05/25 Blick ins Land

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Jahre Österreichische Qualitätsrohre BAUERNFEIND PP-MEGA-Rohr oder Drän DN/ID 100 - 1600 mm SN12 SN8 NR . 5 MAI 2025 www.blickinsland.at 60. JAHRGANG oder ungeschlitzt geschlitzt Schächte - Spezialformteile - Tanks www.bauernfeind.at 07277/2598 Biobranche: Bio Austria und Naturland im Streit SEITE 6 k c o t S e b o d A © : o t o F SCHWEINEHALTUNG Neben dem Verbot von Spalten- böden plagen die Schweinehalter weitere Sorgen. SEITE 24 BIOGAS Wer sich für Biogasanlagen interessiert, kann sich ab Mitte Mai umfassend informieren. SEITE 35 BLICK INS LAND 5/2025 5

IM GESPRÄCH Zwist unter den Bioverbänden Das rasante Wachstum von Naturland sorgt für Aufregung in der heimischen Bioszene. Der bisherige Platzhirsch Bio Austria droht seinen Alleinvertretungsanspruch zu verlieren und sieht seine Felle davonschwimmen. STEFAN NIMMERVOLL hat sich umgehört. E inigkeit war in Österreichs Biobranche lange ein rares Gut. Verschiedene Verbän- de kämpften in der oftmals wir- ren Anfangsphase der Bewegung um die Deutungshoheit darüber, was gut und wertvoll ist. So lan- ge, bis der damalige Landwirt- schaftsminister Wilhelm Molterer einen Schlussstrich zog und die Streithähne dazu verdonnerte, unter der neu gegründeten Bio Austria einheitliche Vorgaben zu schaffen. Seither verpflichten sich rund 12.500 Biobauern, de- ren Regelwerk umzusetzen. BRUNNENBOHRUNGEN � Mit Wasserfundgarantie � Vom Meisterfachbetrieb � Seit 1999 österreichweit � Jetzt Angebot einholen 04212 / 71887 brunnenbohr.at Damit sind zwei Drittel der Bio- bauern im Verband organisiert. Dies verschafft den jeweiligen Obleuten auch die Legitimati- on, als Stimme für die biologi- sche Landwirtschaft in Öster- reich zu fungieren. „Es war der politische Wille, dass es eine einheitliche Vertretung gibt. Deshalb haben wir auch die Strukturen, um Beratung und Bildung anzubieten“, meint die derzeitige Obfrau Barbara Riegler. Die geordneten Zeiten könnten aber ein Ende haben. Denn seit einigen Jahren treibt sich auch Naturland als Verband für öko- logischen Landbau in der Szene herum. Die Vereinigung mit Sitz in Deutschland war schon länger, vor allem im Geflügelbereich, mit überschaubaren Mitglieds- zahlen in Österreich aktiv. Einen richtigen Schub, hin zu 2.300 Mit- gliedern in Summe, hat sie aber bekommen, als es gelang, die Salzburg Milch auf ihre Seite zu ziehen. Mit einem Schlag konn- ten damit 1.500 Höfe dazuge- wonnen werden. „Österreich hat mehr Biomilch, als es selbst benötigt“, analy- siert der Geschäftsführer für den Bereich Österreich, Jo- sef Brunnbauer. Deshalb sei der Export wichtig. Sein Jo- ker dabei: Es gelang, mit Aldi Süd und REWE in Deutschland Verträge abzuschließen, wo- nach deren Eigenmarken das Naturland-Siegel tragen müs- sen. Während hierzulande also der Lebensmitteleinzelhandel die Richtlinien vorgibt, ist in Deutschland die Verbandsmit- gliedschaft entscheidend. „Da- mit liegt die Deutungshoheit, was Bio ist, in der Hand der Bau- ern“, verdeutlicht Brunnbauer den Unterschied. „Wir führen unsere Molkerei wie ein Privatunternehmen und schauen, was am Markt erfolg- reich ist“, begründet Salzburg Milch-Geschäftsführer Andreas Gasteiger den Schritt, die Ge- nossenschaftsmitglieder zum Einstieg in Naturland zu ver- pflichten. Dieser sei alternativlos gewesen, denn „ohne Deutsch- land funktioniert der Biomarkt einfach nicht, weil wir 70 Prozent unserer Biomilch exportieren“. Natürlich sei es eine Herausfor- derung gewesen, die Bauern genau in der Corona-Zeit zu mo- tivieren, in einen neuen Verband einzusteigen. Die meisten Lieferanten seien aber mitgegangen. „Wir können einen Naturland-Zuschlag von zwei Cent bezahlen“, erklärt Ga- steiger den Vorteil, der den Bau- ern erwachsen sei. Da in Bayern die Diskussion rund um die An- bindehaltung brodle und viele Höfe aus der Milchproduktion ausscheiden werden, seien die Marktchancen für österreichi- sche Biomilch auch in Zukunft abgesichert. „Wir haben aber niemandem gesagt, dass er aus Bio Austria aussteigen soll. Die meisten Landwirte haben eine Doppelmitgliedschaft“, erklärt der Milch-Manager, dass er zu beiden Verbänden gute Bezie- hungen pflegt. Damit sich die Kosten für die Bauern in Grenzen halten, haben sich die beiden Verbände darauf verständigt, jeweils einen Rabatt auf ihre Mitgliedsbeiträge zu gewähren. Weiterführende Eini- gungen sind aber nicht absehbar. Bei Bio Austria beharrt man dar- auf, dass Naturland respektieren  müsse, dass der Markt in Termine Mai & Juni 2025 30. Mai 2025 – Feldtag ab 14 Uhr am Biohof Kaltenböck in 4710 Pollham, Oberösterreich 2. Juni 2025 – Feldtag ab 14 Uhr bei der Familie Eckart in 3470 Engelmannsbrunn, Niederösterreich 3. Juni 2025 – Bio Austria Seminar ab 9 Uhr bei der Gela Ochsenherz in 2230 Gänserndorf bei Wien 4. Juni 2025 – Feldtag ab 14 Uhr am Biohof Binder-Laki in 7332 Kobersdorf, Burgenland www.turiel-dammkultur.com/seminare-und-feldtage Mehr dazu: Dammkultur als Alternative für deinen Betrieb? 6 BLICK INS LAND 5/2025

WERBUNG Unabhängig von Importen mit hofeigenem Futter Futtermittelimporte sind nicht nur langwierig und teuer, sondern belasten auch die Umwelt. Eine Alternative kommt aus München: FarmInsect ermöglicht Landwirten, mit der Mast der Schwarzen Soldatenfliege hochwertiges Protein direkt am eigenen Hof zu produzieren – ressourcenschonend, regional und rentabel. Passt FarmInsect zu Ihrem Betrieb? Ob sich die Insektenmast für ei- nen landwirtschaftlichen Betrieb eignet, hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab: ungenutzter Abwärme aus einer Biogasanlage, einer Hackschnitzelheizung, einer Pyrolyseanlage, Geothermie oder einer vergleichbaren Quelle. – Geeignete Gebäude: Optimal sind isolierte, leerstehende Gebäude mit einer Raum höhe von mindestens vier Metern und einer Grundfläche ab 600 m². Alternativ ist auch ein skalierbarer Neubau der FarmInsect-Anlage möglich. – Verfügbare Wärmequelle: Idealerweise verfügt der Be- trieb über eine kostengünsti- ge Wärmequelle, wie in Form – Zugang zu organischen Reststoffen: Die Larven der Schwarzen Soldatenfliege verwerten eine Vielzahl an organischen Nebenproduk- ten, darunter Weizenkleie, Kartoffelschlempe, Altbrot, Gemüseabschnitte oder Bier- treber. Welche Stoffe im Ein- zelfall geeignet sind, wird durch FarmInsect im Rahmen einer individuellen Rezep- turentwicklung ermittelt, abgestimmt auf Ihre spezifi- schen Gegebenheiten. Betriebe, die diese Vorausset- zungen erfüllen, können mit einer Insektenmastanlage ein neues wirtschaftliches Stand- bein aufbauen. Das produzier- te Insektenprotein eignet sich als hochwertige Futterkom- ponente für Geflügel, Schwei- ne oder Fische oder wird über Rückkaufverträge direkt durch FarmInsect vermarktet. Sie möchten mehr erfahren? Sehr gerne lassen wir Ihnen er- gänzende Informationen sowie ein unverbindliches Angebot zu- kommen. BLICK INS LAND 5/2025 Dr. Andrea Funk FarmInsect GmbH Münchner Straße 10 85232 Bergkirchen E-Mail: info@farminsect.eu Tel.: +49 89 541998400 www.farminsect.eu G N U T L A H C S N I E E H C I L T L E G T N E 7 t c e s n I m r a F © : s o t o F

IM GESPRÄCH Blühstreifen am Küchentisch Johann Schauer aus Ober- österreich hat in den letzten Jahren auf seinem 83 Hektar großen Rindermast-Betrieb fast 20 Hektar an Blühstreifen und Naturschutzflächen etab- liert. Sie bieten Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge, Laufkäfer und Feldvögel. Bei der Anlage achtet er auf sonnige und nährstoffarme Standorte – so haben konkurrenzschwache Wildblumen bessere Chancen. Gute Ergebnisse erzielte Schau- er mit regionalen Saatmischun- gen mit einem hohen Anteil an Wildkräutern, die über mehrere Jahre blütenreich bleiben. Bei der Aussaat ist wichtig, dass das Saatgut direkt auf der Boden- oberfläche abgelegt und mit ei- ner Walze angedrückt wird, da die meisten Wildblumenarten Lichtkeimer sind. Für den lang- fristigen Erhalt der Blühflächen ist ein später erster Schnitt und die Abfuhr des Schnittmaterials wichtig. Über seine Erfahrungen disku- tierte Johann Schauer mit Kolle- ginnen und Kollegen bei einem Online-Küchentischgespräch im Rahmen von „Farming for Nature“. Die Gespräche zu un- terschiedlichen landwirtschaft- lichen Themen finden im Winter regelmäßig an Montagabenden statt. Alle bisherigen Gespräche können nachgehört werden. www.farmingfornature.at 8 Österreich seit 40 Jahren ge- wachsen ist. „Wir sind nach wie vor Europa- meister und kein Bio-Entwick- lungsland“, kritisiert Barbara Riegler, dass die Entscheidungen, was wie gemacht werden soll, in Deutschland getroffen würden. „Eine automatische gegenseiti- ge Anerkennung wäre der beste Weg. Wir strecken täglich die Hand aus, um die Dinge gemein- sam zu regeln.“ Man hätte die Verbandsberatung gerne auch für Naturland angeboten. Damit stoße man aber auf taube Ohren. Eindeutig in seinen Worten ist Oberösterreichs Landwirt- schaftskammerpräsident Franz Waldenberger, der selbst Bera- ter für Bio Austria war und dem Landesverband von 2015 bis 2021 vorstand. Er rät seinen Mitglie- dern dazu, sich nicht voreilig und vorbehaltslos dem Naturland-Re- gulativ zu unterwerfen. „Ich würde das Vorgehen verstehen, wenn man zum Beispiel in Peru einen Verband aufbauen will. In Österreich gibt es aber keinen Bedarf, eine Satellitenstruktur zu Deutschland zu schaffen.“ Dass Naturland auch die politi- sche Vertretung seiner Mitglie- der wahrnehmen will, schwäche den Sektor, der dann nicht mehr mit einer Stimme spreche. „Was für eine Forderung können Na- turland-Mitglieder haben, die Bio Austria-Mitglieder nicht auch haben?“, so Waldenberger. Er unterstreicht, dass er sich nicht auf die Seite von Bio Austria, sondern auf die der Biobauern schlage. „Die Proponenten ha- ben Verantwortung über das ei- gene Hoftor hinaus. Ich möchte nicht, dass irgendwann gesagt wird, warum hat niemand etwas gesagt?“ Mit neuen Strukturen würden auch neue Kosten und Auflagen entstehen, die mit ho- her Wahrscheinlichkeit von den Biobauern zu tragen sein wer- den; ein Vorgang, der nicht gut- zuheißen sei, wenn man eigent- lich eine Entbürokratisierung anstrebe. Nicht akzeptabel ist für Bio Austria-Obfrau Barbara Rieg- ler, dass Naturland seinen Mit- gliedern zwar Biofuttermittel vorschreibt, deren Herkunft, anders als bei Bio Austria, aber egal sei: „Die entscheidenden Schlagworte sind doch ,bio‘ und ,regional‘.“ Wenn Milch über Na- turland, Jungvieh aber über Bio Austria vermarktet wird, könn- te ein Vorgaben-Wirrwarr ent- stehen. Den Genossen bei den Molkerei- en sei man aber nicht böse. „Bis zu einem gewissen Grad muss man anerkennen, was Naturland mit Aldi und REWE gelungen ist. Letztlich ist die Macht, die Na- turland hat, aber vom Handel verliehen.“ Riegler fürchtet, dass die Biobauern in eine Spirale von ökonomischem Druck getrieben werden. „Im Zentrum steht nicht der Bauer, sondern das Handels- interesse. Denn Naturland-Ver- bandsware ist auch in Dänemark, Frankreich oder Belgien zu be- kommen.“ Den Vorwurf, dass Österreich nur ein Anhängsel zu Deutschland sein werde, entkräftet Josef Brunn- bauer damit, dass aktuell ein Staatenvorstand aus fünf österrei- chischen Bauern durch das Präsi- dium bestätigt worden sei. Dieser werde wesentlich die Strategie von Naturland Österreich bestim- men. „Wir sind kein internationa- ler Konzern, sondern der größte internationale Verband, der von Biobauern getragen und geführt ist. Das bringt immense Vorteile, wie zum Beispiel einen höheren Milchpreis“, so der Bayer. Dem Futtermittel-Thema will man damit begegnen, dass man sich aktiv auf die Suche nach um- stiegswilligen Ackerbauern bege- ben wird. Damit will Brunnbauer der heimischen Biobranche neue Impulse geben. „Seit längerem schon ist die Umstellungsbereit- schaft verhalten, die Zahl der Betriebe ist sogar gesunken.“ Das gelte es zu ändern. „Natur- land bietet ein breites Spektrum an interessanten Marktzugän- gen.“ Das würden die Unterneh- menspartner verstehen. In der Milchwirtschaft rollt der Zug jedenfalls eindeutig weiter in diese Richtung. Auch Österreichs größte Molkereigenossenschaft, die Berglandmilch, hat mit De- zember 2024 eine Zertifizierung für ausgewählte Betriebe für ein Sonderprojekt für den deutschen Markt abgeschlossen. Weitere namhafte Unternehmen könnten folgen. Österreichs Biolandschaft wird also ohne Zweifel künftig von zwei bedeutenden Verbän- den gelenkt. r e u a h c S n n a h o J © : STEFAN NIMMERVOLL o t o F BLICK INS LAND 5/2025

Bauernbund als europäisches Projekt Der ÖVP-Bauernbund möchte in andere Länder expandieren. Als erstes Ziel formuliert man einen Importstopp für Produkte, die europäische Auflagen nicht erfüllen. A usgehend von Niederöster- reich soll eine politische Interessenvertretung für landwirtschaftliche Betriebe in der EU entstehen. Innerhalb der Partei- enfamilie der Europäischen Volks- partei, EVP, soll so die Agrarbran- che mehr Gewicht gewinnen. Das gab der NÖ Bauernbund zuletzt in mehreren Aussendungen bekannt. Maßgeblicher Motor der Initiative sei demnach Bauernbunddirektor Paul Nemecek. „Ein Europäischer Bauernbund bietet die einzigarti- ge Chance, die Stimme der bäuer- lichen Bevölkerung auf europäi- scher Ebene zu bündeln und ihre Anliegen wirksam zu vertreten“, wird er zitiert. Damit rücke man die Herausforderungen und Bedürfnis- se der Landwirtschaft ins Zentrum der europäischen Politik und stärke zugleich die Versorgungssicherheit in Europa. „Es war daher eine lo- gische Konsequenz und ein erster Schritt, den Agrarkommissar wie- der in die EVP-Familie zurückzuho- len“, meint Nemecek. Auch Alexander Bernhuber, Land- wirt in Kilb im Mostviertel und EU-Parlamentarier, ist ein Bauern- bündler aus Niederösterreich: „Nur ein geeinter Bauernstand kann auf europäischer Ebene Wirkung ent- falten. Wenn zehn Millionen land- wirtschaftliche Betriebe in der EU eine gemeinsame Stimme erhalten, wird diese auch gehört.“ Bernhuber führt demnach intensive Gespräche mit bäuerlichen Vertretern aus ganz Europa, um eine starke bäuerliche Interessenvertretung in der EVP zu etablieren: „Die Herausforderun- gen der Landwirtschaft sind in allen EU-Ländern ähnlich – von steigen- den Produktionskosten, überbor- dender Bürokratie und unfairen Handelsbedingungen bis hin zum wachsenden Druck seitens soge- nannter Umwelt-NGOs auf unsere bäuerlichen Familienbetriebe.“ Erstes Ziel der neuen Organisa- tion sollen strengere Regeln für Einfuhren sein. Für Lebensmittel, welche unter EU-Standards produ- ziert wurden, soll ein Importstopp gelten. So kommen beispielswei- se Erdäpfel aus Ägypten, die mit Pflanzenschutzmitteln belastet sind, die in der EU seit Jahrzehnten verboten sind. „Während EU-Bau- ern strengste Auflagen erfüllen, schaut man beim Import bisher einfach weg. Diese Doppelmoral ist für den Bauernbund nicht län- ger vertretbar“, so Bernhuber. Ein Europäischer Bauernbund gebe die Möglichkeit, Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen, Kräfte zu bündeln und die Perspektiven der Landwirtschaft in die europäi- sche Gesetzgebung einzubringen. r e b u r G l u a P © : o t o F BLICK INS LAND 5/2025 NIEDERÖSTERREICH IM FOKUS THEMA NÖ. AGRARLANDESRAT STEPHAN PERNKOPF Unsere Bauern – Rückgrat der Feuerwehr, Helfer in der Not und Stütze unserer Heimat Der Florianitag am 4. Mai ist mehr als ein kirchlicher Gedenk- tag an den heiligen Florian. Er ist auch ein Tag des Dankes an all jene Menschen, die für andere da sind, wenn es brennt – im wahrs- ten Sinne des Wortes. Es sind die Kameradinnen und Kameraden unserer Freiwilligen Feuerweh- ren, die ausrücken, wenn Gefahr droht. Und ganz besonders sind es unsere Bäuerinnen und Bau- ern, die sich in besonders ho- hem Ausmaß bei der Freiwilligen Feuer wehr engagieren. Sie schaf- fen also nicht nur Versorgungssi- cherheit mit regionalen Lebens- mitteln, sondern auch Sicherheit in Notlagen. Ohne ihren Einsatz wäre das, was wir an flächende- ckendem Katastrophenschutz und Hilfe in Notlagen gewohnt sind, nicht möglich. Denn gerade in ländlichen Regi- onen sind es überproportional viele Landwirtinnen und Land- wirte, die sich bei der Feuerwehr engagieren. Sie bringen nicht nur ihre Zeit ein, sondern auch ihre Ortskenntnis, ihre Ausrüs- tung und vor allem ihr Herzblut. Wer in der Natur arbeitet, weiß, wie man zupackt. Wer einen Be- trieb führt, weiß, wie man Ver- antwortung übernimmt. Dieses Wissen ist im Einsatzfall unbe- zahlbar. Das zeigt sich täglich, in jedem Einsatz. Und das hat sich im vergangenen Herbst auch landesweit gezeigt, also Nie- derösterreich von einem noch nie dagewesenen Hochwasser getroffen wurde. Innerhalb kürzester Zeit standen ganze Ortschaften unter Wasser, Stra- ßen wurden überflutet, Höfe bedroht. Tausende Feuerwehr- leute waren im Einsatz – und mittendrin unsere Landwirte. Sie rückten nicht nur mit an, sie stellten auch ihre Traktoren und andere Gerätschaften zur Verfügung. Sie schufteten, um Dämme zu errichten, Keller aus- zupumpen, Menschen zu helfen. Gerade in solchen Extremsitu- ationen zeigt sich, worauf es in einem Land wirklich ankommt: auf Zusammenhalt, auf Verant- wortung und auf Tatkraft. Der Florianitag ist daher auch ein Feiertag der bäuerlichen Ein- satzkraft. Es ist ein Tag, an dem die Gesellschaft Danke sagt für das, was viel zu oft als selbstver- ständlich angesehen wird. Denn während andere schlafen, sind es oft Bauern, die beim Sirenen- ton in die Stiefel steigen. Wäh- rend andere diskutieren, han- deln sie. Und während andere auf Hilfe hoffen, sind sie schon unterwegs. Wer also über die Zukunft des Ehrenamts spricht, muss auch über die Zukunft der Landwirtschaft sprechen. Denn nur wenn unsere Bauern eine Perspektive haben, wenn sie am Hof überleben können, dann können sie auch im Feuerwehr- haus eine Stütze bleiben. Es ist eine Lebenseinstellung, die unser Land so besonders macht. Der heilige Florian steht sinnbild- lich für Schutz, für Mut, für Hil- feleistung. All das leben unsere Bauern – am Feld, im Stall und im Feuerwehrhaus. Dafür sagen wir: Vergelt’s Gott! 9

