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Knapp versorgter Lebendmarkt bringt Preisplus

Der europäische Schweinemarkt gestaltet sich zurzeit eher untypisch für den Jahresbeginn. Während üblicherweise Überhänge aus schlachttagreduzierten Feiertagswochen die Preise belasten, ist heuer Gegensätzliches der Fall. Verringerte Stückzahlen bei geringerem Schlachtgewicht reduzierten das Schweinefleischangebot der letzten Wochen um einige Prozent im Vergleich zum letzten Jahr. Vor diesem Hintergrund stieg die deutsche Notierung um 5 Cent. Weniger reibungslos fließt die Ware am Fleischmarkt, wodurch deutsche Schlachtunternehmen eine Reduktion der Schlachtzahlen angekündigt haben. In den übrigen EU-Ländern dominieren stabile und anziehende Notierungen.

Auch in Österreich startet das Schweinejahr mit normaler Nachfrage bei unterdurchschnittlichem Angebot von schlachtreifen Schweinen. Schlacht- und Zerlegebetriebe berichten jedoch von schwierigen Verhältnissen am Fleischmarkt und sehen wenig Chance beim Umsetzen der Preise im Teilstückbereich. Begründet wird dies mit einem schwierigen Absatzgeschehen bei Frischfleisch, hier dürfte das „Resteessen“ vom reichlich gedeckten Feiertagstisch noch nachwirken. Auch jene Industriebetriebe, die um diese Zeit üblicherweise günstige Einstandspreise für die Aufstockung des Gefrierlagers nützen, agieren derzeit zurückhaltend. Die Mastschweine-Notierung steigt in Österreich um 5 Cent auf 1,53 Euro/kg (Berechnungsbasis: 1,43 Euro).

„Die unverhältnismäßig starke Preisrücknahme vor Weihnachten dürfte nun korrigiert sein. Der Wintereinbruch in weiten Teilen Europas drosselt erfahrungsgemäß das Schweineangebot zusätzlich, sodass trotz Ankündigung von reduzierten Schlachtungen seitens der Abnehmer von zumindest stabilen Verhältnissen ausgegangen werden kann“, schätzt Johann Schlederer von der Schweinebörse die kurzfristigen Markttendenzen ein.