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Jahre Österreichische Qualitätsrohre BAUERNFEIND PP-MEGA-Rohr oder Drän DN/ID 100 - 1600 mm SN12 SN8 NR . 1 JÄNNER 2025 www.blickinsland.at 60. JAHRGANG oder ungeschlitzt geschlitzt Schächte - Spezialformteile - Tanks www.bauernfeind.at 07277/2598 Hagelversicherung: Bittere Bilanz für das Jahr 2024 SEITE 8/9 r e h c r ü Z s n a H © : o t o F Ein gutes neues Jahr 2025 und den einen oder anderen Freudensprung wünscht Ihnen das ganze Team von BLICK INS LAND! BLICK INS LAND 1/2025 BLICK INS LAND 1/2025 3 3

IM GESPRÄCH Politik muss Gegentrend herbeiführen Das Konsumverhalten der Österreicher ist nach der Inflation und in der Wirtschaftskrise im Wandel. Was das bedeutet, hat STEFAN NIMMERVOLL den Obmann des Landesverbandes für bäuerliche Direktvermarkter Niederösterreich JOHANN HÖFINGER gefragt. BLICK INS LAND: Wie sieht die Lage bei der Direktvermarktung aktuell aus? Johann Höfinger: Durch Corona hat sich ein Hoch ergeben. Dann ist die Teuerung gekommen. Die Absät- ze haben sich wieder normalisiert. Produkte, die leicht austauschbar sind, werden jetzt beim Diskonter gekauft. Zum Beispiel unverarbei- tetes Gemüse oder Obst. Bei Pro- dukten, die verarbeitet und in der Qualität nur am Bauernhof erhält- lich sind, haben wir Stabilität und teils Steigerungen drinnen. Ist es plötzlich hip, zum Diskon ter zu gehen und nicht mehr zum Bauern ums Eck? Höfinger: Das kann man so nicht sagen. Wir haben viele treue Stammkunden, die die Regiona- lität, ihren Erzeuger und seine Produkte schätzen. Aber wir merken insgesamt eine verhalte- ne Kauflust. Wie viele der Neueinsteiger aus der Hochphase haben mitt lerweile wieder das Handtuch geworfen? 4 Höfinger: Es ist das eingetreten, was ich prophezeit habe: All jene, die gemeint haben, Direktver- marktung ein wenig nebenbei machen zu können, haben nie wirklich Erfolg gehabt. Sie woll- ten auf den Zug aufspringen und ohne Anstrengung mitfahren. Direktvermarktung bedeutet aber immer enormen Aufwand und großes Engagement. Wie sehr hat die aktuelle Situation damit zu tun, dass die Leute tat sächlich kein Geld haben, und wie viel dabei ist Psychologie? Höfinger: Die allgemeine Stim- mungslage schlägt sich auf je- den Einzelnen nieder. Man wird vorsichtiger. Wir wissen aber über die Nationalbank, dass viel Geld im Privatvermögen ist. Es gibt aber auch Menschen, die wirklich jeden Cent umdre- hen müssen. Bei Familien mit Kindern und einem geringen Einkommen ist es verständlich, dass man wirklich sorgsam haus- halten muss. Die Staatskassen sind leer. Wer den die Konsumenten das in letz ter Konsequenz auch bei ihrer Kaufkraft spüren und zu billigen Produkten, vielleicht aus dem Aus land, greifen? Höfinger: Es ist nur vermeintlich von Vorteil, billig zu kaufen, weil es um die Stabilisierung der eige- nen Wirtschaft geht. Wir leben alle gemeinsam in einer Kreis- laufwirtschaft, in der durch ein Produkt vor- und nachgelagerte Arbeitsplätze erhalten werden. Was muss eine neue Regierung tun, damit das wirtschaftliche Umfeld stabilisiert wird und die Menschen wieder Lust am Konsu mieren haben? Höfinger: Es muss das allgemei- ne Stimmungsbild verbessert werden. Die Politik muss Sicher- heit geben und klare Vorgaben machen, was in Zukunft unsere Ziele und unsere Visionen sind und wie der Pfad dorthin führt. Ich denke, wenn man sehr ge- zielt darüber nachdenkt, wie man seinen Staatshaushalt ganz neu strukturiert, dann haben wir gute Chancen, das in Kürze zu schaf- fen. Denn wir haben eine wirt- schaftliche Leistungskraft und eine Stärke, die man gut politisch übersetzen kann. In den Nachrichten hören wir mo mentan nur über Kriege, Konkurse und Katastrophen. Keine guten Aussichten für eine Aufhellung der Stimmung. Höfinger: Momentan scheint es nicht so. Gerade daher ist es wichtig, den Menschen wieder Perspektiven und Hoffnung zu geben. Da sind die Wirtschaft und die Politik gesellschaftlich gefragt, einen Gegentrend her- beizuführen. Aktuell wird über Mercosur ge stritten. Muss sich die Landwirt schaft tatsächlich so sehr vor dem Freihandelsabkommen fürchten? Höfinger: Von uns verlangt die Gesellschaft, nachhaltig, tier-, umwelt- und artengerecht zu produzieren. Mercosur hat das nicht ausreichend berücksich- tigt. Mit dem Abkommen würde ein Teil dessen einfach ausgehe- belt werden. Es kann nicht sein, dass man das auf dem Altar des kompletten Freihandels einfach opfert. Ich verstehe, dass  BLICK INS LAND 1/2025

IM GESPRÄCH die Industrie diesen Austausch möchte. Aber wenn, dann bit- te mit den Spielregeln und den Maßstäben, die man auch bei uns anlegt. Sonst können wir diesen Wettbewerb nicht gewinnen. Wird eine neue Bundesregierung bei ihrem Nein bleiben? Höfinger: Was eine neue Bun- desregierung bringt, kann ich nicht voraussagen. Was ich weiß, ist, dass es einen Parla- mentsbeschluss mit großen Mehrheiten gibt, dass Merco- sur in Österreich nicht ange- nommen wird. Das ist ein Ge- setzesbeschluss, der nach wie vor gilt, auch bei einer neuen Regierung. Ist es in dem aktuellen Umfeld mit dem Trend in Richtung Sparsam keit überhaupt sinnvoll, über ei nen Einstieg in die Direktvermark tung nachzudenken? Höfinger: Wie bei jeder neu- en Betriebssparte sollte der Einstieg gut durchdacht sein. Die erste Frage, wenn ein In- Johann Höfinger Zur Person Johann Höfinger (55) führt in Ollern im Bezirk Tulln einen Bau- ernhof mit Direktvermarktung. Die Spezialität der Familie sind diverse Eierliköre. Höfinger war seit 2003 Bundesrat und ist seit 2006 Abgeordneter zum Natio- nalrat für die ÖVP. Von 2008 bis 2014 war er Bürgermeister von Sieghartskirchen. Seit 2009 ist er Obmann des Landesverban- des für bäuerliche Direktver- markter NÖ. Respektvoller Umgang ch it Tier & M e n s m W I R SU C H E N M AS T BE T R I E BE F Ü R Wintergarten _ Hendl Bio _ Masthendl wir bieten: - Langfristige Partnerschaft - Respektvollen, fairen Umgang - Fachliche Unterstützung Sie verfügen bereits über Acker- und Grünflächen und suchen nun nach einem zweiten Standbein oder nach einem regionalen und achtsamen Abnehmer für Ihre Masthühner? Wir pflegen regionale Partnerschaften mit klein strukturierten Landwirt- schaftsbetrieben und möchten diese weiter ausbauen. Wenn auch Sie Ihren Betrieb in eine sichere Zukunft führen möchten, freuen wir uns, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen. Ihr Ansprechpartner: Peter Kaiser, p.kaiser@huberslandhendl.at, Tel.: +43 664 88 14 98 62 HUBERSLANDHENDL.AT · Hauptstraße 80 · A-5223 Pfaffstätt 6 teressierter zu mir kommt, ist nicht: „Erzeugst du ein gutes, geschmackvolles Produkt?“ Das setze ich voraus. Sondern: „Magst du Menschen?“ Du musst mit deinen Kunden gut umgehen können und wollen. Du wirst tagtäglich mit Men- schen zu tun haben. Jeder, der diese Leidenschaft mitbringt, kann sich in der Direktvermark- tung einen Erfolg sichern. Die mögliche Ausrüstung von elek tronischer Kassa bis zu Zutrittssyste men ist mannigfaltig. Was braucht es alles, um erfolgreich zu sein? Höfinger: Wir empfehlen, ein- mal klein zu beginnen. Der klas- sische Weg ist ab Hof, Aug in Auge mit dem Kunden. Ich biete mein Produkt in einem Hofladen zu verschiedenen Uhrzeiten an. Das steigert sich dann. Manche wählen in Folge neue Formen, wo sie in 24-Stunden-Läden oder in Automatenform ihre Produkte anbieten. In jedem Fall muss der Standort sorgfältig ausgewählt sein. Nur weil viele Menschen da sind, bedeutet es nicht, dass man automatisch viele Kunden hat. Sie müssen auch eine gewisse Kauflaune verspüren. Das ist ein wesentlicher Unterschied. An Verkehrsknotenpunkten sind die Menschen oft in Hektik und neh- men sich keine Zeit. Wie viel Geld muss man ins Marke ting investieren? Höfinger: Gezieltes Marke- ting ist wichtig, damit ich mei- ne Kundengruppe erwische. Aber ich muss auch alles, was ich verkaufe, mit der Familie oder mit Fremdarbeitskräf- ten produzieren können. Und manche Rohstoffe sind nur be- grenzt vorhanden und haben eine lange Vorlaufzeit; denken wir an Fleischprodukte oder Ähnliches. Wie kann man sich vom Mit bewerb abheben? Höfinger: Durch seine eigene Qualität und durch die eigene Kreativität. Wir haben zwei er- folgreiche Schienen: Das eine sind jene, wo die Leute teilweise schon seit Jahrzehnten auf die Produkte vertrauen, und das an- dere jene, die auf Innovationen setzt. Wenn man den Peak von Corona und die Depression danach au ßen vor lässt: Wie wird sich die Direktvermarktung mittelfristig entwickeln? Höfinger: Die Direktvermarktung wird innovativ sein müssen. Sie wird sich dem Trend der verän- derten Ernährungsweisen anpas- sen müssen. Da sehe ich große Chancen. Im fleischlosen Bereich ist noch ein großes Potential, um innovative Produkte auf den Markt zu bringen. Agrardiesel kam Ende 2024 nicht! Bauern fordern Fairness! AGÖ klärt auf! Heuer wurde bereits im Juni mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ und Grünen eine Änderung des Mine- ralölsteuer-Gesetzes beschlos- sen, wo eine temporäre Agrardie- sel-Rückerstattung im Ausmaß von 45 Mio. für die Jahre 2023 und 2024 vereinbart wurde und laut mehreren Ankündigungen im Dezember 2024 zur Auszahlung gebracht hätte werden sollen! Daraus wurde aber nichts, weil die Verordnung des Finanzminis- ters fehlt! Voraussichtlicher neuer Auszahlungstermin: 1. Halbjahr 2025. Zusätzlich dazu ist nun auch bekannt geworden, dass sich der Auszahlungsbetrag auf 33 Mio. Euro reduziert hat, weil weniger Fläche beantragt wur- de. Offensichtlich hat man auf eine Besserungsklausel im Gesetz vergessen! 12 Mio. weniger für die Bauern ist kein Pappenstiel! Dieses Beispiel zeigt deutlich: Wo bleibt eigentlich die Rechtssicher- heit für uns Bauern? Es wird an uns allen liegen, zu- künftig die zugesagten Zahlun- gen und auch faire Rahmenbe- dingungen für uns Bauern aktiv einzufordern! Am besten mit ei- ner starken, überparteilichen Bauernplattform, die sich auch Gehör verschafft! Gemeinsam mehr erreichen! Bau- ern fordern Fairness! AGÖ wirkt! BLICK INS LAND 1/2025 t a v i r P © : o t o F

THEMA NIEDERÖSTERREICH IM FOKUS NÖ. AGRARLANDESRAT STEPHAN PERNKOPF 2025 muss Jahr der Chancen werden 2024 war ein Jahr der politischen Umbrüche und Unsicherheiten, sowohl weltweit als auch in Ös- terreich. Neue und alte Kriegs- herde, eine neue EU-Kommissi- on, ein neuer alter US-Präsident und noch keine neue Regierung in Österreich. Politische Span- nungen und ideologische Grä- ben führen zu wachsender Un- sicherheit, die auch Österreich und unsere Landwirtschaft trifft. Die Herausforderungen sind viel- fältig, aber die Antworten liegen klar auf der Hand: Stabilität, ge- sundes Wachstum und Qualität müssen unser Fokus bleiben. Die Androhung von Handelskrie- gen durch Donald Trump und die Folgen des EU-Mercosur-Abkom- mens zeigen deutlich, wie gefähr- lich dabei unüberlegte Entschei- dungen sein können. In Österreich produzieren wir mit höchsten Standards – sauberer, nachhalti- ger und in bester Qualität. Es darf nicht sein, dass diese Werte durch billige Importe untergraben wer- den. Auch der sogenannte Green Deal und ähnliche ideologisch mo- tivierte Programme sind oft ein großer Murks. Bereits vor Jahren habe ich davor gewarnt, dass sol- che Maßnahmen mehr schaden als nützen. Die Realität bestätigt das: Ein Rückgang der landwirtschaft- lichen Produktion in Europa wäre nicht nur eine Gefahr für unsere Versorgungssicherheit, sondern auch ein Geschenk an Länder, die unter wesentlich schlechteren Be- dingungen produzieren. Was wir brauchen, ist mehr Produktion – aber mit Hausverstand, Technolo- gie und Nachhaltigkeit. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Bürokratie. Unsere Bäuerinnen und Bauern sind Weltklasse, das zeigen die minimalen Beanstan- dungsquoten. Trotzdem werden sie von Vorschriften und Kontrol- len überrollt, die oft mehr Verunsi- cherung als Nutzen bringen. Es ist Zeit, dass hier endlich Klarheit und Einfachheit herrschen. Die Land- wirtschaft verdient Vertrauen, nicht Kontrolle aus dem Elfenbein- turm. Der neue EU-Kommissar Christophe Hansen hat angekün- digt, hier endlich anzupacken! Erfreulich sind Maßnahmen in Ös- terreich wie die Inflationsanpas- sung bei ÖPUL und AZ-Prämien sowie das Agrardiesel-Paket. Das hilft wirklich vielen! Doch die kom- mende Bundesregierung darf sich darauf nicht ausruhen. Die Wett- bewerbsfähigkeit unserer Be- triebe muss langfristig gesichert werden – und das geht nur mit einer starken Stimme der Land- wirtschaft. Eigentum, Grund und Boden dürfen nicht durch neue Belastungen gefährdet werden. Es gibt auch Grund zur Zuversicht. Österreich ist stark, friedlich und sicher. Unsere Landwirtschaft ist ein Garant für Qualität und Nach- haltigkeit. 2025 sehe ich als ein Jahr der Chancen. Mit einem pro- gnostizierten Wirtschaftswachs- tum von 0,8 Prozent kommt die Hoffnung zurück. Diese Zuversicht müssen wir nutzen, um weiter für das Gute zu kämpfen – sei es in der Landwirtschaft, in der Wirtschaft oder in der Gesellschaft. Wir leben in einem Land, das viele beneiden. Gerade zu Weihnachten sollten wir uns auf das besinnen, was gut ist: starke Betriebe, regionale Lebens- mittel und ein friedliches Mitein- ander. Mit Mut und Entschlossen- heit können wir auch die großen Herausforderungen meistern. Das wünsche ich uns allen. 7 Wintertagung: Zukunft auf den Boden bringen D ie Wintertagung des Ökosozialen Forums fin- det vom 21. bis 30. Jänner statt und widmet sich den aktuel- len Fragen der Agrarbranche. Un- ter dem Motto „Zukunft auf den Boden bringen – Landwirtschaft global denken, lokal lenken“ gibt es geballte Infos für Praktiker. Der Präsident des Ökosozialen Forums und Vorsitzende des Vorbereitungskomitees Stephan Pernkopf stellt die Leitidee hinter der 72. Auflage der Wintertagung wie folgt dar: „Die aktuelle welt- politische Situation ist von großer Unsicherheit geprägt. Kriege und Handelskonflikte machen die Ver- sorgung mit Gütern aller Art und damit auch der Nahrungsmittel zunehmend unsicher. Bei der Win- tertagung fragen wir Experten, wo die Gefahren lauern und was wir in Österreich und Europa tun können, um uns abzusichern.“ Diese Frage steht am 21. Jän- ner in Wien beim Eröffnungstag im Mittelpunkt der agrarpoli- tischen Debatte, zu der neben dem neuen EU-Agrarkommissar Christophe Hansen auch Land- wirtschaftsminister Norbert Totschnig und andere wichtige Vertreter des agrarischen Sek- tors erwartet werden. Die Versor- gung mit sicheren Lebensmitteln leitet aber auch die Diskussionen an den produktionsspezifischen Fachtagen in den Bundeslän- dern, die zusätzlich auch mit den aktuellen Praxisinformationen und Entwicklungen der Branchen aufwarten. Entsprechend kön- nen für die Teilnahme auch Wei- terbildungsstunden angerechnet werden. Die Teilnahme ist ausschließlich vor Ort möglich. Die Fachtage Agrarpolitik sowie Grünland- und Viehwirtschaft können von Per- sonen mit einem gültigen Ticket eines beliebigen Fachtages im Anschluss in der Mediathek nach- gesehen werden. www.wintertagung.at Die Fachtage der Wintertagung Nach der Eröffnung finden im Rahmen der Wintertagung fünf weitere Fachtage statt. 23.1.: Gemüse-, Obst- und Garten- bau, HBLFA Schönbrunn, Wien 27.1.: Ackerbau, HBLFA Francisco Josephinum, Wieselburg (NÖ) 28.1.: Geflügelhaltung, Kultursaal Hatzendorf (Stmk.) 29.1.: Schweinehaltung, HLBLA St. Florian (OÖ) 30.1.: Grünland- und Viehwirt- schaft, HBLFA Raumberg- Gumpenstein (Stmk.) BLICK INS LAND 1/2025 m u r o F s e l a i z o s o k Ö © : o t o F

