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Wölfe: Karas fürchtet um Wanderschäferei

Das Europäische Parlament stimmte vergangene Woche über einen Forderungskatalog zur Schaf- und Ziegenhaltung in der EU ab. „Neben Maßnahmen zur Verkaufsförderung ist es besonders wichtig, längst überfällige Schritte für ein wirksames Wolfsmanagement zu unternehmen. Denn der Wolf bedroht auch unsere Schafe und Ziegen“, erklärte der Europaabgeordnete Othmar Karas. Die zunehmende Ausbreitung des Wolfs dürfe nicht zu Rückschritten bei der artgerechten Tierhaltung, der Wanderschäferei sowie anderer traditioneller Land- und Weidewirtschaft vor allem in Höhelagen führen, forderte Karas eine wirksame Kontrolle von großen Raubtieren. „Dafür müssen wir die entsprechenden Anhänge der EU-Habitat-Richtlinie dringend überprüfen, die diesem Ziel aktuell im Weg stehen.“ Außerdem plädierte Karas für die Einrichtung von Weideschutzgebieten und die Einsetzung eines „Wolfsbeauftragten“ der das Wolfsmanagement analog zum „Bärenbeauftragten“ auf europäischer Ebene koordiniert.

Zur Förderung des Absatzes von Schaf- und Ziegenprodukten soll in naher Zukunft eine EU-geförderte Kampagne mit einem gesonderten Budget anlaufen. „Den Absatz von Schaf- und Ziegenprodukten wollen wir zu fairen Preisen entlang der Lebensmittelkette ankurbeln. Dafür sollen Erzeuger- und Branchenorganisationen unterstützt und gestärkt werden, um die Durchsetzungskraft gegenüber dem oft übermächtigen Lebensmittelhandel zur stärken“, führte Karas aus.

In Österreich werden gut 400.000 Schafe in mehr als 15.500 Betrieben gehalten, davon leben 112.000 Schafe in der Almwirtschaft. Von den mehr als 90.000 Ziegen auf fast 9.900 Bauernhöfen werden rund 10.000 im Sommer auf die Alm aufgetrieben. Europaweit sorgt die Schaf- und Ziegenhaltung für ungefähr 1,5 Mio. Jobs