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Bedarf an landwirtschaftlichen Dienstnehmern steigt stark

„Die aktuellen Zahlen sind ein weiterer deutlicher Beleg, dass unsere Basis kontinuierlich wächst. Der Trend, dass immer mehr Jobs in unserer Branche entstehen, hat sich in den letzten beiden Jahren noch einmal deutlich verstärkt“, freut sich der Präsident der Landarbeiterkammer Niederösterreich, Andreas Freistetter über steigende Mitgliederzahlen. Im Jahresdurchschnitt 2018 waren 18.108 Beschäftigte als Dienstnehmer in produzierenden Betrieben der Land- und Forstwirtschaft in Niederösterreich gemeldet. Das ist ein sattes Plus von 6,6% im Vergleich zu 2017. Betrachtet man einen längeren Vergleichszeitraum, so ist die Zahl der Beschäftigten zwischen 2015 und 2018 sogar um beeindruckende 14,3% angewachsen.

Die Tendenz gehe ganz klar in die Richtung, dass bäuerliche Betriebe immer größer werden und es irgendwann für diese Familienunternehmen nicht mehr möglich sei, die Produktion ausschließlich mit familieneigenen Arbeitskräften weiterzuführen. Dazu seien viele Betriebe sehr innovativ und hätten sich auf bestimmte Produktionsbereiche spezialisiert, die eine intensivere Bewirtschaftung und dadurch mehr Arbeitskräfte erfordern. „Wichtig ist aus unserer Sicht, dass viele dauerhafte neue Jobs entstanden sind. Natürlich gibt es aufgrund der Erntezeit saisonale Schwankungen, aber wir haben auch im Dezember 10% mehr Beschäftigte als vor drei Jahren“, stellt Freistetter klar, dass der Aufschwung nur zu einem geringen Teil auf einen Anstieg von Erntehelfern oder Saisonarbeitern zurückzuführen sei.

Sehr gut ablesen lassen sich die Veränderungsprozesse auch an der stark steigenden Zahl land- und forstwirtschaftlicher Produktionsbetriebe in Niederösterreich, die Dienstnehmer beschäftigen. Von durchschnittlich 2.733 Betrieben im Jahr 2015 stieg die Zahl auf 2.940 Betriebe im Jahr 2018 – ein Plus von 7%. Stark gewachsen und vom Arbeitskräftepotenzial noch lange nicht am Zenit angelangt scheint vor allem die Weinbranche. „Gerade im letzten Jahr haben wir vermehrt zu spüren bekommen, dass auch in der Land- und Forstwirtschaft viele Betriebe verstärkt nach Fachpersonal suchen. Der Strukturwandel und natürlich auch die Auswirkungen des Klimawandels haben zur Folge, dass immer mehr Branchen dringend qualifizierte Arbeitskräfte brauchen“, so Freistetter.