BILANZ Hagelversicherung: Bittere Jahresbilanz 2024 Österreichs Landwirtschaft erfriert, brennt und ertrinkt zugleich. Der Klimawandel bringt erneut ein Extremjahr für die Landwirtschaft – Frost, Dürre, Hagel, Sturm und Überschwemmungen verursachten 2024 einen Gesamtschaden von 260 Millionen Euro in der österreichischen Landwirtschaft. D as vergangene Jahr hat wieder gezeigt: Der Klimawandel ist längst angekommen und bringt gro- ße Herausforderungen für den Agrarsektor mit sich. Anlässlich des Jahreswechsels zieht die Ös- terreichische Hagelversicherung Bilanz über die Schäden im Jahr 2024 in dem für die Volkswirt- schaft so wichtigen Agrarsektor. „Frost, Hagel, Sturm, Dürre und Überschwemmung machten der heimischen Landwirtschaft im abgelaufenen Jahr zu schaffen. Die Konsequenz ist ein Gesamt- schaden in der österreichischen Landwirtschaft von 260 Millio- nen Euro, davon 60 Millionen Euro durch den Spätfrost Ende April, 150 Millionen Euro bedingt durch das Risiko Dürre und 50 Millionen Euro durch Hagel, Sturm und Überschwemmung“, so Dr. Kurt Weinberger, Vor- standsvorsitzender der Öster- reichischen Hagelversicherung. Das Dramatische: Kosteninten- sive Wetterextreme – bedingt durch den menschengemach- ten Klima wandel – nehmen an Häufigkeit und Intensität weiter zu. Dass die Naturkatastrophen den standortgebundenen Ag- rarsektor nicht nur im Sommer treffen, zeigen die wiederkeh- renden Frostschäden im Früh- jahr und auch die katastrophalen Überschwemmungsschäden im Herbst. Aber nicht nur die Pflan- zenproduktion wird geschädigt, auch die Tierproduktion ist mit Tierseuchen konfrontiert, Stich- wort Blauzungenkrankheit und Geflügelpest. Heißestes Jahr der Messgeschichte Der Winter war überwiegend überdurchschnittlich warm, mit nur wenigen kalten Phasen, ins- besondere im Januar. Der Febru- ar stellte einen Rekord auf und war der wärmste seit Beginn der Messungen. Auch der Frühling war der wärmste in der 258-jähri- gen Messgeschichte. Besonders der März und die erste Aprilhälf- 2024: Rekord an Hitzetagen in Österreich Tage mit 30° C oder mehr in Wien 45 46 52 BIS 20 TAGE 21 BIS 30 TAGE MEHR ALS 30 TAGE 1981 1990 1991 2000 2001 2010 2011 2020 2021 2024 Ø13 Ø20 Ø27 Ø34 Schäden in der Landwirtschaft in Millionen Euro 270 69,5 0,5 215 40 270 40 250 40 200 175 230 140 70 2015 2016 2017 2018 150 35 105 10 2019 250 45 260 50 150 170 220 115 170 35 70 130 35 35 5 60 120 40 30 50 2020 2021 2022 2023 2024 V H Ö © : Quelle: GeoSphere Austria 8 Hagel, Sturm, Überschwemmung Dürre Frost o t o F BLICK INS LAND 1/2025

Wetterextreme 2024 in Österreich Frost, Hagel, Sturm, Dürre und Überschwemmung te fielen durch extreme Wärme auf, mit dem frühesten „30-Grad- Tag“ am 7. April in Bruck an der Mur. Die ungewöhnliche Wärme im Februar und März beschleu- nigte die Pflanzenentwicklung erheblich. Beispielsweise war die Marillenblüte die früheste seit Beginn der Aufzeichnungen und lag etwa vier Wochen vor dem Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990. Auch die Apfelblüte war so früh wie seit 1946 nicht mehr. Diese frühen Blühphasen führten in Kombination mit einer Kalt- phase in der zweiten Aprilhälfte zu Spätfrostschäden, die beson- ders Obstkulturen und teilweise auch den Weinbau betrafen. Der Sommer brachte ungewöhnli- che Hitze. So war der August der wärmste in der österreichischen Messgeschichte. Das macht sich auch in der Anzahl an Hitzetagen (Tage mit mehr als 30 Grad Celsi- us) bemerkbar: Wurden in den 1980er Jahren noch 13 Hitzetage am Standort Wien gemessen, so waren es heuer 52 Hitzetage – so viele wie noch nie in der bisheri- gen Messgeschichte! Auch der Herbst fiel deutlich zu warm aus, mit überwiegend sehr milden und nur wenigen kalten Phasen, aber dann mit enormen Regenmen- gen. So wurde zum Beispiel in St. Pölten mit 447 Millimeter ein trauriger Niederschlagsrekord er- reicht (der bisherige September- Niederschlagsrekord in St. Pölten lag bei 202 Millimeter im Jahr 1937). Zusammengefasst hat das vergangene Jahr das bisher hei- ßeste Jahr 2023 von der Spitzen- position verdrängt. Ein weiterer Rekord, der auf die menschenge- machte Erderwärmung hinweist. BLICK INS LAND 1/2025 Es geht um Existenzen Wenn wir im Kampf gegen den Kli- mawandel nicht alle an einem Strang ziehen, wird ein Sommer wie der letzte in wenigen Jahr- zehnten zu den kühleren zählen. Während der Sommertourismus von der Hitze punktuell profi- tiert, steht die standortgebun- dene Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel aufgrund vertrockneter Äcker, frostgeschädigter Obst- und Weinkulturen oder hagelzer- störter und überschwemmter Felder vor enormen Herausfor- derungen. Die Erderwärmung bedroht den Agrarsektor, weil 80 Prozent des Ertrags vom Wetter abhängen. Somit ist die nationale Ernährungssicherheit durch Ernteausfälle gefährdet. Verschärft wird die Situation auch dadurch, dass wir weiter- hin unser Land durch fahrlässige Verbauung zubetonieren und damit die Lebensmittelversor- gungssicherheit gefährden. Die Verbauung führt aber auch zu einer deutlichen Zunahme von Hochwasserschäden, weil zu- betonierter Boden kein Wasser speichern kann. „Nicht der Kli- maschutz ist eine Gefahr, son- dern der menschengemachte Klimawandel und der hausge- machte Bodenverbrauch. Die- se Fehlentwicklungen nehmen unseren Kindern die Zukunft. Daher wünsche ich mir für das neue Jahr eine ökologische Wirt- schaftspolitik. Sehen wir Boden- und Klimaschutz als eine Chance für die Wirtschaft, für die Natur sowie für die kommenden Ge- nerationen“, so Weinberger ab- schließend. BILANZ / JOURNAL KeyQUEST: Print bleibt unersetzlich D ie Online-Reichweite der landwirtschaftlichen Fachzeitungen steigt kontinuierlich. Die KeyQUEST Me- diaanalyse 2024 zeigt, dass aktu- ell 35 Prozent der Betriebsführer zumindest eine der abgefragten landwirtschaftlichen Fachzeitun- gen (auch) online lesen. Damit ist die Online-Reichweite in den beiden letzten Jahren um 5 Prozent-Punkte gestiegen, ge- genüber 2016 sogar um 20 Pro- zent-Punkte. Die Auswirkungen auf die Print-Reichweite sind aber (noch) sehr gering. Die Reichwei- te der gedruckten Fachzeitungen hat sich gegenüber 2022 sogar um 1 Prozent-Punkt erhöht und liegt derzeit bei 97 Prozent (!). Insge- samt führt also an der Print-Aus- gabe noch kein Weg vorbei, so die Beurteilung von KeyQuest. Je jünger, desto mehr online Analysiert man das Lesever- halten nach Altersgruppen, so zeigt sich ein klarer und er- wartbarer Zusammenhang: Je jünger die Betriebsführer sind, desto höher liegt die On- line-Reichweite. Aber auch hier gilt: Online kann die gedruckte Variante nicht ersetzen, denn die Print-Reichweite fällt bei den jüngeren Altersgruppen mit hoher Online-Reichweite kaum geringer aus. Studienlei- ter Johannes Mayr dazu: „Die gedruckte Ausgabe wird mir nach Hause geschickt, fordert mich sozusagen zum Lesen auf. Bei online muss ich aktiv wer- den und mir die Informationen holen.“ www.keyquest.at 9

FÖRDERUNGEN Investitionsförderung: Darauf ist zu achten Mehr als 13.000 Förderanträge wurden aktuell österreichweit in der einzelbetrieblichen Investitionsförderung eingebracht. Die Investitionen bedeuten eine massive Unterstützung der meist regionalen Wirtschaft. Bauern können damit nach Abrechnung ihrer Investition mit dem bewilligten Zuschuss rechnen. Von Gerhard Thomaser S eit Anfang Jänner 2023 gibt es die Digitale Förderplatt- form. Diese Plattform trägt dazu bei, dass Förderanträge transparenter und effizienter ab- gewickelt werden können. Die DFP oder Digitale Förderplatt- form ist die zentrale Kommuni- kationsdrehscheibe, wenn es um einen Förderantrag geht. Die Abwicklung wurde digitali- siert und modernen Ansprüchen gerecht. Sämtliche Förderan- träge können nur mehr in der Digitalen Förderplattform der AMA gestellt werden. Es sollen alle Invekos-Daten verwendet werden, die über Mehrfachan- trag etc. bereits zur Verfügung stehen. 10 Was brauche ich als Förder werber? IDAustria beantragen Die ID-Austria ersetzt Ihre Unter- schrift. Eine Antragstellung in allen Bereichen der ländlichen Entwicklung ist nur mit einer ID-Austria möglich. Holen Sie sich daher rechtzeitig diese neue Unterschrift in Ihrer Bezirksver- waltung. Mit der ID-Austria ist es möglich, auch andere Behörden- wege am PC zu erledigen. Technische Kommunikati on mit dem Förderwerber In der Digitalen Förderplattform kommt es zu einem ständigen Informationsaustausch mit der bewilligenden Stelle. Der För- derwerber bekommt aus Da- tenschutzgründen eine E-Mail, dass es eine neue Information gibt. Der Förderwerber muss die Information aktiv abholen. Alle Informationen, Rückmeldungen von der bewilligenden Stelle wer- den über dieses Kommunikati- onstool umgesetzt. Nutzen Sie diese Möglichkeit während einer Investitions phase. Holen Sie sich Informationen zum Fördergegenstand Am AMA-Förderportal können wei- terführende maßnahmenspe- zifische Informationen wie Sonderrichtlinien, Merkblätter, Erklärvideos u.a. im Informati- onsportal zu Sektor- und Pro- jektmaßnahmen auf der Home- page der Agrarmarkt Austria www.ama.at/dfp nachgelesen werden. Nutzen Sie die Gelegen- heit und besuchen das Portal, wo Sie sämtliche Bedingungen zu Förderungen finden. Informationsfolder am Beispiel Steiermark Zur Erstinformation wurde in der Steiermark ein In- formationsfolder aufgelegt. Da- rin sind die Fördergegenstände und wichtige Erstinformationen enthalten. Die Förderbereiche können in den Bundesländern abweichen. In fast allen Bundesländern wer- den Hilfestellungen zur Förderab- wicklung angeboten. Setzen Sie sich mit Ihrer Bundeslandvertre- BLICK INS LAND 1/2025 m o c . o t o f r a r g a © : o t o F

100 JAHRE HANDWERKSTRADITION BUSCHENSCHENKEN THEMA Tischlerei KG seit 1923 SCHÖN, STIMMIG & FUNKTIONELL Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Lebensart und Gastlichkeit auf eine neue Weise erlebbar zu machen. Eine Heurigeneinrichtung oder ein Weinkostraum bietet in der Gestaltung vielfältigste Möglichkeiten – elegant, modern, rustikal oder urig. Hauptsache, die Optik stimmt. klar zu trennen (zum Beispiel Investitionen in die Be- und Verarbeitung). – Die maximal anrechenbaren Kosten (Kostenkontingent) beziehen sich auf die Förder- periode 2023 bis 2027 (plus Erhöhung zum Beispiel Impuls- programm). – Bei Maschinen und Geräten der Außenwirtschaft können pro Betrieb und pro Förder- periode (2023 bis 2027) max. 100.000 Euro an Kosten ange- rechnet werden. – Werden auf einem Betriebs- standort zwei oder mehrere Betriebe (Hauptbetriebe so- wie Betriebsstätten) geführt (räumlich, wirtschaftlich, funk- tionell zusammenhängend), so beträgt das maximale Kosten- kontingent dieser Betriebe ge- meinsam max. 400.000 Euro. – Eigenleistungen mit Ausnahme von eigenem Bauholz werden nicht gefördert. – Kosten für den und in Zusam- menhang mit dem Erwerb von Grund und Boden sind nicht förderfähig. – Gebrauchte Maschinen und Geräte sowie gebrauchte tech- nische und bauliche Anlagen werden nicht gefördert. – Photovoltaikanlagen werden in dieser Fördermaßnahme nicht gefördert. Photovol- taik ist ausschließlich über die ÖMAG förderbar. – Heizungsanlagen können über die KPC (Kommunalkredit Österreich) gefördert werden. DI Gerhard Thomaser, Referatsleiter Referat Ländliche Entwicklung, Landwirtschaftskammer Steiermark Informationsfolder am Beispiel Steiermark www.blickinsland.at/ download/investitions foerderung-folder Firma Schalko Tischlerei KG Schandachen 36 . A-3874 Litschau Tel.: +43 2865/339 . E-Mail info@schalko.at 11 www.schalko.at tung oder Ihrer Landwirtschafts- kammer in Verbindung, wo Sie die entsprechende Auskunft und Unterstützung erhalten. Förderzugänge vereinfacht – das Wichtigste in Kürze – Bewirtschaftung von mindes- tens 3 ha landwirtschaftlicher Fläche ab Antragstellung – Die Betriebsleiterin/der Be- triebsleiter muss über eine ge- eignete berufliche Qualifikation verfügen. Dazu zählen Fachar- beiterprüfung oder zumindest drei Jahre Berufserfahrung als Betriebsführerin/Betriebsfüh- rer oder hauptberuflich be- schäftigtes Familienmitglied. – Die Wirtschaftlichkeit und Fi- nanzierbarkeit des Projektes müssen gegeben sein und am Betrieb muss ein positives landwirtschaftliches Einkom- men und eine mittelfristig po- sitive Kapitaldienstgrenze er- wirtschaftet werden. – Für Investitionen ab 150.000 Euro ist durch die förderwerbende Person verpflichtend ein Be- triebskonzept vorzulegen. Aus- genommen davon sind die För- dergegenstände Beregnung und Bewässerung und Verbesserung der Klima- und Umweltwirkung sowie betriebserhaltende Projek- te zur Rationalisierung und zur Arbeitserleichterung. – Betriebe erhalten 100.000 Euro an Kostenkontingent als Start und danach erfolgt eine Staf- felung auf max. 400.000 Euro Kostenkontingent je Hauptbe- trieb inkl. aller Betriebsstätten. – Mindestinvestitionskosten 15.000 Euro netto Was ich noch wissen muss Einen Förderantrag richtig abzuwickeln ist das Gebot der Stunde. Dabei spielen Fristen und Zeiträume eine wesentliche Rolle. Viele Schritte können zukünftig selbst erledigt werden und daher sind alle Informationen dazu sehr wertvoll. Lesen Sie folgende An- merkungen, damit es zu keinen Überraschungen kommt: – Investitionen in die Urproduk- tion sind in der Antragstellung von anderen Interventionen BLICK INS LAND 1/2025

