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Bauernbund fordert Glasfaseranschluss für jeden Hof

Bauernbund-Präsident Georg Strasser nutzte die in Graz stattfindende Fachtagung „Energieeffizienz und Digitalisierung in der Landwirtschaft“, um beim Thema Glasfaserausbau in ländlichen Regionen aufs Gaspedal zu drücken. „Auf heimischen Höfen arbeiten Bäuerinnen und Bauern tagtäglich mit digitalen Geräten und Services. Die Bedeutung und die Reichweite des digitalen Wandels in der Landwirtschaft ist für viele aber noch abstrakt. Dabei sehe ich hier große Chancen für unsere heimischen Betriebe, in der betriebswirtschaftlichen Planung, der automatischen Dokumentation oder der Nutzung bereits vorhandener Daten für die Betriebsoptimierung“, erklärte Strasser. Er sieht die Herausforderung darin, die praktische Lebensrealität in die digitale Welt zu transferieren.

In schwach besiedelten Gebieten kommt es durch fehlende Infrastruktur immer wieder zum Ausfall des Mobilfunksignals. „Es gibt Regionen, da haben die Bauernfamilien nicht einmal einen Handyempfang. Sie sind also auf WLAN angewiesen, um mit der Außenwelt zu kommunizieren oder etwa Tiermeldungen online durchzuführen. Das kann es im 21. Jahrhundert nicht sein“, verdeutlichte Strasser. Dasselbe gilt auch für Arbeiten am Hof, bei denen es verlässliche Systeme zur Datenübertragung, Kommunikation oder Logistik braucht, um etwa eine präzise Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln oder auch das Tierwohl zu garantieren. „Ich sehe es als positives Signal, dass in Österreich ein 5G-Ausbau kommen wird, wenngleich dieser nur ergänzend zum Glasfaserausbau funktionieren kann“, so der Präsident.

„Was uns bei diesem Thema politisch antreibt, das ist der Wille zur weiteren Ökologisierung und einer Steigerung der Ressourceneffizienz, der starke Innovationsgeist unserer Jugend und eine Verbesserung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum. Mir ist es wichtig, dass wir in den ländlichen Regionen den Anschluss nicht verpassen, denn ansonsten schaffen wir eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Die ‚Digital Roadmap‘ der Bundesregierung ist ein gutes Fundament, auf dem viele Maßnahmen, wie etwa das neue digitale Amt, aufbauen“, so Strasser. Als gutes Beispiel für praxisnahe Lösungen sieht er die Marktgemeinde Hitzendorf, wo die Spitzenkandidatin des Bauernbundes für die EU-Wahl, Simone Schmiedtbauer, als Bürgermeisterin tätig gewesen sei. Die ländlich geprägte Gemeinde bietet den Bürgerinnen und Bürgern seit vielen Jahren ein Onlineservice und eine Hitzendorf-App, um die vielen Amtswege zu erleichtern.