Foto: BMNT/Gruber

BMNT zeichnet Ja! Natürlich-Schweinderl-Spot aus

Höchstes Umwelt-Ehrenzeichen für das sprechende Schweinderl von Ja! Natürlich: Der jüngste TV-Spot der bekannten Biohandelsmarke wurde als erste Filmproduktion überhaupt von Umweltministerin Elisabeth Köstinger mit dem „Österreichischen Umweltzeichen für Green Producing“ auszeichnen.

Die Geschäftsführerin von „Ja! Natürlich“, Martina Hörmer, erklärte bei der Preisverleihung: „Über die Auszeichnung des TV-Spots mit dem Umweltzeichen freuen wir uns sehr.“ Um die Verleihung bemüht hatte sich auch die Filmproduktionsfirma R& – sprich: Rund – sowie die betreuende Werbeagentur von Ja! Natürlich, Merlicek & Grossebner.

Regisseur der Werbefilmchen rund um das sprechende Schweinderl und seinen unverzagten Biobauern ist übrigens niemand geringerer als Österreichs Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky.

Wenig erfreut über das sprechende Bioferkel und dessen Werbeaussagen ist indes immer wieder der Bauernbund, der sich hier primär als Anwalt konventionell produzierender Betriebe sieht. Erst zu Beginn dieses Sommers hatten Österreichs Bauernbundpräsident Georg Strasser, aber auch viele Ackerbaufunktionäre und Jungbauern, massive Kritik am Schweinderl und einem Spot über das Bodenleben geübt, dessen Botschaft lautete, Regenwürmer gebe es nur am Bioacker. Nach einer Beschwerde mehrerer Bauernvertreter, allen voran Strasser, sowie empörtem Jungbauern-Protest via Internet in den Sozialen Medien wurde der Spot von Ja! Natürlich eingekürzt und um seine vermeintliche Pointe gebracht.

Mit dem neuen Umweltzeichen des BMNT wurde indes ausdrücklich nicht der Inhalt des Bio-Werbespots, sondern allein dessen ressourcenschonende Produktion gewürdigt. „Green Producing“ im Film wird international nämlich immer mehr zum Begriff. In Europa wie auch in den USA ist die ökologische Ausrichtung von Filmproduktionen immer öfter ein Thema. In Österreich herrschte diesbezüglich noch Nachholbedarf, weshalb auch das neue Umweltzeichen kreiert worden war.

Voraussetzung dafür istetwa die Ernennung eines Green Producing Beauftragten in der Filmfirma oder die Anreise möglichst vieler Mitarbeiter zum Drehort mittels Öffi-Tickets, Carsharing oder Fahrgemeinschaften aber die sorgfältige Planung aller Transporte bei Filmproduktionen zwecks Reduktion von CO2-Emissionen. Ebenso wichtig: Abfallvermeidung und -trennung, der umweltfreundliche Einsatz von Filmmaterialien und Produkten, der Einsatz von „Second-Hand“-Kostümen oder vegetarische oder auch vegane Menüs am Set. Und im konkreten Fall wohl vermutlich auch ausschließlich Bio-Kost.

BERNHARD WEBER