REPORTAGE Bobby und die frommen Lämmer Schafbauern in ganz Europa fürchten den Wolf wie der Teufel das Weihwasser. Der Herdenschutz mit speziellen Hunderassen könnte eine Lösung sein. Aber wie sozialverträglich sind die furchteinflößend bellenden Wächter? STEFAN NIMMERVOLL hat in Umbrien und in Kärnten gefragt. A us altem Adel entstammt Gabriele Filippini, wie das herrschaftliche „Castello di Tordimonte“, das seiner Fami- lie gehört, belegt. Und dennoch ist der 35-Jährige ein boden- ständiger und leidenschaftlicher Schafbauer. Rund um die Burg weiden auf 30 Hektar Grünland und in 50 Hektar Wald 400 Tiere einer alten, sardischen Rasse. Im Sommer ist die Herde auf Bergweiden, wo der Landwirt mit einem mobilen Melkstand arbeitet. Da wie dort gibt es ein Problem: „Wir haben in der Regi- on seit einigen Jahren den Wolf, zunächst Einzelexemplare und jetzt auch schon Rudel.“ In den Bergen, wo Zäunen schwer mög- lich ist, wurden dem Schafhalter über die Jahre 90 Tiere gerissen. Hund geht nur auf Wölfe Die Konsequenz, die der Italiener daraus gezogen hat, war die Anschaffung von acht Herden- schutzhunden der lokalen Rasse Pastore Maremmano Abruzzese. Beim schnellen Hinschauen sind diese mit ihrem weißen Fell kaum von ihren Schützlingen zu unter- scheiden. „Bobby glaubt, dass er selber ein Schaf ist“, lacht der Bauer, „wenn es kalt ist, wärmt er sogar die Lämmer.“ Lamm- fromm geben sich die Hunde zunächst auch beim Besuch der Journalistengruppe, bis es im Ge- büsch raschelt und der besagte Bobby, wie von der Tarantel ge- stochen, sein Repertoire zeigt. „Die Hunde attackieren nur Wöl- fe, keine Menschen“, beruhigt Filippini. „Außer wenn man sich vielleicht zu schnell den Läm- mern nähert“, schränkt er ein. Ganz schafften es aber auch Bob- by und seine sieben Gefährten nicht, Risse zu verhindern: „Statt 12 sprechend kann eine Begegnung mit einem Herdenschutzhund durchaus gefährlich werden. „Die Feinde müssen eliminiert werden, egal ob das Raubtiere oder Viehdiebe sind. Ob das ein guter Ansatz ist in einer Region, die vom Tourismus geprägt ist, sollen andere beurteilen.“ Jedenfalls kommen rund 30 Pro- zent der Hunde, die bei Lippitz ein ziemlich freies Leben genießen dürfen, aus der Landwirtschaft. Andere wurden an Familien als vermeintlich harmlose Rasse fehl- vermittelt oder von professionel- len Organisationen im Ausland „gerettet“. „Rumänische Hirten machen sich ein Geschäft daraus, dass sie ihre schlechteren Welpen um ein paar Lei an solche Gruppen verkaufen.“ Konfrontationen unvermeidlich Martin Martin hat mit dem Vor- gänger von Pascha negative Er- fahrungen gemacht. „Der war ein bissiger kleiner Teufel. Ihm beizubringen, dass er den Wolf bekämpfen, einen anderen Hund aber nicht zerreißen soll, war unmöglich.“ Eigentlich wollte er deshalb keinen Herdenschutz- hund mehr, hat sich aber erwei- chen lassen, es mit dem Kangal zu probieren. Der ist handzahm und, laut sei- nem Bauern, ungefährlich. „Trotz der Sanftmütigkeit ist es doch eine Herausforderung, den Hund immer im Blick zu haben, da an der Südgrenze unseres Wei- degebietes der Karnische Höhen- wanderweg verläuft. Der Großteil der Wanderer ist mit Hunden un- terwegs und lässt die Vierbeiner frei laufen. Da sind Konfrontatio- nen unausweichlich.“ Acht Monate lang muss Pa- scha am Heimathof betreut, in BLICK INS LAND 1/2025 acht verlieren wir jetzt nur mehr zwei Schafe pro Jahr.“ Ähnliches kann Martin Martin aus Kirchbach im Gailtal berichten. Bei ihm versieht der Kangal Pascha sei- nen Dienst. „Zwei Jahre hatten wir keine Verluste, heuer mussten auf der Wipfelalm wieder neun von 250 Schafen sterben, weil sie sich im Nebel in den Gräben verlaufen haben und schutzlos waren. Acht weitere blieben vermisst.“ Dem Schafbauern ist bewusst, dass ein einziger Hund, so ein- drucksvoll er auch wirken mag, den Kampf mit einem Rudel hungriger Wölfe nicht aufnehmen kann. „Aber wenn er etwas wit- tert, steht man im Bett, einen sol- chen Wirbel schlägt er.“ Der türki- sche Hirtenhund gleicht von der Größe her eher einem Kalb und frisst auch dementsprechend viel. Martin muss 1.600 Euro pro Jahr für das Futter und die Tierarzt- kosten für Pascha und den Border Collie Dixi einkalkulieren. Dabei hat der Kärntner zumindest nichts für seinen Herdenschutzhund be- zahlen müssen. „Man hört ja von Summen von mehreren tausend Euro. Unser Tierarzt hat ihn ver- mittelt, weil der Vorbesitzer nicht mit ihm zurechtgekommen ist.“ Keine Monster und keine Ku schelbären Eine Tatsache, mit der Sissy Lippitz oft konfrontiert ist. Sie betreibt mit Secure Base in Frantschach eine Auffangsta- tion für gestrandete Herden- schutzhunde mit behördlichen Gefährlichkeitseinstufungen und Sicherheitsauflagen, bei denen es bereits Vorfälle gab. Beim Rundgang kommt einem zuallererst das Wort „scharf“ in den Sinn. „Das sind sie nicht“, bricht Lippitz eine Lanze für ihre Schützlinge. „Sie sind einfach rassetypisch, nicht Monster und nicht Kuschelbär.“ Ihren Tieren würden „der Wille zu gefallen“ und die Unterwürfigkeit fehlen. Sie sind eigenständige Denker und Strategen. „Diese Rassen ha- ben ganz andere Hormone als ein Labrador“, so Lippitz. Dement- l l o v r e m m N i © : s o t o F

Bewegung gehalten und gefüt- tert werden, damit er vier Mo- nate lang auf der Alm im Einsatz sein kann. „Da braucht er jeden Tag eine Stunde Auslauf und betrachtet das ganze Dorf als sein Revier.“ Das alles lässt sich schwer auf die Mastlämmer auf- schlagen. Weil er die nötige Zer- tifizierung nicht hat, fällt Martin auch um die 700 Euro AMA-För- derung um, die es für Herden- schutzhunde gibt. Übernehmen selbst das Kom mando Diese Maßnahme sieht Sissy Lippitz mehr als kritisch: „Es werden Tiere an Landwirte ver- mittelt, die gar nicht wissen, wor- auf sie sich einlassen. Wenn diese aber sehen, dass ihr Mensch zu schwach ist, eine Situation zu meistern, oder die Rahmenbe- dingungen nicht adäquat sind, übernehmen sie selbst das Kom- mando.“ In den Ursprungsregionen Osteu- ropas und Klein- und Zentralasiens gehen die Herdenschutzhunde mit den Hirten mit und arbeiten weit- Martin Martin mit seinem Herdenschutzhund Pascha gehend autonom. „Sie werden in die Herde hineingeboren und kön- nen nicht auf einen Befehl warten, dass sie die Schafe beschützen sollen. Dort machen die Bewoh- ner aber auch einen weiten Bogen um sie, weil sie wissen, wie riskant eine Begegnung sein kann.“ Berg- wanderern aus der Stadt fehlt dieser Respekt. Drei Zuchtlinien Lippitz unter- teilt die Zucht in drei Linien: Erstens die zugängliche Showli- nie, die, auf Masse und Fell ge- züchtet, trotz ihrer imposanten Erscheinung aber nur bedingt im Herdenschutz einsetzbar ist. Zweitens die Militärlinie, meist Kaukasische Owtscharka, die heute noch im Militär oder in Ge- fängnissen eingesetzt werden. Und drittens die Arbeitslinie, die wirklich im Herdenschutz funkti- oniert, aber brandgefährlich sein kann, wenn sie keinen erfahre- nen Hirten zur Seite hat. „Wenn du da alleine hineingehst, greifen sie dich mit Ernsthaftigkeit an“, sagt die Kärntnerin unum- wunden beim Blick in ein Gehege. Dieses ist doppelt gesichert und REPORTAGE mit einer Zutrittsschleuse ver- sehen. Sie ist sich bewusst, dass 90 Prozent ihrer Schützlinge nie wieder vermittelbar sein werden, auch wenn das das Ziel ist. Ihre Motivation ist altruistisch, sie will den Hunden, so schwierig sie sein mögen, das Einschläfern ersparen und mit der eigenen kleinen Schaf- und Ziegenherde ihre Instinkte befriedigen. „Wir haben 20 Plätze und eine lange Warteliste an Tie- ren, die anderswo in Sicherheits- verwahrung sitzen“, so Lippitz. Der Bedarf wird mit dem Trend nach Herdenschutzhunden in der Landwirtschaft noch steigen. „Es stellt sich die Frage, ob diese schö- nen und faszinierenden Tiere für unsere weichgespülte westliche Welt geeignet sind. Darüber wün- sche ich mir eine ehrliche Diskussi- on, bevor man noch mehr solcher Hunde vermittelt. Wir müssen miteinander statt gegeneinander einen Konsens finden und zum Wohle aller konstruktive Lösungs- ansätze erarbeiten.“ www.securebase.eu BLICK INS LAND 1/2025 13

TIERHALTUNG Wenn das Stroh von oben kommt Die Verbesserung des Tierwohls bei Rindern geht häufig mit größerem Platzangebot je Tier und kompletter oder teilweiser Haltung auf Stroh einher. Je nach Tierzahl, Haltungs- und Entmistungssystem werden größere Mengen an Stroh benötigt, das teilweise erst aufbereitet und dann im Stall verteilt werden muss. Die technischen Lösungen dazu stellt HANSJÖRG NUSSBAUM vom Landwirtschaftlichen Zentrum in Aulendorf (LAZBW) vor. P räzisionslandwirtschaft („precision farming“) hat ihren Ursprung im Acker- bau und spielt im Milchviehbe- trieb bei der Futterproduktion eine wichtige Rolle, insbeson- dere bei der Ertrags- und Quali- tätserfassung (Bsp. Ertragskar- tierung und NIRS-Technik). Seit der weiten Verbreitung automa- tischer Melksysteme (AMS) ist die Zukunft im Milchviehbetrieb unter dem Stichwort „precision lifestock farming“ bzw. „precisi- on dairy farming“ angekommen. Inzwischen geht der Trend hin zu automatischen Einstreu- und Fütterungssystemen, die neben arbeitswirtschaftlichen Vorteilen auch eine zeitliche Unabhängig- keit mit sich bringen. Weitere 14 Vorteile sind die Zuteilung genau dosierter Mengen in definierten Bereichen. Die Einteilung auto- matischer Einstreusysteme ist in Abb. 1 dargestellt. Mobile Auflösung und Verteilung Stroh wird überwiegend in Form von Quaderballen mit kurzen Schnittlängen geborgen und gelagert. Diese Ballen können in einer stationären oder mobilen Einheit aufgelöst werden. Die mobile Einheit ist gleichzeitig das Transportsystem, das an ei- ner Schiene den Stall durchläuft Automatische Einstreusysteme stationär Entstaubung Transport Auﬂöse- einheit ohne mit Zuschlagstoﬀe ja nein Rohr Schiene Verteilung ohne mit Breitstreuer mobil Transport Auﬂösen Schiene Quelle: Nußbaum Abb. 1: Einteilung automatischer Einstreusysteme in der Rinderhaltung ﬁ und direkt am Ort des Strohbe- darfs den Ballen auflöst und mit- tels Verteil einrichtung das Stroh abwirft. Dieses System ist sehr kompakt und einfach zu instal- lieren, kann allerdings i.d.R. nur jeweils mit einem Quaderballen bestückt werden. Dazu fährt die mobile Einheit meistens über den Futtertisch und wird dort mittels Hoflader oder Frontlader bestückt. Um die Ballenschnü- re einfach entfernen zu können bzw. die Beschickung zu erleich- tern, gibt es Fabrikate, die dazu auf den Futtertisch abgesenkt werden. Mobile Auflösesysteme sind schwerer, da die Auflösetechnik ständig mit unterwegs ist. Die Statik des Stalls muss dazu je BLICK INS LAND 1/2025 m o c . o t o f r a r g a © : o t o F

TIERHALTUNG Auflösung Transport Vorteile Nachteile stationär Schiene stationär Rohr mobil Schiene – Staubabsaugung mögl. – Komplettmechanisierung – Rund-/Quaderballen – Ballenvorrat möglich – Zusatzkomponenten – Investitionskosten – Staubabsaugung mögl. – Komplettmechanisierung – (Rund-/) Quaderballen – Zusatzkomponenten – Anforderungen Statik und Raumhöhe gering – Investitionskosten – Mechanisierung – Weniger Platzbedarf – (Rund-/) Quaderballen – (Ballenvorrat möglich) – Ca. 300 bis 350 kg Stroh – Geringere Kosten – Gebäudestatik – Gebäudehöhe (Arbeitssicherheit) – Platzbedarf(Auflöseeinheit) – Ca. 200 kg Stroh – Verteilung – Stroh/Zeiteinheit – „Ringverkehr“ – Platzbedarf – Rohrlänge begrenzt – Evtl. Mattenbildung – Staubentwicklung – Manuelle Beladung – Schnurentfernung – Statik, Raumhöhe Tab.: Vor- und Nachteile der Einstreusysteme nach Fabrikat und Ausrüstung bis zu 2 Tonnen mehr Gewicht tragen können. Nachteilig ist, dass bei größerem Strohbedarf „just in time“ der nächste Bal- len nachgeladen werden muss (Tab.). Stationäre Systeme Stationäre Auflösesysteme benötigen ei- nen zusätzlichen Platz, sofern sie nicht über dem Futtertisch fest eingebaut werden. Stationäre Systeme weisen mehrere Vortei- le auf (Tab.). Sie sind i.d.R. mit einem Vorratsbehälter bzw. ei- nem Zuführtisch verbunden und können so unabhängig vom Zeit- punkt der Befüllung mehr Stroh automatisch verteilen. Zudem können weitere Zuschlagsstof- fe wie beispielsweise Kalk oder Spelzen zugemischt werden. Inzwischen gibt es ein System auf dem Markt (EuroTier 2024), das auch automatisch die Ballen- schnüre entfernt. In stationären Systemen kann das Stroh bzw. das Gemisch durch eine Absaug- einrichtung staub arm aufbereitet werden, was in Hinblick auf die Qualität der Stallluft sowie auf andere elektronische Systeme oder Sensoren vorteilhaft ist. Rohre oder Schienen Das auf- bereitete Stroh wird entweder mittels Rohrsystem oder schie- BLICK INS LAND 1/2025 nengebunden im Stall verteilt. Das Rohrsystem arbeitet mit ei- ner vorgeschalteten Strohmüh- le sowie einem Kettenförderer und folglich immer rundumlau- fend bis zu einer Länge von bis zu 300 Metern. Sackgassen oder verwinkelte Ställe lassen sich mit Ringleitungen eher schlecht erschließen. Gefördert wird in Rohren nur kleingehäcksel- tes Stroh bzw. Strohgemisch. Über händisch verstellbare Ab- wurföffnungen oder Austrags- schnecken wird die Strohmenge je Bucht bzw. Platz gesteuert. Rohrgebundene Systeme stel- len geringe Anforderungen an die Statik des Gebäudes und kommen zunehmend in Mastbe- trieben (geringerer Strohbedarf) zum Einsatz. Sollen größere Mengen an Stroh verteilt wer- den (Tiefstreu, eingestreute Lie- geboxen, Abkalbeboxen etc.), ist das schienengebundene System schlagkräftiger. Zudem können Sackgassen problemlos angefahren werden. Höhenunterschiede im bzw. zwischen Ställen lassen sich gut überwinden, ebenso ist an nied- rigen Stellen im Stall der Einsatz von Brücken im Schienensystem möglich. Die Statik des Stalls muss jedoch die zusätzliche Last aufnehmen können. Auch die lichte Höhe des Stalls spielt eine Rolle. Die Berufsgenossenschaft fordert 2,70 m vom Boden bis zur Unterkante des Geräts, da- mit weder Tiere noch Menschen in rotierende Werkzeuge  FLYPIT E I N S T R E U R O B O T E R ✔ ✔ ✔ Quaderballen direkt ausdosieren mehrmals täglich vollautomatisch frisches Stroh einstreuen über 50% Stroheinsparung möglich A-4595 Waldneukirchen, Gewerbestr. 1 Telefon: +43 7258 7464 w w w. w a s s e r b a u e r. a t info@wasserbauer.at 15

