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Arche Noah begrüßt Biodiversitätsstrategie

Das Klimaministerium hat soeben die Biodiversitätsstrategie 2030+ veröffentlicht, die auch umfangreiche Ziele und Maßnahmen für die Kulturpflanzen-Vielfalt enthält. „Die Vielfalt unserer Kulturpflanzenarten und -sorten ist unsere Lebensversicherung. Nur mit Vielfalt kann sich unsere Landwirtschaft an die Herausforderungen der Klimakrise anpassen und unsere Ernährung sicherstellen. Die Biodiversitätsstrategie legt dafür eine gute Grundlage. Nun müssen rasch ein Aktionsplan erstellt und auch ausreichend Mittel für den Schutz der Vielfalt zur Verfügung gestellt werden“, sagt Bernd Kajtna, stellvertretender Geschäftsführer von Arche Noah.

Eine besonders wichtige Maßnahme aus der neuen Strategie ist der Aufbau eines Monitorings zum Zustand der heimischen Kulturpflanzenvielfalt. Die am stärksten gefährdeten Kulturpflanzen müssen gerettet werden, und die Landwirtschaft muss stärker auf Saatgut-Vielfalt setzen. Im Unterschied zu Nachbarländern wie Deutschland oder der Schweiz gab es in Österreich bisher keine geeignete Strategie zur Rettung der Saatgut-Vielfalt. Hier setzt die Biodiversitätsstrategie den nötigen Rahmen – es gibt allerdings auch viel aufzuholen.

Die Biodiversitätsstrategie wird sich nun an konkreten Verbesserungen bis zum Zieljahr 2030 messen lassen müssen. Für das Erreichen der Ziele braucht es eine verbindliche Roadmap und eine entsprechende Finanzierung. In diesem Zusammenhang ist die Einrichtung des Biodiversitätsfonds zu begrüßen. Arche Noah erhebt in einem von diesem Fonds geförderten Projekt („Obst-Inventur Österreich“) die Lage der hierzulande noch existierenden Obstsorten. „Der nächste Schritt muss ein ambitionierter Aktionsplan sein, der sicherstellt, dass die gesetzten Ziele auch erreicht werden. Mittelfristig braucht es eine Biodiversitäts-Milliarde, wie sie auch der österreichische Biodiversitätsrat fordert. Die Mittel für die Rettung der Vielfalt müssen deutlich erhöht werden, damit wir die Biodiversitätskrise abmildern können. Auch in der Landwirtschaftspolitik muss es endlich ein Bekenntnis zur Rettung der Saatgut-Vielfalt und zur Entwicklung von neuen biologischen und lokal angepassten Sorten geben“, fordert Kajtna abschließend.