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Milchpreis soll bis Jahresende stabil bleiben

Im September 2017 konnte in Österreich neuerlich ein kräftiger Anstieg des Erzeugermilchpreises festgestellt werden. Laut der jüngsten Milchpreisstatistik der Agrarmarkt Austria (AMA) wurde im Durchschnitt für alle Qualitäten mit 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß ein Nettopreis von 39,75 Cent/kg Rohmilch ausbezahlt, brutto waren es 44,92 Cent. Verglichen mit dem Vormonat August bedeutet das einen Anstieg um 3,4%, gegenüber dem Vorjahresmonat ergab sich ein Plus von 32%. Im langjährigen Vergleich wurde für September laut AMA noch nie ein höherer durchschnittlicher Erzeugermilchpreis ausbezahlt.

Der von der AMA für September 2017 ermittelte Erzeugerpreis von 39,75 Cent netto/kg bezieht sich bekanntlich auf den Durchschnitt aller Qualitäten. Für konventionelle Milch (mit 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß, ohne Heumilchzuschlag) zahlten die heimischen Molkereien und Käsereien den bäuerlichen Lieferanten im Schnitt 37,18 Cent netto, das waren um 1,32 Cent mehr als im Vormonat. Für Biomilch erlösten die Bauern im Mittel 49,37 Cent netto/kg, was einem Anstieg von 1,16 Cent entspricht.

Der jüngste Anstieg des Erzeugermilchpreises ist unter anderen auf die Abhängigkeit Österreichs vom internationalen Milchmarkt zurückzuführen. Dort wurde Butter zu extrem hohen Preisen gehandelt, dementsprechend haben sich die Preisanhebungen im österreichischen Einzelhandel und zeitverzögert auch im heimischen Erzeugerpreis für die Landwirte niedergeschlagen. „Auch, wenn im Oktober am internationalen Buttermarkt eine Trendwende eingeläutet wurde, ist laut AMA anzunehmen, dass der österreichische Erzeugermilchpreis bis Ende des Jahres stabil gehalten werden kann. Für Oktober 2017 wäre noch ein weiterer leichter Anstieg möglich. Der geschätzte Auszahlungspreis dürfte bei 40,60 Cent/kg Rohmilch liegen (netto, Durchschnitt aller Qualitäten, Basis tatsächliche Inhaltstoffe).

Im September wurden in Österreich 249.621 t Rohmilch an Molkereien angeliefert. Verglichen mit dem Vorjahresmonat bedeutet das einen kräftigen Anstieg der übernommenen Rohmilchmenge um 7%. Auch in der gesamten EU werden derzeit Expansionstendenzen bei der Milcherzeugung beobachtet.