TIERHALTUNG greifen können. Bei unzureichen- der Dachhöhe, zum Beispiel im Traufbereich, können Seitenför- derbänder Abhilfe schaffen. Verteilung Die Verteilung in der Box bzw. an der Liegebucht kann wie beim mobilen Auflösesystem mit oder ohne Breitverteilung erfolgen (Abb. 1), wobei Breit- verteilung meist zu einer (kurz- fristig) höheren Staubbelastung führt, sofern keine Entstaubung eingebaut ist. Gegenüber mobi- len Auflösesystemen führt das schienengebundene stationäre System im Verteilwagen meis- tens weniger Stroh mit sich, da das aufgelöste Stroh ein gerin- geres Raumgewicht aufweist. Entsprechend häufiger ist der Verteilwagen des stationären Systems unterwegs. Das muss bei der Kalkulation berücksichtigt werden, insbesondere bei langen Schienenwegen, wobei der sta- tionäre Vorratsbehälter dieses Manko arbeitswirtschaftlich wie- der ausgleichen kann. Intelligente Systeme Verteil- wagen beider schienengebun- Bitte beachten! In einem Teil dieser Ausgabe finden Sie eine Beilage der Firma Servus Handels- und Verlags-GmbH. denen Systeme können mit Sensoren bestückt sein, die er- kennen, ob z. B. eine Liegebox belegt oder frei ist. Dann wer- den nur leere Boxen mit Stroh versorgt und belegte Buchten später noch einmal angefah- ren. Hier ist der Schritt von der reinen Automatisierung zur Di- gitalisierung erfolgt. Fachlich ist anzumerken, dass Kühe in Liegeboxen kaum ein Problem damit haben, wenn von oben eine Strohbeschickung erfolgt. Allerdings rutscht das Stroh dann seitlich an den Tieren in die Box und liegt somit nicht gleichmäßig verteilt in der ein- zelnen Bucht. Dem muss bei der Pflege der Liegeboxen abgehol- fen werden. Zusammenfassung Die Automa- tisierung bei Melk-, Fütterungs-, Einstreu- und Entmistungstech- nik übernimmt zunehmend Routinearbeiten im Rinderstall. Sensoren stellen den Schritt zur Digitalisierung her. Im Zusam- menhang mit den Anforderun- gen des Tierwohls kommt wie- der mehr Stroh zum Einsatz, das geborgen, gelagert und verteilt werden muss. Intelligente und autonom arbeitende Einstreusys- teme sind deshalb auf dem Vormarsch. Dr. Hansjörg Nußbaum, LAZBW Aulendorf, Deutschland 16 Sauberer Stallboden fürs Tierwohl Die Gangbereiche zwischen den Liegeboxen sowie die Durchgänge erfordern eine regelmäßige Reinigung. Eine manuelle Reinigung dieser Flächen ist mühsam und mit einem großen Zeitaufwand verbunden. Ein Roboter oder ein motorbetriebenes Gerät ermöglicht regelmäßige Reinigungsdurchgänge und verhindert, dass die Tiere auf den Spalten- oder Betonböden ausrutschen. D amit die Kühe sich frei und problemlos bewe- gen und ihr natürliches Verhalten ausleben können, ist eine gute Pflege der Böden, auf denen die Tiere zirkulieren, un- erlässlich. Zum einen sollen die Tiere und insbesondere deren Klauen möglichst sauber bleiben, um Krankheiten vorzubeugen, aber auch, um den Kuhkomfort zu verbessern, was sich auch auf den Milchertrag auswirkt. Und letztlich sollen die Böden rutsch- frei bleiben, indem die Krus- tenbildung und ein rutschiger Schmutzfilm verhindert und so gleichzeitig die Ammoniakmenge gesenkt wird. Nebst Kettenschiebern und einer Seilzugentmistung, mit denen die Reinigung bereits automatisiert BLICK INS LAND 1/2025 i n w t e H , k c o t S e b o d A , r e u a b r e s s a W © : s o t o F

TIERHALTUNG – Je nach Bedarf ein Gerät mit oder ohne Sprühvorrichtung wählen – Die benötigte Arbeitsbreite er- mitteln – Platz zum Aufladen, Parken und Entleeren des Roboters einplanen Der größte Vorteil der Roboter ist die Zeitersparnis. Der Roboter macht viele Reinigungsdurch- gänge pro Tag, andernfalls könn- te bei zu viel Gülle oder Mist der Roboter plötzlich blockieren. Beim Einsatz draußen sind dem Roboter klimabedingt Grenzen gesetzt. Bei zu tiefen Tempera- turen in den Boxen könnte der Roboter blockieren, bei großer Hitze im Sommer muss der Bo- den vorgängig benetzt werden, um die Gülle flüssiger zu ma- chen. Aus diesem Grund sind die meisten Roboter mit einer Wassersprühvorrichtung ausge- stattet. Herrschen jedoch sehr hohe Temperaturen, trocknen Kot und Harn rasch ab und der Wassersprüher ist zu wenig effi- zient. Deshalb muss der Boden dann zuerst mit einem Schlauch benetzt werden. Die Geschwindigkeit des Entmis- tungsroboters sollte 4 m/min nicht überschreiten, wie aus der Studie des Französischen Insti- tuts für Viehzucht (Idele) her- vorgeht. Dies hat verschiedene Gründe: Das Entmisten ist effizi- enter, die Abnützung des Bodens geringer und der Stress für die Tiere schwächer, da sie die Route des Roboters besser antizipieren können. Die Tiere können sich aber offenbar gut anpassen. Ei- wird, haben viele Unternehmen Entmistungsroboter und Gülle- sauger entwickelt. Interessant ist ein Roboter dann, wenn er sich überall im Gebäude bewegen kann, sofern dieses stufen- und schwellenfrei ist. Im Gegensatz zu herkömmlichen Reinigungs- systemen kann er auch Gebäude- winkel und Seitengänge reinigen. Beim Kauf eines Entmistungs- roboters ist zu beachten: – Bei der Planung eines neuen Stallgebäudes den Entmis- tungsroboter einplanen – Je nach Bodenart (Beton- oder Spaltenboden) einen Entmis- tungs- oder einen Saugroboter wählen nige ignorieren das Gerät völlig, andere, etwas furchtsamere, ent- fernen sich. Um die Stärken des Roboters optimal nutzen zu können, spielt auch die Gestaltung des Stall- gebäudes eine Rolle. So muss man sich die Anordnung im Gebäudeinnern überlegen (ins- besondere die Platzierung der Tränken), wie regelmäßig die Bodenoberflächen sind, ob Stu- fen, eine Bodenneigung (höchs- tens 10 Prozent) oder kleine Mauern vorhanden sind. Gera- de diese sind unüberwindbare Hindernisse. Für Spaltböden sind Entmis- tungsroboter die erste Wahl. Bei planbefestigten Böden sind die Eigenschaften des bestehenden Stallgebäudes entscheidend da- für, ob ein Entmistungsroboter oder ein Saug-/Sammelgerät zu wählen ist und welche Arbeits- breite das Gerät aufweisen sollte. Der Saugroboter saugt den Mist mit einer Pumpe in den innen- liegenden Tank, während der Sammelroboter den Mist mit- tels Schaufeln in einen Behälter befördert. Damit Mist und Gülle effizient aufgesaugt werden kön- nen, wird an der Vorderseite mit einer Sprühvorrichtung Wasser ausgebracht. Das rückwärtige Sprühen hinterlässt auf dem Bo- den einen Wasserfilm und ver- hindert ein erneutes rasches An- trocknen des Mists. AVENGER pickup MISTSAMMELROBOTER besseres Tierwohl ständig saubere Laufﬂ ächen geringere Emissionen ATHOS - Kombianlage FÜTTERUNGS- und EINSTREUROBOTER SCAN MICH! verbesserte Tiergesundheit niedrige Energiekosten ﬂ exibel einstellbare Einstreumenge SCAN MICH! HETWIN Automation Systems GmbH | A - 6336 Langkampfen | Tel 0043 5332 85300 | info@hetwin.at | www.hetwin.at BLICK INS LAND 1/2025 17

GRÜNLAND / GÜLLE Gülle bodennah ausbringen – zahlt sich das aus? Das Thema bodennahe Gülleausbringung und die Separierung von Gülle sind derzeit in aller Munde. Vor allem die Kosten schrecken aber viele ab. Von Johannes Hintringer B ei jeder Investition sind aber nicht die Kosten der Anschaffung, sondern letzt- lich die damit generierbaren Erlö- se für die Wirtschaftlichkeit ent- scheidend. Bei der Gülletechnik sind diese „Erlöse“ einerseits die bessere Stickstoffeffizienz, was zum Beispiel im integriert wirt- schaftenden Betrieb eine Einspa- rung an mineralischem N-Dünger bedeutet (Opportunitätskosten- prinzip). Im Biobetrieb, wo N-Dün- ger in der Regel ohnehin limitiert sind oder nur relativ teuer von extern zugekauft werden kön- nen, sollte eine möglichst hohe N-Effizienz noch höhere Priorität Annahme für Berechnung Verluste breitwürfig (55 % des NH4-N im Ø) = 0,69 kg N/m3 Verlust Verluste bodennah mit Schleppschuh (15 % des NH4-N im Ø) = 0,19 kg N/m3 Verlust N-Gewinn durch bodennahe Ausbringung (Differenz) = 0,5 kg N/m3 haben. Andererseits gibt es im aktuellen ÖPUL monetäre Unter- stützung für die bodennah ausge- brachte Gülle. Für einen fiktiven Betrieb soll hier eine Kosten-Nut- zen-Analyse angestellt werden. Laut Untersuchungen an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein gehen bei breitwürfigen Ver- teiltechniken zwischen 30 und 80 Prozent des Ammonium-N (NH4) in Form von Ammoniak (NH3) gasförmig verloren. Für Schleppschlauchverteiler liegen Schnell gelesen Betrieb mit 30 Kühen und weiblicher Nachzucht NGewinn durch bodennahe Ausbringung + ÖPULFörderung – Mehrkosten durch Schleppschuhtechnik Gewinn € 720 € 1.800 € 1.500 € 1.020/Jahr 18 BLICK INS LAND 1/2025 k c o t S e b o d A © : o t o F

GRÜNLAND / GÜLLE bei der Ausbringung verlangt. 25 Prozent höherer Zugkraftbe- darf schlägt mit rund 0,50 Euro zu Buche.5) Die Mehrkosten belaufen sich bei guter Auslas- tung also auf insgesamt rund 1,25 Euro pro Kubikmeter bei bodennaher Ausbringung im Vergleich zur breitwürfigen Technik. Für den Beispielbetrieb bedeutet dies Mehrkosten von ungefähr 1.500 Euro pro Jahr. Neben Einsatzflexibilität (es kann auch in längeren Bestand gedüngt werden) ist es auch wirtschaftlich sinnvoll, sich mit der bodennahen Gülleausbrin- gung zu beschäftigen. Bei höhe- ren Mineraldüngerpreisen wird die bodennahe Ausbringtechnik immer interessanter, weil auch der Wirtschaftsdünger somit an Wert gewinnt (Opportuni- tätskostenprinzip). Die Ver- dünnung oder noch besser die Separierung wird zunehmend wichtiger. Seit dem Start der ÖPUL-Periode ab 2023 gibt es auch hierfür interessante Men- genförderungen (1,50 Euro pro Kubikmeter). DI Johannes Hintringer, Maschinenring Oberösterreich 1) Richtlinien für die sachgerechte Dün gung, 8. Auflage („SGD8“) 2) Laut SGD8 liegt der Stickstoff in der Rindergülle zu 50 Prozent organisch gebunden und zu 50 Prozent in Form von Ammonium (NH4) vor. 3) Als düngungswürdige Fläche gilt die Summe von Acker- und Grünlandflächen mit NBedarf gemäß Nitrataktionspro gramm. Leguminosenreinbestände und Flächen mit ganzjährigem Düngeverbot gelten beispielsweise nicht als dün gungswürdig. 4) Kalkulationsgrundlage: 16 Kubikmeter Gemeinschafts-Polyfass (105.000 Euro), Schleppschuhverteiler 15 Meter (64.800 Euro abzüglich 40 Prozent Investförderung vom Nettopreis für Verteiler), 7.000 Kubikmeter Jahres menge, 32 Kubikmeter pro Hektar ausgebracht, Restwert nach 10 Jahren ca. 55.000 Euro, Wartung, Verschleiß, Unterbringung, Versicherung, Ver rechnung ca. 5.300 Euro jährlich beim Schleppschuhfass, 4.100 Euro ohne Schleppschuh 5) Kalkulationsgrundlage: statt 180 PS sind 225 PS nötig, 0,35 Euro pro PS und Stunde, 32 Kubikmeter pro Stunde ausgebracht Bitte beachten! In einem Teil dieser Ausgabe finden Sie eine Beilage der Firma Pioneer Hi-Bred Northern Europe Sales Division GmbH. Stück Kategorie 30 7 8 6 5 Milchkühe Kälber bis 1/2 J. Jungvieh 1/2–1 J. Jungvieh 1–2 J. Kalbinnen System Gülle Tiefstreu Tiefstreu Tiefstreu Gülle Jahresanfall Stickstoff in der Gülle lt. SGD81) Jahresanfall Gülle lt. SGD81) kg N/Jahr ab Lager 2.691,0 n. relevant (72,8) n. relevant (227,2) n. relevant (225,0) 294,5 2.985,5 kg 785 m3 1.200 m3 Tatsächlicher Jahresanfall Gülle (Annahme) (entspricht ca. 1:0,5 NGehalt je m3 Verdünnung) 2,49 kg NH4N2) je m3 Tab. 1: Beispielbetrieb: 30 Milchkühe (7.000 Kilogramm Milch) inklusive Nachzucht, 25 Hektar Grünland, Viehbesatz = 1,85 GVE pro Hektar 1,25 kg die Verlustraten zwischen 10 und 35 Prozent NH4-N. Schleppschuh- verteiler können Emissionen noch weiter senken. Bewertet man den N-Gewinn zu Mineraldünger-Preisen (bei 330 Euro pro Tonne NAC [27 Pro- zent N] entspricht dies ca. 1,2 Euro pro Kilogramm Rein-N), so entsteht ein N-Gewinn von 0,60 Euro pro Kubikmeter bo- dennah ausgebrachter Gülle im Vergleich zu breitwürfig ausgebrachter. Bei 1.200 Ku- bikmeter pro Jahr entspricht dies 720 Euro Effizienzgewinn. In der ÖPUL-Maßnahme „Bo- dennahe Ausbringung flüssiger Wirtschaftsdünger und Gülle- separation“ gibt es aktuell eine Mengenförderung in Höhe von 1,50 Euro pro Kubikmeter mit- tels Schleppschuh. Förderfä- hig sind bis zu 50 Kubikmeter pro Hektar düngungswürdiger Fläche3) und Jahr. Für unseren Betrieb bedeutet dies, dass 25 Hektar x 50 Kubikmeter = 1.250 Kubikmeter gefördert werden könnten. Da nur 1.200 Kubikmeter anfallen, kann die gesamte Ausbringmenge ge- fördert werden. Dies ergibt jährliche Erlöse in Höhe von 1.800 Euro. Kostenseite Bei den Maschinen- ringen wird Gülletechnik immer öfter gemeinschaftlich ange- schafft. Mit Schleppschuhtech- nik auf Selbstkostenbasis las- sen sich Kosten fürs Güllefass mit Verteiler in der Höhe von 2,45 Euro pro ausgebrachtem Kubikmeter realisieren. Wür- de auf den Schleppschuhver- teiler verzichtet und das Fass mit breitwürfigem Verteiler angeschafft, beliefen sich die Selbstkosten auf 1,70 Euro pro ausgebrachtem Kubikmeter (Traktor und Fahrer jeweils noch nicht berücksichtigt).4) Die Mehrkosten für die bodennahe Ausbringtechnik belaufen sich somit auf rund 0,75 Euro. Der Zugkraftbedarf steigt, weil die schwerere Technik federbelas- tet am Boden „haftet“ und in der Regel der Durchfluss des Verteilers höher ist, was hö- here Fahrgeschwindigkeiten BLICK INS LAND 1/2025 19