HAGELVERSICHERUNG Hagelversicherung vergibt Förderpreise an Veterinärmedizinischer Universität und FH Wieselburg Erstmals hat die Österreichische Hagelversicherung Förderpreise an der Veterinärmedizinischen Universität Wien sowie an der FH Wieselburg im Bachelorstudiengang Agrartechnologie & Digital Farming vergeben. P rämiert wurden je zwei he- rausragende wissenschaft- liche Arbeiten, die sich durch hohen Praxisbezug und In- novationskraft in den Bereichen Agrartechnologie, Digitalisierung und Tiergesundheit auszeichnen. „Diese Bereiche sind essenziell, um den Agrarsektor zukunftsfähig aufzustellen und die Versorgung mit Lebensmitteln langfristig zu sichern. Als agrarischer Spezial- versicherer in der Pflanzen- und Tierproduktion in Österreich und sechs Ländern in Osteuropa set- zen wir selbst seit vielen Jahren auf digitale Lösungen – etwa durch den Einsatz von Satelliten- daten u.a. in der Schadenserhe- bung. Zudem möchten wir als Ös- terreichs größter Tierversicherer innovative Forschungsarbeiten würdigen, die zur Verbesserung bzw. Absicherung der Einkom- menssicherheit in der Nutztier- haltung sowie zur Förderung der Tiergesundheit und des Tierwohls beitragen und somit zukunftswei- sende Lösungen für die Praxis lie- fern. Mit dem Förderpreis wollen wir junge Talente ermutigen, ihre innovativen Ideen weiterzuver- folgen und auch für die (Versi- cherungs-)Wirtschaft nutzbar zu machen. Die prämierten Arbeiten sind beeindruckende Beispiele dafür, wie Innovation, Wissen- schaft und Landwirtschaft Hand in Hand gehen können“, betonte Dr. Kurt Weinberger, Vorstands- vorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, anlässlich der Preisverleihungen in Wieselburg und Wien. 10 Förderpreis an der FH Wieselburg im Bereich Agrartechnologie & Digital Farming (v.l.): Dr. Peter Riegler- Nurscher, Computer Vision & Machine Learning FHWN; LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf; Lisa Neuhauser, BA, Lektorin für Agrarkommunikation FHWN; Jakob Silber, BSc, Preisträger; Fabian Butzenlechner, BSc, Preisträger; Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender Österreichische Hagelversicherung; Dr. Markus Gansberger, Studiengangsleiter Bachelorprogramm Agrartechnologie & Digital Farming FHWN; DI Martin Kerschbaumer, Direktor Francisco Josephinum; Mag. (FH) Axel Schneeberger, Geschäftsführung FHWN Die Preisträger und ihre Arbeiten Fabian Butzen lechner, BSc, FH Wieselburg „Als versicherter Jung- landwirt erlebe ich die Auswir- k u n g e n d e s Klima wandels auf die Erträge hautnah. Ziel meiner Arbeit war es, praxistaugliche, klimawandel- angepasste Bewirtschaftungsme- thoden zu entwickeln. Ergänzt durch eine betriebliche Risikovor- sorge, wie sie die Hagelversiche- rung bietet, können Landwir- tinnen und Landwirte den Herausforderungen besser begeg- nen“, so Fabian Butzenlechner, der in seiner Arbeit die Auswirkungen von Standort- unterschieden innerhalb von Fel- dern auf Biomasseentwicklung und Ertrag untersuchte. Durch die Nutzung langjähriger Fernerkun- dungsdaten aus dem Sentinel-2- Satellitenprogramm konnten teilflächenspezifische Aus- saatkarten für Körnermais erstellt werden. Jakob Silber, BSc, FH Wieselburg „ A n g e s i c h t s wachsender Her- ausforderungen wie steigende Betriebskosten, zunehmende Wetterextreme und hohe Anforderungen an eine zukunftsfähige Nahrungsmittel- produktion ist die Verbindung von Digitalisierung und Innovati- on in der Landwirtschaft essenzi- ell. Ich freue mich, mit meiner Ar- beit zur Weiterentwicklung dieser Technologien beizutra- gen – und darüber, dass die Ös- terreichische Hagelversicherung deren Bedeutung mit einem För- derpreis anerkennt“, so Jakob Silber, der das Potenzial photo- elektronischer Körnerzählsyste- me für pneumatische Sämaschi- n e n u n t e r s u c h t e . D a b e i analysierte er die Genauigkeit verschiedener Sensortechnologi- en bei der Erfassung einzelner Saatkörner im Luftstrom. BLICK INS LAND 5/2025 V H Ö © : s o t o F

HAGELVERSICHERUNG Dr. Kerstin Hofer, BSc, Doktorandin Veterinärmedizi nische Universi tät Wien „Beson- ders in Zeiten, in denen Tierseu- chen und Tierkrankheiten auf dem Vormarsch sind, sind praktikable Überwachungsstrategien und ge- zielte Maßnahmen zum Schutz der Tierbestände wichtiger denn je. Förderpreise wie jener der Ös- terreichischen Hagelversicherung sind eine wichtige Anerkennung und Motivation für junge Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaft- ler. Sie machen sichtbar, wie be- deutend wissenschaftliche Arbeit für die Landwirtschaft ist – gerade in Zeiten wachsender Herausfor- derungen“, so Kerstin Hofer, die sich in ihrer Arbeit mit dem Titel „Infektionsepidemiologische Un- tersuchungen zum Nachweis und der Verbreitung von Salmonella Dublin in österreichischen Milch- viehbetrieben“ mit der Prävalenz sowie effektiven Nachweismetho- den für S. Dublin befasste. M a g . R o l a n d Kreuzer, Veteri närmedizinische Universität „Ich stamme selbst von einem versi- cherten land - wirtschaftlichen Betrieb in Kärn- ten und weiß, mit welchen Herausforderungen die Landwir- tinnen und Landwirte täglich konfrontiert sind. Wetterextre- me, Tierkrankheiten und Tierseu- chen sind Risiken, denen jeder landwirtschaftliche Betrieb aus- gesetzt ist. Um diese Risiken zu minimieren, sind betriebliches Ri- sikomanagement in Form von Bio sicherheit und starke Partner, wie der Betreuungstierarzt, der Fütterungsberater und die Öster- reichische Hagelversicherung, unverzichtbar“, so Roland Kreu- zer, der mit seiner Diplomarbeit das Ziel verfolgte, eine Bestands- aufnahme des Erregers C. burne- tii in ostösterreichischen Milch- viehbetrieben zu erstellen. Landwirtinnen und Landwirte konnten durch zur Verfügung ge- Hagelversicherung würdigt innovative wissenschaftliche Arbeiten an der Veterinärmedizinischen Universität Wien (v.l.): Ao. Univ.-Prof. Dr. Petra Winter, Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Dr. Kerstin Hofer, Mag. Roland Kreuzer, Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, und Univ.-Prof. Dr. Jürgen Rehage, Vizerektor für Lehre und klinische Veterinärmedizin stellte Sets zur Tankmilchproben- gewinnung an der Studie teil- nehmen. www.hagel.at Respektvoller Umgang T ier it M m ensch & W I R SU C H E N M AS T BE T RI E BE F Ü R Wintergarten _Hendl Bio _Masthendl _Pute, wir bieten: - Langfristige Partnerschaft - Respektvollen, fairen Umgang - Fachliche Unterstützung Sie verfügen bereits über Acker- und Grünflächen und suchen nun nach einem zweiten Standbein oder nach einem regionalen und achtsamen Abnehmer für Ihre Masthühner und / oder -puten? Wir pflegen regionale Partnerschaften mit klein strukturierten Landwirt- schaftsbetrieben und möchten diese weiter ausbauen. Wenn auch Sie Ihren Betrieb in eine sichere Zukunft führen möchten, freuen wir uns, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen. Ihr Ansprechpartner: Peter Kaiser, p.kaiser@huberslandhendl.at, Tel.: +43 664 88 14 98 62 HUBERSLANDHENDL.AT · Hauptstraße 80 · A-5223 Pfaffstätt BLICK INS LAND 5/2025 11

LANDWIRTSCHAFT INTERNATIONAL Enteignungsphantasien im Land der „besten Farmer der Welt“ Südafrika ist ein Land der immensen sozialen Gegensätze. Die Regierung will dem mit Landreformen und Enteignungen weißer Farmer entgegentreten. STEFAN NIMMERVOLL hat in der Provinz Limpopo nachgefragt, was hinter diesem „Expropriation Act“ steckt. E s war wieder einmal Do- nald Trump, der für Auf- sehen gesorgt hat. Die weiße Minderheit im Land am Kap werde ungerechtfertigt rassistisch bedroht, er verspre- che, diese als Flüchtlinge aufzu- nehmen und sie schnell einzu- bürgern, tönte der erratische US-Präsident im Frühjahr. Jeder, der fliehen wolle, sei willkom- men. Ursache für Trumps Zorn war die Unterzeichnung eines Gesetzes durch Südafrikas Staat- spräsident Cyril Ramaphosa, das die Enteignung von Land verein- fachen sollte. Damit einherge- hend froren die USA Auslandshil- fen, im Jahr 2024 immerhin 323 Mio. Dollar, ein. Doch hat Trump recht? Wie immer ist die Wahrheit irgendwo in der Mitte ange- siedelt. Denn im öffentlichen Interesse ihren Besitzern wegge- nommen sollen einerseits in ers- ter Linie Flächen werden, die der Staat für Infrastrukturprojekte braucht – und das gegen Ent- schädigungen, erklärte die Re- gierung. Ein Vorgang, der auch in anderen Demokratien so statt- findet. Nur im Extremfall soll das nun auch ohne finanzielle Gegenleistung erfolgen können. Andererseits versucht man aber auch tatsächlich, Agrargrundstü- cke von der reichen weißen Elite zur teils bettelarmen schwarzen Mehrheit umzuverteilen. Die- ser Prozess steht seit dem Ende der Apartheid auf der Agenda der Politiker des African Natio- nal Congress, ANC, von Nelson Mandela bis zu Ramaphosa. Das Gesetz könnte der Idee einer gerechteren Verteilung neuen Schwung geben. 12 kalen Community ein. Auch das hat zwei Beweggründe: Zum ei- nen will er tatsächlich etwas für die Dörfer in seinem Umfeld er- reichen. „Zum anderen machen wir das, um die Stimmung für unsere Farm positiv zu halten.“ Niemand soll auf die Idee kom- men, dass man die Familie nach sechs Generationen von ihrem angestammten Besitz vertrei- ben könnte. Auf einem anderen Kontinent zu leben, würde ihm schwerfallen, sagt Ernst. „Wir haben afrikanisches Blut. Ich will auch meinen Kindern ermögli- chen, hier aufzuwachsen. Ich werde nicht um Asyl bei Trump ansuchen.“ Hohe Arbeitslosigkeit Ein- fach ist das Leben auch nach Abschaffung der Rassentren- nung im Jahr 1994 nicht für die Schwarzen in Südafrika. Fast jeder zweite junge Mensch ist ohne Job. In ländlichen Regi- onen wie Limpopo ist der An- teil noch höher. Wenn jemand Arbeit findet, muss er oft die gesamte Großfamilie versor- gen. Selbst wenn sie nur den Mindestlohn von umgerechnet 13 Dollar pro Tag bezahlen, sind die Farmen der Weißen, neben einigen Minen, die einzigen Un- ternehmen, die Leute in größe- rer Zahl anstellen. Diese nutzen die billige Arbeitskraft weidlich und halten oft tausende Hilfs- kräfte in Lohn und Brot. Wirtschaftlich geht es den Nach- fahren der Buren unvergleichlich besser. Sie genießen ein Leben nach westlichen Standards und haben eine höchst kompetiti- ve Landwirtschaft aufgebaut. „Wir sind die besten Farmer der BLICK INS LAND 5/2025 Setzen auf Kaffee Einer derje- nigen, die davon betroffen sein könnten, ist Zander Ernst mit seiner Allesbeste Farm. Seine ursprünglich aus Deutschland stammende Familie bewirtschaf- tet in der subtropischen Provinz Limpopo im Nordosten Süd- afrikas 630 Hektar mit Avocados und Bananen. Erstere werden erfolgreich in Europa vertrieben. Neuerdings kommt auf den we- niger einfach zu bestellenden Hängen auch Kaffee dazu. „Wir sind überzeugt, dass der mit dem Klimawandel auch bei uns gut gedeihen kann. Und wir wollen verhindern, dass jemand sagt, unser Land wäre unproduktiv und könnte von jemand anderem übernommen werden.“ Ernst ist, wie viele andere Far- mer, karitativ tätig, und bringt sich mit Hilfsprojekten in der lo- l l o v r e m m N © i : s o t o F

LANDWIRTSCHAFT INTERNATIONAL Welt, weil wir ohne Förderungen auskommen mussten und uns daher sehr effizient aufgestellt haben“, sagt Pieter Vorster von der Mahela Group, die nahe der Kleinstadt Tzaneen 1.360 Hektar Zitrusbäume und einige hundert Hektar an Avocados und Bana- nen ihr Eigen nennt. Das Unter- nehmen gehört heute zu den größten Agrarkonzernen Süd- afrikas. „Wir entwickeln uns kon- stant weiter, weil uns gar nichts anderes übrigbleibt“, so Vorster. Nachdem Europa zuletzt ange- kündigt hat, keine Produkte, die mit dort verbotenen Pestiziden behandelt wurden, mehr herein- zulassen, schwenkt man beim Export von Zitronen und Oran- gen erfolgreich Richtung Russ- land und Asien um. „Wir werden hierbleiben, weil wir für uns hier Chancen sehen“, gibt sich Vors- ter trotzig. Unsicherheiten Das Umfeld dafür ist aber alles andere als freundlich. „Oft haben wir zwei Stunden am Tag keinen Strom, weil die Infrastruktur marode ist und die Energie rationiert BLICK INS LAND 5/2025 wird. Wir Farmer sind auch für die Sanierung der Straßen zu- ständig, weil sich sonst niemand darum kümmert.“ Die Sicher- heitslage ist auch am flachen Land prekär, die Verbrechens- rate hoch. Nachts frei bewe- gen kann man sich nicht, jedes Anwesen wird von Securities bewacht, die Plantagen sind mit Starkstromzäunen gesichert. Dennoch durchbrechen immer wieder Diebe die Umfriedun- gen, raffen so viele Früchte wie möglich an sich und sind längst über alle Berge, wenn das Si- cherheitspersonal der Farmen ankommt. Was von schwarzen Marktstandlern tagsüber am Straßenrand als frische Ware verkauft wird, wurde nachts von den Großbetrieben der Weißen geklaut. „Die Polizei braucht man nicht rufen, die haben dann sowieso kein Auto frei“, sagt Pieter Vorster. Viele greifen da lieber zur, nicht immer gewalt- freien, Selbstjustiz. Nicht alle Farmer wollen unter solchen Bedingungen leben. „Dass unse- re Gruppe so wachsen konnte, liegt daran, dass viele Kollegen ausgewandert sind und uns ihr Land verkauft haben“, so der Agrarunternehmer. Zu all diesen Sorgen kommt noch die Unsicherheit, ob nicht doch ein künftiger Präsident auf die Idee kommen könnte, bei der großflächigen Enteignung Nägel mit Köpfen zu machen. So rief der radikale Oppositi- onspolitiker Julius Malema, der selbst aus der Provinz Limpopo stammt, recht unverhohlen zur Ermordung der weißen Farmer auf, indem er öffentlich ein Lied mit dem Titel „Erschießt die Bu- ren“ anstimmte. Diese machen sich derweil gegenseitig Mut. „Südafrika ist viel zu stark von der Landwirtschaft abhängig“, meint Zander Ernst. Deshalb ist er davon überzeugt, dass es nicht wie beim Nachbarn Zim- babwe kommen wird, wo man die Weißen vertrieben und de- ren Eigentum an die Arbeiter verteilt hat. Mit dem Resultat, dass diese, mangels landwirt- schaftlichen Grundwissens, kaum etwas ernten konnten und das ganze Land in eine Hun- gersnot stürzte. Entschädigungen Wenn es zu ei- ner Umverteilung kommen soll, müssten die bisherigen Besitzer dementsprechend entschädigt und die neuen Bewirtschafter befähigt werden, dementspre- chend ertragsbringend zu wirt- schaften. Denn bisherige Ver- suche hätten nicht selten darin gemündet, dass die Häuptlinge ihre Günstlinge versorgt hätten und das Land brach lag, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Nicht selten hätten jene Farmer, denen die Grundstücke zuvor wegge- nommen wurden, diese danach wieder teuer zurückgekauft und erneut urbar gemacht. Ein Re- zept dafür, wie die bedrückende Kluft in einem agrarisch reichen Land überbrückt werden kann, hat also niemand. Lösungen sind dringend gefragt, bevor das Pul- verfass explodiert. Schrille Zuru- fe aus Washington helfen aber jedenfalls nicht, die Situation zu entspannen. www.allesbeste.com www.mahela.co.za STEFAN NIMMERVOLL 13

