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Weinernte fiel frostbedingt niedriger aus

Nach Erhebungen der Statistik Austria wurden in Österreich 2016 (Stichtag 30. November) insgesamt 2,0 Mio. hl Wein erzeugt. Das sind 14% weniger als im Jahr davor und um 16% unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. Besonders deutliche Einbußen wurden bei Rotweinen – Minus von nahezu einem Drittel – verbucht, aber auch bei den Weißen sank die Erntemenge gegenüber 2015 um 4%. Hauptursache für dieses deutliche Ernteminus war der extreme Spätfrost in den letzten Apriltagen, der besonders in den steirischen und burgenländischen Weinbaugebieten zu massiven Ernteausfällen führte.

So betrug die steirische Weinerzeugung 2016 nur 84.500 hl Wein, was einem Produktionsausfall von 61% zum Vorjahr entspricht. In der Weststeiermark wurde mit 5.400 hl gerade 20% des Volumens eines Normaljahres (Fünf-Jahres-Schnitt) eingebracht.

Ähnlich war die Ertragssituation im Burgenland: Hier betrug die Menge aufgrund der Frostschäden nur 328.400 hl und damit gerade einmal die Hälfte der Ernte eines durchschnittlichen Jahres. Besonders hohe Einbußen wurden für das Gebiet Neusiedlersee (-59% zu 2015) gemeldet. Von den Einbußen waren Weißweine (139.200 hl; -50%) und Rotweine (189.200 hl; -51%) nahezu gleichermaßen betroffen.

Ganz anders verhielt es es sich in Niederösterreich, wo die Weinmenge mit 1,5 Mio. hl um 11% höher ausfiel als 2015 und ebenso den Ernteschnitt der vergangenen fünf Jahre um 6% übertraf. Von Spätfrostschäden waren die Wachau (62.400 hl; -30%), das Gebiet Carnuntum (34.400 hl; -25%) sowie die Thermenregion (61.900 hl; -6%) betroffen. Alle anderen Gebiete konnten teils überdurchschnittliche Produktionsmengen einfahren. So verzeichnete das Gebiet Wagram in den vergangenen beiden Jahren sehr unterschiedliche Erträge: Während 2015 Hagel deutliche Ernteeinbußen verursachte, konnte die Produktion 2016 um mehr als drei Viertel gesteigert werden.

Auch in Wien lag die Weinmenge 2016 mit 25.300 hl deutlich über der des Vorjahres (+15%) und über dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre (+13%).

An Qualitäts- und Prädikatsweinen standen mit 1,9 Mio. hl (-12% zu 2015) deutlich geringere Mengen zur Verfügung, wobei dies in erster Linie rote Qualitäts- und Prädikatsweine (513.500 hl; -30%) betraf, während sich die Menge hochqualitativer Weißer (1,3 Mio. hl; -3%) stabiler zeigte. Im Segment Wein/Landwein (inklusive Sortenwein und Sturm) wurde mit 73.700 hl ein Minus von 39% ermittelt. Dabei sank das Volumen an weißem Wein/Landwein um 23%, an rotem Wein/Landwein um 59%.

Der Weinbestand 2016 (Stichtag 31. Juli) zeigte mit 2,4 Mio. hl (+2%) eine leichte Konsolidierung nach dem starken Rücklauf im Vorjahr. Lagerzuwächse wurden in erster Linie bei Weißen (1,3 Mio. hl, +3%) verzeichnet, während Rotweine nahezu stabil blieben (1,1 Mio. hl, +1%).

Bei Qualitäts- und Prädikatsweinen erholten sich die Bestandsreserven moderat (1,9 Mio. hl, +3%), wobei für die Steiermark sogar ein Plus von 11% auf 135.200 hl erhoben wurde. In Niederösterreich, wo sich das umfangreichste Qualitäts- und Prädikatsweinlager (1,2 Mio. hl; Anteil von 62%) befindet, wurde ein kleines Plus von 2% gegenüber dem Lagerstand 2015 festgestellt.

Bei Wein/Landwein (inklusive Rebsortenwein und Sturm) wurde ein anhaltend starker Lager-Abbau auf nunmehr 251.700 hl (-14%) notiert, damit wurde 27% weniger als im Fünf-Jahre-Mittel gelagert. Das Wein/Landweinlager setzte sich aus 154.600 hl Weißwein (-16%) sowie 97.100 hl Rotwein (-9%) zusammen.