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Bienenzentrum sucht Landwirte für Blühstreifenaktion

Das Bienenzentrum Oberösterreich und der Maschinenring Oberösterreich greifen eine vorausdenkend nachhaltige Idee des Maschinenrings Bayern auf und organisieren heuer erstmals die Kampagne „Blühstreifenaktion – mach mit“ zur Aussaat von Blühstreifen mit kombiniertem Anbau inklusive Spezialsaatgut. Ziel sind viele Kilometer Blühstreifen in Oberösterreich, um verstärkt Nahrungsinseln und Lebensräume für alle Bienen und blütenbestäubenden Insekten im Hoch- und Spätsommer zu schaffen. Das Angebot richtet sich an die oberösterreichischen Landwirte und an alle, die über eine entsprechend aufbereitete Fläche verfügen.

Besonders im Hoch- und Spätsommer ist für Bienen eine ausreichende Nahrung wichtig, da hier die Jungbrut für den Winter heranwächst und das Überleben des Bienenstockes über den Winter von der Vitalität der Winterbienen abhängt. „Unser Ziel ist es, ebenso rund 80 km Blühstreifen – wie von den beiden Maschinenringen Traunstein und Laufen in Bayern umgesetzt – in Oberösterreich zu schaffen. Wir hoffen auf rege und aktive Teilnahme“, erklärte Franz Reisecker, der Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.

„Zur Verbesserung der Vitalität der Honigbienen sowie anderer blütenbestäubenden Insekten und damit der Widerstandsfähigkeit gegenüber multiplen Stressfaktoren – wie Varroa-Milben, Pflanzenschutz und wärmere Winter – ist es wichtig, die Versorgung mit einem vielseitigen Pollen- und Nektarangebot während der ganzen Vegetationsperiode sicherzustellen. Dies wird mit der Blühstreifenaktion maßgeblich unterstützt“, betonte Agrarlandesrat Max Hiegelsberger.

Als Blühstreifen-Nachbarn eignen sich besonders die Ackerkulturen Mais und Soja. Der Saatzeitpunkt und somit die Bodenbearbeitung erfolgen zur gleichen Zeit und in einem Arbeitsgang. Wenn die Saatgutmischung zu blühen beginnt, ist der Pflanzenschutz bereits abgeschlossen. „Neben Landwirten dürfen sich alle an der Aktion beteiligen, die über eine geeignete Fläche verfügen. Eine Voraussetzung zur Teilnahme ist die entsprechende Vorbereitung der Anlagefläche. Der Blühstreifen darf nicht vor dem 1. September umgebrochen werden, um das Pollenangebot möglichst lange zu gewährleisten“, erklärte Petra Haslgrübler vom Bienenzentrum OÖ.

Im Rahmen der Blühstreifenaktion werden zwei Saatgutmischungen der Kärntner Saatbau angeboten: eine Ackerblühmischung und eine zertifizierte Gumpensteiner Feldblumenmischung. Bei der Ackerblühmischung handelt es sich um eine reichblühende, hochwüchsige Saatgutmischung mit einjährigen Feldblumen, Kräutern und Kulturpflanzen. Die Gumpensteiner Feldblumenmischung ist eine artenreiche, reichblühende Feldblumenmischung aus einjährigen, regionalen Feldblumen. Alle Blumen dieser Mischung stammen ursprünglich aus heimischen Wildsammlungen und werden nach den Vorgaben des Gumpensteiner Herkunftszertifikates (www.gzert.at) von Landwirten in Ober- und Niederösterreich vermehrt.

Der Preis für den Laufmeter Blühstreifen liegt je nach Saatgutmischung zwischen 15 Cent und 30 Cent plus 10 Euro Pauschale für die Anfahrt. Die Anlage übernimmt der ortsansässige Maschinenring. Im Preis inkludiert sind Saatgut inklusive Aussaat pro Laufmeter mit einer 3 m breiten Sämaschine. „Interessierte Landwirte melden sich einfach bei den ortsansässigen Maschinenringen. Diese übernehmen die Koordination und Abwicklung der Anlage. Anmeldungen werden noch bis Mitte Mai entgegengenommen. Alle Teilnehmer erhalten zudem Infotafeln, um auf die Bienenschutzaktivitäten aufmerksam zu machen“, so Hiegelsberger.