MESSE WIESELBURG Wieselburger Messe 2025: Wo Innovation auf Tradition trifft ETS Elektrotechnik Schiffner: Wir machen Ihren Strom grün W enn Sie einen kompetenten Partner zur Umsetzung Ihrer Projekte suchen, sind Sie bei uns genau richtig. Wir sind ein etablier- tes Elektrotechnik-Unternehmen mit rund 15 MitarbeiterInnen und Spezialisierung auf erneuerbare Energien. Unsere Leistungen umfassen die Planung, Montage, Inbetriebnahme, Prüfung und Wartung von Photo- voltaikanlagen und Stromspeichern. Für Wärmebildaufnahmen von PV-Anlagen mittels Drohnen haben wir eigene Spezialisten. Im Bereich Kleinwindkraftanlagen sind wir ei- ner der wenigen Anlagenerrichter in Österreich. Auch klassische Elektro- installationen gehören zu unseren Kompetenzen. INFORMATION: www.et-schiffner.at T H C I R E B N E M R I F Von 22. bis 25. Mai 2025 wird Wieselburg zum Hotspot für alle, die Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Jagd nicht nur als Beruf, sondern als Leidenschaft sehen. D ie Wieselburger Messe bie- tet die perfekte Mischung aus topaktuellen Innova- tionen, bewährtem Praxiswissen und einer einzigartigen Atmosphä- re, die Wissenstransfer und Net- working auf ein neues Level hebt. „Live erleben“ lautet das Motto – und das ist wörtlich gemeint! Hier wird nicht nur über Zukunftsthe- men gesprochen, hier kann man sie hautnah erleben: im energie- autarken Bauernhof, beim Feldtag „Voraus säen“ oder direkt in der Innovation Farm, wo praxisnahe Lösungen für eine moderne Land- wirtschaft vorgestellt werden. Die Messe setzt heuer klare Akzente in der nachhaltigen Waldwirtschaft: Im Bereich „Zukunft Wald“ stehen frucht- bare Böden, klimafreundliche Bewirtschaftungsmethoden und effiziente Ressourcennut- zung im Fokus. Experten zeigen praxis erprobte Strategien, wie sich Waldbewirtschaftung an die klimatischen Veränderungen anpassen lässt. Ein weiteres Schwerpunktthema ist die Marktgärtnerei, wo Besu- cher tiefer in nachhaltige Anbau- methoden, lokale Vermarktung und die Vielfalt im Gemüsebau eintauchen können. Besonders für Direktvermarkter und klein- strukturierte Betriebe bieten sich hier wertvolle Einblicke und Chancen. Wer in Sachen Land und Forst technik am Puls der Zeit bleiben will, kommt hier voll auf seine Kosten: Die Messe zeigt die neu- esten Entwicklungen – von digi- talen Hofmanagement-Systemen über ressourcenschonende Tech- nologien bis hin zu modernsten Maschinen. Ein besonderes High- light ist der Outdoor-Parcours, auf dem Besucher Offroad-Fahr- zeuge testen können – Adrena- linkick inklusive! Auch spezialisierte Themenberei- che kommen nicht zu kurz: Das Lohnunternehmerdorf rückt land- wirtschaftliche Dienstleistungen ins Zentrum, während die Jagd- halle mit einem vielfältigen An- gebot an Ausrüstung, einer Jagd- 14 BLICK INS LAND 5/2025 l H b m G g r u b e s e W e s s e M i , ) 3 ( k e n a r f a h c S © : s o t o F

THEMA Eine Kleinwindkraftanlage von Solid wind power bietet unseren Kunden eine attraktive Gesamtwirt schaftlichkeit an: • Marktgeprüfte Technologie • Höchstmögliche Energieproduktion • Niedrige Wartungskosten • Lange Lebensdauer Besuchen Sie unseren Stand bei der WIESELBURGER MESSE WIESELBURGER MESSE Land - Forst - Jagd HALLE 9 / STAND 919! HALLE 9 / STAND 919! Elektrotechnik Schiffner Leobersdorferstr. 26, 2560 Berndorf T: 02672-81 224 | office@et-schiffner.at www.et-schiffner.at 15 hundevorführung und exklusiven Produktneuheiten aufwartet. Die Wieselburger Messe bietet mehr als nur Fachwissen – sie ist ein Erlebnis! Beim Schaukochen mit Verkostungen trifft Kulinarik auf Regionalität, der Kabarettist Petutschnig Hons sorgt für hu- morvolle Einblicke ins Landleben, und beim Netzwerkabend am Freitag kommen echte Profis ins Gespräch. Zeitgleich lädt die le- gendäre Moser Weißwurstparty zu Genuss und Geselligkeit – ab 19:00 Uhr sorgt die Highlights party-band-austria für Stimmung. Und dann wäre da noch das Mega- Gewinnspiel, das heuer mit absoluten Traumpreisen auf- wartet: Der Hauptpreis ist ein Fendt 516 Vario für ein Jahr, au- ßerdem gibt es ein Quad 500 ccm in Jagd-Edition sowie eine Forst- kiste zu gewinnen. Jede Eintritts- karte wird automatisch zum Gewinnlos – also einfach vorbei- kommen und mit ein bisschen Glück einen echten Hauptgewinn mit nach Hause nehmen! www.messewieselburg.at BLICK INS LAND 5/2025 Pöllinger Heizungstechnik GmbH Spezialist für Biomassefeuerungen von 15 KW–6000 KW Ansprechpartner für:  Planung  Bau  Service  Optimierung, Instand- setzung von bestehenden Feuerungsanlagen diverser Hersteller  Fertigung von Schnecken, Wärmetauschern, Rauch- gasreinigungsanlagen Roste und Steuerungen  feuerfeste Ausmauerun- gen der Brennkammern Heizungstechnik GmbH Industriestraße 12 A-3200 Ober-Grafendorf Tel. 02747/210 88 • Fax: DW 14 www.poellinger.at

PFLANZENBAU Drohneneinsatz für den Pflanzenschutz Der schnelle technische Fortschritt bei Drohnentechnologie hat das Potenzial der Drohnennutzung in der Landwirtschaft wesentlich erhöht. Georeferenzierte Orthofotos für die Landwirtschaft waren vorerst den Satelliten vorbehalten. In den letzten Jahren entwickelte sich dies aber rasch zu einem Spezialgebiet für Drohnen. Von Ruedi Hunger D ie Unterschiede in einem Pflanzenbestand sind vielfältig und können auf die Verschiedenheit des Bodens, des Pflanzenbestands, der Nähr- stoffversorgung, der Exposition oder der Bewirtschaftung zu- rückgeführt werden. Der Einsatz von Bild- bzw. Sensortechnik zur Dokumentation von Unterschie- den innerhalb eines Pflanzenbe- stands aus der Luft ist ein indi- rektes Verfahren (keine direkte Pflanzenschutzmaßnahme durch die Drohne). Aufs richtige Timing kommt es an Der richtige Aufnahmezeitpunkt ist von entscheidender Bedeutung zur Beurteilung von Luftbildern. Viele Pflanzen (große Bestands- dichte) verringern den Anteil der Bodenreflexion. Je vitaler (ge- sünder) ein Pflanzenbestand ist, desto größer sind in der Regel die Pflanzen und sie weisen mehr Blät- ter (Biomasse) auf. Schattenwurf kann das Bild verfälschen. Besitzer – „schauen und tun“: Bei der Drohnenanwendung ist in vie- len Fällen eine schnelle, quali- tative Zustandsanalyse wich- tiger als eine Quantifizierung (längere Aufbereitungszeit). Dies trifft insbesondere für die Bestimmung der Bestands- und Unkrautentwicklung zu. Ebenso bei der Bestimmung von Fehl- und Schwachstellen sowie von Pflanzenschutz- applikationen. Dabei wird da- von ausgegangen, dass eine Betrachtung am Controller der Drohne oder am Laptop im Feld zur Entscheidungsfin- dung ausreicht. In diesem Fall sind der technische Aufwand und die Kosten gering, zudem stehen die Aufnahmen rasch zur Verfügung. Der Anwen- der nimmt eine Interpretati- on rein visuell vor. Besonders Informationen zur aktuellen Bestandsentwicklung und zu eventuellen bewirtschaf- tungsbedingten Fehl- und einer Drohne mit einer normalen RGB-Kamera können die Schat- tenproblematik umgehen, indem sie die Aufnahmen bei möglichst gleichmäßig bedecktem Himmel machen und damit die Genauig- keit erhöhen. Allerdings ist eine Drohnenaufnahme immer eine Momentaufnahme der Pflanzen- entwicklung. So kann es sein, dass je nach Aufnahmezeitpunkt in den Bildern „Zonen“ mit unter- schiedlichem Wachstum oder un- terschiedlicher Vitalität sichtbar werden, die aber nicht unbedingt pflanzenbaulich relevant sind. Landwirtschaftliche Anwendung Für die Drohnenanwendung in der Landwirtschaft gibt es ver- schiedene Möglichkeiten. Be- kannt ist der Drohneneinsatz zur Wildtierrettung oder zur Mais- zünslerbekämpfung. Auch der Spritzdrohneneinsatz für den Weinbau in Steillagen ist immer wieder ein Thema. Nachfolgend geht es um indirekte Pflanzen- schutzmaßnahmen, speziell um Bestandsentwicklung, Verunkrau- tung, Krankheits- und Schädlings- befall oder die Erfassung anderer ertragsmindernder Einflüsse. 16 o t o F BLICK INS LAND 5/2025 k c o t S e b o d A © :

„Spektrale“ Unterschiede Spektrum, spektral (lateinisch spectrum) ist ein durch die Auf- spaltung von weißem Licht in die Regenbogenfarben zerlegtes Lichtband. Spektrale Unterschie- de oder die spektrale Stahlungs- verteilung zeigen die Intensität der Lichtstrahlung in Abhängig- keit von der Wellenlänge. Das Farbspektrum des Lichts besteht aus verschiedenen Wellenlängen, die den sichtbaren Spektralfar- ben Rot, Orange, Gelb, Blau und Violett entsprechen. Weißes Licht entsteht durch Überlagerung aller Spektralfarben, während Farben wie Blau oder Rot reine Spektralfarben sind und nur eine bestimmte Wellenlänge (nm) besitzen. Wellenlängen sind: Violett 380 bis 450 nm, Blau 450 bis 520 nm, Grün 520 bis 565 nm, Gelb 565 bis 590 nm, Orange 590 bis 625 nm und Rot 625 bis 740 nm. Quelle: www.led-universum.de Reflexionsverhalten Das für Pflanzen typische Refle- xionsverhalten verändert sich während ihrer Wachstums- und Entwicklungszeit. Zusätzlich beeinflussen beispielsweise die N-Versorgung oder verschiede- ne Krankheiten das Reflexions- verhalten der Pflanzen. Schwachstellen sind von Inte- resse. – „finden und tun“: Für eine teilflächenspezifische Applika- tion sind digitale und geoco- dierte Orthofotos von hohem Interesse. Echtfarben- oder Farbinfrarot-Darstellungen inkl. Vegetationsindizes erlau- ben das Erkennen von quali- tativen Unterschieden inner- halb von Pflanzenbeständen. Mithilfe dieser Daten (und zusätzlicher pflanzenbaulicher Informationen) ist die Erstel- lung von Applikationskarten möglich. Dem Landwirt (oder Berater) erlauben diese Infor- mationen eine visuelle Analyse der Boden- und Bestandssitua- tion. – „analysieren und tun“: Eine teilautomatisierte Analyse von Fernerkundungsdaten (Drohnen) erlaubt neben Aus- sagen über die Verbreitung von Merkmalen auch Rück- schlüsse auf deren Intensität. Mit anderen Worten auf die Pflanzenvitalität, den Stick- stoff-Versorgungsgrad oder die Bodenfeuchte. Allerdings sind dazu geometrisch und ra- diometrisch kalibrierte Multi- spektralkameras erforderlich. Mit nichtkalibrierten, preis- günstigen Sensoren ist eine Übertragbarkeit auf benach- barte Flächen (Schläge) nicht gewährleistet. Hingegen ist eine regionale Übertragbarkeit mit radiometrisch kalibrierten Sensoren möglich. Ruedi Hunger ist Landtechnik journalist in der Schweiz. PFLANZENBAU Bürstenvielfalt Aktion bis 31.05.2025 NIMM 5 ZAHL 4 Kratzbürste Multifix Verkauf über den Fachhandel www.patura.com Bessere Daten, bessere Ernte. Jetzt gratis registrieren und eine von 100 Kappen gewinnen! Dein Feld. Bessere Daten. Dein Erfolg. www.kwizda-agro.at/kx BLICK INS LAND 5/2025 17

GRÜNLAND Die besten Grünlandböden derzeit und in der Zukunft Durch den Klimawandel, durch Flächenversiegelung und Renaturierungsmaßnahmen (Wiedervernässung von Moor- und Torfböden) wird sich der Landschaftswasserhaushalt lokal und regional weiter verändern. Dies hat Auswirkungen auf die Produktionsfunktion von Grünlandböden. Von Andreas Bohner D abei stellt sich folgen- de Frage: Welche Grün- landböden in Österreich müssen vor Verbauung und Veränderung des Bodenwasser- haushaltes besonders geschützt werden, weil sie aufgrund ihrer hohen Fruchtbarkeit in Zukunft die Grundfutterversorgung aus dem Dauergrünland absichern? Wasserbedarf Das Wirtschafts- grünland hat einen sehr hohen Wasserbedarf. Dieser steigt mit der jährlichen oberirdischen Bio- masseproduktion deutlich an. Vierschnittwiesen benötigen auf grundwasserfernen Böden (Grundwasserstand tiefer als 150 cm unter der Bodenober- fläche) mindestens 800 mm, Sechsschnittwiesen mindestens 1.000 mm Jahresniederschlag in guter jahreszeitlicher Verteilung. Allerdings können grundwasser- beeinflusste Mineralböden und organische Böden (Moore, An- moore) geringe jährliche Nieder- schlagsmengen und/oder eine un- günstige Niederschlagsverteilung im Jahr kompensieren, wenn die Pflanzenwurzeln zum Grundwas- ser reichen oder vom aufsteigen- den Grundwasser bzw. Moorwas- serkörper versorgt werden. Grundwasserbeeinflusste Mine ralböden Die durch Grundwasser ständig vernässte Bodenschicht (Gr-Horizont) erkennt man an einer gleichmäßig grauen Bodenfarbe. Rostflecken hingegen markieren den Grundwasserschwankungs- bereich (Go-Horizont). Ein mächti- 18 Optimaler Futterertrag und bes te Futterqualität Die Artenzu- sammensetzung der Vegetation, Ertrag und Futterqualität sind wesentlich vom Bodenwasser- haushalt abhängig. Ein Wasser- überschuss (Sauerstoffmangel) im Boden ist für viele Pflanzen- arten ebenso nachteilig wie ein Wassermangel. Nässe und Tro- ckenheit schließen im Dauergrün- land eine hohe jährliche oberirdi- sche Biomasseproduktion und intensive Bewirtschaftung aus, weil ertragreiche und raschwüch- sige Futterpflanzen unter die- sen Standortbedingungen nicht oder nur sehr schlecht wachsen können. Nässe und Trockenheit begünstigen hingegen Giftpflan- zen und Arten mit geringem Fut- terwert. Ertragreiches, intensiv nutzbares Wirtschaftsgrünland erfordert frische oder mäßig feuchte Standorte. Sie liefern bei angepasster Düngung und rechtzeitiger Nutzung Futter mit hoher Qualität. Optimale Grünlandböden In nie- derschlagsarmen Regionen (Jah- resniederschlag unter 600 mm) weisen mäßig feuchte Standorte das höchste Ertragspotenzial und eine große Ertragssicherheit auf. Vergleyte Braunerden, vergley- te Auböden und Braune Gleye zählen hier zu den fruchtbarsten Grünlandböden. Der Grundwas- sereinfluss reicht bis ca. 50 cm Bodentiefe. Im Boden treten Rostflecken ab einer Tiefe von 50 cm auf. Die Bonität dieser mä- ßig feuchten Mineralböden wird BLICK INS LAND 5/2025 Gleye sind grundwasserbeeinflusste Mineralböden mit der Horizontfolge A-Go-Gr. ger, jedoch schwach rostfleckiger Go-Horizont kennzeichnet star- ke jahreszeitliche Grundwasser- schwankungen. Für Pflanzen ist neben dem Schwankungsbereich des Grundwasserstandes vor allem die Dauer des Grundwassereinflus- ses entscheidend. Je länger und intensiver die Ver- nässung ist, umso deutlicher und häufiger treten Rostflecken im Boden auf. Mineralböden mit starkem Grundwassereinfluss bezeichnet man als Gley. Nach ei- ner Grundwasserabsenkung (z. B. Entwässerung) tritt allmählich eine Verbraunung im Boden ein (Brauner Gley). Der Bodenwas- serhaushalt von grundwasserbe- einflussten Mineralböden variiert je nach mittlerem Grundwasser- stand zwischen mäßig feucht und mäßig nass. Ungünstig ist ein Grundwassereinfluss (Rost- flecken) bis in den Oberboden (Augley, Nassgley). Je höher der Gr-Horizont liegt, umso extensiver muss die Grün- landfläche bewirtschaftet werden und umso größer ist die Bewirt- schaftungserschwernis. Für eine intensive Grünlandbewirtschaf- tung muss der mittlere Grundwas- serstand mehr als 80 cm unter der Bodenoberfläche liegen (mäßig feucht). Wenn die Mahd und Ernte der Feucht- und Nasswiesen mit herkömmlichen landwirtschaftli- chen Maschinen möglich sein soll, muss der mittlere Grundwasser- stand tiefer als 30 cm unter der Bodenoberfläche liegen. r e n h o B © : s o t o F

