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Kärnten verdoppelt nach Stürmen sein Forstbudget

Das Forstbudget in Kärnten wird für 2018 gegenüber dem Vorjahr auf 6,6 Mio. Euro fast verdoppelt. Konkret haben EU und Bund 4,3 Mio. zugesichert, ebenso stehen Landesmittel für die Kofinanzierung in Höhe von 1,1 Mio. Euro bereit. Zusätzlich hat das Forstbudget des Landes 1,2 Mio. Euro zur Verfügung. Die Schwerpunktsetzung im Forstreferat sei aufgrund der Sturmschäden im Vorjahr notwendig, ebenso wie die Verdoppelung der Mittel, betont der zuständige Landesrat Christian Benger und verweist als ein Beispiel auf den Guggenberg im Gailtal, wo im Vorjahr 500.000 Euro aus dem Forstreferat aufgewendet werden mussten, um die Aufarbeitung und die Abfuhr des Schadholzes zu ermöglichen.

Die Mittel 2018 fließen in Aufforstungsprogramme, in die Digitalisierung sowie in den Forst-Wegebau. Auch der Kauf einer Schutzausrüstung wird wieder subventioniert. „Gerade heuer, wenn die Sturmschäden weiter aufgearbeitet werden, sind Mittel für die Aufforstung und den Wegebau besonders notwendig“, so Benger. So soll laut derzeitigen Berechnungen rund 1 Mio. Euro für die Aufforstung aufgewendet werden, um 700.000 Euro mehr als im Vorjahr. „Nur durch eine Aufforstung, die auch gesetzlich vorgeschrieben ist, sind die Funktionen des Waldes gesichert, wie der Schutz von Siedlungen, die Speicherung von Wasser oder der Erholungs- und Lebensraum Wald. Gerade die Stürme im Jahr 2017 haben große Flächen vernichtet, sodass man mit rund drei Jahren rechnet, bis alle Flächen wieder bestockt sein werden“, so der Landesrat.

Für die Schadensaufarbeitung nach den Stürmen im Schutzwald werden 1,5 Mio. Euro benötigt. Dort wird aufgrund des besonders steilen Geländes vielfach mit schwerem Gerät und mit Seilbringungen gearbeitet.

Mit 1,5 Mio. Euro wird auch der Waldpflegeverein unterstützt. „Vor allem im bäuerlichen Kleinwald in den Tälern und Gemeinden brauchen die Besitzer Beratung, Information und zugleich tatkräftige Hilfe, um ihre Bestände bewirtschaften zu können. Das macht der Waldpflegeverein mit seinen 20 Fachkräften“, erklärt Benger. Besonders Sturm Yves hat Ende 2017 viele Kleinbauern getroffen. Zahlreiche Nebenerwerbslandwirte, oder einfach nur Waldbesitzer, verfügen aber weder über das nötige Know-how noch über die Geräte, um die Aufarbeitungen durchzuführen oder generell ihre Wälder zu bewirtschaften.

Wegen der Straßensperren in Unterkärnten, die die Aufarbeitung und den Abtransport verhindern, fand gestern ein Runder Tisch mit allen Betroffenen statt. Denn ohne den rechtzeitigen Abtransport des Schadholzes droht ab einer durchgängigen Temperatur von mindestens 8 °C eine Borkenkäferausbreitung, was die Schäden in kurzer Zeit auf das Doppelte ansteigen lassen würde. Ausnahmeregelungen bei Tauwetter-Beschränkungen, wie sie jetzt in Unterkärnten verhängt wurden, hat es auch in den letzten Jahren immer wieder gegeben, wie beispielsweise nach dem Sturm Paula.