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Bio-Rückzug mal zwei

Franz Waldenberger und Sebastian Herzog, die Chefs von Bio-Austria Oberösterreich beziehungsweise Salzburg ziehen sich, wie www.topagrar.at berichtet, aus ihren Leitungsfunktionen zurück.

Vor einem Jahr habe sich der Vorstand von Bio Austria Salzburg entschlossen, der Plattform  „Salzburg fairantworten“ beizutreten um den Flächenverbrauch zu thematisieren. Nach der vorwöchigen Veröffentlichung des Manifests gingen die Wogen hoch. So soll die Instrumentalisierung des legendären Landeshauptmanns Wilfried Haslauer – Vater des amtierenden LH – im Anfangstext für Unmut gesorgt haben.

Bio Austria-Landesobmann Sebastian Herzog – auch Stellvertreter von Bio Austria-Bundesobfrau Getraud Grabmann – legte seine Spitzenfunktion nach zehn Jahren nieder. Auch die Mitwirkung an der Plattform wurde von Bio Austria Salzburg beendet. „Salzburg fairantworten“ bedauert diese Entwicklung in einen „Offenen Brief“. Der Landesverband Salzburg wird nun vom restlichen Vorstand als Kollegialorgan bis zur nächsten Vollversammlung samt Wahlen am 29. Juni weitergeführt.

Der langjährige Landesobmann, Mag. Franz Waldenberger, kündigte letztes Jahr an, für den Bauernbund bei der LK-OÖ-Wahl zu kandidieren. Verbandsmitglieder sahen dies mit der Bio-Obmannschaft als unvereinbar. Nachdem Waldenberger in die LK-Vollversammlung gewählt worden war, meldeten sich seine Kritiker erneut und forderten eine Statutenänderung. Für diese sind Parteifunktionen in der Kammer nicht mit der statutarisch geforderten Überparteilichkeit als Vereinsobmann vereinbar. Für April war dann die ordentliche Generalversammlung mit Neuwahl des Vorstandes geplant. Wegen Corona wurde diese aber auf Herbst verschoben. Die schriftliche, außerordentliche Generalversammlung wurde aber abgehalten, um die Frage der Statutenänderung zu klären.

Gefragt wurde dabei, ob der Obmann von Bio-Austria-Oberösterreich eine Funktion für eine wahlwerbende Partei auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene, innehaben darf. 687 Stimmzettel langten per Post ein. 396 Mitglieder (58%) waren für eine Statutenänderung, dagegen waren 286 Bios (42%). 386 Mitglieder äußerten ihren Unmut über die verfahrene Situation mit der Abgabe von ungültigen Stimmen. Insgesamt waren knapp 2500 Mitglieder stimmberechtigt. Für eine Statutenänderung wäre allerdings eine 2/3-Mehrheit nötig gewesen, die aber verfehlt wurde. Dennoch legte Obmann Waldenberger sein Amt nieder. Waldenberger will für eine geordnete Übergabe sorgen. Die Generalversammlung samt Wahlen soll dann im Herbst stattfinden.