GRÜNLAND Dein Partner für bestes Futter! 0 , 9 % F I X - F I N A N Z I E R U N G • A B 3 – 6 J A H R E • M I T F I X Z I N S S AT Z WIR INFORMIEREN SIE GERNE: Engelbert Neumair 0664 / 33 23 303 | Robert Moitzi 0664 / 26 04 420 | Johann Kinzer 0664 / 23 61 050 in Zukunft durch den Klimawan- del (Dürre) weiter steigen. In niederschlagsreichen Gebie- ten (Jahresniederschlag über 1.300 mm) sind frische Standorte am ertragreichsten. Grund- und Stauwassereinfluss vermindern hier die Bodenbonität. Daher zäh- len tiefgründige, lehmige Brauner- den und tiefgründige Kalkbraun- lehme bei geringem Grobanteil (Steine) und einer locker gelager- ten Krümelstruktur im Oberboden zu den fruchtbarsten Grünlandbö- den. Der durchwurzelbare Boden- raum beträgt mehr als 70 cm. Im Boden treten keine nässebeding- ten Rostflecken auf. Optimale FeuchtwiesenGesell schaft Feuchtwiesen werden vom Grundwasser geprägt. Die Artenzusammensetzung hängt entscheidend vom Nährstoffge- halt im Boden und Grundwasser sowie von der Höhe und vom Schwankungsbereich des Grund- wasserstandes während der Vegetationszeit ab. Ein ständig hoher Grundwasserstand (höher als 30 cm unter Flur) begünstigt Pflanzen nasser Standorte, ein stark schwankender Grundwas- serstand hingegen fördert Pflan- zen wechselfeuchter Standorte. Feuchtwiesen auf nährstoffrei- chen, mäßig feuchten Böden ermöglichen auch in trockenen Jahren hohe Erntemengen. Sie tragen wesentlich zur Absiche- rung der Grundfutterversorgung aus dem Dauergrünland bei. Ihre Erhaltung ist eine wichti- ge Strategie zur Klimawandel- anpassung in Trockengebieten. Aus landwirtschaftlicher Sicht BLICK INS LAND 5/2025 Nässe begünstigt Giftpflanzen (z. B. Sumpfdotterblume, Wie- sen-Schaumkraut, Scharfer Hah- nenfuß) und Arten mit geringem Futterwert (z. B. Flatter-Simse). am wertvollsten sind mäßig feuchte Fuchsschwanzwie- sen. Hauptbestandesbildner ist der Wiesen-Fuchsschwanz. Das rasch wüchsige, ertragrei- che, hochwertige Obergras bevorzugt mäßig feuchte, nähr- stoffreiche Mineralböden. Er er- trägt einen frühen und häufigen Schnitt und wird durch Düngung gefördert. Gräserdominierte Fuchsschwanzwiesen liefern bei entzugsorientierter Düngung, standortangepasster Schnitthäu- figkeit und frühzeitigem Schnitt der Aufwüchse hohe Futtermen- gen mit guter Qualität. Drei bis fünf Schnitte pro Jahr und jähr- liche Futtererträge bis zu 100 dt Trockenmasse pro Hektar sind möglich. Ideale Standorte für Fuchsschwanzwiesen sind Fluss- auen mit vergleyten Auböden. Der Wiesen-Fuchsschwanz und die meisten hochwertigen Fut- terpflanzen sind überflutungs- empfindlich. Bei häufigeren und länger andauernden Überflu- tungen (Klimawandel) kann es daher zu einer Ansiedlung oder Ausbreitung von überflutungs- toleranten Arten (Gewöhnliche Quecke, Knick-Fuchsschwanz, Kriech-Straußgras, Rohr-Schwin- gel, Kraus-Ampfer, Kriech-Hah- nenfuß) kommen. Durch einen Grundwasseranstieg (z. B. im Randbereich von wiedervernäss- ten Mooren) wird vor allem die Schlank-Segge gefördert. Sie wächst bevorzugt auf mäßig nas- sen, periodisch überfluteten Mi- neralböden. Diese Vegetations- veränderungen, ausgelöst durch Veränderungen des Standortes und Klimas, führen zu Ertrags- verminderungen und Futterqua- litätseinbußen (Nässeschäden). Fett-Kartuschen 400 ccm hohe Walkstabilität, Wasserbeständigkeit, gutes Korrosionsverhalten, oxidationsbeständig Best. Nr. 75064 24 Stück ab € 74,65 faie.at 07672/716-0 info@faie.at F tiefgründige Kalkbraunlehme und tiefgründige, lehmige Braun- erden zählen in Abhängigkeit von den klimatischen Bedingungen zu den besten Grünlandböden. Sie dürfen nicht verbaut werden und ihr Bodenwasserhaushalt sollte durch Renaturierungsmaß- nahmen nicht verändert werden. Fazit Vergleyte Braunerden, ver- gleyte Auböden, Braune Gleye, Dr. Andreas Bohner, HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Abteilung Umweltökologie 19

TIERGESUNDHEIT Unerwünschte Mitbewohner im Hühnerstall Mit den steigenden Temperaturen wird auch die Rote Vogelmilbe in den Ställen wieder aktiver. Der blutsaugende Parasit sollte immer bekämpft werden, um das Tierwohl zu erhalten und potenzielle Risiken wie die Verbreitung von Bakterien und Viren sowie wirtschaftliche Verluste zu verhindern. D ie Vogelmilbe ist sehr wi- derstandsfähig und kann bis zu neun Monate ohne Blutmahlzeit überleben. Auch Temperaturen zwischen –25 °C und +45 °C vermag sie auszuhal- ten. Für die optimale Vermehrung braucht es allerdings Temperatu- ren zwischen 20 °C und 30 °C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70 bis 90 Prozent. Bei diesen idealen Bedingungen liegt die Ge- nerationsdauer bei sieben Tagen. Während der wärmeren Tage im Jahr vermehrt sich die Milbenpo- pulation ohne Behandlung expo- nentiell. Die Entwicklung der Vogelmil- be vollzieht sich über ein Lar- ven- und zwei Nymphenstadien zur adulten Milbe. Bereits die Nymphenstadien benötigen eine Blutmahlzeit zur weiteren Ent- wicklung. Die adulte Milbe ist im Verhältnis zu ihrer Größe ziemlich flink und wandert nachts bis zu 80 cm von ihrem Tagesversteck aus, um die Hühner zu befallen. Ihr Versteck kennzeichnet sie mit Duftstof- fen (Pheromonen). Dies ermög- licht ihr, nach der Blutmahlzeit den Weg nach Hause wiederzu- finden und Kolonien zu bilden. Diese Kolonien sind im Stall als rot-schwarze Beläge mit bloßem Auge sichtbar. Symptome beim Befall Ein Befall mit der Roten Vogelmilbe bedeu- tet in der Geflügelproduktion immer Stress für die Tiere. Die Herde wird stets unruhiger und nervöser. Häufig verändert sich auch die Qualität des Federkleids und möglicherweise bepicken sich die Hühner gegenseitig. Ein 20 Durch gezieltes Milben-Monito- ring kann ein Milbenbefall mög- lichst früh erkannt werden. Dabei werden Milbenfallen im gesam- ten Stall ausgebracht und an- schließend im Labor ausgezählt. Die Fallen werden unterhalb von Sitzstangen entlang der nächt- lichen Wanderwege der Milben befestigt. Werden die Fallen in regelmä- ßigen Abständen im Stall ange- bracht und ausgewertet, können sogenannte Hotspots eruiert werden. Diese Hotspots sind Stellen, an welchen bereits gro- ße Milbenpopulationen vorhan- den sind. Bei frühzeitiger lokaler Behandlung dieser spezifischen Stallbereiche kann einer rasanten Ausbreitung entgegengewirkt werden. Als lokale Behandlung eignet sich auch eine Mischung aus zehn Liter Wasser, einem Kilogramm Schmierseife und ei- nem Liter hochprozentigem Al- kohol, welche mittels Sprühgerät aufgetragen wird. Behandlung/Bekämpfung Die gängigen Produkte zur Bekämp- fung der Roten Vogelmilbe tei- len sich in chemische, biophysi- kalische und biologische Mittel auf. Zeigen die prophylaktischen Maßnahmen nicht ausreichend Wirkung und steigt der Druck weiter an, können chemische oder biologische Mittel zum Ein- satz kommen. Zu den chemischen Mitteln zäh- len die Kontaktinsektizide. Diese werden auf die Stalleinrichtung aufgesprüht. Sobald die Milbe das Mittel berührt, kommt es zu einer Lähmung ihres Atem-  zentrums. BLICK INS LAND 5/2025 massiver Milbenbefall kann auch zu Blutarmut führen, was an blas- sen Kopfanhängen zu erkennen ist. Durch den Stress ist ein Lege- leistungsabfall und leichter Ge- wichtsverlust möglich. Als Über- träger von Bakterien und Viren hat die Vogelmilbe eine negative Auswirkung auf die Tiergesund- heit. Die Rote Vogelmilbe zählt zu den Zoonosen. Bei massivem Befall im Stall stehen den Milben zu wenige Wirte zur Verfügung, wo- rauf sie auf andere warmblütige Organismen übergehen. Der Be- fall beim Menschen zeigt sich als unspezifische Hautentzündung (auch als Vogelhalter-Dermatitis bekannt) mit roten Stichquad- deln und Bläschenbildung, be- gleitet von Juckreiz. Vorbeugende Maßnahmen Die Stallhygiene ist ein zentraler Punkt in der Prophylaxe gegen die Ektoparasiten im Stall. Vor allem während der Leerzeit sollte der gesamte Stall inklusive Vorräume gründlich gewaschen und desinfi- ziert werden. Dabei müssen mög- lichst alle Ritzen und Winkel in der Volière gereinigt werden. Eine gängige Art der Milbenbe- kämpfung ist der Einsatz von Silikatpulver (z. B. Kieselgur/ Diatomeenerde). Dies ist eine biophysikalische Bekämpfungs- methode. Die Silikate werden vor dem Einstallen trocken oder flüssig auf die gesamte Stallein- richtung aufgebracht. Das Pulver trocknet die Milben aus und ver- hindert somit die Ausbreitung der Population. k c o t S e b o d A © : n o i t a r t s u l l I d n u o t o F

TIERGESUNDHEIT / KITZTOD Es gibt auch verschreibungs- pflichtige Tierarzneimittel, welche den Hühnern über das Trinkwasser verabreicht werden. Der Wirkstoff reichert sich nach Aufnahme im Blut des Huhns an. Saugt die Vogelmilbe Blut von behandeltem Geflügel, führt dies zum direkten Tod. Da nur die adulten Milben sowie die Nymphenstadien blutsau- gend sind, muss die Behandlung nach sieben Tagen wiederholt werden, um auch die unterdes- sen weiterentwickelten Eier und Larvenstadien abzutöten. Vor- aussetzung für diese sehr poten- te, aber kostspielige Behandlung ist eine Mindesttemperatur von 20 °C. Bei kühleren Temperaturen verlangsamt sich der Entwick- lungszyklus der Milbe und dauert somit länger als die sieben Tage. Zu den biologischen Bekämp- fungsmethoden zählt der Einsatz von sogenannten Raubmilben. Sie fressen die Rote Vogelmilbe in allen Entwicklungsstadien vom Ei bis zum adulten Tier. Zu beach- ten ist dabei, dass die Raubmil- ben mindestens 12 °C benötigen und nässeempfindlich sind. Rein physikalische Methoden im Kampf gegen Milben sind zum Beispiel das Aufheizen des ge- samten Stalls in der Leerphase auf über 45 °C oder der Einsatz ei- nes Milbenschutzgeräts, welches elektromagnetische Schwingun- gen erzeugt. Vogelmilben immer bekämpfen Es ist kaum möglich, den Stall während eines gesamten Um- triebs milbenfrei zu halten. Ein Befall sollte immer bekämpft werden, aus Gründen des Tier- schutzes und um wirtschaftliche Verluste gering zu halten. Nicht jede Methode ist für jeden Stall in jeder Jahreszeit geeig- net. Einschränkungen bestehen vor allem in der kalten Jahres- zeit. Biosicherheitsmaßnahmen sollten gleichzeitig mit der Be- kämpfung durchgeführt wer- den, um die Reinfektionsgefahr möglichst zu minimieren. Ein gezieltes Milbenmonitoring er- möglicht das frühzeitige Aufspü- ren von Hotspots im Stall, wel- che gezielt und lokal behandelt werden können. 22 Rehkitze rechtzeitig finden Da sich der Zeitpunkt der ersten Futterernte mit den Setz- und Brutzeiten vieler Wildtiere überschneidet, ist hier besondere Sorgfalt geboten, um den Mähtod bestmöglich zu verhindern. T ierleid muss vermieden werden. Zudem ist durch Kadaver verdorbenes Futter für Rinder lebensgefähr- lich. Bewirtschafter und Jäger- schaft können gemeinsam das Schlimmste verhindern. Dabei stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Keine davon wirkt hundertpro- zentig. Mehrere Methoden zu kombinieren, macht Sinn. Ist ein Rehkitz gefunden, gleich weitersuchen! Zwillingsgebur- ten sind die Regel. Die Chancen sind hoch, dass im Umkreis von 50 bis 100 Metern ein zwei- tes Kitz liegt. Beim Austragen müssen Handschuhe getragen werden. Riecht das Kitz nach Mensch, kann es von der Mutter versto- ßen werden. Abseits der Wiese (oder des Feldfutters) ist das Kitz zu sichern, etwa mit einer Obst- kiste. Eine Schnitthöhe von acht bis zehn Zentimeter verschont Kleinwild und Gelege. Zudem ver- ringert sich die Verschmutzung. Anmähen am Vortag Wird am Vortag eine Mahdbreite am Rand des Feldstücks zuerst nach abge- legten Kitzen abgesucht und an- schließend gemäht, wird dieses eher von Wildtieren gemieden. Die erfahrene Rehmutter kann ihre Kitze über Nacht von der Flä- che führen. Vergrämung Am Vorabend wer- den Scheuchen aufgestellt. Das Wild gewöhnt sich jedoch rasch daran. Kitzretter mit wechseln- den Lichtern und Tönen vermin- dern diesen Gewöhnungseffekt. Voraussetzung ist, dass die Kitze bereits im fluchtfähigen Alter sind. Absuchen mit Hund Unmittelbar vor der Mahd können Flächen mit mehreren Personen, idea- lerweise mit einem Jagdhund, abgesucht werden. Dabei auf die Randbereiche konzentrieren, da hier bis zu 80 Prozent der Kitze abgelegt sind. Ein Kitz kommt da- bei selten allein. InfrarotDrohne Drohnen mit Wärmebildkamera können gro- ße Flächen rasch absuchen. Das funktioniert umso besser, je hö- her der Temperaturunterschied zwischen Kitz und Umgebung ist (in den frühen Morgenstunden). Viele Jägerschaften sind bereits damit ausgestattet. Technik am Traktor Am Markt sind verschiedene Lösungen er- hältlich. Manche erkennen das Rehkitz im Gras und stoppen den Traktor automatisch. An- dere wiederum erzeugen einen für das Wild unangenehmen Warnton, der die Tiere rechtzei- tig aufschrecken und vertreiben soll. Mähstrategie Indem man von in- nen nach außen mäht, wird dem Wild der Fluchtweg nicht abge- schnitten. Das kostet nichts, auch kaum Zeit. Mähen in der Dunkel- heit sollte vermieden werden, da Wildtiere bei Scheinwerferlicht nicht flüchten, sondern sich ins- tinktiv ducken. BLICK INS LAND 5/2025 k c o t S e b o d A © : o t o F

IM GESPRÄCH Angst ist ein schlechter Ratgeber Per Anfang Juni sind, wenn es zu keiner politischen Einigung kommt, Vollspaltenböden in Österreich offiziell verboten. Diese Ungewissheit und andere aktuelle Fragen bewegen KURT TAUSCHMANN von der Styriabrid und seine Kollegen. STEFAN NIMMERVOLL im Gespräch. BLICK INS LAND: Wie ner- vös sind Sie, dass große Teile der Branche in einem Monat illegal arbeiten werden? Kurt Tauschmann: Ich habe nach wie vor Vertrauen in die Politik, dass sie das Problem, bevor es ins Illegale geht, lösen wird. Was hören Sie hinter den Kulissen? Tauschmann: Dass die Verhand- lungen sehr intensiv sind und dass es bereits in den nächsten Wochen eine Einigung geben wird. Was wäre denn eine realisti- sche Übergangsfrist für den Umbau, mit dem die Branche leben könnte? Tauschmann: Das ist schwierig. Wir haben uns ja Gedanken ge- macht, als wir die ursprüngliche Übergangsfrist mit 2039 festge- legt haben. Denn wir haben mit der freien Abferkelung eine zu- sätzliche Herausforderung bei den Ferkelerzeugern. Sie müssen bis 2033 die Abferkelbuchten um- bauen. Unser Fahrplan wäre ge- wesen, bis dahin zu schauen, dass wir die Ferkelbetriebe förderungs- technisch gut versorgen, weil dort die Investitionssummen viel höher und die Umbauten viel komplizier- ter sind als in der Schweinemast. Ab dann wollten wir bei den Voll- spaltenböden schauen, dass wir die Betriebe umbauen. Welche Schwierigkeiten bringt das mit sich? Tauschmann: Die größte Heraus- forderung wird sein, die Öster- reicher mit heimischem Schwei- nefleisch zu versorgen. 70 bis 80 Prozent der Betriebe, mit de- nen wir reden, sagen, dass sie mit der Ferkelerzeugung aufhören werden. 24 Zur Person Kurt Tauschmann ist seit 12 Jah- ren und noch bis Anfang Juli Obmann der Styriabrid. Er hat einen Betrieb mit zirka 2.000 Schweinemastplätzen und ei- ner Biogasanlage in Großwil- fersdorf in der oststeirischen Thermenregion. es bereits erste Ergebnisse daraus? Tauschmann: Intern ja. Wir pro- bieren vieles aus, weil wir den gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht werden wollen. Nichts- destotrotz haben wir auch die wirtschaftlichen Zwänge. Wenn die Bauern kein Licht am Ende des Tunnels sehen, werden sie aus der Produktion aussteigen. Soll man mit Investitionen noch warten, bis iBest fertig ist? Tauschmann: Die Bauern warten sowieso. Früher haben sie die Mi- schmaschine angeworfen und den Stall größer gemacht, wenn der Schweinepreis gut war. Jetzt sind die Schweinepreise gut, es wird aber nichts investiert. Das ist auf die Unsicherheit zurückzuführen, dass keiner weiß, wie der Stall der Zukunft ausschauen wird. Die Schweinebranche hat sich für 2030 vorgenommen, eine Million Tierwohl-Schwei- ne zu produzieren. Wie gut ist man dabei am Weg? Tauschmann: Die Aussage hat sich relativiert, weil der Markt uns etwas ganz anderes zeigt. Aus heutiger Sicht werden wir das Ziel nicht erreichen. Wir kön- nen nur das produzieren, was am Markt umsetzbar ist. Der Konsu- ment ist einfach nicht bereit, für eine Million Tierwohl-Schweine BLICK INS LAND 5/2025 Warum? Tauschmann: Das Problem ist die Größe der Abferkelbucht. Bei den bestehenden Betrieben passt nichts zusammen. Man kann nicht nur die alten Buch- ten herausreißen und die neuen hineinbauen, weil sich das platz- technisch nicht ausgeht. Wer heute 80 Zuchtsauen hat, hat dann nur mehr 50. Dazu kommt das Problem mit den Genehmi- gungsverfahren, wenn ich bau- lich etwas verändere. Deshalb arbeiten wir daran, dass es ein vereinfachtes Verfahren gibt, wenn ich meinen Tierbestand nicht erweitere. Weniger Ferkel wären ein Pro- blem beim AMA-Gütesiegel. Tauschmann: Richtig. Die Frage ist jetzt, wie man die Rahmenbe- dingungen gestaltet, damit wir mehr Bauern motivieren können, die hohen Investitionskosten im Ferkelbereich doch zu stemmen und weiterhin Ferkel zu erzeugen. Der Staat ist klamm. Wird es überhaupt genug Förde- rungen geben, damit man alles, was man sich für die Schweine branche vornimmt, umsetzen kann? Tauschmann: Vor dem Sparpa- ket ist nach dem Sparpaket. Die Frage ist, ob uns die Aufrechter- haltung der Schweinewirtschaft etwas wert ist. Denn in Wahrheit macht diese Förderung, auf das Gesamtbudget des Staats be- trachtet, nicht viel aus. Welche Summen stellen Sie sich da vor? Tauschmann: Die Fördersätze mit 25, 30 und 35 Prozent der In- vestitionssumme passen grund- sätzlich. Das größere Problem ist die Förderobergrenze bei 700.000 Euro. Jeder, der sich mit der Baubranche beschäf- tigt, weiß, was sich in den letz- ten Jahren alles verteuert hat. Bei einem Zubau ist eine Million Euro heute wenig Geld. Wenn ich dafür 200.000 Euro bekom- me, bin ich de facto nur mehr bei 20 Prozent. Bis Ende 2027 läuft noch das Projekt iBest, in dem Empfeh- lungen für Umbauten in kon- ventionellen Schweineställen erarbeitet werden soll. Gibt l l o v r e m m N © i : o t o F