THEMA Linsen und Kichererbsen als Einkommensquelle Neben erhöhter Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenheit und Hitze eröffnet die Veränderung der Ernährungsgewohnheiten eine Chance für neue Kulturen. Besonders regionale, pflanzliche Lebensmittel wie Speiseleguminosen sind darüber hinaus zusätzliche neue Einkommensquellen. Von Daniel Lehner D ie Steigerung pflanzlicher Ernährung bedeutet eine Veränderung in der land- wirtschaftlichen Produktion. Weniger Bedarf an Futtermitteln in Zukunft ermöglicht eine ex- tensivere Bewirtschaftung. Auf solche Art und Weise geführte Kulturen wie Speiseleguminosen sind schwankenden Einflüssen gegenüber besser gerüstet. Man kann sie auch gut auf geringer ertragsfähigen Standorten kulti- 20 vieren, sie liefern trotzdem einen guten Ertrag und tragen so zu einer effizienten Nahrungsmittel- versorgung bei. Linsen sind nicht gerne alleine Bei Speiseleguminosen können sich Linsen sehr gut an wech- selnde und unterschiedliche Wit- terungsverhältnisse anpassen. Der Anbau kann in beinahe allen landwirtschaftlichen Produkti- onsgebieten durchgeführt wer- den und demgemäß zeigen sie sich bis in voralpine Lagen hinauf als robuste Kultur. Als Pflanze mit Abstammung im Trocken- gebiet des Mittelmeerraums bis nach Vorderasien ist sie von kargen Böden in Jahrtausenden geprägt worden. Weil aber in unseren Breiten meist bessere Wachstumsbedingungen herr- schen, entwickelt sich daher die Linse üppiger. Deswegen sollte man für den Anbau auch nicht die besten Standorte am Betrieb auswählen. Aufgrund ihres zierlichen Wuchs bildes ist sie wenig standfest und benötigt für eine gute Entwick- lung bis zur Ernte einen entspre- chenden Gemengepartner. Gers- te und Leindotter haben sich gut bewährt. Sie haben wie die Linse weniger Ansprüche, eine gute Stützwirkung sowie eine ent- sprechend kürzere Vegetations- BLICK INS LAND 1/2025 r e n h e L © : s o t o F

PFLANZENBAU dauer. Durch Letztere können ihnen Hitze- und Trockenphasen wenig anhaben. Darüber hinaus ist Hafer speziell im biologischen Anbau wegen der Unkrautunter- drückung gut geeignet. In Summe gesehen werden Ge- mengepartner mit ca. einem Viertel bis einem Drittel der Rein- saatstärke dazugemischt und ge- meinsam mit der Linse in Drillsaat gesät. Insgesamt lässt sich bei Linsen im Gemenge durch den zeitigen Anbau im März auch die vorhandene Winterfeuchte aus- nutzen. Zur Keimung wird insge- samt nur wenig Wasser benötigt. Sollte die Aussaat in eine Trocken- periode fallen, ist das Anwalzen nach der Drillmaschine ratsam. Dies ergibt auch bei folgenden Striegeldurchgängen und der Ernte weniger Probleme durch kleinere Kluten und weniger Stei- ne. Bei feuchten Bedingungen im Sommer bewährt sich der Schwaddrusch der Kultur. Nach der Ernte kann zusätzlich der Leindotter der Ölpressung zu- geführt oder die Gerste für Brau- zwecke verwendet werden. Als Linse kommen die braune Berg- linse, die grüne Linse oder auch die kulinarisch noch wertvollere und ertraglich gute Belugalinse in Frage. Die Bandbreite des Ertrags bei Linsen reicht je nach Standort von knapp 500 kg/ha bis über das Doppelte. Eine ähnlich hohe Ern- te des Gemengepartners beson- ders bei Getreide ist erwartbar. Je nach Standort und Witterung führen entweder die Linsen- oder die Gemengepartnererträge. Kichererbsen haben nicht immer leicht lachen Die gestiegene Nachfrage nach pflanzlichem Ei- weiß in der Ernährung lässt sich besonders gut bei der Kichererb- se nachvollziehen. In den vergan- genen zehn Jahren wurden in Deutschland die Importmengen der gefragten Hülsenfrucht na- hezu vervierfacht. Daher stellt sich die Frage, wie viel davon auch im Inland produziert wer- den kann. Kichererbsen sind nach Sojabohnen und Bohnen die am dritthäufigsten kultivierte Körnerleguminose weltweit. Sie haben Potential, das Kulturarten- BLICK INS LAND 1/2025 Linsen brauchen in unseren Breiten einen stützenden Partner. spektrum um eine weitere Legu- minose zu erweitern, welche an hohe Temperaturen und trocke- ne Bedingungen angepasst ist. In großen Anbauländern erfah- ren Kichererbsen am Ende ih- rer Vegetationszeit häufig Tro- ckenstress und das ist bereits einer der wesentlichen Punkte im Anbau dieser Kultur in unseren Breiten. Für eine rasche, gleich- mäßige und der Qualität zuträgli- che Abreife ist eine über mehrere Tage und darüber hinausreichen- de trockene Witterungsperiode entscheidend. Im Vergleich zu anderen Kulturen gilt die Kicher- erbse als trockentolerant und kann zur Anpassung der mittel- europäischen Kulturarten an den Klimawandel künftig eine Rolle spielen. Der Anbau erfolgt üblicherweise im Zeitraum Ende April/Anfang Mai und ist in etwa mit der Soja- bohne vergleichbar, kann aber im Vergleich zu dieser geringfü- gig früher sein. In jedem Fall ist einem weiten Reihenabstand der Vorzug zu geben. Nicht nur, damit bei biologischer Bewirt- schaftung der Einsatz eines Hack- gerätes ermöglicht wird, sondern auch, um während der Vegetati- on ein rasches Abtrocknen nach Niederschlägen zu erreichen und letzten Endes die Abreife zu un- terstützen. Durch einen erhöhten Keimwasserbedarf ist eine tiefe- re Ablage als bei der Sojabohne anzustreben. Die letzten Versuchsjahre haben gezeigt, dass der Anbau von Ki- chererbsen im gemäßigten Klima möglich ist, jedoch die Erträge sehr variabel sein können. Insbe- sondere in feuchten Jahren kön- nen Pilzkrankheiten an manchen Standorten einen Totalausfall verursachen. Bereits Ende Juni konnten in feuchten Jahren und entsprechenden Witterungsla- gen erste Anzeichen festgestellt werden. Zuletzt wurden am Standort Lambach/Stadl-Paura des Bio-Ins- tituts der HBLFA Raumberg-Gum- penstein Erträge von über 1,5 t/ ha erreicht, was bedeutend über dem globalen Schnitt liegt. DI Daniel Lehner, HBLFA Raumberg Gumpenstein, Institut für Biologische Landwirtschaft PODCASTTIPP PodcastPlattformen oder YouTube unter „Agrar Science – Wissen kompakt“ bzw. Homepage raumberg-gumpenstein.at 21

BODENBEARBEITUNG Erosionsschutz im Biomaisanbau Nachhaltiger Biomaisanbau – eine Herausforderung für viele Biobetriebe, die neue ökologische und ökonomische Chancen und Möglichkeiten bietet. Von Simon Rauöcker M ais ist eine faszinieren- de, verrufene und wert- volle Kulturart zugleich. Als C4-Pflanze liefert er höchste Energiegehalte und konstant gute Erträge bei niedrigem Was- serverbrauch, weshalb Silomais in der Rinderfütterung kaum mehr wegzudenken ist. Auch bei Schweinen und Geflügel ist Kör- nermais wegen der hohen Stärke- anteile stark etabliert und dient als hochwertige Futterquelle. Herausforderungen Mais als Hack- frucht ist vor allem in Hanglagen stark erosionsgefährdet und stellt häufig biologisch wirtschaftende Betriebe vor Herausforderungen. Aufgrund der zunehmenden Wet- terextreme passiert es öfters, dass die wertvolle Schicht des Bodens durch Wasser abgeschwemmt bzw. abgetragen wird. Der Aufbau von 1 cm Humusschicht dauert bei Maisanbau mit Streifenfräse FROST? PACKEN WIR BEI DEN HÖRNERN www.kpluss.com K+S Agrar Mit unserem Korn-KALI sind Ihre Kulturen auch bei plötzlichen Kälteeinbrüchen gut gerüstet. 22 ungestörten Verhältnissen rund 100 bis 200 Jahre. Deshalb hat das Biokompetenzzentrum Schlägl im Zuge eines EIP-Agri-Projekts* im oberen Mühlviertel in Zusammen- arbeit mit interessierten Biobe- trieben über drei Jahre zahlreiche Versuche zum Thema „Erosions- schutz und Ressourcenschonung im Biomaisanbau“ durchgeführt. Hierbei wurden im Jahr 2022 fol- gende Maßnahmen getestet: Mais in Dammkultur Die Kulturart Mais benötigt bei der Saat eine Bodentemperatur von mind. 8 bis 10 °C, um optimale Aufgangsbedin- gungen zu gewährleisten. Bei der Formung von Dämmen erwärmt sich der Boden schneller, wodurch Mais gegenüber Unkräutern ei- nen gewissen Vorsprung mit sich bringt. Die Dämme wurden beim Versuch eine Woche vor Anbau geformt. Als Hackvorgang wurde l g ä l h c S m u r t n e z z n e t e p m o k o B i © : o t o F BLICK INS LAND 1/2025

BODENBEARBEITUNG wurde. Ein Zwischenreihenmul- cher könnte dabei künftig neue Lösungsansätze bringen. Mais im Gemenge Die Versuche zeigen, dass vor allem Mais im Ge- menge mit Sonnenblumen, Hirse und Buchweizen eine zukunftsfähi- ge Kombination darstellen könnte. Der Anbau des Gemenges in Drill- saat liefert zahlreiche Erleichte- rungen bzgl. Saat, mechanischem Pflanzenschutz (kein Hacken not- wendig, nur Blindstriegeln bzw. Striegeln) und Erosionsproblema- tik. Im Versuch wurde auch pro- biert, das Gemenge am Vorgewen- de und in der Mitte des Felds den reinen Mais in Reihen quer zum Hang zu bauen. Das dient auch als enorme Arbeitserleichterung. Das einzige Problem beim Gemenge war der deutlich geringere Energie- gehalt als bei der Reinkultur. Fazit Biologischer Maisanbau in Hanglagen ist eine Herausforde- rung! Versuche wie Gemengean- bau, Mais in Dammkultur oder Mais mit Untersaaten zeigen jedoch, dass nachhaltiger und wirtschaftlicher Anbau möglich ist. In diesem Projekt gab es ein weiteres Versuchsjahr, in dem die Varianten mit Potenzial noch einmal getestet wurden, um auch einen Jahresvergleich zu bekommen. Fakt ist: Wenn unser wertvolls- tes Gut, der Boden, auch in 100 Jahren noch fruchtbar sein soll, um wertvolle Lebens- bzw. Fut- termittel produzieren zu kön- nen, muss auch auf den Eros- ionsschutz geachtet werden. Eine Verknüpfung der 3 Säulen der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie, Soziales) ist von enor- mer Bedeutung – gestern, heute und morgen! Simon Rauöcker ist im Biokompetenz zentrum Schlägl (FiBL Österreich) im Bereich biologischer Pflanzenbau tätig. * Die Europäische Innovationspartner schaft „Landwirtschaftliche Produkti vität und Nachhaltigkeit“ (EIP-AGRI) ist ein Konzept zur Förderung von Innovati onen in der Land und Forstwirtschaft. 23 mittels Anhäufeln das Unkraut be- kämpft. Ein Erosionsschutz ist nur gegeben, wenn die Dämme quer zum Hang angelegt werden, da ansonsten die Zwischenreihen mit einer Wasserrinne gleichgesetzt werden können. Eine Erosions- überwachung mit eigenen Appa- raturen zeigte, dass wenig bis gar kein Bodenabtrag nachgewiesen wurde. Die Erträge lagen bei 50 t/ ha Frischmasseertrag. Mais mit Untersaat Weißklee Ver- schiedene Untersaaten beim Mais- anbau schützen vor Erosion, da eine kompakte Bodenbedeckung gegeben ist. Wann ist der richtige Saatzeitpunkt der Untersaat? Beim Versuch des Biokompetenzzen- trums wurde der Weißklee zum gleichen Zeitpunkt wie der Mais gesät. Weißklee kann als Lichtkei- mer auch beim Blindstriegeln ge- sät werden, um Zeitressourcen zu sparen. Als Leguminose hat Klee die Eigenschaft, mit den Knöll- chenbakterien an seinen Wurzeln Luftstickstoff in den Boden zu bringen und pflanzenverfügbar zu machen. Somit stellt der Weißklee als Untersaat keine Nährstoffkon- kurrenz dar. Die Saatmenge mit 5 bis 6 kg/ha war ausreichend. Streifenfrässaat Bei der Strei- fenfrässaat wurde in eine unbe- arbeitete Kulturart (Kleegras, Grünschnittroggen etc.) der Mais gesät, die Saat erfolgte nach der ersten Schnitt-Nutzung der Kul- tur. Ein Streifen von rund 30 cm wurde bearbeitet, die restlichen 40 cm blieben unbearbeitet (70 cm Reihenabstand), wobei die Bearbeitung und Saat in einem Arbeitsdurchgang abgewickelt werden konnten. Im konventio- nellen Bereich wird nach einigen Wochen, wenn das nachwach- sende Kleegras eine zu hohe Kon- kurrenz für den Mais darstellt, chemischer Pflanzenschutz aus- gebracht, um die Konkurrenz zu verhindern. Im Biobereich stellte sich der Kleedruck als enorme He- rausforderung heraus, da sich die Wurzeln des Maises nicht wie ge- wünscht entwickeln konnten und auch Nährstoffe und Wasser nur begrenzt aufgenommen werden konnten, weshalb die Entwicklung der Pflanze rasch „eingestellt“ BLICK INS LAND 1/2025

