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Angespannte Lage für Burgenlands Obstbauern

2016 war für Burgenlands Obstbauern sehr schwierig und wirtschaftlich herausfordernd. Der Frost Ende April hat bei allen Obstarten zu Schäden von verschiedenem Ausmaß geführt. Dadurch wurden viele Obstbaubetriebe in ihrer Existenz bedroht. Das folgende bundesweite Hilfspaket konnte zwar nicht die gesamten wirtschaftlichen Einbußen abdecken, aber den finanziellen Schaden bei den betroffenen Betrieben doch abfedern, fasste Adalbert Resetar, LK-Vizepräsident, bei der  Jahreshauptversammlung des Obstbauverbandes zusammen.

Daneben sei es gelungen, über die österreichische Hagelversicherung ein größeres Versicherungsangebot gegen verschiedene Risiken zu erhalten. „Es gibt einerseits Verbesserungen bei vorhandenen Produkten und andererseits eine Ausweitung der angebotenen Produktpalette. Frostversicherungen wird es ab jetzt für Erdbeere, Apfel, Birne, Kirsche, Weichsel, Pfirsiche, Nektarine, Zwetschke, Marille, Aronia, Brombeere, Himbeere, Stachelbeere, Johannisbeere, Heidelbeere, als Großschadensvariante geben. Auch eine Dürreversicherung für Äpfel mit Prämienförderung besteht“, ergänzte Obstbau-Präsident Johann Plemenschits und verwies dabei auf die Änderung des Katastrophenfondgesetzes sowie des Hagelversicherungs-Förderungsgesetzes, womit die Prämien für diese Versicherungen künftig zu 50% von Bund und Ländern gefördert werden. „Neben dieser Versicherungslösung ist es aber notwendig, den Zugang zu Wasser für die Betriebe zu verbessern und mit allen in diesem Bereich befassten Stellen an einer Lösung zu arbeiten.“

Vizepräsident Resetar unterstrich abschließend, wie wichtig es ist, die Kommunikation zwischen Erzeugern und Konsumenten zu verbessern: „Unsere Obstbauern müssen die Qualität und die Standards ihrer Produkte in Sachen Lebensmittelsicherheit im Vergleich zu importiertem Obst stärker herausstreichen. Gemeinsam mit dem Bundesobstbauverband, der LK, der AMA-Marketing und den Erzeugerorganisationen müssen Strategien entwickelt werden, wobei Offenheit und Transparenz eine hohe Priorität einnehmen müssen.“

Laut der jüngsten Erwerbsobstanlagen-Erhebung bewirtschafteten im Burgenland 213 Intensivobstbau-Betriebe (bundesweit sind es 2.530) 590 ha (österreichweit 9.504 ha). Die Hauptobstart des Burgenlandes ist der Apfel mit einer Gesamtfläche von 460 ha Intensivanlagen. Der Burgenländische Obstbauverband hat zurzeit 273 Mitglieder.