IM GESPRÄCH in Österreich das Geld auszu- geben. Ist das jetzt der Pendelaus- schlag in die andere Richtung, nachdem bei Corona Qualität im Fokus gestanden ist? Tauschmann: Ja, ist es schon. Als Corona gekommen ist, waren die Bauern und die Direktvermarkter die Helden der Nation. Jedem war bewusst, dass wir nicht mehr alles von überall her bekommen. Dann sind der Ukraine-Krieg und die hohe Inflation gekommen. Auf einmal war nur mehr billig am Markt umsetzbar. Wie schnell sich der Markt drehen kann, hat mich geschockt. Dabei ist der Schweinepreis aber eigentlich gar nicht so schlecht. Tauschmann: Die Schweineprei- se sind gut. In der Veredelung hat man in der Vergangenheit Geld verdient und man wird auch in der Zukunft Geld verdienen kön- nen. Die höheren Preise brau- chen wir aber, weil die Inflation auch in der Landwirtschaft voll durchgeschlagen hat. Werden sich die guten Prei- se langfristig halten können, wenn zu wenige Schweine am Markt sind? Tauschmann: Bisher hat sich die Produktion an die Marktsituation angepasst: Wenn zu viel da war, sind die Preise hinunter gegangen, wenn zu wenig da war, hinauf. Den großen Umschwung, bei dem wie- der viele einsteigen und ein Über- schuss da sein wird, sehe ich aber in ganz Europa nicht. Die letzten, die Gas gegeben haben, waren die Spanier, weil sie sehr günstig bau- en konnten. Nicht einmal dort sind mehr Wachstumsschritte da. Auch in Deutschland gibt es einen massiven Rückgang der Bestandszahlen. Tauschmann: Wir sehen, wie schwierig es ist, wenn die Poli- tik etwas vorgibt, was am Markt nicht umsetzbar ist. Eigentlich müssten wir Minister Özdemir dankbar sein, weil wir sehr eng mit Deutschland verbunden sind. Deutschland ist der Markt, der den Preis vorgibt. BLICK INS LAND 5/2025 Und in Österreich ist das besser? Tauschmann: Das österreichi- sche Erfolgsrezept ist, dass sich die Produzenten, die Schlacht- höfe und die Handelsketten an einen Tisch setzen und gemein- sam ausreden, was machbar ist. In Deutschland richten sich diese Leute gemeinsam die Grauslich- keiten aus. Auf diesen österrei- chischen Weg, zu reden, was geht und was nicht, bin ich stolz. Der Konsum von Schweine- fleisch geht generell zurück. Muss die Branche zwangsläu- fig schrumpfen? Tauschmann: Wir sind davon aus- gegangen, dass der Schweine- fleischkonsum stärker zurückgeht. Der vegane und vegetarische Trend flacht aber ab. Wir haben in Österreich im Vorjahr ungefähr 4,4 Millionen Schweine geschlachtet. In zehn Jahren werden wir unge- fähr 3,8 bis 4 Millionen Schweine brauchen, um die Eigenversor- gung zu gewährleisten. Das wäre ein Rückgang von zehn Prozent. Braucht es die Herkunfts- kennzeichnung in der Gast- ronomie? Tauschmann: Es tut mir leid, dass wir darüber überhaupt disku- tieren müssen, weil in Wahrheit preislich kein Unterschied ist. Ich erwarte mir von der Gastronomie mehr Patriotismus. Sie könnte auch freiwillig auf Österreich set- zen. Man muss nicht immer alles gesetzlich verordnen. Und eine Kennzeichnung der Haltungsform? Tauschmann: Wenn es der Ge- setzgeber bei uns haben will, werden wir es umsetzen. Aus- kennen tut sich aber sowieso kein Konsument, egal ob jetzt 1, 2 oder 3 draufsteht. Da ist Deutschland massiv vorgeprescht. Jetzt rudert man massiv zurück. Die bittere Er- kenntnis ist, dass der Konsument kauft, wenn der Preis billig ist. Man hört aber, dass das AMA-Gütesiegel an das deut- sche System angepasst wer- den soll. Tauschmann: Es sind Bestrebun- gen da. Ich verstehe aber nicht ganz, warum wir uns anpassen sollen. Anders als bei der Milch exportieren wir nicht viel Fleisch nach Deutschland. Wir haben das Problem, dass deutsche Schwei- ne nach Österreich kommen und nicht umgekehrt. Nicht weit von Ihrem Betrieb, in Ungarn, mussten Rinder- herden und Schweinebestän- de gekeult werden. Wie groß ist die Angst vor einem MKS- Ausbruch in der Steiermark? Tauschmann: Die Ungarn haben sehr schnell reagiert. Ich hoffe, dass sie das eindämmen können und dass das bald Geschichte sein wird. Die gekeulten Tiere wurden einfach in Gruben geworfen. Das hört sich nicht sehr ver- trauenserweckend an. Tauschmann: Ich kann mir nicht vorstellen, wie da eine Desinfektion funktioniert. Ich wüsste aber auch nicht, wie die steirischen Tierkör- perverwerter auf einmal tausende Rindviecher verheizen könnten. Wie groß ist die Angst vor ei- nem Ausbruch in der Steier- mark? Tauschmann: Angst ist ein schlechter Ratgeber. Wir haben solche immer vor der Afrikani- schen Schweinepest gehabt. Mit der Maul- und Klauenseuche hat keiner gerechnet. Gibt es dafür Krisenpläne? Tauschmann: Für die Afrikanische Schweine pest ja, aber nicht für die Maul- und Klauenseuche. Wie ich unsere Beamten kenne, wird aber sicher daran gearbeitet. Bei den Rindern und beim Geflügel gibt es verschiedene andere Seuchen. Haben Sie schon einmal eine solche Si- tuation erlebt? Tauschmann: Nein – und ich hät- te es mir gerne erspart. Die Bilder der Kadaver, die herumschwir- ren, sind unerträglich. Darunter muss die Psyche der Betriebsfüh- rer enorm leiden. Gibt es irgendeine Erklärung, warum plötzlich so massiv Krankheiten auftreten? Tauschmann: Darüber diskutieren wir auch sehr viel. Was mir Sorge bereitet, ist, dass man nicht weiß, woher es kommt. Ohne Ursache kann man nicht richtig darauf re- agieren. Wenn eine Wasserbüffel- haltung in Brandenburg isoliert betroffen ist, muss man sich fra- gen, wo das herkommt. In Ungarn wird darüber spekuliert, dass die MKS über einen Melker aus Ägyp- ten eingeschleppt wurde. Was hat sich für Sie auf Ihrem Betrieb geändert? Tauschmann: Wir sind nicht in der Beobachtungszone. Deshalb ist es gefühlt weit weg und lässt sich leichter verdrängen. Die Sorge ist aber groß. Momentan betreten bei uns keine betriebs- fremden Personen den Schwei- nestall, egal ob bekannt oder nicht. Denn ich weiß auch nicht, wo meine Nachbarn spazieren fahren. Bei den Schweinen war die Betriebssicherheit schon vor- her hoch. Bei den Rindern ist man es gewohnt, dass die Ställe offen sind. Muss man sich auch dort etwas über- legen? Tauschmann: Die gesamte tier- haltende Landwirtschaft muss viel intensiver schauen, wer wo aus- und eingeht. Der Chauffeur, der die Schweine abholt, kommt bei uns nicht in den Stall hinein, weil er in der ganzen Steiermark herumfährt. Der steht an der Rampe und treibt die Tiere hin- aus. Das müssen auch die Rinder- bauern momentan berücksich- tigen. Wird man sich daran gewöh- nen müssen, dass es in Zukunft keinen Zutritt mehr zu Nutz- tierbeständen geben wird? Tauschmann: Wir müssen einer- seits dafür Bewusstsein schaffen, dass man vorsichtig sein muss. Auf der anderen Seite müssen wir aber herzeigen, was wir tun. In diesem Lichte ist es unlogisch, dass auch meine Stallungen ver- sperrt sind. Wenn wir haben wollen, dass die Konsumenten Schweinefleisch essen, muss ich ihnen auch zeigen können, wie die Schweine gehalten werden. 25

STALLKLIMA Hitzestress im Schweinestall vermeiden Die Anzahl an Tagen mit über 25 Grad nimmt seit Jahren zu. Doch hohe Temperaturen reduzieren bei Schweinen sowohl die Futteraufnahme als auch die Tageszunahmen, wodurch sich die Mastdauer verlängert. E s gibt verschiedene grundsätzliche Punkte, an denen Schweinehal- ter ansetzen können, um ihren Tieren heiße Sommertem- peraturen zu erleichtern. Wenn im Sommer die Tempera- turen steigen, stehen Schweine- halterinnen und Schweinehalter regelmäßig vor der Herausfor- derung, dass sie ihre Tiere vor Hitzestress bewahren müssen. Denn bereits ab einer Außentem- peratur von 25 Grad Celsius wird es für Schweine kritisch. Ihre Atemfrequenz steigt und sie be- nötigen Abkühlung. Außerdem saufen die Tiere dann mehr und fressen weniger. Län- ger anhaltende Hitze kann zu gesundheitlichen Komplikatio- nen (Kreislaufprobleme, Schwä- che, Durchfall) führen. Auch ein gehäuftes Auftreten von uner- wünschtem Verhalten (Aggres- sivität, Kannibalismus) lässt sich beobachten. Umso wichtiger ist es, bereits bei der Planung und beim Bau von Schweineställen an deren Kühlung zu denken und de heizt sich weniger stark auf. – Dachüberstand von 60 bis 80 Zentimetern einplanen – gera- de bei großen Fensterflächen schützt er die Schweine vor di- rekter Sonneneinstrahlung. – Jalousien, Milchglas, dünne Isolierplatten oder Verdunk- lungsfolien vor den Fenster- scheiben anbringen – sie las- sen weniger Sonnenstrahlen hindurch. – Hecken oder Laubbäume ent- lang der Sonnenseite des Stalls spenden Schatten und halten direkte Sonneneinstrahlung vom Stall fern. – Auch sollten die Stalltüren im Sommer geschlossen bleiben, damit Außenwärme langsamer in den Stall eindringt. alle begleitenden Faktoren zu op- timieren. Beschattung des Stalls prüfen Direkte Sonneneinstrahlung führt zu einer starken Aufhei- zung des Stalls. Mit folgenden Maßnahmen kann ein Großteil der Wärme draußen gehalten werden: – Stall in Nord-Süd-Richtung ausrichten – die Mittagssonne scheint dann nicht direkt auf eine Dachseite und das Gebäu- Wärmedämmung verbessern Die effektivste Maßnahme zur Kühlung eines Schweinestalles ist eine gute Wärmedämmung: – Dach und Decken sorgfältig isolieren. Dadurch erwärmt 26 o t o F BLICK INS LAND 5/2025 k c o t S e b o d A © :

STALLKLIMA – Wandflächen mit niedrigen – Einstellungen der Klimacompu- Wärmedurchgangswerten – Ausrichtung des Stalles in Nord-Süd-Richtung – Dachüberstand – Planung der Zuluftführung – Möglichkeiten zur Verdunklung der Fensterfläche (zum Bei- spiel Jalousien) ter kontrollieren. – Lüfter regelmäßig auf ihr kor- rektes Arbeiten kontrollieren, jeden Ausfall sofort beheben. – Fehlerquellen und Fehllüftun- gen im Lüftungssystem aufspü- ren und beheben. – Fachberatung in Anspruch nehmen. Zu- und Abluftkanäle sauber halten Wichtig ist die regelmäßige Rei- nigung der Lüftungsanlage (Zu- und Abluftkanäle, Vorfilter). Denn durch abgelagerten Staub verengen sich die Querschnitte der Luftkanäle und die Gitter der Ventilatoren und die Lüf- tungsanlage büßt an Leistung ein. Kühle Liegeflächen Um ihre Körperwärme genügend ableiten zu können, benötigen Schweine vor allem kühle Liege- flächen. In der Natur nutzen sie hierzu alle Möglichkeiten einer Suhle; im Stall suchen die  Lüftungsanlage optimieren Um die Auswirkungen von Hit- zestress so gering wie möglich zu halten, ist eine penible Pla- nung (und Umsetzung) der Stall- lüftung notwendig: – Ausreichend dimensionierte Lüftungsanlage bereits beim Bau des Stalles planen. – Ansaugpunkt für die Frischluft in einen beschatteten Bereich legen, zum Beispiel an die Nord- oder Ostseite des Stal- les. Dann wird kühlere Luft in den Stall gezogen. – Zur Verteilung der Luft ein für den jeweiligen Stall geeignetes Lüftungssystem wählen, damit die frische Luft auch wirklich am Kopf der Tiere ankommt. – Das Lüftungssystem gut pla- nen und ausreichend groß dimensionieren, da sonst die Gefahr einer zu hohen Luft- strömung im Stall besteht (Gefahr von Zugluft); Zugluft grundsätzlich vermeiden. – Fehlluftströmungen ver- meiden. sich der Stall weniger stark. Der Wärmedurchgangskoef- fizient (Wärmedämmwert, U-Wert) der Stalldecke sollte kleiner als 0,25 Watt pro Qua- dratmeter und Kelvin (W/m²K) sein. – Dicke Außenmauern setzen. Wände von mindestens zehn Zentimetern isolieren gut, das Gebäude bleibt deutlich länger kühl. – Folgende Mindestanforde- rungen zum Wärmeschutz (U-Wert) der Stallkonstruk- tionselemente gelten: Au- ßenwände: 0,40 W/m²K, Stalldecke: 0,35 W/m²K, Außen- fenster: 1,30 W/m²K, Außentü- ren: 1,00 W/m²K. – Dämmmaterial mit einer guten Wirksamkeit der Wärmedäm- mung verwenden. Gut geeig- net sind Polyurethanschaum (WLG 0,25 bis 0,28), Polystyrol (WLG 0,32 bis 0,35) und extru- dierter Polystyrol-Hartschaum (WLG 0,30 bis 0,35) in einer ausreichenden Stärke. Bauliche Maßnahmen zur Vermeidung von Wärmeeinträgen – Beschattung des Stalles und der Zulufteinlässe – Dach- und Wandbegrünung – Helle Dacheindeckung – Dämmung von Dach und Decke OPTIMALES KLIMA FÜR SCHWEINESTÄLLE PERFEKTE KÜHLUNG UND STAUBBINDUNG LUBING Top-Klima-Systeme sind weltweit bewährte Lösungen für eine effektive Klimatisierung: • optimale Kühlung ohne Nässebildung durch 70 bar Wasserdruck und spezielle Hochdruckdüsen • effektive Staubreduzierung für höchstes Tierwohl • kompromisslose Qualität und Zuverlässigkeit BLICK INS LAND 5/2025 Informationen zu allen Tränke- oder Klima- 27 Systemen und Stalleinrichtung unter LUBING.DE x x x x x x x x x x x x x x x x x x x © : s o t o F

