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Monsanto-Deal: Bayer muss Geschäftsfelder abgeben

Der deutsche Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat vor dem Hintergrund der Übernahme von Monsanto einen Vertrag zum Verkauf von weiteren Crop-Science-Geschäften an BASF für bis zu 1,7 Mrd. Euro vor Steuern unterzeichnet. Die zu veräußernden Geschäfte erzielten im Jahr 2017 einen Umsatz von insgesamt 745 Mio. Euro. „Damit erfüllen wir entsprechende Zusagen, die wir gegenüber der Europäischen Kommission und anderen Regulierungsbehörden gemacht haben, um einen erfolgreichen Abschluss der Monsanto-Transaktion zu ermöglichen“, erklärte Werner Baumann, der Vorstandsvorsitzende der Bayer AG.

Die abzugebenden Geschäfte umfassen insbesondere das weltweite Gemüsesaatgut-geschäft, bestimmte Saatgutbehandlungsmittel, die Forschungsplattform für Weizen-Hybride sowie bestimmte glyphosatbasierte Herbizide in Europa, die im Wesentlichen im industriellen Bereich eingesetzt werden. Hinzu kommen die Übertragung dreier Forschungsvorhaben im Bereich der Totalherbizide und das Digital-Farming-Geschäft von Bayer. Im Gegenzug erhält Bayer eine Rücklizenz für bestimmte Digital-Farming-Anwendungen. Die Transaktion muss von den Regulierungsbehörden genehmigt werden und wird erst wirksam, wenn die Übernahme von Monsanto durch Bayer erfolgreich abgeschlossen ist. Grünes Licht für die Übernahme hat nach der EU-Kommission, Brasilien und China zuletzt Russland gegeben. Nach Abschluss der geplanten Übernahme von Monsanto wird Bayer in diesen Bereichen durch die von Monsanto übernommenen Aktivitäten, Produkte und Angebote weiterhin tätig bleiben, teilte das Unternehmen mit.

Die Transaktion beinhaltet den Übergang von rund 2.500 Mitarbeitern, davon zirka 150 in Deutschland. Als Teil der Vereinbarung hat sich BASF dazu verpflichtet, die bestehenden unbefristeten Arbeitsverhältnisse zu vergleichbaren Konditionen für mindestens drei Jahre nach Abschluss der Transaktion fortzuführen.

Bereits im Oktober 2017 hatten Bayer und BASF einen Vertrag zum Verkauf von bestimmten Crop-Science-Geschäften zu einem Basiskaufpreis von 5,9 Mrd. Euro geschlossen. Die Geschäfte dieses ersten Pakets – darunter das weltweite Glufosinat-Ammonium-Geschäft von Bayer und die dazugehörige LibertyLinkTechnologie zur Herbizidtoleranz sowie im Wesentlichen das gesamte Geschäft mit Saatgut in Feldkulturen – erzielten 2017 einen Umsatz von insgesamt 1,5 Mrd. Euro. Diese Transaktion beinhaltet den Übergang von weiteren mehr als 1.800 Beschäftigten.