THEMA Resistenzen bei Herbiziden auf dem Vormarsch Die Häufung von Minderwirkungen bei Herbizideinsätzen in vielen Ackerbauregionen veranlasste zu Resistenzuntersuchungen. Viele positive Nachweise verdeutlichten, dass Herbizidresistenzen zu einer immer größeren Herausforderung werden. Wie man sie am besten verhindern kann, analysiert CHRISTIAN EMSENHUBER. Hauptbetroffen sind Ama- rant und Windhalm, vereinzelt Ackerfuchs- schwanz, Weißer Gänsefuß und Kamille. Ein vernünftiges Resis- tenzmanagement ist die Grund- lage für die langfristige Verfüg- barkeit gut wirksamer Herbizide. Das Ausbilden von Resistenzen bei Unkräutern und Ungräsern gegen bestimmte Wirkmecha- nismen von Herbiziden ist ein grundsätzlich natürlicher Vor- gang. Es ist nichts anderes als der evolutionäre Prozess, bei dem sich Organismen an neue Um- weltbedingungen anpassen – in diesem Fall eben an Herbizide. ternativprodukte. Bei Herbizid- resistenzen muss man mangels chemischer Alternativen häufig auf die mechanische Unkrautre- gulierung zurückgreifen. Gewis- se Kulturen sind ohne wirksame Herbizide überhaupt nur sehr eingeschränkt kultivierbar. Un- ter dem Strich sind Resistenzen für den Betriebsführer immer eine unangenehme und meist teure Angelegenheit. Das Ziel der Anwender sollte es sein, Resis- tenzentwicklungen möglichst zu verhindern, indem sie alle verfüg- baren ackerbaulichen Maßnah- men zu einem nachhaltigen Re- sistenzmanagement verknüpfen. Höhere Kosten für Unkraut regulierung Für den Bewirt- schafter bedeuten Resistenzen oft massive Mehrkosten bei der Unkrautregulierung durch mehr Überfahrten oder teurere Al- Resistenzen äußern sich da durch, dass Pflanzenschutzmittel nicht mehr wie gewohnt wirken. Das führt man fälschlicherweise oft auf Fehler in der Anwendung zurück. Um sich wirklich sicher zu sein, kann man mittels einer gezielten Resistenzanalyse der Sache auf den Grund gehen. Am besten nimmt man Kontakt mit der Beratung auf. 2022 wurden auf diesem Wege eine Fülle an Verdachtsfällen beprobt, wo- bei sich diese überwiegend als Herbizidresistenzen herausstell- ten. Die Wirkstoffgruppe der ALS-Hemmer – umgangssprach- lich oft als Sulfonylharnstoffe zusammengefasst – ist hauptbe- troffen von den aktuellen Resis- tenzentwicklungen. Aber auch andere Wirkmechanismen sind nicht vor einer Resistenz gefeit. Herbizide sollen intelligent und nachhaltig eingesetzt werden. Glyphosat vor der Aussaat zur Beseitigung von Altverunkrau- tung beugt wirksam Resistenzen vor, da selektive Herbizide bei größeren Pflanzen oft nur unzu- reichend wirken. Für ein nach- haltiges Resistenzmanagement braucht es die volle Wirksamkeit der eingesetzten Produkte. Auf- wandmengen sollte man deshalb nicht reduzieren. Die Applika- tionstechnik ist zu optimieren und die Witterung besonders zu beachten. Die relative Luftfeuch- tigkeit im Bestand sollte mindes- tens 60 Prozent und die Tempe- ratur maximal 25 °C betragen. Herbizidmaßnahmen früh genug setzen Bei blattaktiven Herbi- ziden ist es besonders wichtig, diese früh genug einzusetzen. Zu große Pflanzen werden oft nicht ausreichend erfasst, wobei sie im schlechtesten Fall auch noch Samen bilden. Ein Beispiel sind gräseraktive Wirkstoffe bei bestockten oder im Schossen be- findlichen Ackerfuchsschwanz-, Raygras- oder Trespenpflanzen F k c o t S e b o d A o t o © : 24 BLICK INS LAND 1/2025

PFLANZENSCHUTZ im Mais oder Getreide. Die Be- kämpfung ist dann oft mangel- haft und kann längerfristig zu Resistenzen führen. Wie bei ei- ner Fruchtfolge muss auch die Herbizid abfolge abwechslungs- reich sein. Hier zählen nicht die Produktnamen, sondern die Wirkstoffe und Wirkmechanis- men, die sich dahinter verbergen. Wirkmechanismen In den je- weiligen Beratungsbroschüren, wie zum Beispiel dem Feldbau- ratgeber, sind die Buchstaben- kürzel der Wirkmechanismen der Herbizide angeführt, ange- geben als HRAC-Codes. Diese lauten zum Beispiel „A“ für AC- Case-Hemmer, „B“ für ALS-Hem- mer oder „O“ für Wuchsstoffe. Die Wirkmechanismen A und B gelten als hochresistenzanfällig. Um ein besseres Gefühl für die Resistenz anfälligkeit der eigenen Frucht- und Herbizidabfolge zu bekommen, ist es ratsam, bei- de in einer Tabelle zu notieren. Nehmen zum Beispiel Wirkme- chanismus A oder B mehr als 50 Prozent der Anwendungs- häufigkeit ein, so besteht Hand- lungsbedarf. Die Sommer- und Winterungen sind gesondert zu beurteilen. Besonders bei Som- merungen wie Soja, Sonnen- blume, Conviso-Rübe und Mais werden gerne ALS-Hemmer im Nachauflauf eingesetzt. Wird bei diesen Fruchtfolgegliedern die Herbizidabfolge zu einseitig, brin- gen Vorauflaufprodukte und Bo- denwirkstoffe oft die gewünsch- te Abwechslung. Aufgrund ihrer meist geringen Resistenzanfäl- ligkeit sollten diese die Basis der Herbizideinsätze zum Beispiel in Soja oder Sonnenblume sein. Herbstherbizide beugen Resis- tenzen vor. Im Wintergetreide sind neben Wuchsstoffen oft Herbstherbizide die einzig sinn- volle Alternative zum Wirkme- chanismus A oder B. In der Praxis werden Gräserherbizide gegen schwerbekämpfbare Ungräser im Frühjahr vielfach zu spät ein- gesetzt. Der optimale Zeitpunkt liegt in den ersten Tagen, an de- nen die Vegetation startet. Für die eigentliche Unkrautbekämp- fung ist dieser Zeitpunkt meist zu früh, weshalb man sich oft für verspätete Termine entscheidet. Unter den schwierigen Witte- rungsbedingungen im Frühjahr 2023 spiegelte sich dieser Um- stand durch schlechte Erfolge bei der Ungrasbekämpfung wi- der. Gerade bei der Ungräserbe- kämpfung sind bodenwirksame Herbizide im Herbst die oft ein- zige Alternative zu resistenzan- fälligen Produkten, wie zum Bei- spiel Atlantis OD, Axial 50, Avoxa, Broadway oder Husar Plus. Der Herbst sollte die Basis der Ungrasbekämpfung sein. Es muss klar sein, dass die Früh- jahrsprodukte bestmöglich zu schonen sind. Nur so hat man künftig einen Plan B für das Frühjahr, falls doch noch etwas korrigiert werden muss. Für eine gute Gräserwirkung im Herbst braucht es neben einem gut ab- gesetzten, feinen Saatbett und entsprechender Bodenfeuchtig- keit unbedingt den optimalen Einsatzzeitpunkt. Dieser sollte sich speziell im Falle von Acker- fuchsschwanz, Raygräsern und Trespen auf deren Entwicklungs- zustand und nicht unbedingt auf die Entwicklung der Kultur- pflanzen richten. Als optimaler Termin gilt das Durchstoßen, sprich Auflaufen der Ungräser. Verspätete Einsatzzeitpunkte bei bereits aufgelaufenen Ungräsern mit mehreren Blättern oder bei Unkräutern, die über das 2-Laub- blatt-Stadium hinaus entwickelt sind, können zu Minderwirkun- gen führen. Die Basis der Ungras- bekämpfung im Herbst ist der Wirkstoff Flufenacet, der hohe Ansprüche an die Bodenfeuch- tigkeit stellt. Unter trockenen Bedingungen können deshalb Minderwirkungen auftreten, was wiederum gut wirksame Herbizi- de für das Frühjahr als Korrektur- möglichkeit erfordert. DI Christian Emsenhuber, Pflanzenschutz e xperte in der LK Niederösterreich Daxur® Hält die Balance zwischen leiwander Leistung und leiwandem Preis - Proﬁ gegen Halmbruch, Septoria und Rostarten - Beste Wirkung zu einem fairen Preis - Depot-Effekt für langanhaltenden Schutz und physiologische Vorteile www.agrar.basf.at Zulassungs-Nr.: 4454-0 | Pﬂanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor der Verwendung stets Etikett und Produkt- information lesen. Warnhinweise und -symbole beachten. BLICK INS LAND 1/2025 25

BIOENERGIE Hackschnitzel aus Käferholz Die Käferholzmengen sind teilweise so hoch, dass eine rechtzeitige Holzabfuhr nicht immer möglich war. Eine Lösung kann auch das Hacken von befallenem Käfer-Stammholz sein. D er Holzmarkt kann die Mengen an befallenem und aufgearbeitetem Holz teilweise nicht mehr aufneh- men, so dass eine rechtzeitige Holzabfuhr vor Ausflug der Bor- kenkäfer nicht immer garantiert werden kann. Da der Einsatz von Pflanzen- schutzmitteln nicht immer mög- lich oder gewollt war, wurde auch befallenes Stammholz zur Borkenkäfertherapie gehackt, auch ohne die sonst übliche an- schließende thermische Verwer- tung. Um die Wirksamkeit dieser mechanisch-technischen Wald- schutzmaßnahme zu überprü- fen, wurde im Spätsommer 2020 ein Versuch im Südschwarzwald durchgeführt. Neben der Wirksamkeit des me- chanischen Hackvorgangs auf die beiden wichtigen Borken- käferarten an der Fichte, Buch- drucker (Ips typographus) und Kupferstecher (Pityogenes chal cographus), wurde ein möglicher Temperatur effekt durch das Ab- decken der Hackschnitzelhaufen mit schwarzer Silofolie unter- sucht. Außerdem wurde über- prüft, ob aus flächig verblasenen Hackschnitzeln noch Borkenkä- fer ausfliegen. Aus allen Hackschnitzelhaufen so- wie den flächig verblasenen Hack- schnitzeln konnten noch Borken- käfer ausfliegen. Die Anzahl der Buchdrucker war jedoch in allen Fällen so gering, dass die Wirk- samkeit der therapeutischen Maß- nahme Hacken befriedigend ist. Beim Kupferstecher ergab sich ein anderes Bild: Hier wurden so- wohl bei zu Haufen aufgeschüt- teten Hackschnitzeln als auch bei den flächig verblasenen Hack- schnitzeln teilweise sehr viele Kupferstecher gezählt. Die Zahl der Kupferstecher übersteigt in mehreren Behandlungen die An- zahl der Kupferstecher, die aus als Kontrollgruppe dienenden ungehackten Stämmen ausgeflo- gen sind. Somit ergibt die Behandlung in diesen Fällen negative Wirksam- keiten, also zumindest im beob- achteten Versuchszeitraum hö- here Ausflugzahlen. Außerdem konnte eine Weiterentwicklung der Kupferstecher innerhalb der Haufen von weißen Stadien hin zum Jungkäferstadium gezeigt werden. Durch die Aufzeichnung der Temperaturen innerhalb der Hackschnitzelhaufen im Ver- suchszeitraum von Mitte August bis Oktober konnte gezeigt wer- den, dass für die Borkenkäfer letale Temperaturen auch durch Abdecken mit einer schwarzen Folie nicht erreicht wurden. Hin- weise auf einen anfangs vermu- teten Gärprozess („Kompostef- fekt“) konnten nicht gefunden werden. Die Ergebnisse konnten die Wichtigkeit der Unterscheidung zwischen den Borkenkäferarten zwecks einer waldschutzfach- lichen Bewertung der mecha- nisch-technischen Maßnahme Hacken von befallenem Stamm- holz zeigen. Bezogen auf den Buchdrucker kann die Behandlung Hacken als therapeutische Maßnahme grundsätzlich empfohlen wer- BLICK INS LAND 1/2025 Pöllinger Heizungstechnik GmbH Spezialist für Biomassefeuerungen von 15 KW–6000 KW Ansprechpartner für:  Planung  Bau  Service  Optimierung, Instand- setzung von bestehenden Feuerungsanlagen diverser Hersteller  Fertigung von Schnecken, Wärmetauschern, Rauch- gasreinigungsanlagen Roste und Steuerungen  feuerfeste Ausmauerun- gen der Brennkammern Heizungstechnik GmbH Industriestraße 12 A-3200 Ober-Grafendorf Tel. 02747/210 88 • Fax: DW 14 www.poellinger.at 26 k c o t S e b o d A © : s o t o F

BIOENERGIE Guntamatic baut die innovativsten Hackschnitzel heizungen?! T reppenrost- anlagen sind aus der Großan- lagentechnologie für ihren beson- ders sparsamen Verbrauch, für ei- nen guten Asche- ausbrand und für eine perfekte Leistungs- und Glutbettanpassung bekannt. Guntamatic setzt diese TOP-Tech- nologie seit fast 20 Jahren auch für kleinere Hackschnitzelanlagen ein. Mit den neuen BIOCHAR-Modulen (welche bei neuen Geräten auch nachrüstbar sind) setzen die Kleinan- lagen als weltweit erste CO2- Minus- Heizungen erneut Maßstäbe. So kann damit auch eine besonders sau- bere Bio-Pflanzenkohle für landwirt- schaftliche Böden erzeugt werden. Entscheiden Sie sich jetzt für die Hackschnitzelheizung der Zukunft und nutzen Sie bei einem Umstieg von einem Allesbrenner Förderun- gen von bis über € 18.000,– bezie- hungsweise bei einem Austausch Ihrer alten Holz- oder Hackschnit- zelheizung Förderungen von bis über € 5.000,–. Erhältlich bei allen guten Biomasse-Installateuren. INFORMATION: office@guntamatic.com oder Tel.: 0 7276/2441-0 G N U T L A H C S N I E E H C I L T L E G T N E den. Dennoch wird auch hier nach Möglichkeit das Aufschüt- ten zu Haufen samt Folienabde- ckung empfohlen. Grund hierfür sind Hinweise auf eine anlocken- de Wirkung von Hackschnitzeln, welche mit dem Aufschütten zu Haufen punktförmig konzent- riert wird und leichter zu überwa- chen ist. Die Behandlung Hacken kann beim Kupferstecher nicht ohne Einschränkungen als therapeu- tische Maßnahme empfohlen werden. Durch die teilweise ho- hen Ausflugzahlen ergeben sich unzureichende Wirkungen des mechanischen Hackvorgangs. Eine Abdeckung mittels Folie weist teilweise sogar höhere Ausflugzahlen als die Kontroll- gruppen auf, so dass ein vorzei- tiges Entfernen der Folie eine Verschlimmerung der Situation darstellen würde. Daher kann das Hacken bei vorkommendem Kupferstecher, was vorab zu prü- fen ist, nur in Kombination mit dem Aufschütten zu Haufen und der anschließenden Folienabde- ckung als Ausflugbarriere min- BLICK INS LAND 1/2025 destens bis über den Ausflug der folgenden Generation hinaus als hinreichend wirksam eingestuft werden. Es soll erwähnt werden, dass Kupferstecher in diesem Versuch künstlich mithilfe von Phero- monen auf das stärkere Stamm- holz gelockt wurden, das in der Praxis von dieser Art nicht vor- zugsweise aufgesucht wird. Die Empfehlungen hinsichtlich des Kupferstechers gelten aber auch für das Hacken von schwachen Sortimenten sowie Kronenrest- hölzern. Aufgrund der in der Regel klei- neren und in den letzten Jahren ebenfalls sehr häufigen Borken- käferarten an der Weißtanne sind im Analogieschluss zu den vorgestellten Ergebnissen auch hier die Empfehlungen zum Kup- ferstecher anzuwenden. Da eine Weiterentwicklung des Kupferstechers innerhalb der Hackschnitzel über den Ver- suchszeitraum gezeigt werden konnte, sind nach Möglichkeit die Paramater des Hackens so zu wählen, dass möglichst kleine Hackschnitzel entstehen. Inwie- fern diese Maßnahmen jedoch tatsächlich Einfluss auf die Mor- talität und Entwicklung des Kup- ferstechers haben, kann aktuell nicht abschließend beantwortet werden. Gleiches gilt für die Entwick- lung letaler Temperaturen in Hackschnitzelhaufen zu einem früheren Zeitpunkt im Jahr mit intensiverer Sonneneinstrah- lung. Die gezielte Erzeugung eines Gärprozesses innerhalb der Hackschnitzelhaufen ist ab- hängig von dessen Größe (Höhe und Breite), der Witterung und wesentlich auch von der Zusam- mensetzung des Hackguts, ins- besondere vom Grünanteil der Nadeln. Deshalb wird die Wahr- scheinlichkeit, dass Gärprozesse erreicht werden, die auf die Bor- kenkäfer schädlich wirken, beim Hacken von vorwiegend Stamm- holz potenziell als eher gering eingestuft. Quelle: Forstliche Versuchs und Forschungsanstalt BadenWürttemberg neu: K6-Hackrotor >Grobhackgut >Feinhackgut 27