STALLKLIMA Tiere nach kühlenden Untergrün- den, auf die sie sich legen können, zum Beispiel Gussroste oder Be- ton. Deshalb sollten auch in Ab- teilen, die mit Stroh eingestreut werden, immer einige Bereiche ausgespart bleiben und den Schweinen der Kontakt zu kühlem Boden ermöglicht werden. Platz im Stall schaffen Um den Schweinen mehr Raum zum Abkühlen zu geben und die Luftzirkulation in den Abteilen zu verbessern, sollten die Beleg- dichten im Stall möglichst gering gehalten werden. Schattenplätze in der Freilandhaltung Werden Schweine im Freiland ge- halten, benötigen sie zum Schutz vor Hitze ausreichend Schatten- plätze. Diese Funktion überneh- men beispielsweise Bäume und Hecken oder auch Unterstände. Sie sollten aus Aluminium oder Stahl bestehen, damit sie das Son- nenlicht möglichst gut reflektie- ren. Bewährt haben sich ein wei- ßer Anstrich und das Abdecken mit Ästen oder reflektierender Folie. Wasserversorgung – ausreichend frisches Wasser Um bei Hitze die innere Tempe- ratur halten zu können, erhöhen Schweine ihre Wasseraufnahme. Deshalb spielt der ständige un- eingeschränkte Zugang zu fri- schem Wasser eine entscheiden- de Rolle: – Ausreichend Trinkwasser an- bieten; der tägliche Wasserbe- darf eines Schweines liegt bei circa 10 Prozent seines Körper- gewichtes. – Auf optimale Wasserqualität achten, nur frisches und saube- res Trinkwasser reichen. – Kühles Wasser geben. Die Tem- peratur des Trinkwassers sollte wenigstens einige Grad unter der Umgebungstemperatur liegen. Die optimale Tempera- tur des Tränkwassers beträgt 10 bis 15 Grad Celsius. – Durchflussrate der Tränken kontrollieren und gegebenen- falls optimieren. Mastschwei- ne in der Vormast benöti- gen eine Durchflussrate von 0,8 bis 1,0 Litern pro Minute, Mastschweine in der Endmast 1,0 bis 1,2 Liter pro Minute. Für Absetzferkel wird die Durch- flussrate mit 0,6 bis 0,8 Litern pro Minute angegeben. Dabei soll der Wasserdruck maximal 2,5 bar betragen. – Zusätzliches Wasser zur Verfü- gung stellen, zum Beispiel mit einem Schlauch in den Trog ge- ben. – Die Wasseraufnahme mit einer Wasseruhr regelmäßig über- wachen. – Auf ein optimales Tier- Tränke- Verhältnis achten: In der Mast sollten sich maximal sieben Schweine eine Tränke teilen. – Bei Flüssigfütterung das Was- ser-Futter-Verhältnis ausweiten und den Trockensubstanzgehalt um ein bis zwei Prozent senken. Futterversorgung Schweine vermindern die Ver- dauungswärme, indem sie die Futteraufnahme absenken. Da- mit die Tiere auch an heißen Sommertagen genügend Ener- gie aufnehmen, helfen folgende Maßnahmen: – Fütterungszeiten an heißen Tagen intelligent anpassen: Um die Futteraufnahme der Tiere zu steigern (oder zu si- chern), kann es sinnvoll sein, die Fütterungszeiten in die frühen Morgenstunden oder in die späten Abendstunden zu verlegen, wenn die Umge- bungstemperatur niedriger ist. – Tagesration auf mehrere kleine Einzelportionen aufteilen, auch um das Verderben des Futters zu vermeiden. – Schmackhaftes, sauberes und gut verdauliches Futter anbie- ten. Futter gegebenenfalls an- feuchten. – Energiekonzentration der Rati- on erhöhen (um eine geringere Futteraufnahme energetisch auszugleichen). – Rohproteingehalt im Futter reduzieren, Stärkeanteil durch Fett als Energiequelle ersetzen und Rohfasergehalte absen- ken, um unnötige Verdauungs- wärme zu vermeiden. – Die Darmflora mit Hilfe von Futterzusätzen stabilisieren, für ein ausgeglichenes Elektro- lytgleichgewicht sorgen. Troghygiene sehr ernst nehmen Besonders in der warmen Jahres- zeit ist die Troghygiene im Stall von entscheidender Bedeutung: – Die Tröge täglich von Futter- resten reinigen. – Flüssigfütterungen mehrmals täglich durchspülen, um das Wachstum von Hefen und Schimmel in den Leitungen zu verhindern. Ruhe im Stall Jede Aktivität, mit der die Ruhe der Schweine im Stall unterbro- chen wird, führt bei den Tieren zu einer zusätzlichen Wärme- produktion. Deshalb sollten alle Routinearbeiten am Tier – zum Beispiel das Umstallen oder Impfen – früh am Morgen oder spät abends erfolgen, wenn es draußen kühler ist. Vor allem in den frühen Nachmittagsstunden, wenn die Hitze am größten ist, sollte Aufregung im Stall vermie- den werden, um die Schweine zu schonen. v M it Z u l a ssung D I B t- N r. Z - 4 0 . 2 3 - 6 3 0 n In itut für B s t • k i n h c e t u a o m D e u t s c h e 28 Funke JGS®-Rinne Jauche-Rinne sorgt für trockenen Auslauf in Außenklima-Strohställen für Schweine | komplettes System mit leistungs starken Komponenten und Zubehör | in Beton eingebaut zugfest und befahrbar Für weitere Informationen sprechen Sie uns gerne an! | leichte Reinigung in Kombination mit dem Funke Spülschacht Tel. +49 2388 3071-190 www.funke-industrie.de BLICK INS LAND 5/2025 k c o t S e b o d A © : o t o F

STALLKLIMA Schwitzen wie ein Schwein?! In der biologischen Schweinehaltung sind sogenannte Außenklimaställe üblich: Diese Stallungen werden nicht beheizt und entsprechen mehr oder weniger dem Außenklima. Von Nora Durec M an möchte meinen, dass gerade in Österreich niedrige Temperaturen kritisch werden könnten. Fakt ist: Für das Schwein ist Hitzestress, und der beginnt schon bei Au- ßentemperaturen von 25 ºC, ein viel größeres Problem! Dampf ablassen: Wie kühlt sich das Schwein? Schweine sind wenig kälteemp- findlich – eher im Gegenteil. Auch wenn das sprichwörtliche „Schwitzen wie ein Schwein“ auf eine falsche Fährte lockt: Schwei- ne haben kaum Schweißdrüsen und somit fehlt ihnen die Möglich- keit, Hitze in Form von Schweiß abzuleiten. In der Natur kühlen sich Schweine, indem sie sich suhlen und Hitze über die Haut abgeben. Besonders in Stallungen für ausgewachsene Schweine soll- te darauf geachtet werden, dass die Temperatur nicht zu hoch ist. Fress unlust, Fruchtbarkeitspro- bleme und Leistungsdepression können sonst die Folge sein. Temperatur- anforderungen nach Alter und Leistung Grundsätzlich kann gesagt werden: Je älter ein Schwein, c e r u D a r o N © : o t o F BLICK INS LAND 5/2025 umso geringer das Wärmebe- dürfnis. Mastschweine zwi- schen 40 und 60 kg entwickeln sich gut bei etwa 20 °C. In der Endmast, wenn die Schweine zwischen 60 und 130 kg wie- gen, reicht eine Durchschnitts- temperatur von 16 °C. Schwie- rig gestaltet sich die Haltung von neugeborenen Ferkeln neben den ausgewachsenen Muttersauen. Saugferkel ohne Fettreserven benötigen hohe Temperaturen, um nicht zu un- terkühlen, dagegen fühlt sich die Sau bei chilligen 15 ºC sau-  wohl. Wir haben über 25 Jahre Erfahrung in den Bereichen: + STALLBAU – NEUBAU ODER UMBAU + TIERWOHLSTÄLLE WIE PIGPORT3 + AUFSTALLUNG FÜR MAST-, ZUCHT-, WARTESTÄLLE + FÜTTERUNG Z. B. AIRFEED + LÜFTUNG & KÜHLUNG Wir freuen uns auf deinen Anruf unter +43 664 / 881 083 66 KOSTENLOSES & UNVERBINDLICHES BERATUNGS- GESPRÄCH VEREINBAREN STALLPROFI TH GmbH Lindenthalstraße 2 | A-4623 Gunskirchen stallprofi.com | office@stallprofi.at | +43 7246 75 11 29

STALLKLIMA Drahtseilakt Abferkelstall Den Spagat zwischen einem kühlen Umfeld für die Sau und einem warmen Rückzugs- ort für die Ferkel schafft die Bio-Schweinehaltung über sogenannte Ferkelnester. In einem kleinen, abgegrenzten Bereich, meistens in Form ei- ner Kiste am Rand der Abfer- kelbucht, wird mithilfe einer Flächenheizung in Boden oder Deckel eine ferkelfreundliche Klimazone geschaffen. In den ersten Lebenstagen liegt die Optimaltemperatur bei etwa 35 °C. Wichtig ist eine gute Ver- teilung der Wärme im gesam- ten Nest! Ob die Temperatur im Nest gut eingestellt ist, lässt sich aufgrund des Liegeverhal- tens der Ferkel beurteilen: Lie- gen die Ferkel eng gedrängt an- einander, ist es zu kalt. Liegen sie weit voneinander entfernt, ist die Temperatur zu hoch. Fer- kel, die sich locker im Nest ver- teilen, zeigen optimale Tempe- raturbedingungen an. Gute Kinderstube In der Ferkelaufzucht bzw. An- fangsmast ist das Wärmebe- dürfnis immer noch hoch. Bei einer Lebendmasse zwischen 10 und 30 kg liegt die optimale Lufttemperatur bei etwa 20 °C. Besonders wichtig ist ein zug- freier und geschützter Liegebe- reich. Praktisch wird dies häufig durch einen beheizten Deckel mit darunterliegendem Ruhe- bereich umgesetzt. Durch die Abb. 1: Temperaturempfehlungen, angelehnt an Lehrbuch der Schweinekrankheiten von K.-H. Waldmann und M. Wendt (Heraus- geber), begründet von H. Plonait und K. Bickhardt, 4. Auflage (2004); eigene Darstellung Schaffung solcher Mikroklima- zonen wird auch in unbeheizten Innenräumen den Ferkeln aus- reichend Wärme zur Verfügung gestellt. Temperaturbedürfnis in der Mast Mit zunehmendem Alter nimmt das Wärmebedürfnis stetig ab. Während der Mast wird es wichtiger, für gemäßigte Tem- peraturen im Stall und zusätzli- che Kühlung zu sorgen. Bei zu hohen Temperaturen drohen nicht nur Futteraufnahme und damit Leistung einzubrechen, sondern kann Hitzestress auch zu Fehlverhalten wie z. B. Schwanzbeißen führen. Ab ei- ner Lebendmasse von 100 kg fühlen sich Schweine bei 15 °C am wohlsten. Der „Box-Plot“ In den Außenklimaställen der biologischen Schweinehaltung werden den Schweinen häufig Liegeboxen angeboten. Durch das Mikroklima in der Liegebox wird Schweinen ein zugfreier Ruhebereich geschaffen, den sie mit der eigenen Körperwär- me temperieren. Bei der Um- setzung ist besonders darauf zu achten, dass es im Inneren der Boxen keinerlei Zugluft gibt, denn Schweine sind höchst zug empfindlich! Bereits kleine Ritzen in der Box können zu ei- nem Luftzug führen, sodass die Schweine den vorgesehenen Platz nicht als Ruhebereich, son- dern als Kotplatz nutzen. Bei der Materialwahl sollte daher nicht gespart werden: Vollholz oder entsprechende Kunststoffe sind lose zusammengehaltenen Bret- terkonstruktionen vorzuziehen. Kühlung durch Vernebelung Die Verneblung von Wasser kann sowohl im Auslauf als auch im Stallinneren als Kühlungsmög- lichkeit eingesetzt werden. Bei dieser Methode ist darauf zu ach- ten, dass Tiere und Stallumge- bung nicht nass werden, sondern nur die Stallluft gekühlt wird. Um diesen Effekt zu erzielen, müssen Wasserleitungen verlegt und Feineinstellungen präzise gewählt sein. Dies kann je nach Stall unterschiedlich aussehen und entsprechend Planungszeit in Anspruch nehmen. Stall-Luft bewegen Beim Bau von neuen Stallungen macht es Sinn, entsprechende Querlüftungsmöglichkeiten ein- zuplanen. Optimalerweise kön- nen diese im Winter geschlos- sen bleiben und bei höheren Temperaturen geöffnet werden, um für ausreichend Luftbewe- gung zu sorgen. Für bestehen- de Stallungen ist die Montage von Deckenventilatoren im Innenbereich eine strom- und anschaffungskosten effiziente Adaptionsmöglichkeit, um sticki- ge, abgestandene Luft im Stall- inneren zu vermeiden. Durch die gleichförmige Bewegung der Ventilatoren bleibt die Raumluft frisch und kühl, gleichzeitig wird Zugluft vermieden. Das kühle Nass Für Schweine jeden Alters glei- chermaßen wichtig ist eine an- gemessene Wasserversorgung. Besonders laktierende Sauen brauchen zur Milchproduktion PODCASTTIPP PodcastPlattformen oder YouTube unter „Agrar Science – Wissen kompakt“ bzw. Homepage raumberg-gumpenstein.at 30 BLICK INS LAND 5/2025

sehr viel Flüssigkeit. Außerdem trägt die Wasseraufnahme zur Körperkühlung bei. Dem na- türlichen Trinkverhalten des Schweins kommen bodennahe Schalentränker entgegen. Auch Ferkel, die bereits am ersten Lebenstag Wasser trinken, kön- nen sich am Schalentränker be- dienen. Auch im Maststall sind Schalentränker auf Bodenhöhe Nippeltränkern vorzuziehen, da durch Spielen mit den Tränkenip- peln oft mehr Wasser in der Um- gebung landet als tatsächlich auf- genommen wird. Einen kühlen Kopf bewahren Ob im Wartestall oder in der Mastbucht: Schweine chillen gern! Im Sinne von Tierwohl, aber auch wirtschaftlicher Effi- zienz macht es Sinn, sich über die Temperaturregulierung im Schweinestall Gedanken zu ma- chen. Die Schweine werden sich mit guten Leistungen und gestei- gertem Wohlbefinden erkennt- lich zeigen. Mehr zu diesem Thema wird in ei- ner neuen Folge der Podcast-Se- rie „Wissen kompakt“ bespro- chen. Gleich QR-Code scannen und reinhören (siehe Kasten)! DI Nora Durec, HBLFA Raumberg- Gumpenstein, Abteilung Alternative Strategien – Zucht, Haltung, Tiermedi- zin, Außenstelle Thalheim/Wels STALLKLIMA / MANAGEMENT Eingliedern mit Fingerspitzengefühl Das Eingliedern von Jungsauen ist für das Einzeltier und den Bestand eine wichtige Phase. Dazu vier Tipps von ANDREAS MAK. S inkende Aufzuchtleistun- gen trotz steigender bzw. gleichbleibender Anzahl an lebendgeborenen Ferkeln pro Wurf können oft die Ursache ei- nes überalterten Sauenbestands sein. Für eine optimale Alters- struktur ist eine Remontierung von 30 bis 35 Prozent empfeh- lenswert. Das Eingliedern von Jungsauen ist für das Einzeltier, aber auch für den bereits vor- handenen Bestand eine heikle Phase. Zum einen muss sichergestellt werden, dass durch das Einglie- dern zugekaufter Tiere keine Neueinschleppung von Krank- heiten erfolgt. Zum anderen muss der Jungsau genügend Zeit gegeben werden, um sich an den Infektionsdruck der neuen Umgebung anzupassen. Professionelle Jungsauen- und Ebereingliederung darf daher nicht dem Zufall überlassen wer- den, sondern bedarf einer guten  Planung. NNEEWWSS VVeerrkkaauuff && SSeerrvviiccee HÖRMANN SCHWEINEHALTUNG .PLANEN .FERTIGEN .AUSFÜHREN 24/7 WASCHROBOTER WWAASSCCHHRROOBBOOTTEERR automatisierte Reinigung zeitsparend & modernisierte Waschroutinen 0033115511 // 2222 6633 || ooffffiiccee@@ssttaalllltteecchhnniikksshhoopp..aatt || wwwwww..ssttaalllltteecchhnniikksshhoopp..aatt Sie planen ein neues Projekt? Sprechen Sie mit uns! Hörmann GmbH & Co KG |  +43 7477 - 42 1 18 - 0  austria@hoermann-info.com |  www.hoermann-info.com BLICK INS LAND 5/2025 31 k c o t S e b o d A © : o t o F

MANAGEMENT Quarantäne Jungsauen sollten in einem Al- ter von ca. 170 bis 190 Tagen bei einem Gewicht von 95 bis 115 kg angeliefert werden. Die ange- lieferten Jungsauen sollten sich behutsam an die neue Keimflora gewöhnen können. Zu diesem Zweck ist ein eigener Isolier- bzw. Quarantänestall unerlässlich. Dieser ist auch laut Schweine- gesundheitsverordnung seit 2025 für alle Sauenhalter mit Jungsauen zukauf verpflichtend. Während der Eingliederung sol- len die Tiere systematisch an den betriebsspezifischen Infektions- druck gewöhnt werden, sodass sie mit einer stabilen, betriebs- angepassten Immunität in die Produktion starten. Der Isolierstall sollte zumindest als ein vom Rest des Stalls abge- trenntes Stallabteil ausgeführt sein. Außerdem sollte er über einen eigenen Zugang verfü- gen. Der Isolierstall soll getrennt vom restlichen Stall (Schuhwerk, Schutzkleidung, Gerätschaften) bewirtschaftet werden. Weitere Anforderungen an den Isolierstall sind: – hell und trocken, – bei einstreuloser Aufstallung im Bedarfsfall aufgeheizt, – mindestens 1,5 m²/Jungsau, – für einen optimalen Mensch- Tier-Kontakt gut zugänglich. In der ersten Phase (zwei bis drei Wochen) der Quarantäne sind die angelieferten Jungsauen strikt vom restlichen Bestand zu trennen. In Absprache mit dem Betreuungstierarzt ist in dieser Phase aber bereits der Start der betriebsspezifischen Impfungen wie gegen Parvo-Rotlauf, Influ- enza und PRRS möglich. Das Belegmanagement beginnt indirekt in dieser Phase. In dieser Zeit sollten die Buchten täglich betreten und alle Rauschesymp- tome für die spätere Besamung dokumentiert werden. In der zweiten Phase der Quarantäne sind Kontakttiere in die Gruppe einzubringen. Am besten ge- eignet sind klinisch unauffällige Läufer und Bruchferkel. Diese werden nach Räumung des Stalls verkauft. Altsauen sind ebenso wie Kümmerer ungeeignet. Optimale Fütterung Die Fütterung sollte in der Eingliederungsphase so  32 o t o F BLICK INS LAND 5/2025 k c o t S e b o d A © :

