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Global 2000 argwöhnisch bei Pestizidreduktion

ÖVP-Bundesrat Martin Preineder weist die Kritik von Global 2000 an Bundesministerin Elisabeth Köstinger und den ÖVP-Abgeordneten im Europäischen Parlament zurück. „In den Jahren von 2000 bis 2019 hat die Zahl der Bienenhalter um 11,8% und die Anzahl der Bienen um 7,3% zugenommen. Es gibt also erfreulicherweise keinen Grund zu dramatisieren und von Bienensterben zu sprechen. Demgegenüber ist die Zuckerrübenfläche von 50.000 auf 26.000 ha gesunken, weil Schädlinge nicht behandelt werden durften. Die Zuckerfabrik in Leopoldsdorf stand sogar vor der Schließung. Das sind Tatsachen, denen sich auch Global 2000 stellen muss“, so Preineder, Vorsitzender des Bundesratsausschusses für Land- und Forstwirtschaft. Die NGO hatte behauptet, dass Österreich in Brüssel gegen Pestizidreduktion und Bienenschutz auftrete.

Was die Pflanzenschutzmittel betrifft, so macht Preineder darauf aufmerksam, dass die in Verkehr gebrachten Mengen an Wirkstoffen pro Kalenderjahr nur bedingt Rückschlüsse auf die tatsächlich angewendete Menge an Pflanzenschutzmitteln zulassen. Aussagekräftiger sei die Entwicklung in einem mehrjährigen Durchrechnungszeitraum: So fiel in Österreich die Gesamtmenge an in Verkehr gebrachten chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittelwirkstoffen im Vergleich der Jahre 2008 und 2018 von etwa 2.927 t auf 2.515 t, das entspricht einem Rückgang von rund 14%.

Im Regierungsprogramm 2020 bis 2024 wurde festgehalten, dass Weiterentwicklungen im Hinblick auf Pestizid-Reduktionsziele erarbeitet werden sollen. Preineder: „Im aktuellen Nationalen Aktionsplan über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln 2017 bis 2021 wurden insgesamt 50 spezifische Maßnahmen sowie 19 Indikatoren zur Messung des Fortschritts festgeschrieben. Davon betreffen elf spezifische Maßnahmen die Weiterentwicklung des Integrierten Pflanzenschutzes. Dieser Aktionsplan ist ein wichtiger Bestandteil des verantwortungsvollen Umgangs mit Pflanzenschutzmitteln und der Pestizidreduktion in Österreich. Derzeit laufen die Arbeiten zur Überarbeitung dieses Aktionsplans an.“