NOTSTROM Wenn der Strom ausfällt, steigt die Spannung! Ein Stromausfall durch Unwetterereignisse kann in kurzer Zeit enorme Schäden für einen landwirtschaftlichen Betrieb verursachen. Milchviehbetriebe sind besonders von den Auswirkungen eines längerfristigen Stromausfalls betroffen. Landwirtinnen und Landwirte müssen daher für diese Notsituation gewissenhaft planen und rechtzeitig umfassende Vorkehrungen treffen. Von Wolfgang Turk P roblematisch wird die Si- tuation bereits bei einer Strom unterbrechung von 120 Minuten: Am Hof sind Stall- belüftungen innerhalb dieses Zeitraumes mit Notstrom zu versorgen, damit die Belüftung gewährleistet ist. Wenn die Ver- sorgung mit elektrischer Energie über diesen Zeitraum hinaus aus- fällt, dann müssen Melkanlagen und Futterversorgungen von Stallungen ebenfalls mit Genera- toren gespeist werden. Zapfwellengeneratoren sind meistens die erste Wahl zur Her- 28 stellung einer Notstromversor- gung am landwirtschaftlichen Hof. Die unterschiedlichen Ge- neratortypen, die eingesetzt werden, sind im Folgenden auf- gelistet: Tragbare oder mobile Kleingene ratoren Geräte mit einer Leistung von ca. 0,5 bis 18 kVA werden entweder mit Benzin- oder Die- selmotoren betrieben. Mit diesen Generatoren können wichtige Kleinverbraucher wie Heizkessel, Umwälzpumpen oder Beleuch- tungen versorgt werden. Diese Kleingeneratoren sind nur für Geräte und Einrichtungen mit ge- ringem Energiebedarf ausgelegt. Mobile Generatoren Diese Ge- räte haben eine Leistung von ca. 5 kVA bis 1.000 kVA. Diese sind entweder auf Fahrzeugen aufgebaut oder in Containern installiert. Daher werden diese leistungsstarken Generatoren meistens mit Dieselmotoren an- getrieben. Sie werden im Katast- ropheneinsatz, zeitlich begrenzt auf Großbaustellen ohne Netzan- schluss oder bei größeren Veran- staltungen zur mobilen Energie- versorgung eingesetzt. ZapfwellenUniversalgenera toren Die Leistung dieser Geräte liegt im Bereich von ca. 6 kVA bis 60 kVA. Sie werden mit dem am Hof vorhandenen Traktor über die Zapfwelle angetrieben. Die- se Generatoren eignen sich für die Betriebsart „Feldbetrieb“, wo einzelne Geräte wie Kreis- sägen, Schweißgeräte oder Mo- toren direkt versorgt werden. Solche Stromerzeuger müssen staub- und wassergeschützt BLICK INS LAND 1/2025 k r u T , k c o t S e b o d A © : s o t o F

NOTSTROM Abb. 4: Die Zuleitung sollte immer griffbereit am Generator sein. Fazit Notstromsituationen soll- ten in der Landwirtschaft ge- wissenhaft durchdacht und die Risiken bewertet werden, somit sollte kritisch evaluiert werden, für welche Einrichtungen und Maschinen Notstrom zwingend erforderlich ist. Weiters ist es essenziell, regelmäßig auch ei- nen Probelauf mit dem Aggre- gat durchzuführen, dabei wird die sichere Handhabung und die Funktion des Stromerzeugers getestet. Ein Stromausfall kann jederzeit eintreten. Um diese Zeit unabhän- gig vom öffentlichen Stromnetz überbrücken zu können, sollte vorsorglich eine Ersatzstrom- einspeisestelle vom Fachmann installiert und ein Ersatzstrom- aggregat angeschafft werden. Ing. Wolfgang Turk, Landwirtschafts kammer Niederösterreich da diese Isolierung sehr wider- standsfähig gegenüber mechani- schen Einwirkungen und Beschä- digungen ist. Dieser Kabelmantel ist der lebenswichtige Schutz vor elektrischem Schlag beim Einspeisebetrieb des Notstrom- generators. Kein Strom? Kein Problem! Zapfwellengeneratoren 13 - 160 kVA www.schneeberger.at | +43 7748 2543 29 Abb. 2: Zapfwellengenerator mit 28 kVA Abb. 3: Anschlusskasten mit Feld-/Hausbetrieb und Nieren geprüft. Nach er- folgreichem Testlauf wird ein Prüfprotokoll erstellt und die korrekte Funktion der Schutz- maßnahmen wird von der Elekt- rofachkraft bestätigt. Zuleitung – Einspeisekabel Die Leitung vom Aggregat zur Ein- speisesteckdose ist die Haupt- schlagader der Energieversor- gung, aus diesem Grund sollte auf diese Verbindung auch ent- sprechendes Augenmerk ge- legt werden. Leitungslänge und Querschnitt müssen von einem Elektrounternehmen ausgelegt und dimensioniert werden. Da- bei soll die Zuleitung in ausrei- chender Länge hergestellt wer- den, damit der Traktor an einem geeigneten Standort betrieben werden kann. Es sollte eine Mantelleitung H07BQ-F verwendet werden, Abb. 1: Universalgenerator mit 6 kVA Leistung sein und die Schutzart IP 44 aufweisen. Weiters muss eine Isolationsüberwachung verbaut sein, daher ist beim mobilen Ein- satz kein Erdspieß erforderlich. Die Betriebsart „Hausbetrieb“ eignet sich zum Versorgen der gesamten Betriebsanlage des Hofes. Planung einer Notstromeinspei sestelle Der Einspeisepunkt soll so gewählt werden, dass eine sichere Versorgung mit dem Ag- gregat bei allen Wetterbedingun- gen gewährleistet ist. Steckvor- richtungen zum Einspeisen des Stromes müssen geschützt vor Regen unter einem Vordach oder in einer Hauseinfahrt angebracht werden. Die Traktorabgase müs- sen ungehindert entweichen können, damit ein störungsfreier Betrieb über einen längeren Zeit- raum möglich ist. Planung und Ausführung der Notstromeinspeiseinstallation Konzessionierte Elektrounter- nehmen dürfen eine Einspeise- stelle installieren und anschlie- ßend fachgerecht in Betrieb nehmen. Jede Installation muss einen Notstromumschalter, eine Netzwiederkehranzeige und eine geeignete Einspeisesteckdose aufweisen. Das Aggregat mit der fachge- recht installierten Einspeisestel- le muss durch den Elektrotech- niker fachgerecht geprüft und abgenommen werden, dabei wird ein Probelauf mit dem Ge- nerator durchgeführt und alle Funktionen werden auf Herz BLICK INS LAND 1/2025

LANDTECHNIK Sicher mit dem Frontlader arbeiten In vielen landwirtschaftlichen Betrieben werden Ladevorgänge mit vorhandenen Traktoren erledigt, an denen ein Frontlader angebaut ist. Hier erhalten Sie Sicherheitshinweise zum Arbeiten mit dem Frontlader. G ing es früher hauptsäch- lich um die Erleichterung bei der Hubarbeit, z. B. beim Verladen des betriebseige- nen Festmistes, so bieten moder- ne Frontlader mit hydraulischer Gerätebetätigung und weiteren Arbeitsbewegungen heute in Verbindung mit verschiedenen Werkzeugen eine Unterstützung bei einer Vielzahl von Arbeitsein- sätzen. Dabei muss auch immer eine ausreichende Sicherheit für den Fahrer und gegebenenfalls auch für nebenstehende Personen vorhanden sein. Es gibt immer wieder Unfälle beim An- und Ab- bauen von Arbeitswerkzeugen sowie beim Einsatz aufgrund von nicht korrekt verriegelten Werk- zeugen. Es ist darauf zu achten, dass mit den Arbeitswerkzeugen nur die Arbeiten durchgeführt werden, für die sie vom Hersteller vorge- sehen sind. Mit einer TraktorFrontlader ArbeitswerkzeugKombination dürfen etwa keine Pfähle einge- drückt werden. Beim Weidezaun- bau ereigneten sich schwerste Unfälle mit nicht verriegelten 30 Werkzeugen, die sich beim Ein- drücken der Weidezaunpfähle von der Frontladerschwinge lös- ten. Nebenstehende Personen wurden dabei tödlich verletzt. Besonders beim Handling von stapelbaren Gütern, zum Beispiel Großballen oder Gemüsekisten, besteht die Gefahr, dass Gegen- stände auf den Fahrerplatz fal- len. Allein der Einsatz geeigne- ter Werkzeuge reicht nicht aus, um dieses Risiko zu minimieren. Auch Fehlanwendungen müssen berücksichtigt werden, weshalb zusätzliche Sicherheitslösungen notwendig sind. Aktuell arbeiten die Experten der Landtechnik- industrie und des Arbeitsschut- zes an Lösungsansätzen für mehr Sicherheit. Um das Risiko von Verletzungen durch herabfallende Gegenstän- de zu reduzieren, sollten Trakto- ren mit Frontladern mit einer der folgenden Einrichtungen ausge- rüstet sein: – Kabine: Eine vollständig ge- schlossene Fahrerkabine bietet den besten Schutz. – 4-Pfosten-Überrollschutzvor- richtung (USV): Bietet zusätz- lichen Schutz im Vergleich zur 2-Pfosten-Version – Separate Schutzstruktur (OPG) – Hubhöhen- und Gewichtsbe- grenzung: Könnte die Gefahr durch zu hoch oder zu schwer geladene Gegenstände verrin- gern Durch Anwachsen von Traktoren und Frontladern, die zunehmen- den Hubkräfte und eine große Verbreitung der hydraulischen Gerätebetätigung sind Frontlader und Werkzeuge so schwer ge- worden, dass der An- und Abbau des Frontladers häufig mit Hilfe hydraulischer Unterstützung er- folgt. Schnellkuppler auf der me- chanischen und der hydraulischen Seite erleichtern und beschleuni- gen dabei nicht nur den Kuppel- vorgang, sondern sind auch ein wichtiger Beitrag für sicheres An- und Abkuppeln geworden. Der An- und Abbau darf nur durch den Fahrer erfolgen. Um eine ausreichende Standfestig- keit zu erreichen, ist der Frontla- der nur mit ausreichend schwe- rem, gekoppeltem Werkzeug abzustellen. Für die Transportstellung des Frontladers am Traktor wäh- rend der Straßenfahrt gibt es zwei Möglichkeiten – oben oder unten. Sichere Fahrt zum Einsatzort In der oberen Stellung wird die Frontladerschwinge soweit an- gehoben, dass sich das Arbeits- werkzeug höher als zwei Meter über der Fahrbahn befindet. BLICK INS LAND 1/2025 k c o t S e b o d A © : o t o F

LANDTECHNIK Dadurch wird die Gefährdung an- derer Verkehrsteilnehmer verrin- gert. Für den Fahrer können sich aber Sichtfeldeinschränkungen ergeben. In der angehobenen Stellung können Höhen deutlich über vier Meter erreicht werden, so dass darauf beim Durchfahren von Unterführungen, Stromlei- tungen und Ampelanlagen ge- achtet werden muss. In Bezug auf die Fahrstabilität ist die untere Transportstel- lung durch eine tiefere Lage des Schwerpunkts von Vorteil. Das Sichtfeld ist für den Fahrer we- niger eingeschränkt. Allerdings ist die untere Transportstellung mit Gefahren für andere Ver- kehrsteilnehmer verbunden und bedarf besonderen Verhaltens. So werden die standardmäßi- gen Scheinwerfer verdeckt, so dass mit der Nutzung der oberen Scheinwerfer auf eine einsatzbe- dingte Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h zu achten ist. Ar- beitswerkzeuge mit Kanten und Zähnen sind durch Schutzvorrich- tungen in der unteren Transport- stellung abzudecken. Anbau des Arbeitswerkzeugs Nur in Verbindung mit einem Arbeitswerkzeug kann die Trak- tor-Frontlader-Kombination Arbeit verrichten. Unterschied- liche Güter bedingen oftmals angepasste Arbeitswerkzeuge, so dass während eines Einsat- zes auch mehrmals die Arbeits- werkzeuge gewechselt werden müssen. Von Vorteil sind dabei hydrauli- sche Verriegelungen der Arbeits- werkzeuge, da sie ohne Verlas- sen des Fahrerplatzes betätigt werden können. Dabei ist die Kontrolle der Verriegelung sehr wichtig. Nicht ausreichend ver- riegelte Arbeitswerkzeuge haben zu Unfällen geführt, indem sich während des Einsatzes das Werk- zeug vom Frontlader gelöst hat. Die Kontrolle der richtigen Positi- on der Verriegelungsbolzen muss dabei unbedingt auch deren rich- tige Lage in den Riegelösen des Arbeitswerkzeugs beinhalten. Hier wird dringend eine Kont- rolle empfohlen, indem z. B. das Arbeitswerkzeug auf den Boden gedrückt wird. BLICK INS LAND 1/2025 Bis in die Spitzen durchdacht Amazone hat im Rahmen der Austro Agrar in Tulln seinen neuen Anbau-Volldrehpflug Teres 200 enthüllt. Damit erweitert man das Portfolio im mittleren Segment für Traktoren bis zu einer Leistung von 200 PS. I n der Grundausstattung ver- fügt der Teres 200 über eine hydraulische Arbeitsbreiten- verstellung. Die Überlastsiche- rung erfolgt wahlweise beim Produkttyp Teres 200 V über Scherbolzen oder beim Teres 200 VS hydraulisch. Beide Vari- anten sind jeweils mit vier oder fünf Scharen erhältlich. Der Pflug zeichnet sich laut dem Herstel- ler durch eine einfache Einstel- lung, hohe Leichtzügigkeit und sehr gute Arbeitsergebnisse aus. Der Teres ist mit dem SpeedBla- de-Pflugkörper mit patentiertem Streichblech-Vorderteil ausge- stattet. Dieses sorgt für einen deutlich geringeren Verschleiß am Hauptkörper auch bei hohen Pfluggeschwindigkeiten. Serienmäßig ist er mit einer stu- fenlosen hydraulischen Arbeits- breitenverstellung und Vorder- furchenanpassung ausgestattet. So kann die Vorderfurche be- quem vom Traktorsitz aus ein- gestellt und bei wechselnden Böden oder in Hanglagen ange- passt werden. Auch die Arbeits- breite kann der Fahrer sehr be- quem über das Steuergerät des Traktors hydraulisch und stufen- los je nach Körperlängsabstand von 30 cm bis 50 cm oder 33 cm bis 55 cm je Körper ändern. Dank des Parallelogramms und der hydraulischen Verbindung zwischen Arbeitsbreitenzylin- der und Vorderfurchenzylinder gelingt ein exaktes Anschluss- pflügen mit einem perfekten Arbeitsbild. Die Überlastsicherung erfolgt beim Teres 200 V über die be- währten Scherbolzen mit einer Abscherkraft von 4.400 kg. Bei intensiven Einsatzbedingungen sorgt der Teres 200 VS mit hy- draulischer Überlastsicherung für ein ruhiges und materialschonen- des Arbeiten. Auslösekräfte von bis zu 2.000 kg können je nach Einsatzbedingungen stufenlos zentral oder dezentral für jeden Körper einzeln geregelt werden. Durch das Rahmenrohr mit den Maßen 120 x 120 x 10 mm weist der Teres eine hohe Stabilität bei gleichzeitiger Leichtigkeit auf. Die gelagerte Anbauachse Pro- tectShaft mit integrierter Kugel sorgt demnach für geringeren Verschleiß. Die Gelenklager ha- ben eine dämpfende, material- schonende Wirkung am Vorge- wende und bei der Straßenfahrt. Punkten kann der Teres außer- dem mit dem schonenden Wen- desystem SmartTurn. Über den verbauten Rahmenschwenkzy- linder erfolgt ein verschleißarmer Drehvorgang in kürzester Zeit ohne Veränderung der Arbeits- breite. STEFAN NIMMERVOLL www.amazone.de 31 e n o z a m A © : o t o F

