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Köstinger: Bio-Wachstum „ohne staatlichen Zeigefinger“

Der Aufwärtstrend bei Bio hält an und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger sieht in der heimischen Bio-Produktion noch „sehr viel Potenzial und sehr viel Chancen zum Ausbau“, wie sie bei der „Biofach“ in Nürnberg, der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, bei ihrem Besuch der heimischen Aussteller betonte. Allerdings sei es wichtig, im Biobereich einen Schritt voraus zu sein, immerhin habe Deutschland im Regierungsprogramm verankert die Bioproduktion ausbauen zu wollen. „Wir müssen in Österreich den Wettbewerbsvorteil durch die langjährige Bioproduktion erhalten. Die Marktentwicklung ist sehr positiv und in allen Produktionsgruppen steigt die Nachfrage. Qualität muss aber auch ihren Preis haben“, betonte Köstinger.

Bio sei eine nachhaltige Erfolgsgeschichte und Österreich spield mit dem höchsten Bioflächenanteil in der EU und dem vierthöchsten Wert in der Welt dabei eine herausragende Rolle. „Die Biolandwirtschaft entwickelt sich sehr positiv und eine steigende Nachfrage geht einher mit dem Zuwachs der Biobetriebe und -flächen“, präsentierte Bio Austria-Obfrau Gertraud Grabmann auf der „Biofach“ die jüngsten Zahlen zur Entwicklung der biologischen Landwirtschaft in Österreich. Demnach ist die biologisch bewirtschaftete Fläche in Österreich von 2016 auf 2017 um 8% auf einen Anteil von insgesamt 23,9% angewachsen. „In Summe sind über 46.000 ha Biofläche dazu gekommen – das entspricht in etwa der Größe der Bundeshauptstadt Wien. Oder anders ausgedrückt: Von 2016 auf 2017 ist die Biofläche in Österreich jeden Tag in der Größe von etwa 300 Fußballfeldern gewachsen“, erklärte Grabmann, die an dem Ziel festhält, den Bioflächen-Anteil in Österreich bis 2025 auf 30% steigern zu wollen. Auch im laufenden Jahr rechnet die Obfrau mit weiteren Zuwächsen auf über 24%. Im Detail hat 2017 in Österreich die Biofläche im Ackerland um rund 23.000 ha auf insgesamt 7% zugenommen und im Grünland um zirka 22.000 ha auf 32%. Der Zuwachs im Obstbereich betrug etwa 1.000 ha.

Betrachtet man die Zahl der heimischen Bio-Bauernhöfe, so gab es 2017 hierzulande 1.294 Bio-Betriebe und damit um 6% mehr gegenüber dem Jahr davor. „Insgesamt wirtschafteten 2017 über 23.000 Bauernhöfe beziehungsweise 20,4% aller heimischen landwirtschaftlichen Betriebe biologisch. Zwischen 2014 und 2017 sind im Durchschnitt jeden Tag sieben Betriebe neu in die Biolandwirtschaft eingestiegen“, zeigte sich Grabmann über die Entwicklung erfreut. Sie erneuerte das Ziel bis 2025 30 Prozent der heimischen Landwirtschaft umgestellt zu haben. Im Gegensatz dazu wollte Landwirtschaftsministerin Köstinger hingegen keine Prozentzahlen nennen. Sie erteilte einer zusätzlichen Förderung von Bio über das momentane Maß hinaus eine Absage. Die Produktion solle mit dem Markt mitwachsen, der aktuell ohnehin für Nachfrage sorge. „Das geht besser ohne dem staatlichen Zeigefinger“, so Köstinger.