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Österreich hat größten Junglandwirte-Anteil Europas

Österreich hat in der EU den höchsten Anteil an Junglandwirten. 2016 waren hierzulande 22,2% der landwirtschaftlichen Betriebsleiter unter 40 Jahre alt, 46,8% lagen in der Altersgruppe 40 bis 54 Jahre, 21,8% in der Altersgruppe 55 bis 64 Jahre und 7,3% der heimischen Landwirte waren über 65 Jahre alt, teilte heute Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, mit. Einen größeren Anteil an Junglandwirten wiesen auch Polen (20,3% aller Betriebsleiter) und die Slowakei (19%) auf, während das Vereinigte Königreich (5,3%), Portugal (4,2%) und Zypern (3,3%) weit abgeschlagen lagen. Im Durchschnitt der EU waren nur 10,9% der Betriebsleiter in der EU jünger als 40 Jahre, wohingegen ein Drittel (32%) 65 Jahre oder älter war. Insgesamt gab es 2016 EU-weit 10,3 Mio. landwirtschaftliche Betriebe, von denen 65% eine Größe von weniger als 5 ha aufwiesen. Demgegenüber bewirtschafteten 3% der Betriebe in der EU mit einer Größe von 100 ha oder mehr über die Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Fläche der EU, geht aus der jüngsten Eurostat-Erhebung über die Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe in der EU 2016 hervor.

Ein Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe in der EU befand sich 2016 in Rumänien (33%), ein weiteres Drittel zusammengenommen in Polen (14%), Italien (10%, 2013) und Spanien (9%). In Rumänien wiesen zudem neun von zehn Betrieben (92%) eine Größe von weniger als 5 ha auf, aber die 0,5% der Betriebe mit einer Fläche von 50 ha oder mehr bewirtschafteten dort die Hälfte (51%) der gesamten Agrarfläche des Landes. In Österreich nutzten 31% aller landwirtschaftlichen Betriebe weniger als 5 ha. Der Anteil der Höfe mit über 50 ha lag hierzulande bei 8,5%, die knapp 40% der heimischen landwirtschaftlichen Fläche bewirtschafteten.

Größere Betriebe (von mindestens 50 ha) waren in Luxemburg (52% der Betriebe), Frankreich (42%), dem Vereinigten Königreich (39%) und Dänemark (35%) sehr viel stärker verbreitet. In den meisten Mitgliedstaaten konzentrierte sich der Großteil der landwirtschaftlichen Fläche auf die größten Betriebe (mit einer Größe von 50 ha oder mehr).

Die Gegensätze spiegelten sich laut Eurostat auch in der wirtschaftlichen Betriebsgröße wider. Von den 10,3 Mio. landwirtschaftlichen Betrieben in der EU verzeichneten 4,0 Mio. einen Standardoutput von weniger als 2.000 Euro und waren lediglich für 1% der gesamten landwirtschaftlichen Wirtschaftsleistung verantwortlich. Auf die 296.000 Betriebe (beziehungsweise 3% aller Betriebe) in der EU‚ die jeweils einen Standardoutput von 250.000 Euro oder mehr erwirtschafteten, entfiel im Jahr 2016 der größte Teil (55%) der gesamten landwirtschaftlichen Wirtschaftsleistung der EU.

Etwa die Hälfte (54%) des in der EU durch die Landwirtschaft erzeugten Standardoutputs stammte 2016 von landwirtschaftlichen Betrieben in Frankreich (17%), Deutschland (13%), Italien (12% im Jahr 2013) und Spanien (11%). Obwohl Rumänien etwa ein Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe in der EU aufzuweisen hatte, zeichnete das Land nur für 3,4% des EU-Standardoutputs verantwortlich.

Frankreich nutzte 2016 rund 27,8 Mio. ha für landwirtschaftliche Zwecke, was unter allen Mitgliedstaaten die größte Fläche darstellte (16% der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche in der EU). Weitere 23,2 Mio. ha wurden in Spanien bewirtschaftet (14%), 16,7 Mio. ha im Vereinigten Königreich (10%), 15,2 Mio. ha in Deutschland (9%) und 14,4 Mio. ha in Polen (8%). 2,67 Mio. ha (1,6%) waren es in Österreich.

In einigen Mitgliedstaaten wurde das Landschaftsbild durch Agrarlandschaften geprägt; mehr als zwei Drittel der Landfläche des Vereinigten Königreichs (69%) und Irlands (72%) wurden als landwirtschaftliche Fläche genutzt. Mit 62% war der Anteil auch in Dänemark besonders hoch. Dies stand in krassem Gegensatz zu Finnland (8%) und Schweden (7%), wo Wälder das Landschaftsbild beherrschten, wie auch in Zypern (12%), führte Eurostat aus