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Weinbau für das Burgenland ökonomisch bedeutend

„2016 wird als sehr schwieriges Jahr für die heimische Weinwirtschaft in die Geschichte eingehen. Vor allem der Spätfrost und die Hagelunwetter ließen viele Winzer verzweifeln. Trotzdem konnte der ungewöhnlich warme, sonnige und trockene September für einen versöhnlichen Abschluss sorgen. Die Trauben erreichten eine sehr gute Reife und kühlere Nächte am Monatsende unterstützten eine bestmögliche Aromaentwicklung. In Summe präsentiert der Jahrgang 2016 fruchtige, sortentypische Weine mit gut ausgeprägtem Körper“, ließ der im Vorfeld in seiner Funktion bestätigte burgenländische Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld beim Weinbautag in Eisenstadt das Weinjahr 2016 kurz Revue passieren.

Im Zentrum der Veranstaltung stand die ökonomische Bedeutung der Weinwirtschaft zur heimischen Gesamtwirtschaft, wozu Untersuchungen des Instituts für Höhere Studien (IHS) für das Österreich Wein Marketing (ÖWM) die nötigen Zahlen lieferten: Demnach generiert der Wein in Österreich rund 3,6 Mrd. Euro an Bruttowertschöpfung (2014), das entspricht 1,23% der Gesamtwertschöpfung. Hierbei sind direkte Effekte (Wirkungen, die etwa unmittelbar bei den Winzern entstehen), indirekte Effekte (Erfassung der Vorleistungskette) und induzierte Wirkungen (zum Beispiel Investitionen oder Konsum der Beschäftigten) zu berücksichtigen. Laut IHS sind 1,6% der österreichischen Beschäftigten direkt, indirekt und induziert der Weinwirtschaft zuzuordnen.

„Auch für die agrarische Gesamtproduktion ist der Wein ein entscheidender Faktor. Laut Grünem Bericht für 2014 beträgt dieser 29%. Entlang der Wertschöpfungskette generierte der Wein im Burgenland rund 234 Mio. Euro, was einem Bruttowertschöpfungsanteil von 3,4% entspricht. Die Weinwirtschaft ist in unserer Heimat auch ein wichtiger Arbeitgeber – 6,04% der burgenländischen Beschäftigten sind in der Weinwirtschaft tätig. Rund 7.400 Arbeitsplätze in Personenjahren sichert die Weinwirtschaft im Burgenland. Hier zeigt sich deutlich die Bedeutung einer kleinen Branche für die heimische Wirtschaft“, erläuterte Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Stefan Hautzinger.

Die ÖWM-Statistik weist für 2015 einen Exportwert von über 140 Mio. Euro aus, die ausgeführte Weinmenge lag bei 48 Mio. l. Im langjährigen Vergleich zeigt sich, dass Weinexportmenge seit Jahren sinkt, während der Wert kontinuierlich steil nach oben geht. Rund ein Viertel der burgenländischen Weinernte geht ins Ausland, wo qualitativ hochwertige Produkte und konsequentes Marketing Schlüsselkompetenzen für eine erfolgreiche Vermarktung sind. Der burgenländische Wein ist somit ein bedeutender Botschafter, der nicht nur die Kulturlandschaft prägt, sondern auch ein positives Bild des Burgenlandes weltweit vermittelt.