Abb. 1 und 2: Futter- bzw. Flächenbedarf pro Mutterkuh und Kalb Angus-Kühen sowie aus Kreu- zungskühen der Rassen Hol- stein-Friesian und Fleckvieh mit der Fleischrasse Angus. Alle Mutterkühe wurden einheitlich mit Limousin-Stieren künstlich besamt. Die Ration der gesam- ten Herde bestand ausschließlich aus Heu und Grassilage. Während des gesamten Versuchszeitraums wurden bei allen Tieren die Le- bendmassen und die Futter- und Nährstoffaufnahmen erhoben. Bei den Kälbern wurden zusätz- lich auch die Milchaufnahmen und die Mast- und Schlachtleis- tungen und bei den Mutterkühen die Körperkondition und die Rü- ckenfettdicke ermittelt. Auch das Fruchtbarkeitsgeschehen bzw. die Abkalbeverläufe wurden ex- akt dokumentiert. Kreuzungskühe aus Holstein x Angus sind effizient und fruchtbar Die Mutterkühe unterschie- den sich sowohl in den Fut- teraufnahmen als auch in den Lebendmassen und in Körper- kondition bzw. Rückenfettdi- cke signifikant voneinander. So waren die FVxAA-Mutterkü- he um durchschnittlich 198 kg schwerer als die NZ-HF-Kühe, die nur eine durchschnittliche Lebendmasse von 536 kg vor- wiesen, und sie nahmen rund 3 kg TM Futter mehr auf als die Angus-Mutterkühe. Berücksichtigt man die Milch- aufnahmen der Kälber, die das Milchleistungspotential der Mutterkühe der einzelnen genetischen Gruppen wider- spiegeln, so lassen sich die sig- nifikanten Unterschiede in den Futteraufnahmen erklären. Bedingt durch deren deutlich niedrigere Milchleistung nah- men die reinrassigen Angus-Kü- he deutlich weniger Futter auf Merkmal Lebendmasse, kg Body Condition Score (1–5) Rückenfettdicke, mm Grundfutteraufnahme, kg TM Besamungsindex Zwischenkalbezeit, d AA 705ab 4,4a 22,6a 13,3b 2,1 397 Rasse/Kreuzung FV×AA HF×AA 734a 3,8b 14,6b 16,7a 1,7 381 608c 3,7bc 14,5b 14,2b 1,9 377 FV 649bc 3,3cd 11,5c 16,5a 2,4 383 NZ-HF 536d 3,2d 11,5c 15,6a 2,5 414 Tab. 1: Lebendmasse, Körperkondition, Rückenfettdicke und Grundfutteraufnahme bzw. Fruchtbarkeit der Mutterkühe als die Kühe aller anderen Ras- sen bzw. Kreuzungen. Die hohen durchschnittlichen Futteraufnahmen der FV- und FVxAA-Kühe sind auf deren hohe Lebendmassen und gute Milchleistungen zurückzufüh- ren. Es zeigte sich, dass kleinere, leichtere Tiere wie die NZ-HF- und die HFxAA-Kühe für ähn- liche Milchleistungen deutlich weniger Futter benötigten. Die sehr guten Milchleistungen der NZ-HF-Kühe führten jedoch zu einer längeren negativen Ener- giebilanz, die zu einem stärke- ren Abbau von Körpersubstanz führte und sich in Folge negativ auf die Fruchtbarkeit auswirkte. Die Kreuzungsmutterkühe zeig- ten sich sehr stoffwechselstabil und überzeugten mit sehr guten Fruchtbarkeitskennzahlen. Nicht die Fleischigkeit, sondern die Milch leistung der Mutter ist entscheidend Die AAxLI-Kreuzungen konnten mit 10,9 kg hochsignifikant we- Merkmal Tageszunahmen ab Geburt, g Tageszunahmen ab 5. Lebensmonat, g Grundfutteraufnahme (Heu), kg TM Milchaufnahme, pro Tag (anhand Wiegen-Säugen- Wiegen), kg Kreuzung Geschlecht AA×LI 1.180 1.199b 2,9a 10,9b (FV×AA)×LI 1.273 1.367a 2,7a 15,5a FV×LI 1.282 1.315ab 1,9c 15,3a (HF×AA)×LI NZ-HF×LI 1.209 1.293ab 2,5ab 14,8a 1.249 1.301ab 2,1bc 15,9a Kalbin 1.216 1.255b 2,2b 15,0 Ochse 1.261 1.334a 2,6a 14,0 Tab. 2: Tageszunahmen bzw. Grundfutter- und Milchaufnahmen der Jungrinder ab dem 5. Lebensmonat 6 rinderprofi 3/2024