MANAGEMENT / BIOENERGIE ausgelegt sein, dass die Jungsau bis zur ersten Belegung die er- forderlichen Fettdepots auf- bauen kann. Die Rückenspeck- auflage dient vornehmlich als Energiequelle bzw. Energie- reserve in der Säugephase. Sie ist aber auch ein wichtiger Spei- cher für fettlösliche Vitamine (A, D, E) sowie körpereigene Geschlechtshormone (Leptin, Östrogene) und dient zusätzlich der Wärmeisolierung. Bei Jungsauen mit zu gerin- gen Fettreserven kann es zu Rauscheproblemen durch eine unzureichende Aktivierung des Folikelwachstums an den Eierstöcken kommen. Das Ein- gliederungsfutter sollte einen hohen Gehalt an Stärke und weniger Eiweiß aufweisen. Dadurch erhöht man den Insu- linspiegel, was die Ausschüt- tung von wichtigen Frucht- barkeitshormonen fördert. Beispielsweise kann man durch die Reduktion des Sojaschrot- anteils von rund 10 Prozent bei gleichzeitiger Erhöhung des Maisanteils aus einem Säugend- futter ein eigenes Eingliede- rungsfutter mischen. Besteht aber die Gefahr, dass die Jungsauen zu stark verfet- ten, weil beispielsweise die Sauen schon schwerer gelie- fert worden sind, so ist ab der vierten Woche auf das Träch- tigkeitsfutter umzustellen. Erst zirka zehn Tage vor der geplanten Belegung sollte zur Erreichung des Flushing-Effekts die Futtermenge auf ein Ad-libi- tum-Niveau erhöht und wieder- um Säugezeitfutter angeboten werden. Geschlechtsreife ist nicht Zuchtreife Jungsauen sollten nie mit der ersten Rausche belegt werden. Nach dem Pubertätseintritt stabilisieren sich von Brunst zu Brunst die Abläufe an den Eier stöcken und der Gebärmut- ter, und es kommt zu einem weiteren Wachstum des Uterus. Zugleich erhöht sich die Ovula- tionsrate. Eine entsprechende Dokumentation der Brunst ist, wie bereits beschrieben, schon 34 während der Quarantäne uner- lässlich. Jungsauen sollten beim ersten Belegen rund acht Monate alt sein und ein Gewicht von 140 bis 150 kg bei 14 bis 16 mm Rü- ckenspeck aufweisen. Nach Möglichkeit sollten Jungsauen bis zum ersten Ferkeln separat gehalten und erst zum zwei- ten Wurf in die Gruppe einge- gliedert werden. Die Sauen sind dann bereits wesentlich größer und können sich bes- ser gegenüber den „Altsauen“ behaupten. Immunität Zum weiteren Aufbau einer be- lastbaren Immunität kann auch Kot aus dem Abferkelbereich von Sauen aus der ersten Abfer- kelwoche in den Quarantänestall eingebracht werden. Gerade im Abferkelbereich sind Keime (z. B. Coli, Clostridien, Streptokokken), die sonst im normalen Betrieb nur wenig vorhanden sind, ent- scheidend. Insbesondere durch diese Maß- nahme können Stressfaktoren bei Erstlingsgeburten verringert werden. Die Jungsauen haben hier dadurch schon gewisse „Vorinformationen“ von dieser Keimflora und werden wesent- lich leichter damit fertig. Nach dieser vier- bis sechswöchigen Anpassungsphase können die Jungsauen in das Deckzentrum umgestallt werden. Wichtig ist, dass alle Tiere den Isolierstall verlassen, bevor neue Jungsau- en in den gereinigten Stall kommen. Fazit Auch wenn Jungsauen immer vom gleichen Jungsauenlieferan- ten geliefert werden, ersetzt dies dennoch nicht eine Quarantäne. Denn neben PRRS werden noch viele andere Erreger „mitgelie- fert“. Diese werden in der Qua- rantäne meist klinisch sichtbar. Ein leichtfertiger Wechsel des Sauenlieferanten ist ohnehin nicht ratsam. Ing. Andreas Mak, Tierzuchtexperte in der LK Kärnten Die Königsklasse der Trocknung Die Gutsverwaltung Prosoroff in Leopoldsdorf im Marchfelde produziert für die KWS Vorstufen- und Basis-Maissaatgut. Die Energieversorgung für die Trocknung ist vorbildhaft. F ast ist es so etwas wie das Perpetuum mobile der Landwirtschaft: Beim Trocknen von Saatmais bleiben Maisspindeln über, zum Trock- nen von Saatmais braucht man Maisspindeln, beim Trocknen von Saatmais bleiben Maisspindeln über und so weiter und so fort. Was Alexej Prosoroff auf dem Ge- lände seines Gutsbetriebes hin- gestellt hat, ist fein durchdacht. Auf den Flächen seines Ackerbau- betriebes reifen unter anderem Pflanzen heran, die schlussend- lich die Elterngeneration für Saat- gut in ganz Europa sein werden. „Unser Mais wird sogar in der Kontrasaison in Chile angebaut“, weiß der Landwirt. Neben der ei- genen Produktion übernimmt er auch Ware von Vertragsbauern. Insgesamt kommt so die Ernte von 550 Hektar zusammen. Die Kunst des Trocknens Ge- trocknet werden die künftigen Samenkörner am Kolben – und das besonders schonend. Um die Keimfähigkeit nicht zu beein- trächtigen, darf die Temperatur 42 Grad nicht übersteigen. „Das konstant zu gewährleisten, ist eine Kunst“, sagt Herbert Pöl- linger, der die zugehörige Trock- nungsanlage geplant hat. Sein Unternehmen in Obergrafendorf ist auf Befeuerungstechnik für Heizwerke und Trocknungsan- lagen in Landwirtschaft, Gewer- be und Industrie spezialisiert. „Wir haben bereits zuvor einen kleinen Trockner am Gut Proso- roff installiert und 2023 dann die große Anlage mit drei Megawatt Leistung umgesetzt.“ Mit seiner schlank aufgestellten Firma kön- ne er sehr individuell und flexibel auf solche speziellen Herausfor- derungen eingehen, so Pöllinger. Für Alexej Prosoroff war klar, dass er beim Brennstoff einen neuen Weg gehen will. „Wir haben die Maisspindeln, die nach dem Re- beln übrigbleiben, immer günstig hergeben müssen. Jetzt sind sie das Grundmaterial für den weite- ren Trocknungsprozess.“ Ledig- lich ein kleiner Anteil, ebenfalls betriebseigener, Hackschnitzel wird den im Prozess bereits auf unter 12 Prozent Feuchtigkeit vorgetrockneten Spindeln zuge- mischt. Wichtig ist ihm, dass das Material ohne zusätzliche Manipu- lation vom Rebler in den Vorrats- behälter und von dort in den Ofen befördert wird. Besonders an der Anlage ist auch, dass sie für einige Wochen absolute Betriebssicher- heit bieten muss, den Rest des Jahres aber ruht. Herbert Pöllin- ger ist stolz: „Uns ist es gelungen, das System genau an die Anforde- rungen anzupassen und die Wirt- schaftlichkeit zu gewährleisten.“ l l o v r e m m N © i : STEFAN NIMMERVOLL o t o F BLICK INS LAND 5/2025

BIOENERGIE ein Vertrag mit der EAG-Abwick- lungsstelle. Mit dem Energie- versorger muss der Strompreis direkt verhandelt werden, die EAG-Abwicklungsstelle zahlt eine Marktprämie aus. Die Marktprämie wird für 20 Jahre ab Inbetriebnahme ge- währt. Basis für die Berechnung der Marktprämie ist der soge- nannte anzulegende Wert. Vom anzulegenden Wert wird der Jahresdurchschnitt des stünd- lichen Strompreises an der Börse abgezogen. Der anzule- gende Wert ist bei Antragstel- lung 2025 mit 32,83 Cent/kWh festgelegt. Der durchschnitt- liche Strompreis an der Börse lag 2024 bei 8,15 Cent/kWh, womit sich eine Marktprämie von 24,68 Cent/kWh ergeben würde. Um eine Marktprämie ausbe- zahlt zu bekommen, muss lau- fend die anfallende Wärme zu rund 2/3 genutzt werden, um die Anforderungen hinsichtlich der Effizienz der Anlage (Brennstoff- nutzungsgrad) zu erreichen. Der Rohstoffmix darf keine eigens angebauten nachwachsenden Rohstoffe (wie z. B. Mais) umfas- sen. Erlaubt sind ausschließlich  Reststoffe aus der Land- Aktueller Rahmen für Biogasanlagen Ende 2021 bzw. Anfang 2022 trat das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) in Etappen als Rechtsnachfolger des Ökostromgesetzes in Kraft. Das EAG beschreibt die zukünftigen Voraussetzungen für die Förderung der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen. Von Bernhard Stürmer B iogasanlagen mit Vor- Ort- Verstromung: Auch für Biogas wurden wichtige Weichenstellungen im EAG vor- genommen. Für neue Biogasanla- gen mit Fokus auf die gekoppelte Strom- und Wärmeproduktion sind mehrere Punkte zu beach- ten. So darf der geplante Stand- ort der Biogasanlage nicht näher als 10 km Luftlinie zum nächsten Gasnetz liegen. Zudem darf die elektrische Leistung der Anlage höchstens 250 kW betragen. Werden diese Voraussetzungen eingehalten, kann eine Marktprä- mie für den eingespeisten Strom beantragt werden. Während im Zuge des Ökostrom- gesetzes ein Ökostromtarif verordnet wurde, ändert sich dieses System im EAG deutlich. Denn während früher lediglich ein Vertrag mit der OeMAG für die Abnahme des Ökostroms notwendig war, sind ab sofort zwei Verträge abzuschließen: ein Vertrag mit einem Energie- versorger (EVN, Energie AG, Ökostrom AG, VKW etc.) und BiogasDienstag ab Mitte Mai, online Mit dem Online-Informationsfor- mat „Biogas-Dienstag“ haben Sie die Möglichkeit, sich ab 13. Mai 2025 an fast jedem Dienstag bis Ende Oktober von 8:00 bis ca. 9:00 Uhr in allen Themenberei- chen rund um Biogas zu informie- ren. Programm und Teilnahme- link: www.greengasservice.at/ biogas-dienstag-2025 Grundkurs Biogas vom 6. bis 7. November 2025, Fürstenfeld Informieren Sie sich zur Biogas- technik und diskutieren Sie mit Österreichs Topexperten die The- menbereiche „politischer und rechtlicher Rahmen“ (6. Nov., 9:00–12:00), „technische Kom- ponenten und Verfahrensablauf“ (6. Nov., 13:00–18:00), „Mikro- biologie und Prozesskontrolle“ (7. Nov., 9:00–12:00) sowie „Stoffflussrechnungen und betriebswirtschaftliche Betrach- tung“ (7. Nov., 13:00–17.00). Melden Sie sich für das Seminar via Fortbildungsplan der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (www.haup.ac.at/weiterbildung/ fortbildungen) oder via Mail ( bernhard.stuermer@haup.ac.at) an. Grüngas25 vom 2. bis 4. Dezember 2025, Wels Nach dem Erfolg des letzten Jahres wird der Biogaskongress mit dem Hauptfokus Biogas- Vor- Ort-Verstromung und Biomethan wieder um die Bereiche Holzgas und Wasserstoff erweitert. Reservieren Sie sich bereits jetzt Termin und Ort des Grüngas- Kongresses! Weitere Informa- tionen finden Sie unter www.kompost-biogas.info/ggk. BLICK INS LAND 5/2025 35 k c o t S e b o d A © : o t o F

BIOENERGIE / HOLZVEREDELUNG wirtschaft (wie z. B. Maisstroh) oder biogene Abfälle (wie z. B. Getreideausputz). Zusätzlich muss der Rohstoffmix zu min- destens 30 Masse-Prozent aus Wirtschaftsdünger bestehen. Der Einsatz von Zwischenfrüch- ten und Restgrünland ist zusam- men mit 30 Masse-Prozent be- schränkt. Biomethaneinspeisung: Ein wei- teres Augenmerk legt der Ge- setzgeber auf die Umstellung der Gasversorgung auf Erneuerbare. Im EAG ist ein Ziel von 5 TWh (in etwa der österreichische Erdgas- verbrauch im Monat Oktober) aus heimischer Produktion verankert. Denn während bei der Stromver- sorgung durch die Großwasser- kraft und das Ökostromgesetz sukzessive die Stromproduktion durch Erneuerbare gesteigert wurde, steht man beim Gasnetz noch ganz am Anfang. Als erneu- erbare (grüne) Gase zählen dabei Biogas und Holzgas bzw. erneuer- barer Wasserstoff. Neue Biomethaneinspeiseanla- gen müssen praktisch ausschließ- lich auf biogene Abfälle und/ oder Reststoffe aus der Land- wirtschaft setzen und können mit einer Investitionsförderung bezuschusst werden. Für neue Anlagen ist aktuell ein Fördersatz von 1.203 Euro/kW fest- gelegt. Übliche Leistungs größen liegen in Österreich bei rund 250 m³ Biomethan pro Stunde (was in etwa einer Anlage mit einer elek- trischen Leistung von 1 MWel ent- spricht). Da ein m³ Biomethan rund 11 kWh Energie (Brennwert) bein- haltet, entsprechen diese 250 m³ Biomethan pro Stunde einer Leis- tung von ca. 2.750 kW. Noch nicht geregelt ist im Gas- bereich die Betriebsförderung. Bei Interesse sollte jetzt mit den Überlegungen und Grobplanungen begonnen werden, um in absehba- rer Zeit die Entscheidung treffen zu können, ob in eine Biogas- oder Biomethananlage investiert wer- den soll. Informationsveranstal- tungen zu diesem Thema sind in der Infobox zusammengefasst. Dr. Bernhard Stürmer, Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, Wien 36 Holz selbst veredeln Waldbesitzer können ihr Käferholz teilweise auch selbst verwerten, gerade bei kleineren Schadholzmengen können Wandersägen helfen. K äferholzabschläge ver- bunden mit erhöhten Erntekosten und der Not- wendigkeit, Forstschutz zu be- treiben, führen zu großen Wert- verlusten. Die Eigenverwendung von Holz ist eine Möglichkeit, diesen Rohstoff auf seinen Wert zu bringen. Zahlreiche Wandersägen verfüg bar Oft sind Bauvorhaben wie Stallerweiterungen oder der Bau von Maschinenhallen der Grund, Holz aus dem eigenen Wald ein- schneiden zu lassen. Selbst wenn kein unmittelbares Vorhaben ansteht, ist es gerade bei klei- neren Schadholzmengen eine Überlegung wert, eine mobile Säge kommen zu lassen und die Schnittware auf Lager zu legen. Denn Wandersägen sind so gut wie flächendeckend verfügbar. Je nach Beschaffenheit des Rundholzes und den gewünsch- ten Schnittholzprodukten liegt die Schnittleistung bei zehn bis 15 Festmeter pro Tag. Die Aus- beute beträgt ungefähr zwei Drit- tel, das heißt, aus 10 Festmeter Rundholz entstehen ungefähr 6 bis 7 Festmeter Schnittware. Bauen am Hof mit eigenem Holz Die Sägerkosten sind abhängig vom Rundholz und den benötig- ten Sortimenten. Ein Vorteil bei Wandersägen liegt darin, dass das Holz nicht zum Lohnschnitt transportiert und wieder zu- rückgeführt werden muss. Der Einschnitt kann in der Nähe des Ortes der Verwendung stattfin- den. Darüber hinaus bleibt das gesamte Material am Betrieb. Die Sägenebenprodukte können so gegebenenfalls gehackt und energetisch verwertet werden. Zum Aufstellen der mobilen Säge benötigt man ausreichend Platz, der im Idealfall befestigt ist. Zu- sätzlich ist es üblich, dass vom bäuerlichen Betrieb ein bis zwei Helfer bereitgestellt werden, die beim Abstapeln und Sortieren der Schnittware behilflich sind. Außerdem braucht es für Mani- pulationsarbeiten einen Traktor mit Frontlader, Palettengabel oder, falls vorhanden, einen Forstkrananhänger. Mit größeren Mengen ins Säge werk Bei größeren Holzmengen ist aufgrund der höheren Produktivi- tät beim Einschnitt ein Lohnschnitt in einem Sägewerk anzudenken. Dieser ist aber durch den Wegfall der Möglichkeit, Eigenleistungen einzubringen, etwas teurer. Die Eigenverwendung von Schad- holz ist eine gute Alternative, um nicht Schadholz zu billigen Prei- sen verkaufen und dann beim nächsten Bauvorhaben als teu- res Schnittholz zurückkaufen zu müssen. k c o t S e b o d A © : o t o F BLICK INS LAND 5/2025

