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Neuer Verein soll Interessen von Dachverbänden bündeln

Am Montag erfolgte im Rahmen eines Neujahrsempfangs im Ministerium für ein lebenswertes Österreich der offizielle Start des „Vereins Nachhaltige Tierhaltung Österreich“ (NTÖ).

Ausgangspunkt dazu war die Unterzeichnung des Tierzuchtpaktes 2020 der Dachverbände der Rinder, Schweine, Geflügel, Schafe, Ziegen und Pferde mit Bundesminister Andrä Rupprechter im Herbst 2015. Diese Vereinbarung stellte ein klares Bekenntnis von Bund und Ländern zu Produktion und Organisation der bäuerlichen Tierhalterinnen und -halter in Österreich dar. Denn fast 50% des gesamten landwirtschaftlichen Produktionswertes entfallen auf die tierische Erzeugung, die somit den wichtigsten Sektor innerhalb der landwirtschaftlichen Produktion darstellt.

Die Herausforderungen für die heimische kleinstrukturierte Landwirtschaft sind groß: Globalisierung, liberalisierte Märkte, Strukturwandel, gesellschaftliche Veränderungen, Landflucht schreiten unaufhaltsam voran. Hier ist mehr denn je wichtig, dass die Tierzucht- und Vermarktungsorganisationen Lösungen sowie effiziente Hilfestellungen anbieten. Die heimischen Bäuerinnen und Bauern versorgen die Konsumenten tagtäglich mit frischen sowie qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und achten auf einen nachhaltigen Kreislauf in den natürlichen Gegebenheiten. Weiters leisten sie einen essenziellen Beitrag zur Pflege sowie Erhaltung der Kulturlandschaft und tragen wesentlich zum Erfolg des heimischen Tourismus bei. Dazu werden tausende Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Sektoren der Wirtschaft gesichert.

Der erste Schritt für eine engere Zusammenarbeit und Bündelung der Kräfte innerhalb der Nutztierbranche war die Gründung des „Vereins Nachhaltige Tierhaltung Österreich“ am 11. April 2016 im Haus der Tierzucht in Wien. Die Aufgaben sind breit gefächert: Sie reichen einerseits als Anbieter von spezifischen Bildungsveranstaltungen für die heimischen Tierhalter, wie den Jungzüchterprofi, Schafpraktiker oder Geflügelfachtagungen, bis zur Abhaltung von Informations- und Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen Themen. Dazu sind Positionspapiere und Presseaussendungen geplant. Der NTÖ soll dabei kompetenter Ansprechpartner für die Politik sowie für die Interessenvertreter der bäuerlichen Familienbetriebe sein.

„Themen, die sowohl für die landwirtschaftlichen Betriebe als auch für die Konsumenten relevant sind, wie Herkunft, Nachhaltigkeit, Qualität und Sicherung unserer Lebensmittel sollen via unserer Plattform mit und in der Öffentlichkeit kommuniziert werden“, betont NTÖ-Obmann Robert Wieser. „Der NTÖ fungiert als Drehscheibe zwischen den Bauern, Verarbeitern, Vermarktern und Konsumenten. Er ist aber auch Bindeglied zu Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.“

Der Verein Nachhaltige Tierhaltung Österreich ist gemeinnützig und hat seinen Sitz im Haus der Tierzucht, Dresdner Straße 89, 1200 Wien. Die Mitglieder sind die Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR), Arbeitsgemeinschaft Rind (ARGE Rind), Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS), Zentrale Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG), Österreichischer Bundesverband der Schafe und Ziegen (ÖBSZ) sowie die Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Pferdezüchter (ZAP).

Zur Ausgewogenheit werden Obmann und Obmann-Stellvertreter rollierend jährlich gewechselt. Derzeitiger Obmann ist Robert Wieser (ZAG), Obmann-Stellvertreter Stefan Lindner (ZAR). Die personellen Ressourcen werden durch die Mitgliedsorganisationen gedeckt. Zahlen, Daten und Fakten sowie die geplanten Aktivitäten sind unter der Homepage www.nutztier.at abrufbar.