktionsbetriebe und natürlich auch im Interesse der Konsumenten, die sich hochqualitative, biologische Produkte auf ihren Tellern verdient haben“, so Landesrätin Verena Dunst. Auch Landesrat Hans Peter Doskozil ist überzeugt, „dass wir das Beste für das Burgenland herausgeholt haben“. Das Burgenland hat derzeit einen Bioflächenanteil von 31,8%. Das gemeinsame Ziel ist es, diese Zahl in den kommenden Jahren kräftig zu steigern.