BIOENERGIE Bioenergie bleibt wichtig Die Bioenergie hat sich in den vergangenen Jahren zur wichtigsten heimischen Energiequelle und zu einer tragenden Säule der Energieversorgung entwickelt. Durch die energetische Nutzung von Biomasse können kostspielige Importe von Erdgas und Erdöl aus teils politisch instabilen Staaten über weite Entfernungen verringert werden. D ies erhöht die Unabhän- gigkeit bei der Energie- versorgung und mildert auch soziale Probleme bei der heimischen Bevölkerung, die durch steigende Gas-, Öl- und Strompreise verursacht werden. Der dezentrale Weg der heimi- schen Biomassenutzung ist zu- kunftsweisend, weil er Arbeits- plätze und Wertschöpfung in der Region schafft. Etwa 34 Prozent des heimi- schen Raumwärmeeinsatzes der Haushalte entfielen 2021/22 auf Scheitholz-, Pellets- oder Hackgutheizungen. Zählt man die in Biomasseheizwerken und Holzkraftwerken erzeugte Fern- wärme dazu, erhöht sich die- ser Anteil auf 41 Prozent. Rund 734.000 Haushalte in Österreich nutzen Holzeinzelfeuerungen (Kessel oder Öfen) als primäres Heizsystem. Dazu kommen mehr als 1,2 Millionen Fernwärmean- schlüsse in Österreich, die gut zur Hälfte mit biogener Fernwärme beliefert werden. Zum Ausstieg aus Erdöl- und Erdgasheizungen müssen im Jahr etwa 40.000 neue Holzkessel installiert wer- den. Rohstoffe Lange Zeit dominierte die Verwendung von Scheitholz den Biomassemarkt. Erst in den vergangenen Jahren rückte die Nutzung von biogenen Brenn- und Treibstoffen (z. B. Hackgut, Sägenebenprodukte, Pellets, Biotreibstoffe und Biogas) in den Vordergrund und gewann auf- grund des starken Marktwachs- tums immer mehr an Bedeutung. Der Einsatz von Brennholz ist aber weiterhin relativ stabil ge- blieben. Im Zuge der Energiekri- se und des russischen Angriffs- krieges in der Ukraine sowie der BLICK INS LAND 5/2025 unsicheren Versorgungslage mit fossilen Brennstoffen ist die Nachfrage nach Scheitholz in der jüngsten Zeit stark gewachsen. Der Wald ist die bedeutendste Rohstoffquelle für den Biomasse- sektor. Im Jahr 2021 basierten 83 Prozent der in Österreich ein- gesetzten Biomasse auf Holz. Der Rest kam aus der Landwirt- schaft und dem Abfallsektor, wobei Biotreibstoffe einen An- teil von 8 Prozent aufwiesen, gefolgt von biogenem Hausmüll mit 3,5 Prozent, Biogas, Klärgas und Deponiegas mit 2,7 Pro- zent, sonstigen festen biogenen Brennstoffen mit 2,6 Prozent so- wie Holzkohle mit 0,2 Prozent. Holz Der Wald ist und bleibt die bedeutendste Rohstoffquelle für den Biomassesektor. Öster- reich verfügt derzeit über his- torisch hohe Holzvorräte; seit 1960 ist das Holzvolumen in Österreichs Wäldern um etwa 56 Prozent angewachsen. Im Rahmen der Nachhaltigkeit wird immer weniger Holz ge- nutzt als zuwächst. Insgesamt wurden in Österreich 2021 rund 27 Millionen Festmeter Holz in Haushalten, Gewerbebetrieben und in der Holz verarbeitenden Industrie (Sägewerke, Platten-, Papier- und Zellstoffindustrie) energetisch genutzt. B i s 2 0 3 0 k ö n n t e d e r Energieholz einsatz auf knapp 31 Millionen Festmeter gestei- gert werden. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn der Holz- einsatz in Österreich in der stofflichen und energetischen Verwertung deutlich erhöht wird und rasch umfassende Maßnahmen zur Mobilisierung der Potenziale, vor allem im bäuerlichen Kleinwald, gesetzt werden. Dazu wird Folgendes unterstellt: – Der Holzeinschlag gemäß Holz- einschlagsmeldung erhöht sich von 21,5 Millionen Festmeter (Erntefestmeter inkl. Rinde) auf 29 Millionen Festmeter im Jahr 2030. – Der Holzimport bleibt in etwa konstant, die Exporte von Pel- lets werden reduziert. – Das sonstige Holzaufkom- men (von Holzeinschlags- meldung nicht erfasste Mengen), von Flurgehölzen, Strauchschnitt, Alt- und Ge- brauchsholz etc. erhöht sich von 8 auf 9 Millionen Festme- ter im Jahr 2030. Nachhaltigkeit von Biomasse Die EU-Kommission befasst sich seit einiger Zeit im Zusammenhang mit der Erneuerbare-Energie-Richtlinie (RED) mit Arbeiten zu Nachhaltig- keitskriterien für feste Biomasse und Biogas, aus denen Wärme, Kälte, Strom oder Treibstoffe er- zeugt werden. Es wird über die Einführung noch stärkerer Nach- haltigkeitskriterien nachgedacht, was vor allem waldreiche EU-Mit- gliedsstaaten, darunter Schweden, Finnland und Österreich, ablehnen. BIOMASSEHEIZUNG FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT HDG HACKGUTKESSEL Modernste Technik Höchste Brennstoff- Flexibilität Perfekte Regelung Langlebige Spitzen- technologie in Industrie- Qualität HACKGUTKESSEL SCHEITHOLZKESSEL PELLETKESSEL KOMBI-KESSEL HDG Bavaria GmbH Niederlassung Österreich Austraße 10 | 2871 Zöbern Tel.: 02642 / 200 41-0 www.hdg-bavaria.at J e t z t F ö r d e r u n g s i c h e r n ! 37

FORST Forstkeile sind wichtige Helfer Forstkeile werden verwendet, um Bäume zu fällen und zu schneiden. Sie ähneln anderen Äxten und Keilen, sind jedoch in der Regel größer und schwerer. Es gibt verschiedene Arten von Forstkeilen, die für verschiedene Zwecke verwendet werden, z. B. für das Fällen von Bäumen oder das Schneiden von Ästen. F orstkeile sind für eine Viel- zahl von Zwecken nützlich, z. B. für das Aufbrechen von Holz, das Entfernen von Ästen oder das Schneiden von Ästen. Welche Arten von Forstkeilen gibt es? Die gängigsten sind: Fällkeile kommen zum Einsatz, um Bäume zu fällen. Sie haben eine scharfe Klinge an einer Seite und eine breite, flache Klinge an der anderen Seite. Spaltkeile Hier steckt die Funk- tion im Namen. Wenn es ums Spalten von Holz geht, sorgen Spaltkeile für eine enorme Er- leichterung. Meist in Verbindung mit einem Spalthammer, gestal- ten sie die Spaltarbeit hocheffi- zient und beugen Holzabsplitte- rungen vor. Schneidekeile werden verwen- det, um Äste zu schneiden. Sie haben eine breite Klinge, die an einer Seite scharf ist und an der anderen Seite flach ist. Ästekeile haben eine scharfe Klinge an einer Seite und eine fla- che Klinge an der anderen Seite. Sie werden verwendet, um Äste zu schneiden. Aufbrechkeile werden verwen- det, um Holz zu brechen. Sie ha- ben eine flache Klinge, die an bei- den Seiten scharf ist. Allzweckkeile werden für ver- schiedene Zwecke verwendet, z. B. für das Schneiden von Ästen, das Aufbrechen von Holz oder das Fällen von Bäumen. Bei der Wahl des Forstkeils kommt es auch auf das Material an: Kunststoff Ein Forstkeil aus Kunststoff bietet verschiedene Vorteile. Dazu zählen ein opti- males Preis-Leistungs-Verhältnis, eine hohe Witterungsbeständig- keit sowie ein geringes Gewicht. Vor allem für die Herstellung von Fällkeilen wird Kunststoff ver- wendet. Aluminium Aufgrund der Material beschaffenheit bieten Fäll- und Spaltkeile aus Alumini- um eine bessere Widerstandsfä- higkeit und eine ebenfalls hohe Witterungsbeständigkeit. Wegen der langlebigen Materialeigen- schaften bestehen insbesondere Motor sägenkeile aus robustem Aluminium. Stahl Viele massive Spaltkeile sind aus Stahl gefertigt. Sie sind besonders robust und punkten mit einer optimalen Spaltwir- kung, weisen dafür aber auch ein höheres Gewicht auf. Das macht sie zum idealen Werkzeug für in- tensive Spaltarbeiten. Holz Früher kamen Forstkeile aus Holz häufig zum Einsatz. Heute ist dies allerdings nur noch selten der Fall, da Holz witterungsanfäl- lig und weniger langlebig ist. Bei Fällarbeiten steht die Si- cherheit immer an erster Stelle. Dafür benötigt man einen Satz hochwertiger Fällkeile. Auf der einen Seite glatt und auf der anderen Seite mit einem ge- zackten Widerhaken versehen, „beißen“ sich diese Keile fest in den Stumpf und führen den Baum sicher und gleichmäßig zu Boden. BLICK INS LAND 5/2025 38 m o c . o t o f r a r g a © : o t o F

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FIRMEN BERICHTEN IMSG Gritzner: Hocheffiziente Tauchmotor- rührwerke Durch unsere neuen Edelstahl- propeller (Europa-Patent) und hohe Drehzahl erreichen wir eine enorm hohe Rühr- und Schneidwir- kung unserer Tauchmotorrührwerke, wodurch sich auch sehr große Gülle- räume mit hohem Festmistanteil be- wältigen lassen. Unsere langlebigen Rührwerke gibt es stationär oder in mobiler Ausführung. Einbau auch in befüllten Gülleräumen möglich. Zu- sätzlich führen wir in unserem Sor- timent auch Tauchschneidpumpen. Referenzlisten für ganz Österreich. INFORMATION: Gülletechnik Gritzner, Tel.: 0664/9268162 imsg.gritzner@gmail.com www.imsg.at Schauer Agrotronic: Schweinestall- Neuheiten Seit über 75 Jahren bringen In- novationen von Schauer Agro- tronic mehr Lebensqualität bei gleichzeitig steigender Effizienz im Schweinebetrieb. Mittlerweile seit 30 Jahren ist Spotmix der unange- fochtene Markt- und Technologie- führer bei Multiphasenfütterung und bietet neue Möglichkeiten für die Trockenfutterdosierung und Verteilung von Einstreu und Be- schäftigungsmaterial. Zur Umset- LUBING: Top-Klima- Systeme für Ställe Das LUBING Top-Klima-System wurde zur effektiven Kühlung, Befeuchtung und Reinigung der Stallluft entwickelt und wirkt sich di- rekt positiv auf das Tierwohl aus. Es arbeitet nach dem Prinzip der direk- ten Verdunstungskühlung: Mit einem einzigartig hohen Systemdruck von 70 bar wird das eingesetzte Wasser 42 besonders fein vernebelt. Durch die sofortige Verdunstung wird der Stall- luft Wärmeenergie entzogen und somit die Umgebungsluft abgekühlt bei gleichzeitiger Anhebung der Luft- feuchte. Staub und Partikel in der Stallluft werden wirksam gebunden – ohne Nässebildung. www.lubing.de zung Ihrer emissionsmindernden Maßnahme bei Stallbauten sind Sie bei Schauer bestens beraten. Wirk- same Maßnahmen dazu sind u.a. Zuluftkühlung, überdachter Auslauf, Multi phasenfütterung sowie Kot- Harn-Trennung. Mit den Ergebnissen des SALUT Projekts konnte Schauer mit dem NatureLine Tierwohlmast- stall beeindruckende Ergebnisse von mehr als 90 Prozent Geruchs- und jeweils 80 Prozent Ammoniak- und Staubreduktion erreichen. INFORMATION: www.schauer-agrotronic.com MOLL-MOTOR: Stromaggregate für Feuerwehren M OLL-MOTOR, bekannt für sei- ne Zapfwellenstromerzeuger, bietet nun Dieselaggregate in Son- derausführung für Feuerwehren: Regengeschützt, geräuscharm und besonders einfach zu bedienen. Steckdosen für Feldbetrieb sind di- rekt am Gerät, die beliebtesten Leis- tungen bei Feuerwehren, 45 kVA und 60 kVA, bestellfertig ausgearbeitet. INFORMATION: www.mollmotor.at Moderne Wild- & Insekten-Fernhaltung Seit 2012 ist die Firma STUNK® Wild-Fernhaltung erfolgreich auf dem Markt und trägt durch den Einsatz ihrer Duftsäulen effektiv zur Wildschaden-Vermeidung auf sämtli- chen Kulturen bei. Einmal befüllt be- duftet man Flächen über einen Zeit- raum von 3 bis 4 Monaten, danach wird einfach nachgefüllt. Die Duft- säulen können ganzjährig stehenblei- ben und haben eine Lebenserwar- tung von rund 10 Jahren. Neu ist der Einsatz der Duftsäulen in Stallungen und im Freiland gegen Insekten. INFORMATION: STUNK® Wild-Fernhaltung www.wild-fernhaltung.eu KX Rain – der digitale aktuelle Regenreport KX Rain liefert Landwirten und Winzern übersichtlich aufbe- reitete Informationen zu gefallenen Niederschlagsmengen. Anstelle phy- sischer Regenstationen basiert der Service auf Auswertungen mehrerer bewährter Wetterdienste. Über eine skalierbare Zeitleiste kann man die Niederschlagsmengen des aktuellen Jahres anzeigen. So bleibt die Niederschlagsverteilung immer im Blick. INFORMATION: www.kx-digital.com Bitte beachten! In einem Teil dieser Ausgabe finden Sie eine Beilage der Firma SmartMultiCopters KG. BLICK INS LAND 5/2025 MF entwickelt intelligente Wasserstofftanks AGCO und Massey Ferguson geben bekannt, dass ihre En- gineering-Abteilung in Frankreich ein Konsortium namens ARHYSTOTE anführt, welches die nächste Genera- tion intelligenter Wasserstofftanks speziell für künftige Wasserstoff-Ver- brennungstraktoren entwickelt. Dieses Projekt ist ein integraler Be- standteil des Engagements von AGCO und MF, Offroad-Lösungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Landwirte nachhaltig gerecht wer- den – darunter auch die Entwicklung eines Wasserstoff-Demo-Traktors von Massey Ferguson bis 2026. Der Bordtankspeicher ist ein ent- scheidendes Element für wasser- stoffbetriebene Offroad-Fahrzeu- ge. Wasserstoff muss unter hohem Druck stark verdichtet werden, um genug Energie für den Arbeitseinsatz speichern zu können. Daher haben sich mehrere Unternehmen rund um Massey Ferguson zusammenge- schlossen, um in die Wasserstoffspei- chertechnologie zu investieren und neuartige Hochdrucktanks zu entwi- ckeln, die sowohl für Traktoren als auch für andere schwere Offroad-An- wendungen geeignet sind. INFORMATION: www.austrodiesel.at

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FIRMEN BERICHTEN Hargassner: Puffer- speicher-Aktion und Kesselpreise von 2024 Schnelle Land- und Forstwirte spa- ren bei Hargassner Heiztechnik aktuell doppelt. Bei Kauf oder Bestel- lung einer Hargassner-Heizung für Pellets, Stückholz oder Hackschnitzel bis 31. Mai und einer Lieferung bis Ende November 2025 sichern sich Hargassner-Kunden noch die Heiz- kesselpreise von 2024 und profitieren zusätzlich von vorteilhaften Aktionen bei Pufferspeichern. Weiters informiert die gesam- te Biomasse-Heizkesselbranche, dass – sollte sich jemand 2024 noch rechtzeitig für eine Förderung der „Raus aus Öl und Gas“-Aktion des Bundesministeriums gültig regist- riert haben – er zu den besonders Glücklichen gehört. Hier rät Har- gassner auf zeitnahe Umsetzung und, mit dem Tausch keinesfalls mehr zu warten. Denn für die Um- setzung bleibt ab Registrierung nur zwölf Monate Zeit. Für einen Standard-Heizungstausch sind von der Planung bis zur Fertigstellung durchschnittlich vier Monate anzu- setzen. INFORMATION: www.hargassner.com reichischer Geflügelbetrieb verstärkt für das Tierwohl. Er investiert viel in Haltungsbedingungen, die über die gesetzlichen Normen hinausgehen. Geringere Belegdichten verbessern die Gesundheit der Tiere, digitale Technologien erleichtern die Arbeit. Hubers Landhendl sucht Landwirte, die umsatteln wollen und an einem Neueinstieg in die Hendl mast inter- essiert sind. INFORMATION: Melden Sie sich bei Peter Kaiser, Tel.: +43/664/88 14 98 62 Modernste Technik von Stallprofi S tallprofi realisierte kürzlich den PIG PORT 3 (TW100)-Stall für 400 Schweine in NÖ. Mit moderns- ter Technik sorgt die Steuerung für die automatische Anpassung von Dual-Curtains, Schiebefenstern und Kistendeckeln je nach Wetterbe- dingungen. Die AIRFEED Fütterung sorgt für eine präzise und effiziente Fütterung. Die drei Zonen – Schla- fen, Fressen & Bewegung – wurden von den Schweinen sofort ange- nommen. INFORMATION: Mehr über dieses Projekt unter www.stallprofi.com Trumag: Rundballen einfach transportieren M it dem RBTW von TRUMAG können bis zu vier Stück Silage- ballen (gewickelt oder ungewickelt), Heu- oder Strohrundballen selbstän- dig aufgeladen und transportiert werden. Serienmäßig wird das Gerät an 2 doppelwirkende Steuergeräte Gesucht: Hendlmäster! Die Geflügelzucht ist ein Zu- kunftsbereich in der Landwirt- schaft mit steigender Nachfrage und guten Erträgen. Hubers Landhendl engagiert sich als führender, öster- 44 beim Traktor angeschlossen, um Schwenk achse und Knickdeichsel zu betätigen. Falls traktorseitig kein Kreuzsteuerhebel vorhanden ist, kann das Gerät mit Bowdenzugbe- dienung und einem externen Kreuz- steuerhebel geordert werden, um den Wagen mit einer Hand bedie- nen zu können und dadurch noch beweglicher zu machen. Hierfür wird lediglich ein einfachwirken- der Anschluss sowie ein Rücklauf zum Öltank benötigt. Die genaue Arbeitsfolge können Sie auf der Homepage unter Produktvideo nachvollziehen. Zu besichtigen auf der Messe Wiesel burg, Freigelände 4/420! INFORMATION: Trumag, Herr Reiter Tel.: 0664/4218932 oder www.trumag.at Amselgruber: Landtechnik zum Anfassen! B esuchen Sie uns auf der Wiesel- burger Messe vom 22. bis 25. Mai 2025, am Stand Freigelände 3B-113, inklusive großem Demogelände! Oder feiern Sie mit uns bei der gro- ßen Pfingstausstellung am 8. Juni, von 09:00 bis 17:00 Uhr, mit Old- timertreffen und Hallenfest am Pfingstsonntag in Tarsdorf! Freuen Sie sich auf zahlreiche Highlights: – Maschinenneuheiten 2025 – Top-Marken wie Liebherr, DIECI, Fuchs, PITBULL, Castgroup, Venieri, Kemper, Lindner, Steyr, Case, Same, Pöttinger, Siloking, Mammut, Schuitemaker, Tifermec u.v.m. – Riesige Auswahl an Anbaugeräten und Gülletechnik – Messeangebote & exklusive Aktionen INFORMATION: Amselgruber Tarsdorf Tel.: 06278/8158 www.amselgruber.at Heiserer: Top-Pkw-Anhänger Seit 1989 hat die Firma Heiserer Maschinenbau ihren Standort in Saggau 93. Zuschnitt-, Abkant-, Dreh- und Fräsarbeiten werden hier prompt und preiswert durchgeführt. Bekannt ist die Fa. Heiserer jedoch weit über die regionalen Grenzen hinaus durch ihre hochwertigen Pkw-Anhänger. Durch den Einsatz neuester Technologie und moder- ner Fertigungsmethoden ist es ge- lungen, den Standort in St. Johann zu sichern. Technische Perfektion, optische Eleganz und beste Laufei- genschaften zeichnen einen echten Heiserer-Anhänger aus. INFORMATION: Tel.: 03455/6231 oder info@heiserer.at TerraLED: Rabattaktion im Mai! Jetzt sparen: Sichern Sie sich 15 Prozent Rabatt auf TerraLED Hallenstrahler – nur bis zum 31. Mai 2025! Profitieren Sie von hochwerti- ger, energieeffizienter Stallbeleuch- tung und senken Sie Ihre Stromkos- ten. Ideal für landwirtschaftliche Betriebe – langlebig, robust, am- moniakbeständig und flackerfrei. Jetzt Beleuchtung optimieren! Gut- scheincode MAI15 im Bestellvorgang eingeben und 15 Prozent Rabatt auf LED-Hallenstrahler erhalten! INFORMATION: www.terraled.at BLICK INS LAND 5/2025

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