MEINE PERSPEKTIVEN

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Sofortige wie langfristige Unterstützung

Der Klimawandel ist nichts Abstraktes mehr, er schlägt schon jetzt spürbar auch auf Österreichs Landwirtschaft durch. Dieser Wandel und seine Folgen stellen uns wohl vor die größten Herausforderungen des
21. Jahrhunderts. Mit der #mission2030, Österreichs Klima- und Energiestrategie, treten wir seinen Ursachen entschlossen entgegen und bekennen uns zu einem verantwortungsbewussten, nachhaltigen Weg in die Zukunft. Doch selbst die beste Strategie kann die rasanten klimatischen Veränderungen und ihre Folgen nicht von heute auf morgen in den Griff bekommen – diese Aufgabe wird die gesamte Weltgemeinschaft noch viele Jahrzehnte lang beschäftigen.

Wir müssen daher auch lernen, mit den Folgen des Klimawandels zu leben und zu wirtschaften. Für die Land- und Forstwirtschaft ist das eine enorme Belastung. Die Bäuerinnen und Bauern sind besonders stark von den zunehmend unberechenbaren und extremen Wetterbedingungen betroffen. Langanhaltende Trockenheit und Hitze könnten zukünftig noch größere Ernteeinbußen verursachen. Auch Frostschäden haben sich in den vergangenen Jahren stark gehäuft. Hier braucht es rasche, unbürokratische und wirksame Maßnahmen. Darum hat der Ministerrat ein umfangreiches Paket für die Land- und Forstwirtschaft beschlossen, das effektive Sofortmaßnahmen und langfristige Unterstützung ermöglicht. Von fairen, sicheren Rahmenbedingungen für unsere bäuerlichen Familienbetriebe profitiert ganz Österreich. Sie garantieren Versorgungssicherheit, Lebensqualität und natürliche Vielfalt. Wir müssen die Land- und Forstwirtschaft effektiv dabei unterstützen, Starkwetterereignisse besser abzufedern. Dabei werden Versicherungen zukünftig eine wesentlich größere Rolle spielen, insbesondere die eigenverantwortliche Risikovorsorge. Zwei Maßnahmen, die nun umgesetzt werden, sind die Einführung einer steuerlichen Risikoausgleichsrücklage und die Vereinheitlichung der Versicherungssteuer bei allen landwirtschaftlichen Elementarrisikoversicherungen.

Die anhaltende Trockenheit führt auch zu einem extremen Schädlingsbefall und belastet die heurige Ertragslage dramatisch. Schon ein Viertel der österreichischen Zuckerrübenanbaufläche, also rund 10.000 Hektar, ist geschädigt. Aber auch in der Forstwirtschaft setzt der Borkenkäfer vielen Regionen in Österreich zu, noch nie waren Befall und daraus resultierende Schäden so hoch. Für unsere Land- und Forstwirte hat dies zum Teil drastische Ausmaße. Wir haben alle Möglichkeiten im Rahmen des Agrarumweltprogrammes ausgeschöpft, um ihnen in dieser schwierigen Situation zur Seite zu stehen. So wurden Ausnahmen zur Überschreitung des 75 Prozent Getreide-Maisanteils ermöglicht. Ebenso wird der Anbau von einjährigen statt normalerweise zweijährigen Biodiversitätsflächen nachfolgend auf umgebrochene Zuckerrüben zugelassen. In den durch langanhaltende Trockenheit betroffenen Regionen können die Betriebe Biodiversitätsflächen auf Acker und Grünland frühzeitig nutzen. Im Forstbereich haben wir Ausnahmeregelungen zu Schadholzlagerung fixiert. Entscheidend ist, dass wir unseren Bauern in schwierigen Zeiten verlässlich zur Seite stehen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir auch diese Herausforderungen erfolgreich bewältigen werden.