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Massive Kritik an Österreichs Glyphosat-Kurs

Statt einem klaren Nein plane Österreichs Landwirtschaftsminister mittels Trickserei eine Enthaltung Österreichs bei der EU-Abstimmung für die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat, kritisiert Greenpeace.

Die Umweltschutzorganisation fordert von Rupprechter, sich als Agrarminister endlich zu deklarieren und vom Umweltminister vehement eine klare Absage von Glyphosat am Acker. Zwar hätte Rupprechter bei der vorletzten Parlamentssitzung in dieser Legislaturperiode vor dem Hohen Haus erklärt, „dass Österreich einer Verlängerung der Zulassung von Glyphosat ohnehin nicht zustimme“, das sei jedoch irreführend, so Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit: „Österreich hat sich bei allen bisherigen Abstimmungen zu Glyphosat enthalten, aber nie gegen eine Zulassung gestimmt. Minister Rupprechter bedient sich hier eines semantischen Tricks, wenn er versucht, seine Enthaltung als Ablehnung zu inszenieren.“

Noch heuer soll auf Vorschlag der EU-Kommission auf europäischer Ebene über eine Verlängerung der Zulassung von Glyphosat abgestimmt werden. Stimmberechtigt sind alle EU-Staaten. Nur ein klares Nein auch von Seiten Österreichs bei der entscheidenden EU-Abstimmung würde dazu beitragen, dass das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat aus Europa verbannt wird“, ist Egit überzeugt.

Wenig erfreulich für die Glyphosat-Befürworter: Laut internationalen Medienberichten sollen sowohl die europäische als auch die deutsche Kontrollbehörde in der Bewertung der gesundheitlichen Risiken von Glyphosat etwa 100 Seiten Unterlagen vom Agrochemiekonzern Monsanto Wort für Wort übernommen haben. abgeschrieben haben. Der Wirkstoff Glyphosat ist seit Jahren zunehmend unter Beschuss, weil auch Fachleute diesen als „wahrscheinlich krebserregendes Pflanzengift“ ausgemacht haben.