FÜTTERUNG Futtermischungen pro Tag, zielt auf den oben angesprochenen Effekt ab. Mais, Weizen und Gerste Diese kohlenhydratreichen Fut- termittel eignen sich für alle Geflügelarten. Dabei ist Körner- mais für Geflügel optimal, da es das energiereichste Getreide darstellt und viel hochverdauli- che Stärke aufweist. Auch Gers- te bzw. Hafer/Gerste werden in letzter Zeit verstärkt in Ge- flügelmischungen verwendet, da sie den Rohfasergehalt der Gesamtfuttermischung erhö- hen. Ein strukturreiches Futter erhöht das Volumen von Mus- kelmagen und Darm und damit auch die Futteraufnahme. Wei- zen ist auch ein hervorragender Energielieferant. Es sollte Futterweizen (C-Wei- zen) verwendet werden, da er für Geflügel höher verdaulich ist und auch weniger unverdau- liche Klebereiweiße als Brot- weizen hat. Wenn über Eigen- mischungen nachgedacht wird, sollte geprüft werden, ob eine ausgewogene und identische Getreidemischung über die ge- samte Legeperiode eingehalten werden kann. Alleinfuttermi- schungen aus rund 60 Prozent Getreidekomponenten (Mais, Weizen und Gerste) haben sich bewährt. Obwohl Roggen in Eigenmischungen für Lege- hennen eher selten verwendet wird, werden in der Literatur aufgrund neuer Züchtungen Roggenanteile bis etwa 20 Pro- zent beschrieben. Roggen mit Mutterkorn sollte nicht einge- setzt werden. Eiweißkomponenten Eiweißfuttermittel können pflanzlicher und tierischer Her- kunft sein. Da in der Vergangen- heit und durch die BSE-Krise überwiegend auf die Verfütte- rung tierischer Nebenprodukte verzichtet wurde, muss heutzu- tage eingesehen werden, dass durch den Einsatz tierischer Nebenprodukte die Ernährung der Hochleistungsherden sta- biler und risikoärmer verläuft als ohne verarbeitete tierische Proteine (vtP). Tierische Nebenprodukte aus der Schlachtindustrie, Blutpro- dukte oder Fischmehle und auch Insektenproteine sind vorzügliche Lieferanten essen- tieller Aminosäuren, z. T. aber außerordentlich teuer, Insek- tenprotein kaum verfügbar und ihr Einsatz mit Auflagen (Ver- fütterungsverbot/BSE) verbun- den. Sojaextraktionsschrot als pflanzlicher Eiweißträger be- sitzt mit rund 43 bis 48 Prozent Rohprotein (Standard- und HP- Soja) einen hohen Anteil der essentiellen Aminosäure Lysin und auch Methionin und ist da- her in fast jeder konventionel- len Zukaufmischung für Lege- hennen enthalten. GEFLÜGELZUCHT SCHULZ off ice@gefl uegel-schulz.at • www.gefl uegel-schulz.at Schulzweg 16 A-8301 Laßnitzhöhe Tel. +43 (0) 3133 2633, Fax DW 23 offi ce@gefl uegel-schulz.at www.gefl uegel-schulz.at Mastkücken • Legekücken Junghennen • Puten Jungputen • Perlhühner Enten • Gänse Futtermittel • Zubehör Eier aus Bodenhaltung Kürbiskernöl Schulz_Geflügel_Ins_2018.indd 1 Schulz_Geflügel_Ins_2018.indd 1 14 14.02.18 12:41 14.02.18 12:41 Allerdings steht der Import von Sojaextraktionsschrot aus Südamerika zunehmend in der Kritik, da Umwelt- und Nachhal- tigkeitsaspekte gegen die Ver- wendung von Sojaprodukten aus entwaldeten Gebieten im Tierfutter sprechen. Hier gibt es jetzt neue Entwicklungen, denn seit 1.1.2024 verlangt QS von seinen zertifizierten Unter- nehmen, nur noch Sojaschrot zu vertreiben, für das Entwal- dungsfreiheit und nachhaltige- rer Anbau nachgewiesen wird. Als weitere Eiweißkomponen- ten können auch Magermilch- pulver, Molkenpulver, Eipulver und auch Bierhefen verwendet werden. Bierhefe ist eine interessante Proteinquelle in der Legehen- nenfütterung. Sie enthält mehr als 40 Prozent Eiweiß, ist reich an essentiellen Aminosäuren, B-Vitaminen und Spurenele- menten. Bierhefe kann in An- teilen von bis zu 2 bis 6 Prozent die Eigenmischung ergänzen. Gleichfalls können Milch- bzw. Molkenpulver bis zu 2 Prozent in Eigenmischungen für Lege- hennen verwendet werden. Neben Sojaextraktionsschro- ten sind bei den pflanzlichen Proteinträgern Sonnenblu- menextraktionsschrot, Kar- toffeleiweiß, Maiskleber und auch Rapsextraktionsschrot zu nennen. Sonnenblumenextrak- tionsschrot bzw. Sonnenblu- menkuchen wird in Legehen- nenmischungen zu Anteilen von bis zu 10 bis 15 Prozent verwendet. Sonnenblumenex- traktionsschrot aus geschälter Saat enthält etwa 46 Prozent Rohprotein und hat einen ho- hen Methioningehalt. Rapsex- traktionsschrot hat einen ho- hen Rohfaser-, Methionin- und Phosphorgehalt und kann als proteinergänzende Rohkom- ponente in nicht zu hohen An- teilen eingesetzt werden. In Legehennenalleinmischun- gen liegt der Gesamtanteil an eiweißreichen Rohkomponen- ten bei rund 15 bis 25 Prozent, je nach Proteinkonzentration der Einzelkomponenten. Kör- nerleguminosen wie Erbse, Ackerbohne und die Lupine sind auch Eiweißkomponenten, haben aber in der konventio- nellen Legehennenfütterung keine große Bedeutung. Erb- se und Ackerbohne sind sehr stärkereich, enthalten aber wesentlich weniger Eiweiß als Sojaschrot und sind arm an Methionin. Fette Konventionell hergestelltes Le- gehennenalleinfutter enthält ca. 11,4 bis 11,6 MJ umsetzbare Energie (ME) je kg. Der Einsatz pflanzlicher Öle wie Soja-, Son- nenblumen-, Raps- oder auch Leinöl erhöht den Energiege- halt der Mischung. Dabei spielt auch das Fettsäuremuster eine wichtige Rolle. Zu den langket- tigen, mehrfach ungesättig- ten Fettsäuren zählen die aus ernährungsphysiologischer Sicht positiv wirkenden Ome- ga-3-Fettsäuren. Sie können über das Blut so- fort in den Dotter transportiert werden, so dass diese Fett- säuren sich dort anreichern. Neuere Erkenntnisse zeigen, dass bestimmte mittelkettige Fettsäuren auch immunisie- rend wirken können. So ist z. B. Kokos-, Palm- und Insek- tenfett reich an Laurinsäure, die antibakteriell wirken und positive Eigenschaften in der Immunabwehr aufweisen soll. Außerdem tragen kurz- und mittelkettige Fettsäuren dazu bei, kurzfristig dem Organis- mus Energie bereitzustellen. Diese Auflistung zeigt, dass es neben Sojaöl eine Reihe von Ölen und Fetten gibt, die Eigen- mischungen energetisch und auch physiologisch verbessern. Außerdem wirken Fette staub- bindend. Sie werden in Lege- hennenalleinfuttern zu 2 bis 4 Prozent eingemischt. geflügelprofi 2/2024