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Hagelversicherung: Kunden erhalten Satellitenbilder

Zur Optimierung der Risikovorsorge bietet die Österreichische Hagelversicherung ab sofort Satellitendaten, die von der Europäischen Weltraumbehörde ESA (European Space Agency) zur Verfügung gestellt werden. Sie stehen in aufbereiteter Form den versicherten Bauern gratis auf der Homepage der Hagelversicherung zur Verfügung und sollen bei Managementfragen wie dem Pflanzenschutzmitteleinsatz oder Bewässerung hilfreich sein.

„Dieses Service bietet den Landwirten die Möglichkeit, den Pflanzenwuchs auf ihren Feldern über die gesamte Vegetationsperiode hinweg zu beobachten. Die Satellitendaten werden kostenlos von der ESA (European Space Agency) über das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus geliefert und von uns aufbereitet. Damit stellen wir unseren Kunden ein modernes und in Österreich einzigartiges, satellitengestütztes Monitoring für ihre Agrarflächen zur Verfügung“, unterstrich Vorstandsvorsitzender Kurt Weinberger bei der Präsentation.

Konkret bilden aktuell zwei „Sentinel“-Satelliten alle fünf Tage die gesamte Erdoberfläche ab. „Das bedeutet, dass den Landwirten in diesem Rhythmus wiederholt Satellitendaten ihrer Feldstücke zur Verfügung stehen, die – von der Hagelversicherung zur Anwendung durch den Bauern überarbeitet – Unterschiede im Pflanzenwuchs aus der Vogelperspektive erkennbar und das Wachstum auf verschiedenen Feldstücken vergleichbar machen beziehungsweise es ihnen ermöglicht, den Pflanzenwuchs während der gesamten Vegetationsperiode zu beobachten, um gezielt Maßnahmen zu setzen“, erläutert Nikolaus Neugebauer, Satellitenexperte der Abteilung für Meteorologie und Geoinformation der Hagelversicherung, der die Daten für die Landwirte nutzbar macht. „Die Darstellung basiert auf einem Vegetationsindex (Normalized Differential Vegetation Index – NDVI), der aus den Satellitendaten berechnet wird. Anhand der Einfärbung erkennt man die Unterschiede im Pflanzenwuchs der jeweiligen Region. Je grüner desto stärker ist der Pflanzenwuchs, je mehr die Farbe ins Braune und Beige übergeht, desto weniger Wuchs ist vorhanden.“

Durch die zeitliche Wiederkehr der Daten kann zusätzlich über eine Diagrammfunktion der Verlauf des Pflanzenwuchses – hinuntergebrochen auf einzelne Teile eines Feldstücks – über einen längeren Zeitraum dargestellt werden. Für den Landwirt ist erkennbar, wo Unterschiede bestehen, ab wann sich diese entwickelt haben und wie stark sie sind.

Weiße Flächen im Bild zeigen Wolken an, die die Sicht vom Satelliten auf das Feldstück verhindern. Mit steigender Satellitendichte lässt sich dieses Problem aber aus der Welt schaffen, da sich damit die Wahrscheinlichkeit erhöht, Wolkenfreie Bilder zu erhalten, so der Experte.

Die kostenlose Handhabung dieses Service über die Hagelversicherungswebsite erfolgt für alle versicherten Landwirte über den Login-Bereich, auf den die Darstellung der jeweiligen Feldstücke des Nutzers folgt. Neben den datierten Informationen aus der Erdumlaufbahn, findet der User hier auch Nutzungshinweise und ein Rückmeldeformular für Anfragen an die zuständige Abteilung der Hagelversicherung.