Meine Sicht

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Foto: Archiv

Innovation durch Forschung und Lehre

Forschung und Lehre nachhaltig miteinander verbinden – das ist wohl einer der wichtigsten Punkte meiner Strategie für Österreichs land- und forstwirtschaftliche Schulen. Ich lege großen Wert darauf, dass die Studierenden schon während ihrer Ausbildung praxisnahe Erfahrungen sammeln können und damit optimal auf spätere berufliche Herausforderungen vorbereitet werden.

Insgesamt elf Schulstandorte liegen im Verantwortungsbereich meines Ministeriums, vier davon verfügen neben dem Schulbetrieb bereits über ein eigenes Forschungszentrum. Zurzeit arbeiten wir an zwei weiteren großen Lehr- und Forschungszentren: Durch die Zusammenlegung der HBLA Kematen und der Bundesanstalt für alpenländische Milchwirtschaft Rotholz entsteht das „Alpen­ländische Bildungs- und Forschungszentrum Tirol“. Auch die Österreichischen Bundesgärten und die HBLFA für Gartenbau Schönbrunn werden zusammengeführt.

Wir setzen alles daran, Lehre, Forschung und Praxis so eng wie möglich zu verflechten und das Zusammenspiel dieser Bereiche zu fördern. Schon in den vergangenen Jahren hat sich dieses Prinzip eindeutig bewährt: Die Absolventinnen und Absolventen der Höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen haben bei der österreichweiten Zentral-Matura ausgezeichnet abgeschnitten. Aber auch im wissenschaftlichen Bereich konnten sich unsere Lehr- und Forschungszentren immer wieder auszeichnen. Erst vor kurzem durfte ich persönlich ein besonders spannendes Projekt eröffnen und den Spatenstich für einen innova­tiven Schweine-Forschungsstall im LFZ Raumberg-Gumpenstein setzen.
Hintergrund für dieses Forschungsprojekt ist ein altbekanntes Konfliktthema: Die Akzeptanz von Schweine­ställen durch Anrainer. Für die einen geht es um Geruchsbeläs­tigung, für die anderen um ihre wirtschaftliche Überlbensgrundlage.

Wir nehmen die Anliegen beider Seiten sehr ernst. Eine Möglichkeit, Gas- und Geruchsemissionen zu vermindern, ist die Reinigung der Abluft aus den Stallungen. Durch die geringeren Emissionen nimmt auch die Geruchsbelastung deutlich ab – und damit auch das Konfliktpoten­zial zwischen den Betrieben und Anrainern. Raumberg-Gumpenstein beweist mit dem neuen Forschungsstall „Abluftwäscher in der Schweinemast“ einmal mehr enorme Innovationskraft.

Das Projekt zeigt, wie wichtig Innovation und Forschung für die heimische Landwirtschaft sind: Es unterstützt die Schweine­bauern, sichert die Produktion hochwertiger Lebensmittel und trägt aktiv zum ausgezeichneten Image der heimischen Landwirtschaft bei. Angesichts der ständig steigenden Anforderungen leisten solch innovative Ansätze einen wichtigen Beitrag, die Schweinefleischproduktion in Österreich halten zu können.

Ein leistungsstarker, vielseitiger und zukunftsfähiger ländlicher Raum braucht Engagement und Innovationskraft, neue Ideen und kreative Lösungsansätze. Unsere land- und forstwirtschaftlichen Schulen bilden dafür das ideale Fundament. Denn die Jugend von heute gestaltet den ländlichen Raum von morgen – modernste Technologie und innovatives Denken sind für sie selbstverständlich. Gemeinsam machen wir die heimische Landwirtschaft fit für die Zukunft.