FIRMEN BERICHTEN BKT: Partner von Farming Simulator 25 E in aktualisiertes Reifensor- timent des multinationalen Unternehmens BKT ist in dem be- liebten Videospiel der Landwirt- schaftssimulationen enthalten: von maßgeschneiderten Traktoren bis hin zu dynamischen Anzeigen – auf diese Weise stärkt die Marke die Ver- bindung zwischen Technologie und Landwirtschaft. Nach dem Erfolg der ersten E-Sport-Erfahrung mit Landwirt- schafts-Simulator 22 verstärkt BKT nicht nur seine Präsenz in der vir- tuellen Welt, sondern erkennt und fördert auch die Bedeutung eines stetig wachsenden Sektors, der in der Kommunikation mit neuen Gene- rationen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Entscheidung, in E-Sports und Gaming zu investieren, spiegelt BKTs Augenmerk auf ein dynamisches und leidenschaftliches Publikum wider, das ein Schlüssel für die Zukunft ist. Mit exklusiven Inhalten und innova- tiven Lösungen unterstreicht BKT seine Führungsrolle nicht nur auf landwirtschaftlichen Feldern, son- dern auch in der virtuellen Welt und erweitert den Dialog mit einer globa- len Gemeinschaft, welche die Werte Innovation und Fortschritt teilt. INFORMATION: www.bkt-tyres.com Biofach mit Neuheiten und Trends Vom 11. bis 14. Februar 2025 trifft sich die internationale Bio-Com- munity auf der BIOFACH, Weltleit- messe für Bio-Lebensmittel, vor Ort in Nürnberg und online. Auf ihrem jährlichen Messe- Highlight tauchen Gleichgesinnte ein in die Neuhei- ten und Trends. Sie profitieren von Informationen und Wissen sowie echter Begegnung und Networking, genießen mit allen Sinnen und gestal- ten gemeinsam die Zukunft der Bio- Branche. Der BIOFACH Kongress rückt 2025 drei zentrale Hebel für eine sichere Lebensmittelversorgung in den Fo- kus: Nachhaltigkeit als steuerndes Kriterium in der Finanzwelt, die öf- fentliche Hand als Treiber für mehr Bio sowie die Vermarktung von Bio-Lebensmitteln mit überzeugen- den Geschichten. Weitere Highlights sind zudem Innovationen, Trends und Newcomer, sortimentsspezifi- sche Erlebniswelten, der Angebots- bereich Unverpackt sowie zielgrup- penorientierte Foren, beispielsweise für die Außer-Haus-Verpflegung oder den Fachhandel. INFORMATION: www.biofach.de AGROTEL: Optimales Stall- klima im Winter A GROTEL Windschutz-Curtains und -Tore erleichtern die Win- termonate im Stall. Warum? Sie schützen vor eisigem Wind, Zugluft und Regen, wodurch ein angeneh- meres Stallklima entsteht. Dank der regulierbaren Luftzufuhr bleibt die Luftqualität konstant. Dies fördert nicht nur die Gesundheit der Tiere, sondern auch des Landwirts. Für die tägliche Arbeit bedeuten die flexiblen Systeme eine enorme Arbeitserleich- terung: Sie sind individuell auf das Bewirtschaftungskonzept angepasst und per Funk- oder App-Steuerung zu bedienen. AGROTEL Windschutz- lösungen aus robusten Materialien trotzen extremen Witterungsbedin- gungen und bieten eine kosteneffizi- ente, langlebige Lösung, um Komfort und Effizienz im Stall zu steigern. INFORMATION: www.agrotel.eu Claas: NIGHT EDITION für ARION und AXION M it der exklusiven NIGHT EDITION können Landwirte und Lohnunternehmer ab sofort ei- nen optisch aufgewerteten ARION und AXION Traktor mit besonde- rer Ausstattung erwerben. „Stark in Leistung, Design und Preis? Challenge accepted“ lautet das Mot- to der zeitlich limitiert erhältlichen Sonder edition. Design und Kabinenausstattung mit hochwertigen Materialien und mo- dernsten Entertainmentsystemen sowie Individualisierungsmöglich- keiten spielen für das Wohlsein des Fahrers und der Identifikation mit „seinem“ Traktor eine immer wichti- gere Rolle. CLAAS antwortet auf diese Markt- anforderungen mit der neuen NIGHT EDITION für die stufenlos-leistungs- verzweigt fahrenden ARION 550 CMATIC und 660 CMATIC sowie AXION 830 CMATIC, 870 CMATIC, 930 CMATIC und 960 CMATIC. Die NIGHT EDITION zeichnet sich äußerlich durch eine cc-graue Farb- gebung der Felgen, des Dachs sowie der seitlichen Motorverkleidungen aus. Der CLAAS-Schriftzug an den Seiten der Motorhaube ist in wei- ßem Farbton auf cc-grauem Unter- grund gehalten. Der NIGHT EDITION- Schriftzug ist wertig auf den Seiten der Motorhaube platziert, das Emb- lem oberhalb des Fahrlichts rundet das äußere Design ab. INFORMATION: www.claas.com Bitte beachten! In einem Teil dieser Ausgabe finden Sie eine Beilage des Österr. Unabhängigen Bauernverbands Salzburg. BLICK INS LAND 1/2025 Gesucht: Hendlmäster! Die Geflügelzucht ist ein Zu- kunftsbereich in der Landwirt- schaft mit steigender Nachfrage und guten Erträgen. Hubers Landhendl engagiert sich als führender, öster- reichischer Geflügelbetrieb verstärkt für das Tierwohl. Er investiert viel in Haltungsbedingungen, die über die gesetzlichen Normen hinausgehen. Geringere Belegdichten verbessern die Gesundheit der Tiere, digitale Technologien erleichtern die Arbeit. Hubers Landhendl sucht Landwirte, die umsatteln wollen und an einem Neueinstieg in die Hendl mast inter- essiert sind. INFORMATION: Melden Sie sich bei Peter Kaiser, Tel.: +43/664/88 14 98 62 MOLL-MOTOR: Zapfis sofort lieferbar! M OLL-MOTOR produziert Zapf- wellenstromerzeuger für Feld- und Hausbetrieb bis 62,5 kVA Leistung. Höchste Regelgüte stellt Strom in Netzqualität bereit, auch für empfindliche Geräte. 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Inkludiert auch die Veröffentlichung auf der Homepage von BLICK INS LAND – www.blickinsland.at Chiffregebühr Postzustellung Bild/Foto 4c Logo 4c Mindestgebühr für eine Kleinanzeige € 4,– € 4,– € 90,– € 9,– € 22,– Alle Preise zuzüglich 20 % MWSt. Einfach ausfüllen, ausschneiden und einsenden an: BLICK INS LAND, Florianigasse 7/14, 1080 Wien Telefon 01 / 581 28 90-0, Telefax 01 / 581 28 90-23, oder per E-Mail an office@blickinsland.at Texte werden ausschließlich schriftlich angenommen! Nächste Erscheinungstermine:  Februar: Annahmeschluss: 22.01.2025  März: Annahmeschluss: 19.02.2025 (bitte gewünschte Ausgabe ankreuzen) BITTE IN BLOCKSCHRIFT AUSFÜLLEN! Text: Partner suche Neues Jahr – Neues Glück Wir unterstützen Damen und Herren bis 85+ bei der Partnersuche. 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Landwirtstochter mit HAK-Matura (Bilanzbuchhal- terin in einer Buchführungs- firma für land- u. forstwirt- schaftliche Betriebe), ledig, 171 cm, schlank, dunkel- u. langhaarig, attraktiv, gepflegt, mit gutem Auftreten, von einem Gutshof stammend, mit schöner Mitgift, Kontakt: Partnerstudio Hofmann, 0664/111 62 53 Bin die Frieda, 47 J., schuld- los geschieden, 167 cm, schlank, brünett, ehemalige Kassiererin – dzt. Hausfrau und wohne in einem Reihen- haus mit Garten. Dieses möchte ich aber verkaufen, alte Erinnerungen zurück- lassen und wegziehen. Bin eine gute Köchin und Wirt- schafterin und fühle mich auch noch fit genug, um auf einer kleinen Landwirtschaft mitzuhelfen! Partnerstudio Hofmann, 0664/111 62 53 Maria, 38 Jahre, naturver- bunden, herzlich und unter- nehmungslustig, wünscht sich einen bodenständigen Partner mit Sinn für Familie und gemeinsame Zukunft. Sie liebt das Landleben und Spaziergänge durch Wald und Wiese. Tel.: 0664/3246688 www.sunshine-partner.at Welchem alleinstehenden, kinderlosen Landwirt geht es genauso? Bin 37 J./168 cm, ledig, schlank, blond, ehrlich, treu, mit christlicher Lebens- einstellung, Molkerei- arbeiterin (Landwirtstoch- ter) und wünsche mir innig eine eigene Familie mit zwei Kindern. Würde Dir gerne Haushalt, kochen und die Arbeit im Garten und Stall abnehmen. Kann überall hinziehen! Partnerstudio Hofmann, 0664/111 62 53 UNGARINNEN, Slowakinnen, Russinnen, Asiatinnen, treu, häuslich, bildhübsch, deutschsprachig, suchen Lebenspartner. Partnerbüro Intercontact, 0664/308 58 82 Das vielseitige Bauernhof- leben mit seinen Traditionen, Bräuchen, Tieren, Natur, Wald und dem bäuerlichen Alltag möchten ich, Birgit, 36 J., ledig, schlank, blond, häus- lich, fleißig, mit Sonne im Herzen, Kindergärtnerin, und meine 4-j. Tochter (Geschwis- terchen noch erwünscht) auf Deinem tierwohlorientierten Milchviehbetrieb erfahren! Partnerstudio Hofmann, 0664/111 62 53 Irgendwann, Irgendwo, Irgendwie werden wir uns einmal sehen, aber darauf will ich nicht länger warten! Heiße Roswitha, bin 40 J. alt, Pflege- u. Familienhelfe- rin, ledig, 169 cm, schlank, dunkelhaarig, häuslich, ruhig, nett, wohne am brüderlichen Hof mit verpachteter Landwirtschaft (nur den Wald mit Weihnachtsbaum- u. Schmuckreisigkulturen nutzen wir noch selber) und wäre nicht ortsgebunden! Partnerstudio Hofmann, 0664/111 62 53 Bettina, 44 Jahre, tierliebe und romantische Frau mit Leidenschaft für Gartenarbeit und Natur, sehnt sich nach einem humorvollen Mann, der das Leben mit ihr teilt. Nähe und Geborgenheit ste- hen bei ihr an erster Stelle. Tel.: 0664/1449350 www.liebevoll-vermittelt.at Leopoldine, freundliche 51-j. Teich- u. Forstwirtin (240 ha Eigenjagd), verwitwet, 166 cm, schlank, dunkel- haarig, möchte nach Jahren der Einsamkeit wieder den Weg der Zweisamkeit gehen! Partnerstudio Hofmann, 0664/111 62 53 Sachlichkeit ist uns ein Anliegen Ich, Martha, tüchtige 44-j. Köchin/Sennerin, ledig, 166 cm, mittelschlank, dunkel blond, einfach, bescheiden, sparsam, mit Liebe zur Landwirtschaft und Kühen, habe für einen anständigen, familiären Milchviehbauern noch viel Platz im Herzen frei! Partnerstudio Hofmann, 0664/111 62 53 Fundierte Agrarbericht- erstattung hat einen Namen Ich, Waldtraud, freundliche 52-j. Tiroler Unterlandlerin, 168 cm, schlank, schwarzes Haar, seit meiner Scheidung als Küchengehilfin tätig (davor 25 Jahre als Landwir- tin), möchte wieder einen Bergbauern kennenlernen, da mir die Arbeit mit den Tieren auf der Alm und im Stall sehr fehlt! Partnerstudio Hofmann, 0664/111 62 53 Heidi, 63 Jahre, charmant, warmherzig und aktiv, sucht einen liebevollen Mann, der gemeinsam mit ihr neue Abenteuer erleben möchte. Sie liebt die Natur, Reisen und gemütliche Abende zu zweit. Tel.: 0664/1449350 www.liebevoll-vermittelt.at Netter Seniorbauer bis 75 J. zum Plaudern, leichten Bergwandern, Spazieren, Natur genießen, gesucht von mir, Herta, 55 J, verwitwet, 165 cm, schlank, brünett, Landwirtstochter, gel. Gärtnerin! Partnerstudio Hofmann, 0664/111 62 53 Claudia, 50 Jahre, attraktive und lebensfrohe Frau mit großem Herz, sucht einen zuverlässigen Mann, der mit ihr durch dick und dünn geht. Gemeinsam die Ruhe des Landlebens genießen und Träume verwirklichen. Tel.. 0664/3246688 www.sunshine-partner.at Heiße Heidelore, bin 60 J., 165 cm, mittelschlank, brünett, häuslich, gemütlich, warmherzig und besitze von meinem verstorbenen Mann einen seit 1870 bestehenden, gutgehenden Traditionsbetrieb mit einer Land- u. Gastwirtschaft, Mühle und Sägewerk, den ich gerade verkaufe, da ich leider kinderlos geblieben bin. Wäre deshalb nicht ortsgebunden! Partnerstudio Hofmann, 0664/111 62 53 Verrechnung an: Name PLZ Ort Straße (KEIN POSTFACH) E-Mail 38 Datum Unterschrift (ohne rechtsverbindliche Unterschrift ungültig) BLICK INS LAND 1/2025

Christian Hauer Der Fall Petuely Ein österreichischer Justizskandal NEU Die sogenannte „Ära Petuely“ ist ein dunkles und bisher kaum beleuchtetes Kapitel der österreichischen Justizgeschichte. Über einen Zeitraum von nahezu 20 Jahren konnte ein Beamter unter dem Prätext des „Konsumentenschutzes“ zu einer kaum beschränkten Machtposition gelangen: ausgehend von seiner Funktion als Lebensmitteluntersucher, nahm er in zunehmendem Maße Einfluss auf Gesetzgebung und Vollziehung und insbe- sondere auf das Gerichts verfahren in Lebens mittelstrafsachen. Die gesamte Lebensmittelbranche wurde in einer nie zuvor dagewesenen Weise kriminalisiert, und deren Protagonis- ten wurden durch inquisitionsähnliche Zustände in Angst und Schrecken versetzt. Die Strafverfahren wurden durch spitzfindi- ge Konstruktionen von Straftatbeständen und eigenmächtige, exzessive Auslegung der Gesetze zu einer steten Gratwande- rung zwischen Rechtspflege und Rechtsbruch. Die verfassungs- rechtlich garantierten Rechte der Beschuldigten wurden be- harrlich außer Acht gelassen. Als der Nachweis erbracht wurde, dass Petuely Untersuchungsbefunde seiner Mitarbeiter über ei- nen längeren Zeitraum verfälscht und damit unschuldige Perso- nen der Strafverfolgung ausgesetzt hatte, hielt die Politik weiter an ihm fest und sorgte für eine Niederschlagung der gegen ihn eingeleiteten Strafverfahren. Die Rechtsbeugung triumphierte somit auf der ganzen Linie. Eine ihrer Bedeutung entsprechende kritische Betrachtung der über fast zwei Jahrzehnte andauernden „Ära“ und ihres (im Jah- re 1994 verstorbenen) zentralen Protagonisten hat in der Litera- tur, soweit ersichtlich, niemals stattgefunden. 46,– Euro inkl. Porto österreichweit Bestellkupon Ja, Der Fall Petuely: Ein österreichischer Justizskandal interessiert mich. Ich bestelle hiermit ____ Exemplar(e) des Buchs für je 46 Euro inkl. Porto österreichweit und MwSt.  Name Straße Postleitzahl, Ort E-Mail Telefonnummer Unterschrift Christian Hauer Der Fall Petuely: Ein österreichischer Justizskandal Hardcover, 436 Seiten ISBN 978-3-200-10046-6 Preis: 46 Euro inkl. Porto österreichweit und MwSt. Erschienen November 2024 Kupon an SPV Printmedien, Florianigasse 7/14, 1080 Wien, senden, faxen – 01/581 28 90-23 – oder ein E-Mail mit den erforderlichen Daten an office@spv-media.at senden.

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